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Stellare Retro-Navy (Non-Canon)
Tolayon:
(Das ist jetzt schon mein dritter Thread innerhalb kurzer Zeit, der sich mit alten Schiffen befasst. Muss wohl der Historiker in mir sein, auch wenn ich das nur von Nebenfach her bin :D)
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Stellare Retro-Navy der Föderation
Hintergrund
Nach dem Dominion-Krieg wollte die Sternenflotte fast ausschließlich auf neu gebaute Schiffe setzen. Alte Exemplare, welche die Kämpfe mehr oder weniger gut überstanden hatten, wurden (wieder) eingemottet, sobald ein moderner Nachfolger zur Verfügung stand.
Doch wirklich schrottreif waren nur wenige dieser "alten Kähne", sie waren "lediglich" alt genug, um nicht mehr ohne unverhältnismäßige Refits auf den aktuellen Stand der Technik gebracht zu werden.
Hin und wieder gab es zwar bei ausgesuchten Einzelexemplaren weiterhin spektakuläre Umrüstungsorgien, doch konnten diese wegen ihres Aufwands nicht als Blaupause für die restlichen Schwesterschiffe dienen.
Die überwiegende Mehrheit der "Oldtimer" drohte daher vollends aus dem Blickfeld der Sternenflotte zu verschwinden, es wurde auch kein Personal mehr eingeteilt, das mit solchen Schiffen zurechtkommen konnte - selbst Schulungen fanden zunehmend auf Spezialanfertigungen aktueller Schiffsklassen statt.
Um das immer noch vorhandene Potential weiterhin nutzen zu können, beschloss ein Experten-Ausschuss Anfang der 2380er Jahre, eine neue Organisation zur alternativen Umrüstung, Wartung und für den - gerade militärischen - Betrieb der alten Schiffe ins Leben zu rufen.
2385 wurde die "Stellare Retro-Navy" der Föderation offiziell, wenn auch von der Öffentlichkeit weitgehend unbeachtet gegründet.
Prämisse und Ausrichtung
Schon von Anfang an stand fest, dass die Retro-Navy keine zweite Sternenflotte werden konnte. Ihr Aufgabenbereich sollte den zusätzlichen Schutz des inneren Föderations-Raums sowie Hilfe bei humanitären Einsätzen umfassen.
Kurz gesagt, eine Art "Nationalgarde" des späten 24. Jahrhunderts. Im Kriegsfall wird sie der Sternenflotte direkt unterstellt, wobei auch Sternenflottenoffiziere an Bord von Navy-Schiffen dienen können.
Technik und Philosophie
Die Vorgehensweise der Sternenflotte bei der Umrüstung ihrer Schiffe besteht oftmals in einem radikalen Austausch alter durch neue Komponenten.
Die Stellare Retro-Navy dagegen arbeitet wo immer es möglich ist ergänzend, d.h. duotronische Computerkerne bleiben z.B. erhalten und werden maximal auf den letzten Stand aktualisiert (Niveau des Jahres 2340). Isolineare sowie multi- und positronische Erweiterungen werden in Form zusätzlicher Komponenten ein- und angebaut, gleiches gilt für die Energieversorgung:
Zahlreiche verstreute Mikro-Fusionsreaktoren sorgen zusammen mit den erwähnten Computererweiterungen für hohe Redundanz und weitgehend dezentrale Verteilung der Ressourcen, wenn auch auf Kosten der Gesamt-Geschwindigkeit aller Systeme.
Ein Highlight dieser behutsameren, modularen Refit-Methode ist eine 2391 vorgestellte kuppelförmige Retro-Phaserbank, deren Feuerkraft dem Typ XII der Sternenflotte (Prometheus- und Sovereign-Klasse) entspricht, auch wenn die Pause zwischen zwei Schüssen mit maximaler Leistung deutlich länger ausfällt.
Zur Verfügung gestellt wird die dafür benötigte Energie durch einen ergänzenden Hochleistungs-Mikroreaktor, zur Steuerung dient ein eigenständiger multitronischer Zielcomputer samt Sensorphalanx. Sämtliche Komponenten sind innerhalb der Phaserkuppel oder in deren unmittelbaren Umgebung untergebracht. Dadurch lassen sich auch sehr alte Schiffe aus dem mittleren bis späten 23. Jahrhundert aufrüsten, ohne sie gleich fast vollständig auseinanderzunehmen.
Die Schiffshüllen und -Rahmen werden ebenfalls punktuell verstärkt, sei es durch teilweisen Austausch, Überzug mit neuen Materialien oder durch den Einbau stärkerer Feldgeneratoren für die strukturelle Integrität.
Schiffe und Ausstattung
Die von der Retro-Navy umgerüsteten Schiffe behalten ihre alten Namen und Registriernummern bei, nur der Präfix "NCC" wird durch "NRC" ersetzt.
Hin und wieder wird auch ein altes Exemplar planetarer Flotten integriert, oder ein beschlagnahmtes, weil illegal aufgerüstetes Zivilschiff. In dem Fall wird eine neue Registriernummer mit NRC-Präfix, manchmal auch ein neuer Name zugewiesen.
Um all diese heterogene Technologie beherrschbar und sicher zu machen, setzt die Navy auf ein Betriebssystem, dessen Kern dem neuesten adaptiven LCARS der Sternenflotte entlehnt wurde. Lediglich die Benutzeroberfläche entspricht der der spät-duotronischen Ära.
Da Forschung und Diplomatie so gut wie keine Rolle im Alltag der Stellaren Navy spielen, können die erwähnten Zusatz-Komponenten auch dort installiert werden, wo zuvor Forschungslabore oder VIP-Gästequartiere untergebracht waren.
Gerade auch mit den zusätzlichen Energie- und Datenleitungen, welche wie dauerhafte Provisorien eingefügt werden, sehen Navy-Schiffe in ihrem Inneren zuweilen unaufgeräumt und "schmuddelig" aus; doch alles funktioniert und arbeitet sicher, wenn auch relativ langsam.
Je nach Grad des Refits können auch diese "schlampig" umgerüsteten Schiffe Maximal-Geschwindigkeiten von über Warp 9 erreichen, wenn auch kaum mehr als Warp 9,5.
Aufgrund der provisorisch wirkenden Natur dieser Refits ist die Zahl der Mannschaftsmitglieder zwecks Wartungsarbeiten oft höher als auf einem gleichgroßen, aktuellen Sternenflottenschiff. Allerdings werden auch einfache Androiden und Roboter nach Exocmp-Vorbild eingesetzt.
Uniformen und Ausrüstung
Die Uniformen ähneln zum Teil ihren Sternenflotten-Pendants um 2300:
Schwarze Hosen und Hemden, dazu einfarbige Jacken, deren Ton die Abteilungszugehörigkeit wiederspiegelt:
* GEDECKTES DUNKELROT - Kommando, Navigation;
* GRÄULICH-GELB - Technik, OPS;
* GRAU - Sicherheit;
* HELLES BLAUGRAU - Medizin/ Wissenschaft (letztere sofern vorhanden).
Die persönliche Ausrüstung basiert auf der neuesten Technik, fügt sich aber optisch in den improvisierten Retro-Stil der Navy ein:
Ein eigenständiger, aber noch an die Sternenflotte erinnernder Insignien-Kommunikator, Handphaser im Retro-Design des 23. Jahrhunderts, Tricorder wahlweise in aktueller oder Retro-Ausführung.
(Logo und Insignien-Kommunikator der Navy)
Organisation und Hierarchie
Das administrative Hauptquartier der Stellaren Retro-Navy befindet sich auf Bajor, die technische Zentrale, welche für Umrüstung und Wartung zuständig ist, auf der tellaritischen Heimatwelt.
Da die Navy deutlich kleiner ist als die Sternenflotte, ist ihr Rangsystem trotz aller Militarisierung deutlich kompakter aufgebaut. Sowohl bei Stabs- als auch Flaggoffizieren fehlt je eine Stufe, zudem werden Mannschaften und Unteroffiziere in einem Block zusammengefasst.
Die Rangabzeichen orientieren sich an ihren Sternenflotten-Pendants, werden jedoch paarweise auf Schulterklappen getragen. Auch die Bezeichnungen der Dienstgrade sind zum Teil anders und zeugen von der militärischeren Ausrichtung:
deciever:
Hm... Gut durchdacht. Dennoch finde ich es irgendwie nicht so passend.
Warum eine Flotte neben einer Flotte haben. Die ganzen Dinge gehen auch Problemlos in der aktuellen Flotte. Im Inneren Operieren sicherlich weniger die Aktuelleneren Schiffe. Zudem, warum sollte ich mich bei der RetroFlotte einschreiben, wenn das Abenteuer doch bei der richtigen Flotte vorhanden ist?
Ich würde es so handhaben, das die älteren Schiffe dennoch ganz normal im Dienst sind.
naja, meine 5ct ;P
David:
Interessantes Konzept.
Muss man wirklich loben diese Idee.
Aber auch ich stelle mir die Frage, ob es Sinn macht, so eine Organisation aufzubauen?
Warum alte Schiffe behalten, wenn man eh neue bauen wird?
Oder anders gefragt: Warum eine Steinschleuder behalten, wenn man eine handliche Partikelstrahlkanone haben kann?
Tolayon:
Nun ja, hinter dem ganzen Konzept steckt das Bedürfnis einiger Politiker, für den Fall der Fälle immer noch eine eiserne Reserve zu haben.
Denn je neuer und fortschrittlicher eine Technologie, umso anfälliger ist sie auch für Störungen. Und gerade die durchmischte Struktur der von der Retro-Navy umgerüsteten Schiffe ist für ihre ziemliche Robustheit bekannt, auch wenn Kritiker behaupten, dass die alten Schiffe gerade dadurch noch fehleranfälliger wären als die neuesten Exemplare der Sternenflotte.
Eine eigenständige Organisation ist auch wegen der insgesamt recht unterschiedlichen Technologie-Niveaus und Ansätze beim Schiffsbetrieb sinnvoll.
Es wurde im Vorfeld auch in Erwägung gezogen, die Schiffe ganz normal von der Sternenflotte betreiben zu lassen, aber "ganz normal" geht in dem Fall nicht oder zumindest nicht immer. Die Privatfirma oder Ingenieursvereinigung, welche sich dann um die "improvisierten" Refits kümmern würde, müsste ziemlich viele ihrer spezialisierten Arbeiter auf den Schiffen belassen, welche sich dann immer mit den Ingenieuren der Sternenflotte in die Haare kriegen würden.
Denkbar wäre allenfalls noch eine eigene Abteilung innerhalb der Sternenflotte, aber letztere distanziert sich in meinem Ausgangs-Szenario explizit von den alten Schiffen und würde diese, auch wenn sie in noch recht gutem Zustand sind wohl einfach verschrotten lassen.
David:
Ist ne gute Hypothese.
Ich denke, die gesamte Sternenflotte wird sich nach dem Dominionkrieg verändern.
Wie bereits in einem anderen Thema erwähnt, vertrete ich die These, dass die Sternenflotte ihre gesamte Struktur dahingehend ändern wird, dass man eher sowohl Schiffe für die Forschung, als auch Schiffe speziell zur Verteidigung bauen wird, anstatt zu viele "Multifunktionsschiffe".
Auch aus Sicht des in DS9 angesprochenen Personalmangels muss da sicher da ein oder andere Ding überdacht werden.
Besser eine große Zahl kleiner Schiffe, als eine kleine Zahl von "großen Pötten".
Von einigen Schlachtschiffen mal abgesehen ;)
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