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Kinder in Geschichten

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ulimann644:
Ab und zu finde ich es ganz interessant mal Kinder auch in eine SF-Story einzubauen.

Als Hauptfiguren halte ich sie für weniger geeignet, aber man kann ganz gute Nebenepisoden mit ihnen erstellen - darum gibt es in ICICLE 2 und auch in TIMELINE-Kadettenjahre Teil 1 Szenen mit Kindern...

Star:
Bei Cast Away habe ich mit Judith D\'Agosta ein Kind als einen Hauptcharakter. Sie ist vierzehn und ein ganz normaler Teenager - kein Genie, kein Sternenflotten-Fan, aber auch nicht zu unterschätzen. Sie ist auch bei der Action mit dabei und ein wichtiger Bestandteil der Geschichte. Sie wird vor allem später noch sehr wichtig und viel selbst bewegen. Großes Augenmerk habe ich hier auf die Beziehung zwischen Judy und Shannyn gesetzt. Judy ist ja recht vernarrt in Shannyn und das hat einen bestimmten Grund - sie wird von ihr im Gegensatz zu den anderen Erwachsenen ernst genommen. Ich finde es schade, dass Kinder in Serien - oder allgemein immer unterschätzt und mehr wie eine Kategorie behandelt werden, denn wie eine normale Person und ein Individuum. Dabei sind Kinder schlauer, als viele Erwachsene ihnen zugestehen wollen. Sie sind extrem anpassungsfähig und wachsen oder fallen an die wie auch immer gearteten Anforderungen, die man an sie stellt. Weshalb es meiner Meinung nach auch nicht gut ist, ihnen nicht mal ein bisschen was zuzutrauen.

Und in Starfleet Academy habe ich ja im Grunde auch nur Kinder. Sie sind noch ungeschliffen, sagen was sie denken, machen auch mal Fehler, sind naiv, stur, oder eigensinnig, und gerade deswegen glaubhaft und sympathisch.

Alexander_Maclean:
Ich glaube was Jake (der ja in Ds9 auch Main char war zumindest kam er im Vorspann) und auch Judith sympathisch machten, auch als Kinder, war dass sie ihren eigene  weg gingen. sie hatten zwar den nötigen respekt vor ihren Eltern, waren aber nicht immer mit ihnen einer Meinung.

Ich denke es ist häufig dieses \"eitle Sonnenschein\" Verhältnis zu ihren  was uns bei vielen jüngeren Hauptcharkteren mit stört.

In amerikanischen serien sind sie oft nur abziehbilder ihrer eltern ohne einen eigenständigen Charakter.

ulimann644:

--- Zitat ---Original von Star
Bei Cast Away habe ich mit Judith D\'Agosta ein Kind als einen Hauptcharakter. Sie ist vierzehn und ein ganz normaler Teenager - kein Genie, kein Sternenflotten-Fan, aber auch nicht zu unterschätzen. Sie ist auch bei der Action mit dabei und ein wichtiger Bestandteil der Geschichte. Sie wird vor allem später noch sehr wichtig und viel selbst bewegen. Großes Augenmerk habe ich hier auf die Beziehung zwischen Judy und Shannyn gesetzt. Judy ist ja recht vernarrt in Shannyn und das hat einen bestimmten Grund - sie wird von ihr im Gegensatz zu den anderen Erwachsenen ernst genommen. Ich finde es schade, dass Kinder in Serien - oder allgemein immer unterschätzt und mehr wie eine Kategorie behandelt werden, denn wie eine normale Person und ein Individuum. Dabei sind Kinder schlauer, als viele Erwachsene ihnen zugestehen wollen. Sie sind extrem anpassungsfähig und wachsen oder fallen an die wie auch immer gearteten Anforderungen, die man an sie stellt. Weshalb es meiner Meinung nach auch nicht gut ist, ihnen nicht mal ein bisschen was zuzutrauen.

Und in Starfleet Academy habe ich ja im Grunde auch nur Kinder. Sie sind noch ungeschliffen, sagen was sie denken, machen auch mal Fehler, sind naiv, stur, oder eigensinnig, und gerade deswegen glaubhaft und sympathisch.
--- Ende Zitat ---


Da hast du ein wahres Wort gesprochen - allerdings sehe ich Leute im Alter von 14-16 weniger als Kinder, sondern mehr als Jugendliche - und die kann man schon sehr viel eher als Haupthandlungsträger einsetzen...

Judith würde ich mit 14 nicht mehr als Kind bezeichnen...

SSJKamui:
Ich habe auch 2 Teenager als Protagonistinnen, welche auch unter speziellen Umständen in die Flotte kamen. Die beiden wurden von einem Professor auserwählt, da sie gewisse mathematische Fähigkeiten aufweisen. Diese Aufnahme wurde aber allgemein eher kritisch gesehen. Sowohl in der Flotte, wo dies unter Anderem als Sicherheitsrisiko gesehen wurde als auch in der Politik, wo die Entscheidung, die beiden in die Flotte zu nehmen als mögliche Ausnutzung von Minderjährigen gewertet wurde. Der Professor hat diese Entscheidung auch nur getroffen, da er sich quasi an alle Strohhälme klammert die möglich sind um seine Mission zu erfüllen.

Diese Elemente hatte ich integriert, da es mehr als unrealistisch währe, dass einfach so Minderjährige in so einen Dienst kommen können. Deshalb dachte ich, es würde ein wenig besser wirken, wenn ich die Folgen einer solchen Entscheidung mal zeige.

Ausserdem sollen diese Figuren eher im Wissenschaftsbereich tätig sein und nicht in Kampfeinsätzen, da dies natürlich extrem problematisch gewesen währe.

Wegen dieser Vorraussetzung haben diese Charaktere natürlich eine gewisse Ähnlichkeit mit dem Klischee des Geniecharakters. Dem wollte ich ein wenig entgegenwirken in dem ich die Charaktere nicht so glatt mache wie Wesley, sondern das diese Intelligenzfähigkeiten teilweise durch eher negative Folgen erkauft werden müssen. Zum beispiel bei einer Figur sind diese Fähigkeiten eigentlich Symptom einer neurologischen Störung als einer Variante des Savant Syndroms, weshalb diese Figur Cyborgimplantate brauchte um überhaupt ein einiger Maßen normales Leben führen zu können.  Die andere Figur war eher eine Aussenseiterin, wobei aber andere Faktoren dabei noch eine rolle Spielten.

Zudem haben die beiden Charaktere auch keinen Sonderstatus in der Flotte und werden trotz ihrer besonderen Situation eher wie normale Leute behandelt mit fast den gleichen Pflichten und müssen trotzdem noch auch weiter normal zur Schule gehen.

Die Darstellung dieser Figuren ist auch teilweise eher an das im Military Science Fiction Thread erklärte Element der \"Kindersoldaten\" angelehnt als an das Wunderkindelement, abgesehen davon das die beiden Figuren keine Soldaten sind. Eine der beiden Figuren versucht auch am Anfang zu desertieren, unter Anderem, da sie glaubt sie könne diese Situation nicht meistern und ihr erst als sie ankam richtig klar wurde, zu was sie sich da eingelassen hatte und dann als sie erst richtig merkte, in was für einer Situation sie war, sie natürlich erstmal panisch wurde.

Wegen diesen Elementen waren die beiden Kindcharaktere eine ziemlich starke Dekonstruktion des Wunderkindtypus a la Wesley Crusher und ein Aufzeigen, was für gewaltige Probleme dies in der Realität mit sich brächte, solche Leute in der Flotte zu haben.

Vorteil für mich war bei diesen Kindercharakteren vor allem, dass ich so stärker auf das Phänomen der Ambivalenz des Lustprinzips eingehen konnte, also das der Mensch zuerst eigentlich fast alles will, selbst wenn sich diese Ziele widersprechen und erst dann eine gewisse Evaluation der Ziele unter Einbezug des Realitätsprinzips stattfindet. (Das merkt man auch bei Ausschlussentscheidungen, zum Beispiel beim Kauf neuer Elektronik wo die Leute nach dem Kauf erstmal negative Gefühle haben, da sie dann merken, dass sie durch ihre Entscheidung die möglichen Vorteile der Alternativen erstmal nicht mehr genießen können.) So etwas währe bei Erwachsenen Charakteren nicht mehr so genau möglich zu zeigen, da Erwachsene solche Zögerungen und Entscheidungsprobleme meistens besser vor anderen Menschen verbergen können.

Außerdem bieten Minderjährige Charaktere auch noch den Vorteil, dass man so auch stärker auf psychische Phänomene eingehen kann, denn sozial erfolgreiche Erwachsene zeigen meistens diese Phänomene auch nicht so offen, da dies für sie sozial Probleme geben könnte.  

Das Genieelement musste in die Geschichte leider rein, damit es überhaupt einen Grund für diese Figuren gab, zur Sternenflotte zu gehören. Aber auf der Anderen Seite brachte dieses Element auch ein Element von gewissen realen Hackergeschichten in die Story mit rein über gewisse Jugendliche, die durch gewisse Aktionen (häufig krimineller Natur) großes Geschick im Umgang mit IT Technik bewiesen haben, weshalb diese dann zu irgendwelchen IT Sicherheitsabteilungen der Polizei als \"Aushilfe\" kamen. (Wie zum Beispiel ein australischer Junge vor ein paar Jahren, der die Bibliothekscomputer einer australischen Uni lahmgelegt hatte und dann als \"strafe\" der IT Sicherheitsabteilung der australischen Polizei helfen musste.)

Ansonsten hatte ich meistens Kinder von Figuren am Rande erwähnt um die Folgen gewisser Entwicklungen in der Gesellschaft zu zeigen. Zum Beispiel das während der Maquis Krise einige Leute in der Sternenflotte versucht hatten den Umgang ihrer Kinder mit Kindern Maquis freundlicher und unterstützender Eltern einzuschränken und deshalb von dieser gesellschaftlichen Kontroverse auch eigentlich unschuldige Kinder, die damit nichts zu tun hatten in Mitleidenschaft gezogen wurden.

Außerdem wollte ich mal ein \"Generationenelement\" ähnlich wie bei Dragon Ball in die Geschichten integrieren, das \"Helden\" später von ihren Kindern quasi beerbt werden und diese dann wieder von ihren eigenen Kindern, da dies auf mich immer episch wirkte. Bei der Familie um Admiral Michael hatte ich so ein Element auch schon fast.

Teilweise habe ich das Element der Kinder auch als Element von Tragödien benutzt um so den Krieg aus einer anderen Perspektive als der Soldatenperspektive zu zeigen, wie zum Beispiel von Admiral Michael, dessen Sohn nach einem Kampfeinsatz gegen das Dominion vermisst wurde und dessen Familie dann vieles versuchte, ihn doch zu finden.

Was ich mir auch mal überlegt hatte war eine Geschichte über ein Sternenflottenschiff, was auf Grund einer Katastrophe seine erwachsene Besatzung verliert und dann komplett unter die Kontrolle von Kindern gerät, die es zwar mit Mühe und not steuern können, sich aber gleichzeitig selber aufs Übelste bekämpfen, ähnlich wie die Schiffbrüchigen im Roman \"Der Herr der Fliegen\". Diese Geschichte habe ich aber nie verwirklicht.

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