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Monolog einer Vulkanierin (Silar/ Selan)
VGer:
Versprochen ist versprochen ... :)
Die Geschichte hat mich von Anfang an gefesselt, ich mag Deine Erzählstimme wirklich gern. Detailliert und sensibel, aber nicht schwülstig. Weil Du den Kritikpunkt "klingt gestelzt" angesprochen hast: ich fand den Tonfall, die Wortwahl, die Ausdrucksweise für eine Vulkanierin sehr authentisch, das soll so klingen. Wäre es der "Monolog von Captain Kirk" oder der "Monolog von Neelix", dann wäre das etwas anderes, aber das ist eine Vulkanierin! Sprachliche Charakteristika zu erkennen und herauszuarbeiten ist nicht leicht aber sehr wichtig – ich kann das total nachvollziehen, Du weißt ja, ich schreibe sehr viel Seven of Nine und die hat auch ihre ganz typischen "speech patterns" – und Dir ist das wirklich gut gelungen.
Diese zwischen dem Ich und dem Sie fluktuierende und doch klar abgegrenzte Erzählweise fand ich wirklich interessant, eine kreative Umsetzung die ich in der Form noch nirgendwo gelesen habe. Zuerst hat es mich etwas stutzig gemacht, aber sobald die Handlung klar war, war es leicht der Geschichte zu folgen. Den klaren Kontrast zwischen dem Ich und dem Sie, die erschreckende Klarheit der Selbstreflexion, das fand ich besonders gut herausgearbeitet.
Ich muss ehrlich gestehen, Vulkanier sind nicht unbedingt meine bevorzugte Spezies und ich weiß nur sehr wenig darüber (TOS kenne ich nur bruchstückhaft, Tuvok war mir immer eher egal ...), dementsprechend kann ich zum Inhalt nicht viel sagen, außer, dass ich es interessant fand, stellenweise beklemmend und stellenweise berührend. Es ist schwer, sich in einen Vulkanier hineinzuversetzen oder mit ihm zu sympathisieren (das wohl auch der Grund dafür, warum mir Tuvok immer egal war), aber Dir gelingt das.
Das Thema der geistigen Vergewaltigung ist ein schwieriges, vor allem aus "Täterperspektive" beschrieben. Damit sensibel umzugehen ist bestimmt nicht leicht, aber ich finde, dass es Dir verhältnismäßig gut gelungen ist. Es ist beklemmend, es ist erschreckend, und der innere Konflikt zwischen – ja, wie Du sagst – Frieden und Logik, liegt spürbar in der Luft.
Zwei stilistische Kritikpunkte noch:
Erstens – Ich weiß, in einigen Regionen wird "laufen" und "gehen" umgangssprachlich synonym verwendet, aber wenn einem das nicht geläufig ist (so wie mir), dann klingt das ziemlich irritierend, und da es gleich der erste Satz ist, ist das irgendwie suboptimal. Bei laufenden Vulkaniern denke ich daran, nicht an "ruhige und gleichmäßige, feste und sichere" Schritte. Da wäre eine alternative Formulierung vielleicht nicht verkehrt.
Zweitens – "Onomatopoeia" ist eins meiner Lieblingsworte, aber im Dialog und dann auch noch in Majuskeln gefallen mir Einschübe wie "AAARG" persönlich überhaupt nicht. Das mag Geschmackssache sein, aber ich finde es ziemlich plump und gerade in einer so feinsinnigen Geschichte unpassend (würden sich da Nausikaaner prügeln, wäre das etwas anderes). ;)
Danke fürs Schreiben, ich habe es sehr gerne gelesen! :knuddel
Beste Grüße von der Sonde.
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