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Eigene Story
Oddys:
Die Story ist afjedenfall hilfreich zum besseren Verständnis. (Auch wenn ich diese ja schon kenne ^^) Ansonsten wären ein paar Absätze im Text hilfreich solche Blöcke lesen sich nicht unbedingt gut.
Was die Star Trek Leidenschaft betrifft, findest du hier eine Menge FanFics, die näher am menschlichen sind. Ansonsten gibt es noch unser Foren-RPG da sind auch noch einige Posten unbesetzt.
Ein weiterer Link um schnell eine bessere Übersicht über das was hier vorsich geht ist: Trekspace Wiki da steht alles relevante ohne die manchmal inzwischen doch ziemlichen langen Threads auch steht.
ulimann644:
@domi1985
Klingt nach einem sehr interessanten, aber auch sehr schwierig umzusetzenden Thema. Solche Geschichten lese ich mitunter sehr gerne - was das Schreiben betrifft, da ist meine Vorliebe eher die Space-Opera.
Hast du schon fertige Werke zu diesem Universum...??
Was die Klischeehaftigkeit von Auserwählten betrifft: Sofern man mit bestimmten, klar definierten, Protagonisten/Antagonisten arbeitet, kann man kaum umhin dieses Klischee zu bedienen, denn selbst wenn einer, oder mehrere, nur vom Schicksal dazu bestimmt sind Besonderes zu leisten, dann sind sie, auf irgendeine Art, auserwählt...
SSJKamui:
Interessantes Konzept. Noch einer, der sich mit dem Thema Berechenbarkeit auseinandersetzt und Zukunftsprognosen in seiner Geschichte. (Bei mir ist das allerdings etwas anders.)
Zur Philosophenauswahl, ich mag Carl Schmidt eigentlich nicht besonders (und nicht nur wegen denen, die sich auf ihn berufen haben. (nicht nur ein gewisses Regime, sondern teilweise auch Wolfgang Scheuble.)) und zu Marx habe ich eine mehr als zwiespältige Meinung. Zum Einen denke ich, Marx hat zuviel von Hegel übernommen und Hegel hat häufig durchaus üble Sachen gesagt. (Allein schon was Hegel zum Thema Erziehung gesagt hatte finde ich furchtbar.) Dann finde ich die These des "Endes der Geschichte" blödsinnig, egal in welcher Form. (Und ich finde die These hatte schon einige problematische Folgen wie zum Beispiel, das viele Europäer und Amerikaner sich politisch für so perfekt halten, das Fortschritt in ihren Augen immer gleichbedeutend ist mit "Westlich werden". Ich denke, diese Arroganz kann einen relativ blind machen für Gefahren, die einem drohen.) Außerdem finde ich den Ansatz, von den Folgen eines Ereignisses Jahrhunderte später auf irgendeinen Willen eines Weltgeistes zu schließen arg komisch.
Dann finde ich, teilweise ist der Kommunismus ein Widerspruch in sich. Damit keiner Ausgenutzt wird brauchen wir also einen Staat bei dem jeder nur für das Allgemeinwohl arbeitet und seine eigenen Interessen aufgibt, aber so ein Staat würde bedeuten, jeder wird Instrumentalisiert vom Staat. Das heißt also, damit keiner ausgenutzt wird sollen alle ausgenutzt werden.
Ein anderes Problem beim Marxismus finde ich ist ein Problem mit dem Meinungsführer Effekt. Beim Marxismus soll jeder gleiche Macht haben und alles Demokratisch entschieden werden. Das Problem ist, die meisten Menschen tendieren sich Führer zu suchen und zwar bei denjenigen, die mehr Wissen zu haben scheinen bei einer Sache. Diese Leute, die auch üble Demagogen sein können haben automatisch einen Machtzuwachs gegenüber Anderen, was die Gefahr beschwört, das durch die Einführung des Marxismus genau die Herrschaftsverhältnisse in anderer Form wieder eingeführt werden, die man eigentlich abschaffen wollte. (Vergleichbar mit der Handlung von Orwells Animal Farm.)
Dann glaube ich, der Mensch ist hauptsächlich ein Egoist der erstmal auf seinen eigenen Vorteil aus ist und von Natur aus eher auf Durchsetzung, Kampf und Wettbewerb gebürstet ist. Das heißt also, der Kommunismus müsse gegen den Menschen durchgesetzt werden ähnlich wie bei Thomas Hobbes Leviathan Staat. Marktwirtschaft und freier Wettbewerb als andere Form des "bellum omnes contra omnium" entspricht eher dem menschlichen Wesen. Diese Durchsetzung kann eigentlich nur durch harte Strafen und/oder Umerziehung funktionieren und beides würde der menschlichen Freiheit den Gar aus machen.
Außerdem wird mir der Staat im Kommunismus zu mächtig und die Bürger werden in ein starkes Abhängigkeitsverhältnis zum Staat gebracht und je stärker ein Staat das Leben der Bürger kontrollieren kann/muss, desto mehr werden die Bürger zu Sklaven des Staats. (Ähnlich wie es Friedrich August von Hayek beschrieben hatte in seinem Buch "Die Straße zur Knechtschaft".) Zwar ist der Staat im Kommunismus sehr radikaldemokratisch, aber das muss nicht unbedingt sehr Positiv sein. Zum Einen Mob Herrschaft (die durchaus mehr als Wahrscheinlich ist wenn man bedenkt wie Beliebt Leute wie Sarrazin werden oder an extrem aufgebaute Ängste wie beim Thema "Sexualstraftäter". Wegen sowas glaube ich, wenn in Deutschland direkte Demokratie eingeführt würde wie es viele Wollen würde es hier relativ übel werden.) und zum Anderen gibt es das Problem, das viele Leute nicht vernünftig entscheiden sondern "aus dem Bauch heraus" und deshalb häufig die, die Ahnung von etwas haben überstimmt werden können von Leuten, die eher dem Gefühl der Leute entsprechen. (Außerdem finde ich es mehr als seltsam, dass gerade die, die den Staat am Meisten ablehnen häufig in Form des Marxismus eine extreme Ermächtigung des Staates wollen.)
Wegen dem und einigen anderen Gründen, die aufzuzählen zu Lange dauern würde bin ich gegen den Marxismus. (Ich habe gerade nur einen Bruchteil meiner Argumente eingesetzt.)
Im Bezug auf Computergesteuerte Planwirtschaft, da gab es in der Realität auch mal Versuche in der Richtung in Südamerika, die aber gescheitert sind. (Ich finde gerade den Artikel nicht mehr.)
Trotzdem hört sich dein Plot sehr interessant an. (Und obwohl ich wie gesagt den Marxismus ablehne bin ich ebenfalls fasziniert/interessiert von/an seiner historischen Geschichte. Kalter Krieg war auch sowieso meine "Lieblingsepoche" im Geschichtsunterricht und mein Star Trek Ragnarok Projekt basiert ebenfalls auf dem Kalten Krieg. ) Ich bin sowieso durchaus bereit Gegenmeinungen zu meiner Meinung zu lesen und zu kommentieren. Ich kann mich durchaus einer möglichen kognitiven Dissonanz stellen.
domi1985:
Danke, dass du das Konzept interessant findest - das soll es ja auch sein, Interessant. Und keine Staatstheoretische Abhandlung ;-)
Zum Kommunismus : Die Diskussionen um den Kommunismus sind mir durchaus bekannt - auch ich Teile deine Abneigung gegen Carl Schmitt - seine Ideen sind aber durchaus inspirierend, wenn man einen bedrohlichen "Totalen Staat" konstruieren möchte, wie es das Transomninion schließlich ist. Immerhin stellt es in meiner Story den maßgeblichen Antagonisten dar - es geht mir also keineswegs darum, Kommunismus und Marxismus zu verherrlichen. In erster Linie ging es mir darum einen totalitären Staat zu entwerfen, der allerdings besser funktioniert als die Sowjetunion und sich eher sanfter Mittel der Unterdrückung bedient und dabei auch nicht als vollkommen Böse erscheint, sondern durchaus sympathische Ansätze hat.
"Außerdem wird mir der Staat im Kommunismus zu mächtig und die Bürger werden in ein starkes Abhängigkeitsverhältnis zum Staat gebracht und je stärker ein Staat das Leben der Bürger kontrollieren kann/muss, desto mehr werden die Bürger zu Sklaven des Staats."
Genau das ja der Fall - die Bürger sind sogar das Eigentum des Staates und sehen sich in gewisser Weise auch selbst in einer solchen Position. Deine Argumente gegen den Marxismus teile ich durchaus teilweise - allerdings sollte man Zentralverwaltungswirtschaft und Politik differenzieren. Das Projekt in Chile hieß übrigens Cybersyn und ist nicht gescheitert, sondern wurde zerschlagen - von der Pinochet-Regierung. Diese brachte übrigens die neoliberalen Chicago-Boys ins Land, die diverse marktwirtschaftliche Strukturreformen durchführten und damit großen Teilen der Bevölkerung Arbeitslosigkeit und Armut brachten. Die Chicago-Boys, die von Milton Friedman, einem der führenden Neoliberalen, in Chicago ausgebildet worden waren, hatten kein Problem, sich einer brutalen Militärdikatur anzuschließen. Und das führt uns direkt zu Hayeks Begriff der Freiheit : Tatsächlich sympathisiert Hayek nicht mit bürgerlicher Freiheit oder Demokratie - das anzunehmen halte ich für sehr gefährlich. Hayek glaubt ja bekanntermaßen nicht an die Möglichkeit, eine Gesellschaft zu konstruieren, sondern hält Zivilisation für das zufällige Produkt des zusammenspiels von Individualwissen - Geschichte entsteht bei Hayek ungeplant, spontan. Jeder Eingriff in die Geschichte endet im Totalitarismus und letztlich hat man nur die Möglichkeit, sich unter die Prozesse des Marktes unterzuordnen. Freiheit ist bei Hayek die Freiheit des Marktes - er befürwortet durchaus einen "starken Staat", um die Freiheit des Marktes durchzusetzen. Genau das taten die Chicago-Boys dann in Chile : Sie dienten einer Diktatur, um ein System des Freien Marktes zu installieren. Wobei die Anhänger Hayeks meist den ersten Kategorienfehler produzieren: Sie glauben, dass man Gesellschaften nicht beeinflussen kann oder sollte und drängen doch darauf, dass ein Freier Markt installiert wird - ein Widerspruch in sich. Bei Hayek sind die Menschen nicht Sklaven des Staats, sondern Sklaven des Marktes. Insofern taugt sein Weltbild durchaus auch zur Konstruktion einer Dystopie und ist teilweise in die Nomaden eingeflossen ;-)
Abgesehen davon repräsentiert die Story keineswegs meine politischen Überzeugungen. Ich möchte in erster Linie ein stimmiges, bedrohliches Szenario erzeugen und bediene mich Versatzstücken aus Geschichte und Politik - mehr ist es letztlich nicht.
domi1985:
@ Ulimann - Bisher habe ich noch keine fertigen Werke dazu - leider ;-) Ich wollte mich aber bald an die schriftliche Ausarbeitung machen. Deshalb habe ich mich auch hier gemeldet, um mir Kritik, Anregungen und Tipps zu holen. Ich hoffe, ich kann in meinem Urlaub endlich loslegen.
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