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Star Trek 13 - Beyond
Max:
VGers Review ist wirklich auch interessant, ich komme gar nicht dazu, was aufzugreifen, weil es - das muss man schon sagen - durch die neue Serie insgesamt für ST gerade für Diskussionsgrundlagen gibt :)
--- Zitat von: treki-cb am 12.08.16, 18:02 ---- Die Zerstörung der Enterprise hat mir keine Träne entlocken können. Nicht weil mir das Design des Schiffes noch nie so richtig gefallen hat, sondern, weil es viel zu schnell und ich muss schon wieder schreiben zu übertrieben. Halt wie es heut zu Tage üblich ist, ein CGI-Feuerwerk. Hauptsache Karwumm.
--- Ende Zitat ---
Über diesen Punkt habe ich auch schon nachgedacht; lustigerweise sogar schon während des Films, als sich das alles (was ja im Vorfeld durch die Trailer schon zu erwarten war) abzeichnete.
Interessanter Weise fand ich das gar nicht sooooo schlimm. Gut, Du hast vollkommen Recht: Auch der Überfall auf die und die Zerstörung der "Enterprise" reiht sich in die Effektschlachten ein, die der Film wie die Vorgänger auch in schneller Taktung raushaut.
Aber dann dachte ich mir, dass es ja wirklich zu so einer Situation kommen könnte, dass alles auf einmal äußerst hektisch wird und ehe man sich versieht, dass Schiff in Schutt und Asche liegt (wenn man der NuTrek-Ausrichtung inhaltlich loyal bleibt). Insofern fand ich es gar nicht so schlecht, auch, dass wir diesen einen Moment gezeigt bekamen, in dem Kirk einsehen muss, dass die "Enterprise" nicht mehr zu retten ist.
--- Zitat von: treki-cb am 12.08.16, 18:02 ---Das Spock-Mcoy geplänkel / die Sprüche sind lustig aber auf Dauer zu viel und nur oberflächlich.
--- Ende Zitat ---
Da bin ich aber beruhigt, dass das nicht nur mir so ging :)
VGer:
Einen Punkt möchte ich noch erwähnen, der mir positiv aufgefallen ist und den ich zu erwähnen vergessen habe:
Der Translator, den Captain Hinterhalt (hatte sie überhaupt einen Namen?) getragen hat. Klingt komisch, is' aber so - für mich als Linguistin ist das vermutlich vergleichbar mit der Begeisterung, mit der die Technikfreaks sich in die Details der Warpgondeln stürzen ;) Diese Art des ... nennen wir es mal "automatischen Simultandolmetschers" ... ist wesentlich glaubhafter als der Universalübersetzer, der doch eher in die Kategorie "applied handwavium" bzw. "isso weil isso lazy writing" fällt. Bzw. ist es ein logischer Schritt nach vorn, von Linguistinnen / Dolmetscherinnen wie Sato und Uhura, ein Zwischenschritt der die spätere Universalübersetzermatrix weniger abstrus weit hergeholt erscheinen lässt. Das macht das Abramsverse allgemein gut (wenn man den Quatsch mit den drei romulanischen Dialekten mal ausklammert), besser als TOS und andere Iterationen von Star Trek. Ich denke, das hängt auch damit zusammen, dass heutzutage 1) ein größeres Ausmaß von Diversität selbstverständlich ist und 2) dem Publikum mehr Intelligenz (bzw. Verständnis für das Fremde, womit wir wieder beim Punkt Diversität wären) zugetraut wird als anno dazumal.
--- Zitat von: Max am 05.08.16, 13:29 ---Soll man überhaupt was zu Krall sagen? Die mMn schon originelle Pointe seiner wahren Identität hatte ich (leider) schon im Vorfeld mitbekommen - über diese bloße Idee hinaus vermochte es der Film dann halt leider nicht, was aus dieser Grundlage zu machen. Seine Motivation bleibt einem ein Rätsel. Die Idee, dass er ein Soldat war, der sich im Frieden nicht zurecht fand, war gut, wenn auch in diesem Fall nicht glaubwürdig. Aber diese Haltung für einen dümmlichen Racheplan ins Feld zu führen, will einfach nicht passen.
(...)
Solche Ungereimtheiten sind das eine. (Krall hätte zum Beispiel offensichtlich Jahre oder Jahrzehnte Zeit und Gelegenheit, den Planeten zu verlassen, um ein neues Leben zu beginnen - oder, von mir aus, auch, um sich an der Föderation zu rächen. Aber stattdessen bleibt er und wartet, wohl darauf, dass ihm eine Superwaffe frei Haus geliefert wird? Wir haben also wieder einen Bösewicht auf Nero-Niveau. Gesprochen wird von Technik, die ihn am Leben halte; doch saugt er die Lebensenergie der anderen durch Handauflegen ab. Das ist wie ein Zaubertrick in Comics und eine sehr billige Lösung, weil die Zusammenhänge nicht weiter beleuchtet werden. Dann hat man wieder die obligatorische Superwaffe - früh ins Spiel gebracht, obwohl das auch nicht weiterhilft).
--- Ende Zitat ---
Das fasst meine Gedanken zu Krall recht gut zusammen.
Seine Identität war für mich kein spannender Plot-Twist, sondern nur einer von vielen "Häää?" Momenten. Das begann schon mit seinem Aussehen - mein Mann saß neben mir und meinte nur "Jem-Hadar? Was machen denn die da?" - und ganz ehrlich, nach den diversen "Refits" wie z.B. den neuen Klingonen hätte das gut möglich sein können. In dem Moment wurde mir klar, dass das Ganze auf ein "Insurrection"-eskes Szenario herauslaufen würde. Dass er sich am Ende als abtrünniger Sternenflottenoffizier à la Captain Ransom herausgestellt hat, war irgendwie ernüchternd und auch irgendwie unlogisch. Schade. Jem Hadar mit Weltraumkillerbienen of Death Metal hätte ich wesentlich lustiger gefunden, auch wenn es recht schwierig gewesen wäre, eine Dominion-Storyline so vile früher in der anderen Zeitlinie zu etablieren.
--- Zitat von: Max am 22.07.16, 09:22 ---Mein Blickwinkel bezog sich auf Cumberbatch: Von dem heißt es ja immer, er sei so ein großartiger Schauspieler und nach "ID" habe ich mir einfach nur gedacht: "Joah, okay, und wo war jetzt dieser gute Schauspieler" - und das bezog ich dann eben auch auf die Inszenierung, der man dann, wenn man den Status des Mimen als gesetzt ansieht, dafür verantwortlich machen könnte...
--- Ende Zitat ---
Leider hat auch der beste Schauspieler schlechte Karten, wenn er gegen ein mieses Drehbuch anspielen muss. Das Abramsverse zeigt das immer wieder - und der beste Beweis dafür ist nicht Cumberbatch (obwohl der auch in anderen Rollen wesentlich besser war als als Khan), sondern Zoe Saldaña. Schaut Euch "Colombiana" an, dann wisst Ihr was ich meine.
Als ich gelesen habe, dass Idris Elba gecastet wurde, dachte ich erst mal daran, dass er vielleicht einen gestrengen Admiral spielen würde der Kirk in die Schranken weist bzw. ihm das Leben schwer macht (je nach Blickwinkel halt ;) ), oder vielleicht auch einen klingonischen Dahar-Meister bzw. sonstigen würdigen Gegner (Betonung liegt auf "würdig", denn so habe ich Elbas Charaktere bisher immer gesehen, zwar durchtrieben aber immer elegant). Mit Krall wurde, meiner Meinung nach, ein guter Schauspieler wegen seines berühmten Namens für eine beliebige Rolle verheizt.
--- Zitat von: treki-cb am 12.08.16, 18:02 ---- Die Zerstörung der Enterprise hat mir keine Träne entlocken können. Nicht weil mir das Design des Schiffes noch nie so richtig gefallen hat, sondern, weil es viel zu schnell und ich muss schon wieder schreiben zu übertrieben. Halt wie es heut zu Tage üblich ist, ein CGI-Feuerwerk. Hauptsache Karwumm.
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So ging es mir auch. Ich bin zwar eine von denen, die ein Schiff eher als Mittel zum Zweck sieht und sich mehr für die Charaktere und ihr Schicksal begeistert, aber die Zerstörung dieser Enterprise war so vorhersehbar und antiklimaktisch. Bei allen anderen Zerstörungen der Enterprise (Troi-Manöver etc.) konnte man irgendwie noch bis zur letzten Sekunde mitfiebern, ob das noch was wird. Hier wars eher ein: meh, dumm gelaufen, die ist hin.
PercyKeys:
Für mich war Beyond ein zweischneidiges Schwert.
Sowohl vereint er die besten und schlechtesten Momente/Szenen, auf alle 3 Filme des neuen JJ-Verse betrachtet, in sich.
Zunächst das positive:
- Die Anfangssequenz war der Knaller, wie man die optische Täuschung der Affen-/Nashornwesen mit etwas Slapstick/Bedrohung und auch der Schwere/Risiken bei einem First Contact vermischt hat --> grandios!!!
- Die Einflugsequenz in die Yorktown, visuell und akustisch (tolle Arbeit von Michael Giacchino) eine perfekte Komposition! Wobei ich es geil gefunden hätte, wenn es sich um Deep Space Nine gehandelt hätte, die ja nach den ersten Entwürfen der Yorktown sehr ähnlich war
- Die Sequenz um Sulus Familie --> würdevoll und voller Herz
- Die Charaktere an sich waren menschlicher und waren weniger für das Rausposauenen von bekannten Phrasen zuständig. Schauspielerisch war Karl Urban der Knaller und die Szene zwischen ihm und Spock, in der Spock herzlich lacht, beschrieb endlich mal Neuland und ließ soviel Herzlichkeit zwischen den beiden zu wie noch nie
- Spocks Durchstöbern von Spocks alten Sachen --> Mein Fanherz hat gejubelt bei dem eingerahmten Bild des alten TOS-Casts. Endlich hat man sich so sehr zum alten Star Trek bekannt, dass man dem Publikum auch mal die Wurzeln vom neuen Star Trek direkt ins Gesicht hält --> Es war überfällig!
- Die Erwähnung von MACO (und der Bezug zum Main-Villain), Xindi und das Design der Franklin --> Eine Verneigung vor Enterprise, das mMn zu unrecht so unbeliebt unter den Fans ist
- Die Absturzsequenz der Untertasse war beeindruckend und schmerzlich zugleich und erinnerte mich etwas an Generations. Auch das Auseinandernehmen/Filetieren der Enterprise hat seine emotionale Wirkung erzielt. Dann der Refit am Ende des Films - schön!
Damit gehe ich aber auch zum Negativen über...
- in jedem Film, auch hier, wird die Enterprise zu klump geschossen und nun, nachdem man sie erst in Into Darkness neu getauft hatte, schon wieder komplett generalüberholt. Was soll das? Lasst das Teil doch mal ein paar Filme in der Form wie es ist...
- schon wieder ein verbitterterter Bösewicht, dessen Motivation einfach nicht glaubwürdig ist. Und dann auch noch ständig in einer Maske versteckt... durch die Emotionen nicht rüberkommen. Ich meine warum ist es so schwer, einen glaubwürdigen Villain aufzustellen? Nero: nach 25 Jahren immernoch nicht Rache-müde und am Ende noch so verbittert, dass er lieber "1000 Tode von Romulus" erleben würde statt sich von Kirk und Co retten zu lassen... Khan dagegen war glaubwürdig, da er zwar fehlgeleitet, aber ein persönliches, menschliches Motiv hatte - das man ja auch an seiner Reaktion bei der Detonation der Torpedos erlebt. Und jetzt Krall - wird zum Monster weil er nach dem Fehlschlag seiner Mission als Captain der Sternenflotte als verschollen gilt und nicht mehr gerettet wird. Anstatt er sich lieber die Kugel gibt oder versucht, sich ein neues Leben aufzubauen, schwört er sich, das System Föderation zu zerstören --> ja ne, is klar. Dann sein "Verjüngungsbrunnen", warum wird er dadurch optisch so verändert??? Und warum nimmt diese Änderung am Ende wieder ab?
- Die Schnitte, die Kameraführung (insbesondere am Ende) --> viel zu hektisch und anstrengend --> ich war gottfroh, den Film nicht in 3D angeschaut zu haben, da hätte ich vor lauter Augenschmerzen der Handlung garnicht mehr richtig folgen können.
- Kirk, Jaylah, Pille, Spock und Krall mutieren szenenweise zu Super Mario Alleskönnern, fliegen durch die Luft, sausen mit einem fremden Schiff ohne großes Training durch Hindernisse und Wolkenkratzer hindurch und verstauchen sich nicht mal was. Hier war der Name "BEYOND" Programm und jeglicher Realismus, auf dem Star Trek trotz allem fusst, über Bord geworfen.
- Uhura: MMn nicht besonders aufgefallen, bis auf ein bisschen Dialog mit Krall und ein bisschen Detektivspiel nachts im Straflager. Warum versucht sie nie, an Kralls Vernunft zu appelieren. Und überhaupt warum versucht sie, die die als eine der wenigen die Chance dazu hat, überhaupt herauszufinden, wer Krall überhaupt ist und warum er das macht? Eben das, was dem Zuschauer von Anfang an unter den Nägeln brennt... die erste Frage, die einem doch durch den Kopf geht ist "Warum machen Sie das?" oder wenigstens ein Appel an die Barmherzigkeit in so einer verzweifelten Situation. Stattdessen giesst Uhura Öl ins Feuer und provoziert Krall geradezu noch...
- Eine Enterprise ohne Schilde oder wie man durch einfaches Hindurchfliegen ein Raumschiff zerstören kann: Ich möchte endlich mal Schilde sehen, wenn davon gesprochen wird! Und: aus welchem unzerstörbaren Material sind die Schwarmschiffe bitte, dass sie zwar mit Phasern abgeschossen werden können, aber einen Aufschlug auf und Durchschlagen der Hülle der Enterprise einfach überstehen!???
Edit: Weil er so schön ist, hier ein besonderer Track von Beyond...
https://www.youtube.com/watch?v=UfJSE8Ea94c
Max:
--- Zitat von: VGer am 13.08.16, 19:30 ---Der Translator, den Captain Hinterhalt (hatte sie überhaupt einen Namen?) getragen hat.
--- Ende Zitat ---
Das und auch das Analyse-Tool auf der Station waren schon interessante Feature, vor allem für ST, wo gerade dieser Sprachaspekt sonst sehr schnell und nebenher glatt zu laufen scheinen.
--- Zitat von: PercyKeys am 14.08.16, 15:34 ---- in jedem Film, auch hier, wird die Enterprise zu klump geschossen und nun, nachdem man sie erst in Into Darkness neu getauft hatte, schon wieder komplett generalüberholt. Was soll das? Lasst das Teil doch mal ein paar Filme in der Form wie es ist...
--- Ende Zitat ---
Wie man's nimmt: Zum einen soll das Schiff ja zumindest aus der Perspektive der Figuren mehrere Jahre wohl unbeschädigt durchs All flog ;)
Zum anderen muss man das Schiff noch einige Male zerschießen und überarbeiten, will man am Ende eine wirklich schöne Form haben ;)
--- Zitat von: PercyKeys am 14.08.16, 15:34 ---Dann sein "Verjüngungsbrunnen", warum wird er dadurch optisch so verändert??? Und warum nimmt diese Änderung am Ende wieder ab?
--- Ende Zitat ---
Ich habe das so interpretiert, dass die DNS derer, die man durch diese merkwürdige, nie weiter erklärte Technologie "aussaugt", um das eigene Leben zu verlängern, nicht ohne Wirkung bleibt. Und damit ist Edisons Erscheinungsbild Resultat des Glücksspiels, welche Außerirdischen so über die Zeit bei Altamid vorbeikamen. Als er dann wieder Menschen habhaft wurde, wuchs auch der, joah, Anteil an menschlichen Genen, sodass er wieder menschenähnlicher aussah.
Alexander_Maclean:
@percy
Gute Kritik. Wie du weiter vorne im Thread lesen kannst, Stimme ich dir bei einigen Punkten zu.
Bei Krall hatte ich jedoch einen anderen Eindruck. Ich denke ihn hat es gestört, dass nach der Gründung der Föderation die MACOs aufgelöst wurden.
Vielleicht hat Krall auch gewisse rassistische Ansichten. Um mal den Slogan von Trump umzuschreiben:
Make Earth great again.
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