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Dominionkrieg im Audacious-verse
Will Pears:
Wie ich in meinem Projekte-Thread (http://www.sf3dff.de/index.php/topic,1559.60.html) bereits anmerkte, habe ich mich mit meinen Vorstellungen zum Dominionkrieg auseinander gesetzt und bin zu folgenden Ergebnissen gekommen:
- Nicht Ross und Sisko sind die Helden des Krieges, sondern die Admirals und Strategen, die rechtzeitig Flotten gen Bajor gesandt haben, die Flotten zusammengezogen haben, um die Grenzen zu Cardassia schnell dicht machen zu können. Sisko und Ross hingegen waren "nur" diejenigen, die an der Front die richtigen Entscheidungen getroffen haben. Doch auch sie wären ohne Rohstoffe, ohne Torpedo-Vorräte, ohne Verstärkung aufgeschmissen gewesen. Dasselbe gilt natürlich auch für die Generals des United Federation Marine Corps, welche zusätzliche Rekruten ausgehoben haben, Reservisten in den Dienst beordert haben, die Produktion von großen Transportschiffen mit größerer Priorität versehen haben und die letztlich die Marines in die "richtige Richtung" geschickt haben, zusammen mit der Sternenflotte.
- Die große Gefahr des Krieges war nicht die feindliche Überzahl, denn in meinem Universe hätte Starfleet mit 60.000 Schiffen bei weitem genug gehabt, um das Dominion zurückzuschlagen; allerdings waren diese Schiffe über ein gewaltiges Gebiet verteilt und so sahen sich winzige, eilig zusammengezogene Flotten an den Grenzen gewaltigen Invasionsflotten gegenüber, die in einem, im Verhältnis zur UFP, geradezu winzigen Raum positioniert war.
--> Ziel des Dominions war es nicht, die Föderation in einem Zug zu überrennen, weil das schier unmöglich gewesen wäre, sondern so viel Gebiete zu erobern, dass sie zusätzliche Rohstoffe (Ketracel White; Metalle; usw.) und Platz für zusätzliche Werften und Ausbildungsstätten erhalten könnten. Somit wurde der gesamte DK rasch zu einem Stellungskrieg, in dem es um die äußeren Gebiete der Föderation ging. Hätte das Dominion in einem ausreichend großen, dazu gewonnen Bereich Klon-Anlagen und Werften bauen können, hätte es irgendwann eine Übermacht gehabt, die nicht mehr abwendbar gewesen wäre.
- Der Dominionkrieg endet offiziell zwar 2375 mit der Unterzeichnung der bedingungslosen Kapitulation seitens des Dominions, doch im Gegensatz zur Darstellung in DS9 waren nicht alle Flotten des Dominion über Cardassia, als die Niederlage eintrat. Alle Schiffen erhielten zwar den Befehl, nach Cardassia zurückzukehren, als die Carassianer sich auflehnten, doch für viele Flotten hätte diese Reise Monate gedauert, weshalb sie nicht rechtzeitig eintrafen, um die Kapitulation mitzuerleben.
--> Die Vorta-"Admirals" dieser Flotten erhalten Nachricht von der Sternenflotte in Form einer Aufzeichnung der Kapitulation. Sie halten diese jedoch für eine Fälschung und auf das Angebot der Föderation, mit der Gründerin zu sprechen, gehen sie nicht ein, da sie vermuten, der Verräter Odo hätte die Gestalt der Gründerin angenommen um der Föderation den Frieden zu bringen. Somit erheben sich 7 Vortas zu autonomen Warlords in jeweils unterschiedlichen Gebieten der Cardassianischen Union bzw. auf "erobertem" Gebiet der Föderation (offiziell ist ja jetzt wieder "Eigentum" der Föderation) oder der Romulaner. Sie wissen, dass sie mit konventioneller Kriegsführung keine Chance haben und daher wenden sie Guerrilla-Taktiken an, terrorisieren viele Sonnensysteme oder kämpfen als heimatlose Großflotte (noch immer mehrere 1000 Schiffe) weiter, der sich keine Föderationsflotte vorerst stellen kann.
- Die Föderation sieht ihren Teil als erledigt an, nachdem die Kapitulation erwirkt ist und hat kein Interesse, noch mehr Tote in den Reihen ihres Militärs zu sehen. Sie überlassen es den Welten, die nicht zur Föderation gehören, und jetzt massiv angegriffen werden (Rutia, Tama, Ferenginar, etc.) sich selbst zu verteidigen. Die Klingonen können nicht länger mitkämpfen und regenerieren ihre Kräfte (keine einzige Welt ihres Reiches ist besetzt), während die Romulaner sich ausschließlich in ihrem Hoheitsgebiet verteidigen und mit der Tarntechnologie ihrer Warbirds äußerst erfolgreich sind. Die Cardassianer sind ähnlich machtlos wie die Klingonen und können sich nicht besonders erfolgreich zur Wehr setzen.
--> Da die Cardassianer sie um Hilfe bitten und viele Föderationskolonien terroriesiert werden, beauftragt die Föderation statt der Sternenflotte private "Sicherheitsfirmen" damit, sich des Problems anzunehmen. Doch diese Söldner gehen nicht nur gegen die marodierenden Jem'Hadar vor, sondern verhalten sich selbst wie Piraten, indem sie die Schiffe, die sie eskortieren sollen, ausbeuten und hinterher vernichten. Auch die Cardassianer sind davon betroffen. Mit jeder Zahlung der Föderation stärken sie die Söldner-Firmen und machen sie letztlich ebenbürtig mit den offiziellen Streitkräften.
--> Anfangs bemerkt niemand, dass die Söldner selbst Terror ausüben, denn die überfallenen Schiffe können keine Nachrichten absenden, da ihre Kommunikation blockiert wird. So verhindern die Söldner, dass etwas ans Licht kommt. Von vielen Cardassianischen Welten wird "Schutzgeld" erpresst(, ähnlich wie es die Mafia bekannterweise tut/getan hat). Erst als es der Besatzung eines Frachters, die inzwischen mit starker Defensivbewaffnung ausgestattet sind (sehr zum Ärger der Föderation), gelingt, die Schilde eines Söldnerschiffes zu neutralisieren, an Bord zu beamen und eine Nachricht an die Sternenflotte abzuschicken, muss die Föderation eingreifen.
--> Die Marines, die noch vor wenigen Jahren siegreich heimgekehrt sind, werden abermals zusammengezogen. Auch die Sternenflotte muss, kurz nachdem sie wieder begonnen hatte, Forschungsprojekte aufzuziheen, wieder in den Krieg. Es gelingt ihnen, die verbliebenen Jem'Hadar sowie die Söldner (die ja trotz aller Verbrechen gekämpft haben und damit geschwächt wurden) aufzureiben, doch es verzögert das tatsächliche Ende des Dominionkriegs bis ins Jahr 2388, also 13 Jahre nach dem offiziellen Ende!
--> Rückblickend wird viel kritisiert. So behaupten viele, es hätte doch auffallen müssen, dass die eskortierten Frachter nicht ankommen, aber die Eskorte in vielen Fällen fast unbeschadet überstehen. Viele Köpfe rollen und am Ende finden sich in Politik, Militär und Sternenflotte sehr viele neue Personen wieder. Der Einfluss der Section 31 wurde völlig unvorhersehbar stark minimiert, da sämtliche etablierten Kontakte (z.B. Admiral Ross) auf einen Schlag wegfallen. Diesen Umstand nutzt der SFI, um eine erneute Unterwanderung zu verhindern.
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Was haltet ihr davon?
Ich hoffe, ich habe den richtigen Platz für dieses Thema gewählt. Wenn nicht, bitte ich, den Thread in das entsprechende Subforum zu verschieben.
Fleetadmiral J.J. Belar:
Die Überlegungen an sich lesen sich recht schlüssig, obwohl ich hier und da das Trek Verse nicht wiedererkenne. Ich bezweifle zum Beispiel, dass die Sternenflotte alliierten nicht gegen eine feindliche Streitmacht zur Hilfe kommen würde. Auch die Sache mit den privaten Sicherheitsfirmen will mir nicht so ganz schmecken. Auch wenn sie privat sind, sind wahrscheinlich alle davon in der Föderation beheimatet und somit an deren Gesetze gebunden und nach Jahrhunderten der Föderationsethik, bezweifle ich irgendwie, dass sich daraus solche miesen Typen entwickeln. Dein Thema wäre imo besser im FF Bereich aufgehoben und deshalb verschiebe ich den Thread auch dorthin.
Gruß
J.J.
Will Pears:
Naja, wäre die Sternenflotte am Ende des Krieges wirklich dazu in der Lage, ihren Alliierten zu helfen, hätte sie das vermutlich getan. Allerdings habe ich ja schon mehrfach darauf verwiesen, wie groß die Föderation in meinen FFs ist und wenn ein Konflikt wie der Dominionkrieg viele Schiffe vernichtet, darüberhinaus vermutlich auch private Frachter, Shuttles, usw. litten, dürfte die Sternenflotte nach dem Konflikt damit beschäftigt sein, Güter und Menschen von A nach B zu bringen. Auch dürfte sie sich am Wiederaufbau beteiligen. Sowas zehrt enorm an den Kräften.
Und was diese privaten Sicherheitsfirmen angeht, so denke ich, dass es am Anfang vielleicht ihr wirkliches Interesse war zu helfen. Doch im Gegensatz zu Starfleet und den Marines dürften Söldner wohl grundsätzlich etwas rabiater vorgehen. Gerade der Gebrauch von Massenvernichtungswaffen wäre hier ein denkbarer Gegensatz zur Sternenflotte/dem Marine Corps.
Je länger die Söldner auf den Außenwelten kämpfen, desto unausgeglichener kommt ihnen die Bezahlung vor, und so kommt es dann dazu, dass die Geschäftspolitik sich entsprechend ändert.
Das Föderationsgesetz zu umgehen, dürfte z.B. auf Card. Gebiet sehr einfach sein, wo keiner kontrolliert und selbst innerhalb der Föderation dürfte die Einhaltung der Gesetze erschwert sein für jegliche Behörden. Auch dürfte man bewusst wegsehen, da diese Söldner den Job machen, der eig. von Sternenflott&Co gemacht werden müsste. Außerdem könnten einige auch von außerhalb angeheuert sein. Ferengi würden sich da sicher anbieten, wenn die Bezahlung stimmt, aber sicher auch noch viele andere (ich gehe davon aus, dass es noch ein paar mehr kleinere Mächte gibt, die wir nicht zu Gesicht bekamen in TNG und DS9, weil man sich da auf die wichtigsten beschränkte).
Die gehegte und gepflegte Ethik der Föderation hat schon im DK enorm gelitten. Denkt man nur an die Akzeptanz von Section 31, so klar sein, dass Starfleet längst nicht so sauber ist, wie es in TNG vllt. den Anschein hatte. Und wenn Starfleet schon solche Ansichten vertritt, ist das bei Söldnern wohl noch schlimmer. Und selbst wenn sie anfangs rechtschaffend waren, so dürfte allein die Umgebung die ethischen Bedenken stark minimieren. Ich denke, dass die Föderation wirtschaftlich und insgesamt nach dem offiziellen Ende des Dominionkrieges am Boden lag. Terror greift um sich; die Versorgung mit Energie und Waren ist nicht immer gewährleistet. Solche Zeiten sind guter Nährboden für Gier und Egoismus. Und gegenüber den Cardassianern dürfte auch abgrundtiefer Hass für alles, was sie im DK getan haben, Grund genug sein, Rache zu üben.
Alles in allem gebe ich dir Recht. Es ist nicht die Föderation, was Roddenberry sich überlegt hatte. Es ist auch nicht die Föderation, die Sisko und Picard verteidigen wollten. Doch es ist eine Föderation, die nach all dem, was in DS9 so durchschimmerte, zumindest denkbar wäre!
David:
Letzterer Satz hat mich doch nachdenklich gemacht.
Es ist immer leicht gesagt, dass man seine Ideale auch und gerade dann, wenn es schwer ist, hochhalten muss, weil man sonst nicht besser ist, als der "böse Agressor".
Dass du diesen Punkt anreißen möchtest, Will, ist also nur zu gut nachvollziehbar.
Denn ist ist eine realistische "Möglichkeit".
Dass es nicht so ganz zu Star Trek passt, wie es Belar sagte, stimmt allerdings auch.
Ich denke, am Ende muss jeder Autor und jeder Leser selbst entscheiden, was ihm wichtiger ist:
- Eine realistische Entwicklung, selbst wenn dadurch die "heile Welt" der Föderation angekratzt oder zerlegt wird
- eine weitgehend realistische Entwicklung, unter größtmöglicher Schonung der Ideale des Francises
oder eben eine eher utopische Sichtweise, auch wenn diese aufgrud der Vorgeschichte nur schwer oder gar nicht vorstellbar ist.
=A=
Einen richtigen oder falschen Weg kann es dabei IMHO nicht geben.
Daher werde ich hier jetzt nicht schreiben, ob ich deine Idee toll finde oder nicht - wenn ich dabei nur auf Grundlage dieser Überlegungen urteilen sollte.
Ich finde sie in jedem Falle interessant, aber ich schätze mal, da hast du dir so mache Dinge vorgenommen, an denen du evtl. auch selbst mal zu knabbern hat.
Wie weit wirst du gehen, wenn du an bestimmte Punkte in der Handlung kommst.
=A=
Ich hoffe, du schaffst es, diese Geschichte zu schreiben und für dich deinen Weg in der Handlung zu finden.
Er muss ja nicht jedem Leser gefallen, eine Geschichte soll ja in erster Linie unterhalten.
Ich persönlich ziehe die Utopie der Dysoptie vor, vor allem, da unsere Reale Welt schon manchmal sch***** genug ist, weshalb ich in meiner FF keinen Krieg haben will.
Aber das heisst ja nicht, dass es der einzig richtige Weg ist.
ich bin gespannt, was du da planst und umsetzt.
Will Pears:
Ich will und werde keine dystopische UFP aufbauen. Und ich werde auch nicht so sehr vom TNG-Prinzuop abweichen. Denn auch dort haben wir es erlebt, dass sich Personen nicht moralisch korrekt verhalten (z.B. in Form von Benjamin Maxwell). Das entscheidende war immer, dass dieses Verhalten kritisiert wurde.
Genau das strebe ich für meine FFs auch an. Z.B. ist es utopisch, dass sich die Föderationsbevölkerung so massiv gegen die Söldner zur Wehr setzen würde und das dadurch letztlich was verändert wird.
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