Nix da!!! (ähem ... bezieht sich jetzt auf Deinen Kommentar in der PN

) Ich finde es klasse, dass wir uns die Serie jetzt quasi gemeinsam anschauen. Das macht mir Spaß! (Schlafen kann ich auch noch wann anders

)
Jau, ich habe gestern auch mit dem Rewatch angefangen. Wie machen wir das jetzt? Eine Folge pro Abend? Zwei?
Ich denke, wir schauen einfach, wie wir Zeit haben. Gestern Abend dachte ich z.B., dass ich nur eine schaffen würde, weil es noch galt einen Kindergeburtstag vorzubereiten, aber dann wurden es doch irgendwie zwei (und der Geburtstag lief heute trotzdem ganz prima)
Ich dachte mir schon, dass dir Doktor Westphalen gut gefällt. Sie hat ja zum Glück eine durchgehend tragende Rolle in der Serie, also kann man sich da noch auf was freuen. 
Mist, mist, mist! Ich bin vorhersagbar - gaaaaaanz schlecht

Der Anfang hat mich ein bisschen überrascht. Der war noch einigermaßen ruckelig, mit Jenny/Bobby/Billy und einer doch recht billigen neunziger Jahre Optik.
Ich habe die ganze Zeit überlegt, woher ich diese Frau kenne, aber ich kam nicht drauf. Ich denke, die "Böse" musste zum Lostreten des Pilotfilms sein. Man wollte sicherlich gleich mal mit etwas Action auftrumpfen, um die Zuschauer bei der Stange zu halten.
Aber sobald es zu Bridger ging - eigentlich schon vorher bei dem Admiral -,
Hatte der eigentlich echt die USA-Flagge am UEO-Jeep? Oder habe ich mich da verschaut?
kam das alte SeaQuest-Feeling zurück. Und die Pilotfolge ist ja auch wirklich eine große Bridger-Geschichte. Eine gute Entscheidung, denn ich finde seinen Charakter einfach toll. Er hat so etwas unaufgeregtes, natürliches, und strahlt trotzdem enorme Autorität aus. Also hätte Captain Picard nicht den Vorteil einer deutlich länger laufenden Serie... würde ich ja fast Bridger als den besten Kommandanten im Sci-Fi-Bereich bennenen. Dass er wie ein natürliches Bindeglied zwischen den Militärs und den Wissenschaftlern wirkt, macht ihn dann auch zur idealbesetzung für den Posten. Und Roy Scheiders Spiel ist auch enorm gut. (Ich mag auch seine Synchronstimme ungeheuer gerne. Ist die gleiche von Captain Kirk und Sean Connery)
Also, ich fand Picard aber auch ganz prima als Bindeglied zwischen Wissenschaft und Flotte. Diese Art von Kommandanten haben allgemein etwas. Das sind auch so Personen, die ich gerne als Vorgesetzte akzeptieren würde. Mir ist es in einer Serie halt sehr wichtig, dass der Schwerpunkt nicht auf dem Militärischen liegt. Ich bekomme bei Militärs automatisch eine innere Abwehrhaltung, bei der ich nicht mal erklären könnte, woher sie kommt.
Auch die restliche Crew weiß direkt zu gefallen. Da gibt es keine aufgesetzten Dramen, aber auch nicht zu viel Perfektion. So kleine Szenen wie die mit Crocker und Krieg lockern das ganze immer schön auf. Ich persönlich hatte auch nie ein Problem mit Lucas oder Darwin. Im Gegenteil... wie könnte man einen sprechenden Delfin nicht lieben
Im Grunde ist SeaQuest ja die perfekte Familiensendung. Oder zumindest wird sie sich noch dazu entwickeln.
Mit Darwin kann man ja eh kein Problem haben (mit dem Sprechen vielleicht schon eher, aber ich sehe ein, dass manche dramaturgischen Kniffe nicht möglich sind, wenn man sich nur auf Handzeichen beschränkt). Lucas finde ich auch okay - allerdings muss ich dazu sagen, dass ich zu der - wahrscheinlich mit der Anzahl 1 zu zählenden - Art von ST-Fan gehöre, die nie etwas gegen Wesley Crusher hatte.
Die eigentliche Geschichte der Pilotfolge ist leider etwas Klischeebeladen, was am Bösewicht liegt. Wie und warum genau die jetzt so... Kriegslüstern ist, wird nie ganz klar.
PMS? (ich darf doofe Witze über Frauen machen, ich bin ne Frau

) Im Ernst, wie oben erwähnt: ich schätze, das war der Versuch, mit dem Pilot Aufmerksamkeit zu erregen, es geht ja in dem Ton überhaupt nicht weiter. Witzig fand ich übrigens, dass die beiden Auftraggeber-Bösewichte beide auch in Twin Peaks solche zwielichtigen Typen waren.
Oh, und die Serie hat natürlich den Vorteil, einen hervorragenden Komponisten an - henh - Bord zu haben. John Debney liefert einen durchweg tollen Soundtrack ab! Ich freue mich schon auf die weiteren Folgen.
Ja, der hat so einen richtigen Wohlfühlfaktor. Wenn es losgeht, das Meer schwappt und die Musik einsetze ... da fühle ich mich einfach super. Da kommen bei mir all die Dinge wieder hoch, warum ich damals unbedingt Wissenschaftlerin hatte werden wollen, diese Sehnsucht nach dem Unbekannten. Das wird bei mir witzigerweise durch Meerbilder stärker ausgelöst als durch den Weltall.
In dem Sinn fand ich die Zentral-Themen der nächsten beiden Folgen natürlich auch sehr ansprechend: Einmal diese schwarzen Raucher (die in mir dann gleich auch noch die Lust ausgelöst haben, mir wieder Frank Schätzings Buch "Nachrichten aus deinem unbekannten Universum" zu Gemüte zu führen, worin er all die Recherche-Ergebnisse zu seinem "Der Schwarm" aufgearbeitet hat) und dann natürlich die Bibliothek von Alexandria, ein ähnlicher Kindheitstraum von mir wie Atlantis. Da sind einfach Themen, die mich geistig in eine andere Welt entführen, die mich wieder diese Faszination für das Wissen spüren lassen.
In der ersten Folge fand ich es erst schade, dass (mal wieder) der Wissenschaftler als engstirnig und nur sein eigenes Projekt sehend dargestellt wurde - aber glücklicherweise durfte er dann noch umschwenken und etwas Menschlichkeit zeigen. Wobei ich gestehen muss, dass ich bei seiner flammenden Rede zu Beginn, die Dr. Westphalen so belächelt hat, ständig innerlich genickt habe. Oh mann, ich kann das Gefühl so gut nachvollziehen, wenn man alles rechts und links liegen lässt und nur noch von seiner Forschung begeistert ist. Klar, das sind oft Wirrgeister und Traumtänzer - aber ohne sie würde die Welt nicht vorwärts kommen.
Bei der Bibliotheksfolge fand ich die Psi-Typen nicht so optimal. Dieser "Coup" kam mir ein wenig gestellt vor. Wenn sie keine Lust mehr hatten für die UEO zu arbeiten, wäre das sicherlich auch anders gegangen, als einen kleinen Krieg vom Zaun zu brechen. Aber dafür hat mich da die Faszination für die Bibliothek gefesselt. Ich sitz dann da und stelle mir vor, ich wäre jetzt auch da, könnte Pergamente sehen, die seit Jahrhunderten verschollen waren.
Diese Gefühl des Erforschens ist es, was mir hier an Seaquest so gut gefällt. Diese Themen sind zwar nur der Aufhänger, um eine dramatische Story drum herum zu bauen (Darwins Krankheit, oder eben die Parapsychologen), aber sie sind das, worein ich mich träumen kann.