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Kritik und der Umgang damit
SSJKamui:
Im Bezug auf das Thema währe es auch mal die Frage, wie man mit der \"nicht explizit gesagten Meinung\" der Leserschaft umgeht. Also ich meine zum Beispiel, wenn man auf manchen Seiten Bewertungen wie Noten oder \"Favs\", wie zum Beispiel bei dArt bekommt und sich daraus ein bestimmter Trend ergibt. Wie geht man mit so etwas um?
Bei meinem Comicprojekt zum Beispiel werden bei dArt Dialogszenen fast komplett ignoriert aber Actionszenen bekommen sehr häufig einen haufen Favs.
Sollte man in so einem Fall von implizit geäußerter Meinung nun die Dialoge zu Gunsten von Kampfszenen reduzieren oder währe es besser, zu versuchen an den Dialogen zu Feilen. (Ich hatte ja mal eine Reduktion der Dialogmenge auch schonmal versucht, was auch sehr \"Erfolgversprechend\" war, aber ich brauchte die Dialoge um die Handlung vorranzutreiben, weshalb es mittlerweile wieder mehr wurden.)
Alexander_Maclean:
ich denke gerade einen Comic zu kritiseren ist in der Regel mit am schwersten.
weil es ja text und Bild zugleich ist.
wobei es für den leser bei dir schwieriger ist, bei dir am Ball zu bleiben, weil du das ja eher seitenweise veröffentlichst.
Ich schätze mal, man wird daher eher den Bildcharkter deiner comics bewerten und wem der stil gefällt, wird die Bilder auch gut funden.
Nur bei den Dialogen sind das eher standardbilder, was ja nicht verkehrt ist, da der focus auf den dialogen liegen soll. aber dann hat der leser die geschichte nicht im Kopf.
so lange keine expliziten Kritiken kommen würde ich an deiner stelle sowohl die favs oder auch nichtfavs mehr oder weniger ignorieren.
SSJKamui:
--- Zitat ---Original von Alexander_Maclean
ich denke gerade einen Comic zu kritiseren ist in der Regel mit am schwersten.
weil es ja text und Bild zugleich ist.
wobei es für den leser bei dir schwieriger ist, bei dir am Ball zu bleiben, weil du das ja eher seitenweise veröffentlichst.
Ich schätze mal, man wird daher eher den Bildcharkter deiner comics bewerten und wem der stil gefällt, wird die Bilder auch gut funden.
Nur bei den Dialogen sind das eher standardbilder, was ja nicht verkehrt ist, da der focus auf den dialogen liegen soll. aber dann hat der leser die geschichte nicht im Kopf.
so lange keine expliziten Kritiken kommen würde ich an deiner stelle sowohl die favs oder auch nichtfavs mehr oder weniger ignorieren.
--- Ende Zitat ---
Danke.
Das stimmt auch wieder. Ich hatte schon vermutet, dass Leute bei Dialogen einfach nicht lang dabei bleiben und ihnen dies deshalb nicht sofort ins Auge springt, während man bei Actionszenen direkt sieht, da ist was Los.
Vielleicht hatte ich auch ein bisschen zu viele \"Bildwiederholungen\" bei manchen Dialogen.
Was mich überrascht, einer der wenigen Dialoge, die viele Favs erhielten war der, wo ein Ferengi schimpft, dass die Föderationsregierung nicht mit den Staatsfinanzen umgehen kann. Das hat mich echt gewundert, warum diese Szene so beliebt war. (Vielleicht war dies ja, weil dies einen gewissen Realitätsbezug aufwies. Ironischerweise dachte ich auch, gerade die Szene würde gar nicht ankommen. )
Max:
@ SSJKamui:
Immerhin sagt Dir doch dieses Fav.-Verhalten, dass es nicht an Deiner Technik liegt, sondern dass Action-Bilder scheinbar einfach mehr Aufmerksamkeit bekommen...
--- Zitat ---Original von TrekMan
--- Zitat ---Ja, ich denke, was Du schreibst, stimmt vollkommen. Die Frage, die sich mir dabei nur vielleicht stellt, ist, inwieweit das Überdenken eines [eigenen] Standpunkts nur dann (für sich selber oder für andere) angenommen werden kann, wenn sich eine Veränderung daraus ergibt... Bei mir - so würde ich das jetzt auf die schnelle einschätzen - führt eine solche Reflexion eher dazu, in Bezug auf zukünftige Werke neue Strömungen auszuprobieren, weil ich einen anderen Standpunkt eher thematisch als sagen wir stilistisch oder strukturell umwandle.
--- Ende Zitat ---
Grundsätzlich ist ja nichts gegenseitig ausgeschlossen. Es wird abstufungen geben. In dem einem Betätigungsfeld mehr in dem anderen weniger.
Aber wenn Du experimentierfreudig bist, kann das sogar eine spannende Erfahrung werden. Du bekommst ein breiteres Gesammtbild und kannst deinen eigenen Stil weiterentwickeln. Du kannst herausfinden was dir gefällt und auch was nicht.
Du solltest es grundsätzlich positiv sehen. Positive als auch negative Ansätze können Dich weiterbringen und alles was Dich über dich selbst hinaus wachsen lässt, kann doch nicht schlecht sein.
--- Ende Zitat ---
Hmm, aber was bedeutet das jetzt konkret?
Nehmen wir meine letzte Geschichte als Beispiel:
Soll ich aus dem Feedback die Lehre ziehen, in Zukunft stilistische Ideen wie die bei \"L\'homme nouveau\" zu unterlassen? Wenn nein: Gibt hierfür die Tatsache den Ausschlag, dass ich im Vorfeld schon damit gerechnet habe, dass die stilistischen Merkmale zwar zu durchaus reizvollen Diskussionen führen werden, ich dafür aber nicht in dem Sinne \"gelobt\" werde, als dass man mir nicht einen normaleren Stil empfohlen hätte?
Bei solchen Sachen frage ich mich durchaus, was genau dann sozusagen zu lernen ist... Etwas, das ich bestimmt noch lernen muss, ist das Auslegen einer Geschichte nicht auf zehn bis dreißig sondern auf sechzig bis dreihundert Seiten, also der Weg von der Kurzgeschichte zum Roman. Das dürfte über eine Kritik nicht direkt geschehen (können).
Ansonsten (deswegen sind meine Geschichte vielleicht auch nicht sonderlich lang) achte ich eben schon äußerst bewusst auf jedes kleinste Detail, ja praktisch auf jedes Wort meiner Texte. Das führt nicht unbedingt dazu, dass meine Geschichten automatisch das erreichen, was sie erreichen sollen. Aber diese Herangehensweise führt eben auch dazu, dass ich, um bei dieser Ausdrucksweise zu bleiben, hinter praktisch jedem Wort des Textes stehe, weil ich mich ja bewusst dafür entschieden habe.
Damit stehe ich im Grunde vor dem im oberen Absatz beschriebenen Thema, \"Problem\", wenn man so will: Ich müsste das Bewusste umwerfen.
Das wird freilich zu einer schwierigen Gradwanderung. Fehler, auf die man von Außen hingewiesen werden muss, gibt es freilich immer.
Für mich persönlich ist der Schlüssel für die Lehren aus und den positiven Umgang mit einer Kritik damit, zu sehen, ob und warum ein Teil oder der ganze Text eine mehr oder weniger andere Wirkung erzielt hat, als erwünscht war.
Im Grunde aber - und das verbindet sich mit den eben geäußerten Gedanken durchaus - sehe ich das Lesen hier im Forum nicht als Lektorat, als Beta-Lesen.
--- Zitat ---Original von Taschenmogul
Aber auch ich hät jetzt gedacht, daß gerade dieses Forum eigentlich als \"Betatester-Instanz\" fungieren sollte, und man erstmal auf die Kritik in diesem Forum hört, bevor man ein Bild oder eine Geschichte weiter publiziert.
--- Ende Zitat ---
Und wo publiziert man dann?
SSJKamui:
--- Zitat ---Original von Max
@ SSJKamui:
Immerhin sagt Dir doch dieses Fav.-Verhalten, dass es nicht an Deiner Technik liegt, sondern dass Action-Bilder scheinbar einfach mehr Aufmerksamkeit bekommen...
--- Ende Zitat ---
Wahrscheinlich, oder das meine Technik bei Actionszenen noch ein klein wenig besser ist und dort ein wenig interessantere Szenen prodzuieren kann. Wahrscheinlich müsste ich mal überlegen, wie ich die Dialogszenen interessanter gestalten könnte. Möglicherweise muss ich auch einfach nur das Schema, in dem Dialoge dargeboten werden mal stärker variieren.
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