Schön, dass dieser Film einen Thread bekommen hat

Noch einmal ganz offiziell: Ich mag diesen Film einfach

Er ist nicht mehr und nicht weniger als der Film der Reihe, der die Ur-Serie am direktesten auf die Leinwand brachte - sozusagen im Guten wie im Schlechten.
Ein sehr schöner Review, Leela. Die Bilder sind schlichtweg genial!!!
.. na... uhhhh... ah! Moment! Ich lege mal ein kleines Veto ein! Oder ist es schon ein grosses? Oo
Vorweg: Star Trek V ist nicht soooo übel... aber im vergleich zu den anderen Filmen einfach.... schlechter?!
Jaaaaaaaaaaaaa - und nein

Du hast schon recht, vergleicht man den Film mit anderen aus der Reihe (die JJA-Ära lasse ich jetzt mal einfach außen vor), kommt einem die Fülle an Logiklücken schon unangenehm vor. Das Gleiche gilt für mich spontan aber auch, wenn ich TOS handwerklich mit den anderen ST-Serien vergleiche. Da ist TOS auch das schlechteste und dennoch habe ich im Moment immer am meisten Lust, mir eine TOS-DVD in den Player zu legen. Natürlich ist das widersinnig, aber halt auch eine Frage des Charmes.
Nicht ganz zu Unrecht wurde ja angemerkt das der Film einige der Hauptcharaktere etwas arg durch den Kakao zieht (Scotty) und andere ausbeutet (Uhura). Das Kirk-Spock-McCoy so gut harmonieren lag wohl auch nicht an Shatner, sondern eher an Nimoy und DeKelly, die sich schlicht weigerten die im Drehbuch eigentlich vorgesehene "Verrats-Szene" zu spielen und sich gegen Kirk zu stellen.
Dabei enthält der Film viel zu kurze - aber sehr interessante Charakterszenen gerade für Spock und McCoy.... deren emotionaler Impact geht aber in dem Chaos fasst völlig unter....
Hauptcharaktere (fast außer dem Trio) werden durch den Kakao gezogen? Ja, das ist halt TOS!
Sicher, Scotty durfte in der Serie schon manchmal Sachen reparieren oder installieren, aber wer TOS kennt, weiß, dass auch Scotty in Ingenieursbelangen sehr häufig Spock den Vortritt lassen musste. Chekov hatte nur eine einzige Folge, in der er wirklich etwas geleistet hat - "Der Tempel des Apoll" -, ansonsten diente er doch stets dem comic relief. Und waren Sulu und Uhura in der Serie wirklich tragende Figuren? Wenn man ehrlich ist: nein. Das ist bedauerlich, aber einfach auch ein Zeitphänomen. Vielleicht war es ein Fehler, dass ST:V dieses etwas obsolte Konzept nicht verändert hat, aber hier kommt halt hinzu, dass in Filmen andere Regeln gelten, die oft dazu führen, dass man sich auf zwei, drei Figuren konzentriert.
Und die Interaktion zwischen Kirk, McCoy und Spock ist in diesem Film eigentlich schöner (und vielleicht TOSiger) als in allen anderen: In TMP sorgen die Bedingungen dafür, dass die Figuren (plausibler Weise) mehr Reibung und (!) Distanz haben. ST:II hat hier schon ein paar gute Momente, mir fällt hier vor allem auch der Streit rund um das Genesis-Projekt ein, das Feeling ist aber nicht so locker wie in der Serie. ST:III muss ja praktisch ohne Spock auskommen und McCoy läuft auch nur nebenher mit. ST:IV hat eine merkwürdige Grüppchenbildung, in der zwar alle Figuren mehr zur Geltung kommen, McCoy aber ziemlich von Kirk und Spock (die dafür sehr schön interagieren dürfen) isoliert wird. ST:VI spaltet nun wiederum Spock ab. Nein, nein, da gefällt mir die ST:V-Lösung schon am besten. Klar kennt man das auch aus der Serie, dass mal (bzw. oft) das Duo Kirk/Spock und mal das Duo Kirk/McCoy im Vordergrund stand, dennoch waren die drei zusammen für die Serie immens prägend.
Und das Ausfallen von Sean Connery und die wirklich... sehr billigen Special Effects tun ihr übriges. Eigentlich... würde ich mir hier mal einen George Shatner Lucas wünschen... der Star Trek V nachträglich am Computer all das gibt was ihm fehlt.... Massenszenen, bessere spannende Raumgefechte, die "Grosse Barriere" als Super-Effekt... den Planet und "Gott" etwas aufpolieren... den Film würde ich sehr gerne mal so sehen. XD
Ja, den Film würde ich auch gerne sehen, allerdings nur als eine Art, nun, "Experiment". Den ursprünglichen Film ertrage ich deswegen mit gewisser Unterhaltung, weil er eben TOS ist.
Billige Effekte? Dämliche Story? Das ist halt nun mal TOS. Zu TOS gehört aber natürlich auch das Zauberhafte, das Visionäre, die Pionieratmosphäre.
Ich habe vor einer Weile das Buch von Michael Piller hier irgendwo verlinkt, wo er auf den gesamten Entstehungsprozess zu "Insurrection" eingeht, was recht interessant war, was aber auch eindeutig zeigte, wie sehr bei einem Film alles im Fluss ist.
Ich habe da mal was im "Making Of"-Buch zum Film gelesen. (Sowas ist, nebenbei bemerkt, viel viel besser als die Making Of-Filmchen heutzutage, weil das Buch wirkliche Infos und nicht nur Werbung bot). Da war meiner Erinnerung nach noch von einem Kommandantenfreund Picards und den Romulaner (schon noch inklusive Jungbrunnen) die Rede. In meinem Kopf lief da wirklich ein ganz anderer Film ab

Das Sybok Geiseln nehmen muss um an ein Raumschiff zu kommen ist... nicht plausibel. Ein so brillanter Kopf hätte sicher einen anderen Weg/Schiff gefunden. Und sei es – der einfachste – dass er einen beliebigen Raumschiffkommandanten „befreit“ und sich so... gefügig macht.
Stimmt, logisch ist das nicht. Aber Sybok denkt nicht logisch

Vielleicht braucht er auch nicht ein beliebiges Raumschiff, sondern ein tolles, immerhin soll es ja durch die Barriere. Dagegen spricht, dass man nicht davon ausgehen muss, dass man ein tolles Schiff schicken muss, um die Geiseln zu befreien und dass Sybok ja doch auch irgendwie hoffen muss, dass "Gott" ihm hilft. Die Barriere verkommt ja ohnehin zum Witz, siehe später.
Aber ganz von vorne. Die erste Szene ist recht vielversprechend... Sybok „wandelt“ auf Nimbus III einen... Farmer. Das ist spannend in Wüsten-Szene gesetzt, auch wenn Syboks „Masche“ /Magie (im ganzen Film) diffus bleibt. Also wodurch er genau die Leute befähigt ihren „Schmerz“ zu teilen, was das konkret heisst und wie es sie befreit. Syboks Fähigkeiten, eigentlich ein Schlüssel zum gesamten Film, werden nie 100% überzeugend umgesetzt.
Na ja, das Prinzip ist klar. Die Funktionweise sehen wir ja dann bei McCoy und Spock. Das ändert nichts daran, dass Du Recht hast. Ich habe mir da nämlich immer eine andere Frage gestellt: Sybok ist also psychologisch einfühlsam und erkennt und befreit die Leute von ihrer großen Angst und Last und Schmerz. So weit, so schön. Aber warum wirkt das wie eine Gehirnwäsche, warum wird man daruch zu einem Anänger Syboks?
Vorspann... und wir sind in Yosemite und beobachten Kirk beim klettern. Diese Szene nimmt in meinen Augen eine Entwicklung vorweg die neu in den Star Trek Filmen war/ist. Alle Star Trek Filme berücksichtigen eigentlich das „Alter“ ihrer Figuren. Von Star Trek I – IV gibt es keine Action Szenen die sie (zu) alt aussehen lassen. Dies ändert Star Trek V. Ausser bei Kirk, Chekov und Sulu hat man mehrfach das Gefühl das alle anderen Figuren, inklusive Spock, zu alt für die gebotene Action sind. Das Drehbuch lässt sie mehrfach... alt aussehen. Stärker als jeder Film davor. ST VI hat das wieder besser gemacht.
Ich sehe darin nur bedingt ein Problem. Klar kann man den Standpunkt vertreten, dass Sternenflottenoffiziere top fit und jung sein müssen. Aber diese Altersdiskriminierung passt ja auch nicht zu ST

Es ist mMn durchaus konsequent, sie so darzustellen, wenn man das Alter nicht "verschweigen" möchte (wie etwa beim letzten Bond von Moore). Unsere Helden sind nun einmal älter geworden, damit sehen ihre Actionszenen halt eben auch anders aus. Noch besser wäre dann allerdings ein Schuss Ironie gewesen, wie bei Indiana Jones IV.
Rückblende auf Nimbus III.... Ein typisches Star Trek Phänomen tritt auf: Wir lernen das (offenbar) einzig Begehbare Gebäude von Innen kennen... es ist eine Art Star Wars Kantina... nur auf unterem Trash TV Niveau. Schon Star Trek III war daran gescheitert eine Alien Bar glaubhaft und/oder symptathisch rüber zu bringen... Nimbus III toppt dieses Desaster noch locker. Die Szenerie wirkt leer, uninspiriert und dröge. Die Komparsen in der Szene agieren... irgendwas zwischen hilflos und volldoof.
Ja, Paradise City war einfach peinlich

(Ich musste sogar vermeiden, das von Dir gepostete Bild vom Katzenwesen anzuschauen!

)
Auch ein zweites Manko das sich durch den gesamten Film zieht, zeigt sich bereits in dieser ersten Szene; man hat die Figuren in wunderschönen Naturaufnahmen (Kletterpartie Anfang) – und endet in einer (oft) sichtbaren und billigen Papp-Studiokulisse bzw. eine Billig FX (Absturzpartie). Dies wird sich sowohl auf Nimbus III als auch auf Sha-Ka-Re als auch auf der Erde wiederholen.
Ich glaube, damit hätte ich auch ein großes Problem gehabt, sähe ich ST:V nicht als TOS-Film. Es ist mMn sehr viel - pardon - dämlicher, dass in "Im Namen des jungen Tiru" zuerst eine noch billigere Studiokulisse (sogar mit falsch gefärbtem Himmel) benutzt wurde, um dann in die echten Berge zu gehen. Nun gut, TOS eben. Jetzt liebe ich diesen Charme; wie es gewesen wäre, wenn ich einige Jahrzehnte früher auf die Welt gekommen wäre, weiß ich nicht zu sagen.
Für die Effekte gilt das gleiche. Gestört hat mich an den Raketenstiefeln immer - in beiden Szenen, in denen sie auftauchen - dass man hier jede Sekunde merkt, dass sie nicht so funktionieren können, wie man es uns vorgaukeln will und hier sehe ich auch eine unnötige Schwäche bei den Schauspieler: Shatner und Kelley hätten sich schon ein wenig mehr an Spock klammern können

Und warum die romulanische Botschafterin auf einem Pferd ankommt... allein und dann einen Art „Ich bin ein geheimnissvoller Jedi, nur uncooler“ Auftritt mit Kapuze hinlegt... wird mir ewig ein Rätsel bleiben...
Na ja, das unterstreicht halt die Rückständigkeit von Nimbus III. Im Grunde ist das durchaus konsequent durchdesignt worden, inklusive Düngemittelsprüher

Szenenwechsel... die schrottige neue Enterprise... ist ziemlich witzig und immer wieder nett in Szene gesetzt. Die Kulissen der neuen Enterprise... die man sieht (Hangardeck, Lifte, Gänge, Brücke) sind insgesamt auch recht gut getroffen... einzig die „Lounge“ mit Steuerrad wirkt etwas... leer und uninspieriert, ist aber eine feine Idee.
Dass die Enterprise in einem so desolaten Zustand war, fand ich eher negativ; ebenso die Art der Präsentation. Es passt natürlich zum Image des Film bzw. zu einer Message à la "In die Jahre gekommen, aber liebenswert"; das Schiff hätte ich aber ganz gerne von diesem Klischee (Die Türen gehen nicht auf? ? ? ? Das Computerlogbuch, ein externes Gerät, springt auseinander? ? ? ?) befreit gesehen. Vielleicht liegt das bei mir auch daran, dass das Schiff immer eine wichtige Rolle spielte und auch wenn es in der Serie oft anderen Technikkonzepten unterlegen war, immer Abbild der Sternenflottenleistung war. Die Crew mag in die Jahre gekommen sein, das Schiff auch, aber beide müssten doch noch immer fröhlich voranstürmen... ...zumal die Enterprise ja eigentlich ein neues Schiff ist.
Zusammen mit der neuen, hell und modern wirkenden Brücke ist die Offizierslounge das schönste Set des Films! Dieser Raum hat auch wirklich Stil. Da kann ich das Korridorrecycling verschmerzen. Auch die Idee des Steuerrads gefällt mir sehr gut. So schwingt immer die Frage mit "Wer ist eigentlich Herr der Lage?", "Wer ist am Steuer?" Das war gelungen.
Die Shuttlerampe ist aber auch beeindruckend gewesen.
Kirk, Spock & McCoy lagerfeuern inzwischen... Eigentlich auch eine schöne Szene. Aber... es macht die drei auch arg provinziell.
Das mag wohl wahr sein. Mir gefiel aber immer der Gedanke, dass Personen, die im All immer von der Technik umgeben sind, hier das ganz Ursprüngliche suchen.
Schade allerdings, dass die Kleidung in dieser Szene einfach aus dem Produktionsjahr zu stammen schien

Inzwischen hat man diese Starken Momente wieder... verwurstet. Man hat nämlich den 2. Gegner, die Klingonen vorgestellt. Ein ehrgeiziger junger Klingonencaptain... gelangweilt und auf Raumschrott schiessend. Das macht wirklich gefährlich; auf „Twillight“ Niveau. Inszenatorisch sind diese Klingonen eine Nullnummer. Das einzig bmerkenswerte: die klingonische Kriegerin (sogar erste Offizierin?)... ist mal was neues.
Die Klingonen sind wirklich ganz schwache Antagonisten. Sie haben kaum Ausstrahlung (das merkt man dann auch am Ende, wenn der General den Captain zur Ordnung ruft) und sind auch nur begrenzt gefährlich. Immerhin lockern sie die Sache auch ein wenig auf; auf die Szene, in der das Shuttle trotz BoP zu landen versucht, hätte ich ungern verzichtet; schon allein wegen der Begleitmusik. Diese Klingonen stehen aber immerhin (anfangs) für eine nicht untypische "TOS-Freiheit": Wenn ein Captain auf etwas Lust hat, macht er es einfach.
Als Spock schliesslich McCoy und Kirk über Sybok einiges erzählt gibt es eine sehr schöne Szene in der Lounge... die aber schlecht inszeniert scheint... die Musik spielt leise auf, Spock erzählt Syboks geschichte... nur das blöde Steuerrad schwebt dauernd vor den Figuren rum. :/
Das sehe ich wiederum anders: Optisch "erzählt" uns das Steuer jenseits oder zusätzlich zu den gesprochenen Worten, welche Wege das Leben einschlagen, wie man sein Leben lenkt oder wie man vom Schicksal auf eine Reise geschickt wird. Selbst wenn das nur ein Zufall sein sollte und sich Shatner sowas nicht dabei gedacht haben sollte, so ist es in einem Film wie ST:V ein glanzvoller, ein glücklicher Zufall.
„Captain“ Chekov diskutiert derweil mit Sybok... Preisfrage an alle mit hochauflösneder Blueray Technik: Hat Chekov üerhaupt Captains-Rang Abzeichen dran? Oder ist Sybok einfach zu doof es zu erkennen?
Das sehe ich so wie Belar: Wer kennt und achtet da schon auf die Rangabzeichen? Gut, Spock wäre es aufgefallen, aber Sybok ist eben kein typischer Vulkanier (und war auch immer "flottenfern"). Das merkt man auch schon in der durchaus gelungenen Anfangsszenen, in der Sybok zuerst Spock-like die Augenbrauen hebt, nur um dann in ein großes Lachen zu verfallen.
Im Übrigen ist es ja auch egal, ob er mit einem Captain spricht, während ein Commander den Überfall auf seine Trutzburg plant, oder mit einem Commander, während der Captain am Angreifen ist. (Deswegen fand ich es auch albern, als Sybok dann Kirks Taktik lobte).
Der dritte folgt gleich – mit dem Landemanöver der Fähre in der Enterprise. Allein die Anflugsequenz ist vom Speed her so langsam, dass man das Shuttle nebenher... mit andorianischer Grafiti besprayen könnte. Erst als es ans Landen geht zündet Sulu den... Warpspeed??? oO
Warum man Chekov zudem nicht erlaubt erstmal den Bird of Prey der Klingonen abzuschiessen... ist mir auch nicht klar.
Viel schlimmer finde ich das merkwürdige Argument Syboks, das Shuttle könne nicht mehr zurück. Warum? Würden ihn seine Anhänger, die auf Nimbus zurückgeblieben sind, dann lynchen? Man müsste ja auch nicht in PC landen... Aber gut, das ist eine Sache, die man leider akzeptieren muss. Die Dramaturgie siegt in Filmen ja oft über die Logik.
Der einzige "Vorteil", den das Konzept einer defekten Enterprise hätte, wäre dann der, dass man wohl nicht davon ausgehen konnte, dass sie den BoP besiegt hätte? Ich weiß es nicht...
Sybok übernimmt derweil die Brücke... In der Crew gibt es keinerlei Widerstand als er bekannt gibt das er das Schiff nun in ca. 7 Stunden ins Zentrum der Galaxy zu fliegen möchte... und dort eine totbringende Barriere überwinden will. AHA!
Ja, da wären wir auch wieder bei dieser Gehirnwäsche. Bei mir hat es immer ein ungutes Gefühl hinterlassen, dass Sulu, Chekov und Uhura am Ende des Films ja diesen Zustand der Marionetten nicht überwunden zu haben scheinen

Dass die Barriere plötzlich so nah ist... gut, das ist schlecht

Aber ich finde das auch merkwürdig: Nicht, dass die Enterprise sie durchfliegen kann; da mag ja wirklich "Gott", der ja immerhin eine gewisse Macht hatte, mitgeholfen haben. Aber warum können die Klingonen auch durchfliegen? Wurde ihnen dann auch geholfen? Und natürlich viel wichtiger ist die Frage, wie man unter dieser Prämisse nach dem "Tod Gottes" (sehr schön, Herr Friedrich Nietzsche

) wieder zurückkam! Das sind schon (unnötige? ) Probleme im Drehbuch.
Sybok erwischt sie und man redet über die „bedrohliche“ Barriere.... Sybok erklärt sie für irreal. Ooook.
Die Szenen die hier folgen, über Sha-Ka-Re... die Barriere oder wie Sybok die Leute manipuliert (O-ton Kirk) sind ein Kernstück des Filmes... und Ausnahmsweise recht gut umgesetzt. Hier blitzt erstmals seit der Anfangssequenz wieder sowas von Charisma bei Sybok auf... auch wenn vieles ungeklärt bleibt. Die Sachen Wo Sybok McCoy und Spock an ihre „Schmerzen“ heranführt... sind allein deswegen interessant weil sie die Figuren wirklich mal... essentiell mit Backround erweitern. Wieso Sybok das allerdings sogar visualisieren kann (Kirk sieht ja Spocks Vision auch) oder warum die Befreiuung von diesen Traumata die Menschen nicht nur frei macht, sondern auch auf Syboks Seite zieht.... bleibt erneut diffus. Insbesondere da ja McCoy und Spock sich dem am Ende entziehen können.
Hier muss man sich wohl wieder auf die freundschaftliche Bindung des Trios zurückziehen: Sie wurden zwar von ihrem Schmerz befreit, sind deswegen aber nicht automatisch die größten Anhänger Syboks. Gut finde ich, wie McCoy Kirk auffordert, sich Syboks Ideen doch wenigstens mal anzuhören. Hier spürt man, dass die Wirkung von Syboks "Psychotour" doch mächtig gewesen ist.
Aber wie gesagt: Ich sehe das wie Du auch. Syboks "Therapie" bleibt zu diffus, vielleicht auch aus der Angst heraus, das Publikum würde eine weitere Erklärung ohnehin nicht ernst nehmen können.
Lustig an der Szene finde ich, dass Kirk zwar aussagt, er hätte vor nichts Angst, seine Körpersprache, sein Verhalten aber etwas anderes zu erkennen gibt.
Hier wird auch endgültig klar das Sybok eher sowas wie eine verrückter Wissenschaftler ist als ein klassischer Bösewicht. Warum er trotz seiner Brillanz, um dahin zu kommen, den Weg einer gewaltsamen Geiselnahme beschritten hat.... wird allerdings immer unklarer. Insgesamt aber einer der positiven Höhepunkte des Films...
Na ja, ich glaube, dass die Sternenflotte selbst in TOS so konservativ war, nicht jedem seine "Wünsche" zu erfüllen, sobald es gefährlich wird. Das erklärt dann eben vielleicht doch, warum die Barriere eine Bedrohung sein musste...
Was Sybok anbelangt: Das sehe ich auch so wie Du. Man hat dann auch wirklich das positive Gefühl, dass alle ab dem Moment, wo man die Barriere überwunden hat, an einem Strang ziehen. Sybok übergibt das Kommando an Kirk, Kirk sucht mit Sybok nach Gott.
Das ist sozusagen rechtzeitig, also noch bevor sich Sybok opfern wird.
Nun gut.. man fliegt runter... und die Landung auf Sha-Ka-Re ist wieder einer dieser... vielversprechenden Anläufe. Mit der Musik sogar ein Höhepunkt. Es wird... richtig elegisch wie sich alle 4 aufmachen über den Planeten... zu gehen. Das zeigt das riesige Potential des Film. Die Sequenz könnte ich wieder und wieder ansehen.
Ich finde, hier hatte der Film ein mächtiges Problem. Ich erwähne das, weil es mit mit "Weinrot" grundsätzlich ja nicht anders ging, als ich mir überlegt habe, wie ich das inszenieren würde. Alle, das Außenteam und die Brückencrew, sind ja unglaublich beeindruckt von Eden, irgendjemand, gut, es muss wohl Sybok sein, meint, er hätte es sich genauso vorgestellt. Aber auch die Botschafter bringen das, was sie sehen, sofort mit ihren Paradiesen in Verbindung. Mir ging es aber ehrlich gesagt nicht so. Ich habe mir Eden - den
Garten Eden! - irgendwie anders vorgestellt

Die Musik finde ich aber an dieser Stelle auch wieder sehr gelungen.
Jedenfalls taucht das „Wesen“ auf... tricktechnisch eine Katastrophe. Da wäre sogar eine „Caretaker“ Lösung besser gewesen... nen Typ mit Hut hinzusetzen. Das beste ist noch das... Sybok sich opfert.
Ja, das ist wirklich eine gute Szene. Interessant ist auch, wie man eine Abschiedszene auch inszenieren kann: Nicht (positiv oder negativ) quälend lang, sondern knapp und eindrücklich. Ich finde es jedenfalls durchaus beeindruckend, wie sich Sybok bei Spock entschuldigt. In meinen Augen ist es diese Entschuldigung, die ihn weiter aus der Ecke eines Feindes herausholt, als sein Opfer.
Toll an dieser Szene ist auch, wie sich alle Figuren auf dem Planeten, letztlich auch Sybok, gegen diesen "angry God" stellen, mutig und klar.
Und der Rest? Die Klingonen retten Kirk auf der Flucht vor Gevatter It... übrigens in einem peinlichen Schnittfehler: Als der klingonische BoP hinter Kirk hochkommt ballt Kirk beide Fäuste in einer Art Triumpfgeste – die Klingonen feuern auf Vetter It... der zerstobt in einem Funkenregen... die Waffe richtet sich auf Kirk... dieser ballt wieder die Fäuste in einer Trotzgeste... diese Szene hier wurde also erkennbar zweimal verwendet. Und macht beim ersten Mal ohne Sinn... warum Kirk beide Fäuste heben sollte als plötzlich der BoP kommt... ist … nicht erklärbar. „Nicht (mal) vor den Klingonen“
Da bin ich wirklich beruhigt. Ich habe meinen Geisteszustand wirklich hinterfragt, weil ich die Gestik Kirks an dieser Stelle nie verstanden habe!
Bei ersten Anschauen des Film fand ich die Szene, in der der BoP hinter dem Bergrücken auftaucht, dessen ungeachtet sehr, sehr cool. Es ist ja auch wirklich eine gute Inszenierung dieses gelungenen Schiffsentwurfs.
Für jemanden, der nicht an Gott glaubt, ist das denke ich mal ein Augenroller an sich. Und bei einen gläubigen Menschen, der wird sich womöglich drüber mokieren, wie "Gott" dargestellt wird.
Beide Gruppen dürften, so sie den Film zuende sehen, eigentlich kein Problem mit ihm haben. Derjenige, der den Glauben an Gott ablehnt, kann am Ende feststellen, dass die Crew Gott nicht gefunden hat. Und derjenige, der an Gott glaubt, wird kein Problem mit der Darstellung von "Gott" haben können, weil klar wird, dass das nicht Gott ist.