Autor Thema: Star Trek 13 - Beyond  (Gelesen 139348 mal)

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Max

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Antw:Star Trek 13
« Antwort #150 am: 12.07.15, 20:09 »
Seit dem Ende von Star Trek DS9 war Star Trek nicht mehr wirklich vom "mutigen Storytelling" geprägt. Voyager und Enterprise waren stilistisch her starke Kopien von TNG, bis man bei Enterprise am Ende vollkommen die Nostalgie Schiene fuhr und alles mit TOS verband. Und Star Trek Nemesis war genau so wie ST12 eine Kopie des Zorn des Khan. Mit dem Unterschied, Picard ist, obwohl man den hier auf Action trimmte, immernoch deutlich symphatischer als der Reboot Kirk.
Joah, bei ENT lag die Anbindung an TOS für das Ende der Serie wahrscheinlich irgendwie schon in den Genen.
Wie geläufig waren Story-Bögen über drei Folgen eigentlich in der Serienlandschaft von vor zehn Jahren?


Diese Hoffnung wurde mit ID endgültig zu Grabe getragen. Denn solange Paramount damit satten Profit macht, ist jede Hoffnung Energieverschwendung. Zumindest ist dies meine Sichtweise zu diesem Thema.
Joah, ich rechne jetzt auch nicht damit, dass da gerade mein neuer Lieblingsfilm in Produktion ist. Aber alles, was besser als der 2009er Film ist, wäre schon mal zumindest halbwegs anschaubar. ID war mMn zum Beispiel schon mal ein bescheidener Fortschritt. Mir ist natürlich auch klar, dass es da bstimmte Grenzen gibt, weil Paramount sicherlich nicht in erster Linie auf eine Machart aus ist, die mich wirklich ansprechen würde.


Und um ehrlich zu sein, Kirk & Spock mal ne Frau als Gegnerin vorsetzen... dazu hat bei Paramount niemand die Eier, aus Angst, die Feministinnen laufen Sturm, weils ja sexistisch wäre, wenn Kirk zu Abwechselung mal ner fiesen Klingonin was auf die Nuss gibt.

Das wäre mal erfrischend.
Andersherum is das ja nie n Problem gewesen.

DAS, wäre wirklich mal watt neues
Echt jetzt? Das würde Dich wirklich beeindrucken? Ich meine... ...nachdem Du das jetzt zum zweiten Mal erwähnst.
Da wäre ich persönlich beeindruckter, wenn der nächste Film ganz ohne Gegner auskäme, denn das gab es in einem Star Trek-Film seit fast 30 Jahren nicht mehr.

Eine Frau als Gegnerin, joah, okay. Aber so ganz was Neues ist das nun wirklich auch nicht. Wenn ich da an "First Contact" oder, in Abstrichen, auch an "Generations" denke - Anij nicht zu vergessen  :Ugly ;)

CptJones

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Antw:Star Trek 13
« Antwort #151 am: 12.07.15, 20:17 »
Strengenommen seit ST IV nicht mehr. Denn da sorgte ja die Walsonde für Ärger und machte die zeitreise in die Gegenwart des Jahres 1986 notwendig.
So was in der Art wäre durchaus mal eine echte Abwechslung. Aber dafür müsste vorher einiges wieder geradegebogen werden, was man in STINO 1 verbockt hat.
Reporter: Mr Abrams, warum kam in ST 11 nicht Jar Jar Bings vor?

Abrams: Weil wir von George Lucas nicht die Genehmigung erhalten haben!

Max

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Antw:Star Trek 13
« Antwort #152 am: 12.07.15, 20:22 »
Strengenommen seit ST IV nicht mehr. Denn da sorgte ja die Walsonde für Ärger und machte die zeitreise in die Gegenwart des Jahres 1986 notwendig.
So was in der Art wäre durchaus mal eine echte Abwechslung.
Genau das meinte ich mit den fast 30 Jahren.
Ich finde auch, dass das eine Abwechslung wäre. Würde das Drehbuch mehr auf Abenteuer und Staunen setzen, hätte man einen Film mit viel Action und Effekten und wenn man will auch mit Dramaturgie mit Figuren.

VGer

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Antw:Star Trek 13
« Antwort #153 am: 13.07.15, 02:30 »
Und um ehrlich zu sein, Kirk & Spock mal ne Frau als Gegnerin vorsetzen... dazu hat bei Paramount niemand die Eier, aus Angst, die Feministinnen laufen Sturm, weils ja sexistisch wäre, wenn Kirk zu Abwechselung mal ner fiesen Klingonin was auf die Nuss gibt.

David, ich fürchte Du missverstehst, was Feminismus bzw. Sexismus bedeutet und was das Problem ist, das "die pöhsen Feministinnen" mit den Star Trek Reboots haben.

Du sagtest selbst in einem deiner früheren Posts, Star Trek sei immer progressiv gewesen. Das war einmal der Fall - in den 60er Jahren, als Uhura erschaffen wurde. Leider ist die Entwicklung eben dort steckengeblieben, als es unheimlich revolutionär war dass eine Frau etwas anderes sein durfte als eine Ehefrau und Mutter bzw. ein "love interest". Damals war Uhura ein Bruch mit dem vorherrschenden Frauenbild und mit dem Rassismus. Im reboot wurde so viel modernisiert, doch nicht Uhura ... im Gegenteil, dadurch dass sie mit Spock verkuppelt wurde, wurde sie weiter in ein überaltertes Klischeebild gepresst (böse Zungen würden ja behaupten, das sei aus Gründen der Homophobie passiert, weil man alle Implikationen von Kirk/Spock unterbinden wollte ...).

Kurz und gut, es wäre schön wenn Kirk&Spock nicht (nur) eine Frau als Gegnerin bekommen, sondern eine ebenbürtige (!) Frau an ihrer Seite. Das Problem ist, dass die Frauen nur dazu verwendet werden, um "eye candy" für die Zielgruppe der untervögelten Fanboys zu sein. Siehe die umstrittene Szene mit Carol Marcus in Into Darkness ... das war absolut überflüssig und hat nichts zu ihrem Charakter beigetragen, denn ihr Charakter war nicht eigenständig sondern bestand nur daraus, dass sie 1) einen Vaterkomplex hat und 2) dass Kirk ihre Titten geil findet. Sie ist kein Charakter, sie ist Mittel zum Zweck, dabei hätte sie so viel Potential gehabt ...

Ich als Feministin habe kein Problem mit einem weiblichen Bösewicht per se. Ich habe nur dann ein Problem damit, wenn sie (à la Spiegel-Kira) als sexbesessene Nymphomanin dargestellt wird, oder als "a woman scorned" (sorry, aber ich weiß nicht wie das Zitat auf Deutsch lautet). Gab's ja auch schon mal, z.B. die Duras-Schwestern in TNG.
I hola què tal? Som es vostres amics de sa Terra, un planeta de pols i de merda d'un inhòspit sistema solar.
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Ich wär' hier so gerne zuhause, denn die Erde ist mein Lieblingsplanet. Doch ich werde hier nie so zuhause sein wie die Freunde der Realität.
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David

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Antw:Star Trek 13
« Antwort #154 am: 13.07.15, 09:01 »
Dem stimme ich zu VGer.

Eine weibliche Gegnerin muss - wie auch ein Mann - entsprechend gut charakterlich ausgearbeitet sein.
Und ich hätt NIX dagegen, wenn sowohl eine weitere Protagonistin, als auch ne Oberschurkin reinkommen, die beide eine vernünftigte Charakterstudie bekommen haben.

Aber ich fürchte, da ist der Reboot mittlerweile so sehr in die Spur gezwungen worden, dass man das Rad der Zeit nicht wird zurückdrehen können.

Dennoch würde ich es als frische Abwechselung empfinden.

Als Infos zu "Into Darkness" rauskamen und Eve's Gesicht dabei auftauchte, hatte ich gehofft, die Gerüchte, dass es um Khan ginge, würden sich am Ende nicht bestätigen und Eve würde den Gegner spielen.

Zugegeben: Alice Eve sieht cool aus, sie ist sogar sympathisch, aber was wurde aus ihr gemacht?
Okay, eine Waffenexpertin mit Ahnung - is ja toll.
Aber ansonsten?
Thumbnail!!
Und eine kleine Jammerszene mit Daddy-möchtegern-Diktator
Eve war völlig überflüssig im Film und könnte glatt Sigourney Weavers Figur aus Galaxy Quest entsprungen sein.
Wobei ich Tawny/Gwen total lustig fand, weil es ja eine Persiflage auf Star Trek & Co. war und Weaver die Figur mit Absicht so überzeichnet hat.

Interessant wäre es, Kirk und Spock zwei weibliche Gegner vorzusetzen.
Dann könnten die Macher mit genügend Kniffs Uhura auch aus der Ecke der - tut mir leid - nörgelnden Tussi holen, in die sie gesteckt wurde und sie könnte in den Vordergrund gerückt werden. Gleichwertig!
Die eine kann von Kirk mal so richtig was auf die Glocke bekommen und die andere... mal sehen.

Okay, ich hab im Kino auch bei der Szene gelacht, als sich Spock und Uhura im Shuttle mit Diskussionen über ihre Beziehung fetzen.
Lustig, weil völlig unerwartet in dem Moment.
Aber realistisch ist das für - vermeindliche - Sternenflottenprofis nicht.

Da wurde Uhura klischeehaft auf Zicke getrimmt und das fand ich ziemlich dämlich.

Möglichkeiten gibt es genug, aber seien wir ehrlich:
Seit der Borg-Königin (inkl. Soran) hatten wir zuletzt nur noch schablonenhafte Gegner:
Rua'fo, Shinzon, Nero, selbst Khan... alle waren nur auf thumbe Rache aus und das hat sich IMO völlig totgelaufen.

Mit der Art wie Khan angelegt worden war, hätte man viel mehr machen können.
Am Ende hätte Admiral Marcus der echte Bösewicht sein können oder am besten gleich Blondchen "Thumbnail" höchst selbst und vielleicht hätte man sich mit Khan sogar irgendwie arrangieren können.

Okay, die Hardcore-Trekkies hätten Zeter und Mordio geschrien, aber es hätte positiv überrascht, wenn Kirk, Spock und Khan am Ende sich die Hände geschüttelt und Khan mit seinen Spezis dann irgendwo hätte in Frieden leben können.
Aber auch da wären dann wieder Meckerer aufgetaucht, dass JJA aus Star Trek plötzlich nach Mord und Totschlag (ich sag nur Vulkan) ein rosarotes Kuscheluniversum einschlägt.

Recht machen kann man es den Hardcore Trekkies eh nicht mehr.

Ich könnte mir ja auch vorstellen, unseren Helden eine Type Marke "Dr. Evil" vorzusetzen, aber ich schätze, das würde auch zu schnell in Klischees abrutschen.

Klar ich freue mich, wenn die Crew um eine wirklich gute Frauenfigur erweitert werden würde, aber das ist nun mal sehr schwierig.
Wie man es auch dreht und wendet, es ist ein Reboot und man stelle sich vor, man hätte Pille oder Sulu in eine Frau verwandelt und sei es nur aus Gründen einer "Frauenquote".
Hätte niemals funktioniert und um ehrlich zu sein, das hätte ich auch nicht akzeptiert.

Stimmt, dieses Couple "Spock/Uhura" passt einfach nicht.
Das war die "Quotenbeziehung", die es wie in jeder Billigsoap geben muss.
Total Hanebüchen.

Mit Uhura und Chekov wurde IMO am meisten Potenzial verschenkt.

Was mich aber am meisten stört ist die praktisch nicht vorhandene Entwicklungstendenz der Hauptfiguren:

Kirk
wird Captain, dann soll er wieder auf die Akademie, dann isser wieder Captain.
Da habe ich ganz große Sorge, dass wir genau diesen Quatsch im kommenden Film erneut vorgesetzt bekommen.
Ich hab nix dagegen, dass Kirk nicht der Supercaptain ist und immer die Lösung für alles parat hat. Das ist okay und das eröffnet Potenzial. Aber aus ihm wurde ein thumber dilitierender Halbstarker gemacht, der praktisch nur Fehler macht und das so klischeehaft, wie jeder 0-8-15 Dreck, den uns ARD und ZDF im Vorabendprogramm vorsetzen.
Fehlt nur noch, dass er heimlich in seiner Kajüte kifft ;)
Klischeefigur Nr. 1

Spock
ganz ehrlich, aus dem werd ich nicht schlau. Ihm fehlen - bis auf ein paar verbale Spitzen - alle Eigenschaften, die ihn für den Zuschauer liebenswert machen könnten. Er ist weder der Außenseiter, wie das Original, noch ist er ein geschliffener Charakter.
Is ja schön, dass es zwischen ihm und Kirk mal krach gibt, aber dann der Satz "Freund... bla bla bla" (in der 1:1 kopierten Todesszene) war da so deplatziert wie der Pabst, der mit 10 Frauen im Freudenhaus sitzt und Enthaltsamkeit predigt.
Aus Spock haben JJA und Co. einen Vulkanier auf dem Dauer-Tellium-D-Trip gemacht und das ist sch*****
Spock tickt mehr aus, als alle anderen Figuren und das passt nun mal ganz und gar nicht
Enttäuschende Figur Nr. 1

Pille
Eigentlich der Einzige, den ich wirklich mag, da Urban seine Figur nicht als 1:1 Kopie anzulegen versucht, sondern eine respektvolle Hommage für Kelley spielt, McCoy-Primes Macken perfekt, aber dezent einfließen lässt.
Dennoch,... das gewisse Etwas - von mir auch was Neues, was aber zum Charakter passt - vermisse ich.
Wobei Pille bislang nicht viel Anteile an der Story hatte, außer den Buddy von Kirk zu geben und Spock das Wort "Waldschrat" um die spitzen Ohren zu pfeffern.
IMO dennoch die beste Figur des Reboots.

Scotty
Ist auch eher ein müder Lacher des Originals. Bislang hat er nicht mal ansatzweise sein Potenzial ausgeschöpft und wo bitte ist seine Rolle als nimmermüder, wandelnder Akkuschrauber geblieben?
Der, der am Ende sagt, es wird knifflig, es dann aber hinkriegt.
Das wurde praktisch von Chekov und Kirk übernommen.
Scotty ist an Bord im Reboot völlig überflüssig geworden und das ist schade.
Auch wenn Pegg zumindest Scotty mal eine interessante Facette gegeben hat, dass er eher Pazifist ist (Torpedos für einen Präventivschlag?) was man ihm auch abnimmt.

Uhura
Sorry, aber sie ist wohl aus GNTM endlaufen und macht fast nur auf Zicke. Die Beziehung mit Spock ist rein der Quote ins Drehbuch geschrieben worden und total unglaubwürdig.
Und da gebe ich Dir recht VGer: Sie ist eine Frauenfigur der 50er Jahre, darf toll aussehen, mal mit dem Phaser rumballern, aber ansonsten könnte man sie auch gegen ne Litfasssäule tauschen, man würde den Unterschied nicht bemerken.
Peinlich und als Nachfolgerin der großen Nichelle Nichols völlig unangemessen.
Klischeefigur Nr. 2

Sulu
Eigentlich kann man über ihn nicht viel sagen aber das ist das Problem. Er macht nix falsch aber auch nix besonders richtig.
Schön die Kampfszenen im ersten Film, die Brückenansprache in ID,... aber das war es dann auch schon.
Aus Sulu hätte man vielleicht eher einen "Abenteurer" machen sollen, aber er wurde ein thumber "Ja-Sir-nein-Sir-Teletubby-Zurückwinker". Sorry, aber ist so.

Chekov
Ja, was soll der eigentlich da?
Der Duracell-Hase der Enterprise, der plötzlich mal eben Chefingenieur wird und mehr durchs Bild flitzt als The Flash.
Anfangs war es ja noch irgendwie amüsant, weil so ein Pausenclown ab und an ganz witzig sein kann, aber Hallo? Das ist Chekov und nicht ein unbedeutendes Redshirt oder eine Figur aus Reihe 3 wie Chief Kyle oder (sie möge es verzeihen) Janice Rand. Ich weis ehrlich nicht, wie sich Walter Koenig fühlt, wenn er diesen Hampelmann auf der Leinwand sieht, der die Rolle spielt, die ihn (Koenig) weltberühmt gemacht hat.
Klischeefigur Nr. 3


Unterm Strich:
Die Figuren sind größtenteils lächerlich platt
Als hätten sich die Macher nicht entscheiden können zwischen zwei extremen:
Entweder eine 1:1 Kopie mit ein paar neuen Facetten (hätte man mit Leben können) oder wirklich eine komplett anders angelegte Figur, die dann in Fortsetzungen Potenzial für eine Weiterentwicklung geboten hätte.
Im Falle von Uhura ist es sogar eine Verspottung des Originals (IMO)

Der Rest... nuff said

Der Reboot hat sein gesamtes Potenzial verschenkt, das sich ihm bot.
Und das ist das traurige
« Letzte Änderung: 13.07.15, 09:16 by David »

Maik

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Antw:Star Trek 13
« Antwort #155 am: 13.07.15, 10:43 »
Ich hoffe der Film wird trotzdem wieder gut werden und es wäre schön wenn es zu der parallel Welt die wir kennen von DS9 etc. zurück kehrt.

ich glaube auch das es nicht mehr lange dauern wird bis neue Serie kommt, den es gibt derzeit 3 große Filmprojekte von Fans gemacht und eine erneute anfrage und Gespräch bei Hollywood muss es auch derzeit geben die Serien fortzusetzen :)
\"Alle Menschen sind von Geburt an gleich und die Erde ernährt alle. Wenn ein Mensch geboren wird hat er das Anrecht auf ein Stück Land, das Ihm ernähren kann. Wenn aber alles Land schon aufgeteilt ist unter wenigen, die meine das sei Ihr Eigentum, dann muss ein Ausgleich geschaffen werden. Dieser Ausgleich ist ein Grundeinkommen, für diejenigen die kein eigenes Land mehr haben und sich nicht selbst versorgen können\"

Von Thomas Pain vor 214 Jahren begründet

Leela

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Antw:Star Trek 13
« Antwort #156 am: 29.08.15, 05:31 »
@Vger
Zitat
Kurz und gut, es wäre schön wenn Kirk&Spock nicht (nur) eine Frau als Gegnerin bekommen, sondern eine ebenbürtige (!) Frau an ihrer Seite.

Nimm mal ein Fahrrad und schraube ein drittes Rad ran. Zwei Räder werden von da an auf einer Achse laufen, ein Rad wird allein bleiben. Selbst wenn Du eine dritte Achse einfügst, hast Du plötzlich eine Rangfolge die es vorher nicht gab: vorne, hinten mitte. Du änderst dadurch, dass die Räder nun alle neue Merkmale haben, die gesamte Konstellation. Du wertest ein Rad auf (das Einzelne, denn ohne dies fährt das Gefährt nicht mehr) ein anderes Rad wertest Du ab (es bekommt einen Partner oder befindet sich in der Mitte und ist daher zum eigentlichen fahren gar nicht notwendig).
Dieser Einwand ist übrigens nicht Genderspezifisch. Auch bei gemischt-geschlechtlichen Figurenkonstellationen, wird in den allermeisten Fällen das hinzutreten einer weiteren (ebenbürtigen!) Figur die Balance der alten Figuren aufheben und sie dadurch so stark ändern das es nicht mehr dasselbe „alte“ ist. 

Gerade Star Trek ist das Paradebeispiel dafür am Anfang gab es nur einen Anhänger - beide Hauptfiguren liefen auf derselben Achse; Spock (Wissen/Verstand), Pike (Wissen/Verstand). Die Konstellation hat nur für einen Fahrt gereicht. Nach dem Piloten hatte man plötzlich zwei Achsen; Herz (Kirk) und Verstand (Spock). Das lief. Dann hat man eine dritte Achse, zu Lasten von Kirk, eingebaut: Moral. Damit hatte man: Vorderrad-Action (Kirk), Mittelrad-Moral (McCoy), Hinterrad-Verstand (Spock). Das ist das klassische TOS Trinity Rennrad - und doch McCoy kann man wieder entfernen ohne das das Gefährt stehen bleibt, er ist halt das mittlere Rad, womit er schon keine ebenbürtige Figur mehr ist. Das merkt man bis heute. Star Trek wird immer noch mitunter nur über ein Duo (Kirk/Spock) definiert.
Die einzige weitere Figur die noch halbwegs dazu passt, wäre Scotty (Maschine). Aber der Link ist schon ganz schwach. Alle Figuren darüber hinaus (Uhura, Sulu, Chekov, Rand) sind für die Funktionsweise der Trinity unerheblich bis völlig irrelevant.

 

@David,
Nur aus Tradition... weil ich Dich in Bezug auf die Filme gerne quote^^

Kirk
Kirk war immer eine Klischeefigur - im Prinzip war/ist die Figur nichts anderes als der heroische Cowboy (namentlich John Wayne) in den Weltraum versetzt...das kann man gut der schlecht finden, letztlich hat aber genau diese Archetypisierung (CGJ möge mir verzeihen) die Figur aus gemacht. Deswegen ist TNG eigentlich auch mit seiner „Toleranz“ fast ein Gegenentwurf zur „Ich weiss das besser und mach das jetzt so“ Politik von Sturkopf Kirk....

Spock
Spock in den Reboots ist tatsächlich etwas .. durchwachsen. Man muss sich aber erinnern, das auch der Original-Spock viele bittere Auseinandersetzungen mit der Crew hatte,  oft mit McCoy, teils mit Kirk. Mit Scotty auch häufig. Dennoch war und wurde Spock dann immer wieder zum Bindeglied und konnte diese Gegensätze durch seine Einzigartigen Fähigkeiten und sein Wissen überbrücken. Die Macher des Reboots pendeln genau zwischen den zwei Polen - da sie aber eben nicht die Zeit einer Fernsehserie haben, wirken Spocks Ausschläge in die eine oder andere Richtung - heftiger (und dadurch nicht unbedingt besser). Zudem litt er bisher darunter, dass ihm der „alte“ Spock mit den Auftritten von Nimoy auch noch die Show gestohlen hat und sie die Figur des jungen Spock  stark mit an diese Szenen gebunden haben. In der Originalserie ist Spock zudem vielmehr ein „Loner“ als im Reboot - wo er fast die meisten Beziehungen aller Figuren aufweist (seine Eltern, der alte Spock, Kirk, McCoy, Uhura, selbst zu Nero indirekt). Keine andere Figur im Reboot definiert sich so durch andere wie Spock es derzeit tut.

Weiterhin leidet Spock unter der „Erzählstruktur“ der Filme. In der Serie nimmt Kirk Spock fast immer mit - sie interagieren in jeder Folge als Team. In den neuen Kinofilmen hat man aber wegen einer vermeintlich spannenderen Daramturgie meist zwei Handlungsstränge zugleich, so dass Spock oft auf der Brücke zurückbleibt und den zweit(rangig)en Handlungsstrang bekommt.


Pille
Ich finde den im Reboot auch sehr gelungen. Er hat auch in etwa den Anteil an der Story den DeForest Kelley früher als Co-Star hatte. Und das ist in gewisser Weise ein Wunder - denn immerhin hat man McCoy s Hauptaufgabe, nämlich Kirk zu mentorieren und den Kopf zurecht zu rücken weg genommen und auf die Figur von Pike übertragen (eine der unglücklichsten Entscheidungen in Bezug auf die Figuren wie ich finde). Da ich die Figur auch sehr mag, würde ich gerne mehr von ihr sehen - aber in der Tradition von TOS ist das dann auch nicht. Simon Pegg hat dennoch eben angekündigt das der neue Star Trek Film mehr Szene zwischen Spock und McCoy enthalten werde, als die anderen beiden davor...


Scotty
Scottys Rolle im Original war wie  bemerkt ein „nimmermüder, wandelnder Akkuschrauber“. Aber damit hört es auch auf. Er hat immer wieder das Schiff gerettet durch „Wunder“. Das das in den Kinofilmen die Figur nicht so einfach hergibt haben schon die alten Filme gezeigt. In keinem dieser Filme war Scotty noch „klassisch“ tätig... er hatte seine Szenen... aber entweder waren die sehr klein (Technik) oder zeigten ihn bei anderen Sachen die die Story voranbrachten (sprechen mit PC-Mäusen, Gefängnisausbrüche). Und seine Rolle als „Humor“-Anker wurde bereits in Star Trek IV + V angespielt... ob ganz glücklich, dahingestellt. In Star Trek VI hats ihn sogar ganz übel erwischt: Zum Torpedo umbauen nimmt man lieber McCoy mit.. statt Scotty. Insofern ist die jetzige Überzeichnung mit Simon Pegg nicht so dumm - da wirklich „überdrehter“ Humor auch zu keiner der anderen Figuren passen würde... sie schafft für den neuen Scotty wieder etwas mehr Spielraum.

Uhura
… die Figur an sich ist ein Problem. Zitat Galaxy Quest; „Meine einzige verdammte Aufgabe hier an Bord ist es die Ansagen des Computers zu wiederholen, und das werde ich verdammt nochmal auch tun!“ - mehr gibt’s darüber nicht zu sagen. In TOS war sie halt noch als Schwarze und Frau, beides bei der Besetzung Minderheiten, „interessant“. Diese Punkte hat man heute nicht mehr. Gäbe es die Figur von Uhura nicht in TOS, kein Drehbuchautor käme heute auf die Idee so eine (überflüssige) Figur zu erfinden. Insofern ist ihr „Love“ Interesst und Geplänkel mit einem anderen Charakter, hier Spock, einer der wenigen Wege die Figur noch halbwegs zu retten... alles andere ist vergeben. Dreht man sie in Richtung „Kämpferin“ kollidiert sie mit Kirk und Sulu, Moralischer Kompass - ist schon McCoy, Schlaukopf - kann nur Spock sein, Allrounder der mal hier und mal da ist - dann ist Chekov völlig überflüssig.


Sulu & Chekov
defacto auch wie in TOS und dasselbe wie Uhura. Ich glaube beide sind nicht mal in jeder dritten Folge der Serie dabei. In Staffel 1 gabs Chekov ja gar nicht. Hauptgrund ihn zu integrieren war als Hingucker für Monkey-Fangirls (die Band ist gemeint). In gewisser Weise ist der damit nie was anderes gewesen als das männliche Gegenmodell zu Uhura... und er hatte etwas den Greenhorn Bonus/Rolle die er besetzen konnte. Sulu ähnlich... ausser Fechten und Kursbücher führen war da nie was.


Fazit: das man von einem 7 Mann Cast, nicht alle in einem 2 Stunden Actionfilm sinnvoll unterbekommt - sollte klar sein. Es ist schon eine Leistung wenn man es halbwegs schafft das 5 Charaktere (also ohne Chekov & Sulu) ihre Momente bekommen - insbesondere wenn man bedenkt das jeder Film fast zwangsläufig über drei, bis vier weitere Rollen verfügt die untergebracht werden müssen (Main Villain, Igor-Gehilfe, der Gute Super Gaststar, der weibliche Hinguck Gaststar)

 
Zitat
Als hätten sich die Macher nicht entscheiden können zwischen zwei extremen:
Entweder eine 1:1 Kopie mit ein paar neuen Facetten (hätte man mit Leben können) oder wirklich eine komplett anders angelegte Figur, die dann in Fortsetzungen Potenzial für eine Weiterentwicklung geboten hätte. 

Sie haben beides getan. Wie geschrieben - der neue Sulu ist mit dem alten ziemlich identisch was Fähigkeiten, seltene Highlights und Screentime angeht, dennoch bemängelst Du selbst die Figur sei eigentlich überflüssig und eher belanglos. Andererseits hat man eine Figur wie Khan komplett ausgehöhlt und eigentlich nur den Namen übernommen, tja, kam auch nicht so gut an. Egal welchen Weg die Macher gehen - von einer Seite werden sie immer Kritik dafür einstecken.


Zitat
Interessant wäre es, Kirk und Spock zwei weibliche Gegner vorzusetzen.

Ja, dann kann jeder eine... becircen. Hast Du denn gar keine TOS Folge gesehen? Du weisst doch wie sowas ausgeht *rolleyes* ;) Aber Du hast wahrscheinlich Glück.....


Damit zurück zum neuen Film, weiß nicht ob schon bekannt
* Alice Eve ist wohl weder dementiert noch bestätigt, sie wisse es selber nicht ob sie in einer Rolle im neuen Film sei (dann wohl eher nicht)

* die Uniformen haben ein weiteres Redesign erhalten und...



* werden zum Teil noch stärker in Richtung Classic Serie geschoben





*zudem soll die Weisshaarige Dame auf obigen Bild (vielleicht!) der 2. Bösewicht sein, der neben Hauptbösewicht Idris Alba agiert , dass es sich um Daenerys Tagaryen handeln sollte wurde dementiert

* und wer immer schon der Meinung war die neuen Filme könnten durch ihn profitieren, kann sich jetzt noch bewerben mitzuspielen - also auf geht’s! :D



« Letzte Änderung: 29.08.15, 05:34 by Leela »

deciever

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Antw:Star Trek 13
« Antwort #157 am: 29.08.15, 07:00 »
Schade, die alten Uniformen wirkten doch sehr schick.

Wobei die neuen auch gut sind und dank des fehlenden Musters dardrauf sich stärker ans Original halten.

Da werde ich mit Explorer aber nicht nachziehen, da es ja 4 Jahre vor ST2009 spielt.


So nebenbei, auch in bewegung:
https://www.youtube.com/watch?v=2ijTySGLls4

Max

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Antw:Star Trek 13
« Antwort #158 am: 29.08.15, 12:31 »
Nimm mal ein Fahrrad und schraube ein drittes Rad ran. Zwei Räder werden von da an auf einer Achse laufen, ein Rad wird allein bleiben. Selbst wenn Du eine dritte Achse einfügst, hast Du plötzlich eine Rangfolge die es vorher nicht gab: vorne, hinten mitte. Du änderst dadurch, dass die Räder nun alle neue Merkmale haben, die gesamte Konstellation. Du wertest ein Rad auf (das Einzelne, denn ohne dies fährt das Gefährt nicht mehr) ein anderes Rad wertest Du ab (es bekommt einen Partner oder befindet sich in der Mitte und ist daher zum eigentlichen fahren gar nicht notwendig).
Dieser Einwand ist übrigens nicht Genderspezifisch. Auch bei gemischt-geschlechtlichen Figurenkonstellationen, wird in den allermeisten Fällen das hinzutreten einer weiteren (ebenbürtigen!) Figur die Balance der alten Figuren aufheben und sie dadurch so stark ändern das es nicht mehr dasselbe „alte“ ist.
Das liebgewonnene Alte hat das neue Abrams-ST ohnehin nicht transportiert, also was soll's? Dann hat man halt eine Vierergruppe, wäre doch interessant.

Kirk
Kirk war immer eine Klischeefigur - im Prinzip war/ist die Figur nichts anderes als der heroische Cowboy (namentlich John Wayne) in den Weltraum versetzt...
Na ja, John Wayne hatte auch andere Western-Rollen mit etwas differenzierteren Helden, wobei natürlich Held Held bleibt, aber das ist ja ein allgemeines Phänomen.
Das Interessante am neuen Kirk ist in meinen Augen seine praktisch omnipräsente Fehlbarkeit und unsympathisch ist die Figur über weite Strecken (in jedem Fall im ersten Film) obendrein.

Simon Pegg hat dennoch eben angekündigt das der neue Star Trek Film mehr Szene zwischen Spock und McCoy enthalten werde, als die anderen beiden davor...
Das wäre begrüßenswert.

Uhura
… die Figur an sich ist ein Problem. Zitat Galaxy Quest; „Meine einzige verdammte Aufgabe hier an Bord ist es die Ansagen des Computers zu wiederholen, und das werde ich verdammt nochmal auch tun!“ - mehr gibt’s darüber nicht zu sagen. In TOS war sie halt noch als Schwarze und Frau, beides bei der Besetzung Minderheiten, „interessant“. Diese Punkte hat man heute nicht mehr. Gäbe es die Figur von Uhura nicht in TOS, kein Drehbuchautor käme heute auf die Idee so eine (überflüssige) Figur zu erfinden. Insofern ist ihr „Love“ Interesst und Geplänkel mit einem anderen Charakter, hier Spock, einer der wenigen Wege die Figur noch halbwegs zu retten... alles andere ist vergeben. Dreht man sie in Richtung „Kämpferin“ kollidiert sie mit Kirk und Sulu, Moralischer Kompass - ist schon McCoy, Schlaukopf - kann nur Spock sein, Allrounder der mal hier und mal da ist - dann ist Chekov völlig überflüssig.
Uhura könnte schlicht und ergreifend die Diplomatin, das geschickte, wortgewandte Sprachrohr sein. Das ist eine Aufgabe, die kein, aber auch wirklich keine Figur im Abrams-ST erfüllen kann, der dümmliche Kirk nicht, der affektierte Spock nicht, der sarkastische McCoy nicht. Also Potenzial gibt es hier schon.

und wer immer schon der Meinung war die neuen Filme könnten durch ihn profitieren, kann sich jetzt noch bewerben mitzuspielen - also auf geht’s! :D
Hui, ich kann mich gerade noch beherrschen  ;) ;) ;) :D!
Im Moment habe ich auf den neuen Film allgemein überhaupt keine Lust, aber sowas kann sich ja auch schnell ändern.
« Letzte Änderung: 29.08.15, 12:46 by Max »

Leela

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Antw:Star Trek 13
« Antwort #159 am: 29.08.15, 13:44 »
Das liebgewonnene Alte hat das neue Abrams-ST ohnehin nicht transportiert, also was soll's? Dann hat man halt eine Vierergruppe, wäre doch interessant.

Sowas gibts aber auch schon; also das A-Team und das teilt seine vier Figuren in Verstand, Kraft, Ausehen, Zufall/Wahnsinn, ein... eine zentrale Vierergruppe der klassischen Charaktere würde sich wohl in eine zu ähnliche Richtung entwickeln. Aus gutem Grund dreht man vermutlich auch keine "Sherlock, Watson und die 2 anderen genauso wichtigen Personen" Serie... ich glaube, das ist schon ganz gut so.



Na ja, John Wayne hatte auch andere Western-Rollen mit etwas differenzierteren Helden, wobei natürlich Held Held bleibt, aber das ist ja ein allgemeines Phänomen.

Differenziert? OO Und ich glaube es war sogar John Waye selber der gesagt hat (auf die Frage wie es ist soviele Filme zu spielen), "Ich mach ja nicht viel. Ich geh raus und spiel immer John Wayne" (ich kann die Quote leider in netz nicht wörtlich auftreiben, ich hoffe ich erinnere mich trotzdem halbwegs richtig an sie.) Also gerade John Wayne ist das Symbol für rollende Redundanz: immer ein und derselbe Archetyp.
Und der Original Kirk ist eben auch nur ein Abziehbild genau davon... Und dass Zb Shatner  in STMP nun sehr sympathisch rüberkommt, oder im TWoK recht fehlerfrei... seh ich auch nicht so. Diese "Admiral" Phase, ist eine der ekligsten Abschnitte in der Vita Kirk und das spürt man als Zuschauer auch, finde ich. Pine liegt da voll auf Linie.


Uhura könnte schlicht und ergreifend die Diplomatin, das geschickte, wortgewandte Sprachrohr sein. Das ist eine Aufgabe, die kein, aber auch wirklich keine Figur im Abrams-ST erfüllen kann, der dümmliche Kirk nicht, der affektierte Spock nicht, der sarkastische McCoy nicht. Also Potenzial gibt es hier schon.

Ok, das wäre wirklich ein Punkt... nur fürchte ich, dass sich der Anteil an Diplomatie in den neuen filmen auf das beschräken wird was Uhura schon im letzten Film tun durfte.. die Klingonen 2 Minuten vom Schiessen abhalten, bevor dann einer der "Actionhelden" losballert... :/


Im Moment habe ich auf den neuen Film allgemein überhaupt keine Lust, aber sowas kann sich ja auch schnell ändern.

Geht mir mit Star Trek insgesamt so gerade - ich kann dem Franchise gerade eher weniger abgewinnen. Aber am Ende ist es ja... alternativlos XD

Star

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Antw:Star Trek 13
« Antwort #160 am: 29.08.15, 14:21 »
Im Allgemeinwesen scheint Kirk als jemand in Erinnerung geblieben zu sein, der ein ziemlicher Rebell war, ein Rowdie und Herzensbrecher. Ich finde das sehr schade, denn ich habe den Charakter immer ganz anders wahrgenommen.

Der Kirk der Serie war eigentlich nie jemand, der Regeln gebrochen hat, ganz im Gegenteil. Das war ein überlegt handelnder, teilweise sogar stiller Typ. Gerade in der ersten Staffel der Serie wirkte er recht intellektuell und zurückhaltend. Den Maverick hat er doch erstmals in Star Trek 3 beim Diebstahl der Enterprise gespielt. Aber das war ja auch der Sinn der Sache; das Schiff zu stehlen, und sich über sämtliche Befehle hinwegzusetzen war damals so absolut undenkbar, dass es etwas besonderes war. Nicht die Norm. Aber das hat sich wohl so in der Erinnerung der Leute festgesetzt, dass man nun denkt, die ganze Figur wäre so angelegt gewesen.
Und Frauen hat er meiner Erinnerung nach eigentlich auch eher mit Respekt behandelt, während er sich in den Abrams-Filmen nur so durch die Betten schläft, und er teilweise nicht mal die Namen derer weiß, die er da ausnutzt?

Das einzig sympathische am neuen Kirk ist Chris Pime, der es irgendwie schafft, diesem Kirk tatsächlich viel Charisma zu verleihen. Da hat man beim Casting einen echten Glückstreffer gelandet. Rein auf dem Papier überzeugt mich die Figur aber auch nicht gerade. Das ist nicht der Kirk, den ich kennen und respektieren gelernt habe :/

Und bei Uhura kann ich Max nur beipflichten. Als Kommunikationsoffizier - nicht nur extern sondern auch intern- und somit sozusagen der Oberadmin des Schiffsbulletins - kennt sie die Besatzung vermutlich wie kein zweiter und wäre damit die Ideale Figur, zum Schlichten und Verhandeln. Sagt ja keiner, dass sie nicht trotzdem Ärsche treten darf. Aber das kann man sicher auch mit Stil. Auf Kommentare wie "vergnügt sich mit den Schweinen" kann ich von dem Charakter eigentlich auch verzichten.

Im Moment lässt mich "Beyond" aber auch noch recht kalt. Irgendwie schade. Bei Jurassic World habe ich die Tage bis zum Kinostart gezählt. Bei Star Trek, einem Franchise dem ich auch nicht gerade wenig verfallen bin, bleibt momentan aber irgendwie nur so ein Schulterzucken.
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Antw:Star Trek 13
« Antwort #161 am: 29.08.15, 21:16 »
Ich machs zu dem ST 13 Film wie folgt: "Das Schlimmste befürchten, und das beste Hoffen." damit lag ich beim 11er und 12er schon richtig.
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Antw:Star Trek 13
« Antwort #162 am: 29.08.15, 21:22 »
Ich stimme Dir zu Star.

Der "originale" Kirk hatte zweifellos ein wenig,... viel Charme, was Alienfrauen anbelangte, aber er hat sie zumindest angemessen behandelt.
Pines Kirk ist eine so dermaßen,... klischeebehaftete Figur, dass es schon fast peinlich ist, ihn "in Action" zu sehen.

Ich denke, beim 13. Teil werde ich meine Strategie ändern:

Vorher war ich auch nicht so angetan und hab ihn mir dann angesehen und hinterher,... nun ja, schlecht waren 11 & 12 nicht.
Aber auf Dauer fehlt mir das Niveau.

Dieses mal verfolge ich die Infos und wenn mir die nicht gefallen, spare ich mir das Geld für Kino & DVD.

Leela

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Antw:Star Trek 13
« Antwort #163 am: 30.08.15, 05:52 »
Im Allgemeinwesen scheint Kirk als jemand in Erinnerung geblieben zu sein, der ein ziemlicher Rebell war, ein Rowdie und Herzensbrecher. Ich finde das sehr schade, denn ich habe den Charakter immer ganz anders wahrgenommen.
Der Kirk der Serie war eigentlich nie jemand, der Regeln gebrochen hat, ganz im Gegenteil. Das war ein überlegt handelnder, teilweise sogar stiller Typ. Gerade in der ersten Staffel der Serie wirkte er recht intellektuell und zurückhaltend.

Ich glaub wir müssen mal ein paar TOS Folgen reviewen :D Also mit Deiner Beschreibung, Wahrnehmung geh ich auch nicht ganz konform - der TOS Kirk liegt meiner Meinung nach irgendwo dazwischen. Für mich war Kirk immer sehr risikobereit UND er hat sich, so meine Wahrnehmung, immer über Vorschriften hinweggesetzt, wenn er eine Sache für "richtig" hielt. Das Paradebeispiel sind die "Computerzivilisationen" auf die Kirk stösst - und die IMMER in der Vernichtung des Computers münden der diese Zivilisation steuerte. Es gibt da eine Szene wo er mit Spock sogar vorher die Zerstörung diskutiert (ich glaube es ist die Folge mit Landru). Kirk will den Computer zerstören, Spock weist darauf hin dass sie gemäss erster Direktive nicht in die Entwicklung von Zivilisationen eingreifen dürfen. Kirks Antwort ist (fast wörtlich!); "Das hier ist ja gar keine Zivilisation mehr die sich entwickelt. Der Computer verursacht Stillstand, die Zivilisation ist tot." Ergo - da es sich nicht um eine "lebende Zivilisation" handelt, zerstört er den Computer.
Er biegt die Regel hier bis es kracht.... Und bei einigen Malen bleibt sogar ein ziemlich fahler Nachgeschmack übrig über Kirk (erinnert sich jemand wo er am Ende der Folge "Der erste Krieg" beschliesst eine Gesamte Dorfzivilisation/Stamm zu bewaffnen - mit Gewehren?).

Was die Frauen angeht, es stimmt, dass Kirk sie zuemist mit grossem Respekt behandelt - es gibt eine wunderschöne Szene in "Consience of the king" wo er der Tochter von Kodos das Schiff zeigt. Andere Frauen nutzt Kirk aber auch hemmungslos aus - besonders wenn das Schiff in Gefahr ist, spielt er ohne Probleme mit ihnen. Mit wieder anderen hat er schlicht nur Sex.... das Paradebeispiel ist Marla Givers (glaub so hiess sie) in "Ein Paralleluniversum" - es gibt da die kurze, völlig ohne Kontext da stehende Szene wo beide zusammen in einem Quartier auf dem Bett sitzen und Marla sich gerade ihre hohen Stiefel wieder anzieht. Was diese Szene impliziert ist offenischtlich und bis heute weiß keiner wie das durch die damalige Zensur gekommen ist. Also auch hier kann Kirk mal so und mal so...

Die Beschrebung von Pike im letzten Kinofilm finde ich auf die Figur (egal ob TOS oder Reboot) wirklich grenzgenial... Kirk macht oft das von dem er glaubt es sei richtig - das ihn das Ergebnis am Ende oft Recht gibt, sei aber mitunter pures Glück. Und deswegen denkt er (Kirk) oft, er liege immer richtig und gewinne immer.

Das selbst Roddenberry etwas in die Richtung neigt, sieht man meiner Ansicht nach an Picard... geht man davon aus, dass Picard beinahe eine Art Gegenentwurf zu Kirk ist als er von Roddenberry (mit-)konzipiert wurde, lässt das eigentlich sehr eindeutige schlüsse darauf zu wie Roddenberry Kirk gesehen hat.


Im Moment lässt mich "Beyond" aber auch noch recht kalt. Irgendwie schade. Bei Jurassic World habe ich die Tage bis zum Kinostart gezählt. Bei Star Trek, einem Franchise dem ich auch nicht gerade wenig verfallen bin, bleibt momentan aber irgendwie nur so ein Schulterzucken.
 

Villeicht beschleunigt der/ein Reboot das herauswachsen aus gewissen Sachen... :)

Star

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Antw:Star Trek 13
« Antwort #164 am: 30.08.15, 10:23 »
Ich glaub wir müssen mal ein paar TOS Folgen reviewen :D Also mit Deiner Beschreibung, Wahrnehmung geh ich auch nicht ganz konform - der TOS Kirk liegt meiner Meinung nach irgendwo dazwischen. Für mich war Kirk immer sehr risikobereit UND er hat sich, so meine Wahrnehmung, immer über Vorschriften hinweggesetzt, wenn er eine Sache für "richtig" hielt.

Vielleicht sollten wir wirklich mal einen Rewatch machen. Denn die einzige Folge, (an die ich mich erinnern kann) wo Kirk tatsächlich greifbar gegen Befehle verstößt, ist in Amok Time, um Spock zu retten. Also im Grunde war Kirk nur dann kein guter Soldat, wenn es um das Leben seines Freundes ging. Okay, technisch gesehen hat er auch in "Doomsday Machine" gegen Befehle verstoßen, aber da kann man argumentieren, dass Decker PlemPlem war und sich Kirk nicht wirklich an seine Order halten musste.

Ein ganz gutes Beispiel ist auch "Galileo Seven", wo er seine Befehle auf den Paragraphen genau befolgt. Am Ende fliegt er zwar mit der langsamsten Warpgeschwindigkeit weg, die möglich ist, um einen Termin anderso noch einzuhalten, und gleichzeitig der Shuttle-Crew Zeit zu verschaffen, aber er biegt die Order des Commissioner nur weitestgehend. Er bricht sie nicht. Und das ist irgendwo das geniale an ihm. Er findet Wege, die Regeln so zu interpretieren, dass es ihm nutzt. So was kann man eben nur machen, wenn man die Regeln gut kennt - und sie sonst auch befolgt.

Die oberste Direktive hat er auch eher gegen andere Agressoren durchzusetzen versucht, wie in "Bread and Circuses" oder in Privat Little War gegen die Klingonen, um Invasoren zurückzuschlagen, damit sich die entsprechenden Zivilisationen wieder frei entwickeln konnten.

Ansonsten war er in vielen Situationen schlicht und ergreifend draußen jenseits der Grenze des Föderationsraumes und musste seine eigenen Entscheidungen treffen (Beispielsweise "Balance of Terror"). Aber das sind eher die Fälle, in denen er einfach neue Regeln machen musste, weil er auf sich alleine gestellt war. Das ist ja irgendwo auch der Unterschied zu TNG - TNG sollte ursprünglich auch weit draußen spielen mit Farpoint Station als der Startpunkt ins Unbekannte. Aber das hat man relativ schnell fallen und Picard größtenteils innerhalb der Föderation operieren lassen.

Wie gesagt, ich finde der Maverick-Kirk ist ein Mythos der Filme. Erst mit dem Cheaten beim Kobayashi-Maru, dann beim Diebstahl der Enterprise und später beim Anflug auf die Erde mit dem BoP (ich glaube da war es ein Befehl, die Erde nicht anzufliegen). Das ist aber scheinbar wirklich alles SO sehr hängengeblieben, dass Kirk jetzt eben auf diese Rolle beschränkt wird. Schade.
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