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Der Gleichstellungsbeauftragte der Föderation
Max:
Gut, der Thread-Titel ist ein wenig scherzhaft gemeint, berührt aber ein Thema, das mich schon interessiert.
Die Föderation ist ein leuchtendes Beispiel dafür, wie sehr unterschiedliche Individuen friedlich und zum Wohle aller zusammenleben und -arbeiten.
Bei den verschiedenen Spezies gibt es Unterschiede in der Kultur, aber auch ganz grundsätzlich in der Biologie.
Hierauf zielt so ein wenig meine Frage.
Glaubt Ihr, dass es ein System gibt, um bestimmte Unterschiede im Sinne einer Fairness, einer Chancengleichheit einzuebnen bzw. eben auszugleichen?
In den analytischen Fähigkeiten sind Vulkanier Menschen zum Beispiel überlegen. Das ist eine Überlegenheit, die doch dafür sorgen müsste, dass es ein Vulkanier leichter hat, für bestimmte Posten ausgewählt zu werden.
Das ist die berufliche Seite. Es kann noch andere Aspekte geben.
Ich denke da zum Beispiel an den Sport. Sisko und seine Leute spielen ja in einer Folge Baseball gegen eine vulkanische Crew und unterliegen (folgerichtig). Bleiben sportliche Großereignisse eine Angelegenheit, in der zwischen Spezies getrennt wird, lernen die Teilnehmer schlicht damit umzugehen, dass sie aufgrund körperlicher Gegebenheiten fast nie gewinnen können oder gibt es eben doch eine Art Ausgleichssystem (mit einer Punktezusatzregel o.ä.)?
Und: Braucht es einen "Ausgleich" denn überhaupt oder ist es ein Föderationsprinzip, dass man an diesen Herausforderungen wachsen soll, auch wenn man bestimmte Limits auf natürlichem Wege gar nicht knacken kann?
Was meint Ihr?
David:
Das ist ein sehr interessantes Thema, das du hier anschneidest.
Ich finde, darüber sollte man wirklich mal diskutieren.
--- Zitat ---Die Föderation ist ein leuchtendes Beispiel dafür, wie sehr unterschiedliche Individuen friedlich und zum Wohle aller zusammenleben und -arbeiten.
--- Ende Zitat ---
Besser hätte ich es nicht formulieren können.
--- Zitat ---Glaubt Ihr, dass es ein System gibt, um bestimmte Unterschiede im Sinne einer Fairness, einer Chancengleichheit einzuebnen bzw. eben auszugleichen?
--- Ende Zitat ---
Das ist eine gute Frage.
Eine Antwort darauf zu finden, gestaltet sich als ungleich schwerer.
Wenn man bedenkt, dass in der Sternenflotte größtenteils (zumindest nach Auftritten) Menschen arbeiten, scheint es schon eine Art der Chancengleichheit zu geben.
Dass dies aber zu einer Art "Menschen-Quote" für einen zu besetzenden Posten führt, kann ich mir nicht vorstellen.
Ich denke, wenn man die Gesellschaftsstruktur der Föderation näher betrachtet, dann dürfte Wettbewerb sicher stattfinden (anders ist Fortschritt auch kaum vorstellbar), jedoch dürften hier andere Voraussetzungen gelten.
Was die sportliche Seite anbelangt, ist es schwer, sich vorzustellen, wie die Organisation ablaufen könnte.
Man bedenke nur den Marathon der Sternenflottenakademie.
Gut, Menschen können dort durchaus tolle Leistungen vollbringen, aber Vulkanier sind konditionell überlegen.
In wie weit man da eine "Kompensationsmethode" anwendet, bleibt wohl den Serien-Machen vorbehalten.
Ich könnte mir das aber irgendwie auch nicht so ganz vorstellen.
Es wäre durchaus eine Überlegung wert, diese Thematik mal in einem Roman zu verarbeiten, denn zweifellos stellen sich einige Nerds diesselbe Frage.
Zusammenfassend muss ich feststellen, dass ich auf diese Frage keine Antwort habe.
Konkurrenzdenken und Wettbewerb fördern die Entwicklung in jeder Hinsicht, aber die Föderation hat immer Wert darauf gelegt, dass Unterschiede eine Gemeinschaft in jeder Hinsicht stärken und dass Zusammenarbeit immer besser ist, als Konkurrenz, was im direkten Widerspruch zum ersten Prinzip steht (kein Wettbewerb = keine Entwicklung).
Ich schätze, die Föderation wird irgendein - nicht näher erklärtes "Kompensationssystem" besitzen - was Chancengleichheit so weit als möglich garantieren wird/soll.
Allerdings glaube ich nicht, dass die Sternenflotte eine Art "Quotenregelung" für bestimmte Spezies hat, was nämlich dem Leitsatz "The best and the brightest" widersprechen würde.
Wie gesagt: Mir ist kein literarisches Werk zu dieser Thematik bekannt, aber vielleicht könnte man das selbst mal in einem FF-Roman näher thematisieren.
Der ein oder andere von euch wäre dafür zweifellos geeignet.
Andererseits käme auch meine Wenigkeit in Frage, da ich derzeit wohl der einzige bin, der Romane über die Akademie/Kadetten schreibt.
Nur,... in meinen bisherigen Planungen haben solche Dinge noch nie eine Rolle gespielt...
Alexander_Maclean:
Interessantes Thema.
Ich denke aber es wird gewisse Eckdaten für jede einzelne Spezies getrennt geben.
Das das eben so aussieht
Andorianer 100m in 9,4s
Vulkanier: 100m in 9,5s
Mensch 100m in 9,9s
Tellarit 100m in 10,2s
Hinzu nehme ich mal an, dass solche Sportereignisse wie das baseballspiel bei DS9 eher selten sind. Jede spezies hat seine eigenen Sportarten. Und ansonsten, wenn man bei einer anderen Spezies mitspielen will, weiß man, dass man von denen eins auf die Mütze bekommen kann. Und eine stärkere Spezies die dann bei "schwächeren" Mitspielt, ist meines Erachtens auch nur peinlich. Gerade mit einen gesunden Maß an Ehrgeiz hat ja auch in der Föderation jeder sportler. also wird man als Vulkanier kein ringen mit einen Elaysianer machen. Das ist dann keine Herausforderung.
Generell scheint aber so ein Interspeziessport kein Problem zu sein. SElbst worf durfte als Kind Fußballspilen und das offenbar in der Schulmannschaft.
@david
Wieso wir anderen?
So etwas wäre doch ein tolles Thema für deine "Cadets" Reihe. ;)
David:
--- Zitat von: Alexander_Maclean am 27.02.14, 15:19 ---@david
Wieso wir anderen?
So etwas wäre doch ein tolles Thema für deine "Cadets" Reihe. ;)
--- Ende Zitat ---
Der Grund ist relativ einfach:
Ich habe mich nie groß mit solchen Themen befasst, da der Stoff für mich (IMO) äußerst anspruchsvoll ist.
Ich wüsste gegenwärtig nicht mal einen Ansatzpunkt.
Einen Roman über einen Akademie-Marathon,... bei allem Respekt für jemanden, den das Thema interessiert... aber das ist kein Stoff für eine SciFi-Geschichte - zumindest nicht aus meiner Sicht.
Von - sage wir mal 80 Seiten - würde ich dann die Hälfte über schreiben, wie Kadetten die Landschaft rauf und runterlaufen.
Sorry, aber das ist keine interessante Geschichte, sondern etwas für einen Sportredakteur.
Ich kann mir auch nicht vorstellen, wie man daraus einen Roman, geschweige denn, einen SciFi Roman machen sollte.
Das kriege ich nicht hin.
Edit
Wenn mir jemand jedoch eine interessante SciFi-bezogene Idee anregend bieten kann, wäre ich durchaus interessiert, sie mir anzuhören.
=A=
Es ist für mich eh schwierig, eine Geschichte zu finden, die an der Akademie spielt.
Die meisten meiner geplanten Romane behandeln ja das Praxisjahr meiner Kadetten.
Für den Campus finde ich kaum interessante Ideen, die aber auch etwas mit SciFi zu tun haben.
Star:
--- Zitat von: Max am 27.02.14, 13:24 ---In den analytischen Fähigkeiten sind Vulkanier Menschen zum Beispiel überlegen. Das ist eine Überlegenheit, die doch dafür sorgen müsste, dass es ein Vulkanier leichter hat, für bestimmte Posten ausgewählt zu werden.
--- Ende Zitat ---
Mein Vater sagt immer so schön: "Dumm kann man ruhig sein, man muss sich nur zu helfen wissen." Was er damit meint ist, dass cleverness und finesse genauso wichtig, wenn nicht wichtiger, sind, als reines Faktenverständnis. Was nützt einem das beste Wissen, wenn man es nicht umsetzen oder an den Mann bringen kann? Selbst wenn Vulkanier prinzipiell durch die Benk weg gute Analytiker sind (glaube ich nicht, das sind auch Individuen mit ganz eigenen Interessen, aber gehen wir jetzt des Beispiels willens einfach mal davon aus, dass sie alle gleich sind), dann bringt das noch gar nichts, wenn sie nicht zeitgleich auch teamfähige Analytiker sind - wieder eine ganz andere Eigenschaft. Denn - zumindest in der Föderation/Sternenflotte - arbeitet man ja immer mit anderen zusammen. Hier scheinen die Vulkanier aber insgesamt wieder schwächer abzuschneiden, als beispielsweise Menschen. Da stehst du dann als Kommandant vor der (Klischeebeladenen) Wahl, wem du den Posten des Chefanalytikers gibst:
Vulkanier,
hohes analytisches Verständnis, präzises Arbeiten, dafür geringe emotionale Intelligenz (ach), aka verpestet die Atmosphäre in einer Gruppe.
Mensch,
durchschnittliches analytisches Gedächtnis, chaotisches Arbeiten, dafür hohe emotionale Intelligenz, weiß seine Teamkameraden immer zur Höchstform anzustacheln, sorgt für gutes Klima in der Mannschaft.
Jo. Hat beides dann Vor und Nachteile. So glaube ich, dass sich in der Gesamtbetrachtung keine Spezies als den anderen klar Überlegen ansehen kann.
Ich glaube aber auch nicht, dass immer alle Mitglieder einer Spezies so gleich sind. Gibt sicher auch weniger clevere Vulkanier, sowie es auch ziemlich schlaue Menschen geben dürfte. Man darf auch nicht vergessen, dass das Bildungssystem der Föderation wohl auf einem gleich hohen Niveau sein dürfte. Also wenn Vulkanier so verdammt gut darin sind, ihre Kinder auszubilden, dann wird viel von dieser Technik sicher auch in die restlichen Schulen eingeflossen sein, inklusive der menschlichen, was dann auch noch mal für eine Annäherung sorgt.
--- Zitat ---Ich denke da zum Beispiel an den Sport. Sisko und seine Leute spielen ja in einer Folge Baseball gegen eine vulkanische Crew und unterliegen (folgerichtig). Bleiben sportliche Großereignisse eine Angelegenheit, in der zwischen Spezies getrennt wird, lernen die Teilnehmer schlicht damit umzugehen, dass sie aufgrund körperlicher Gegebenheiten fast nie gewinnen können oder gibt es eben doch eine Art Ausgleichssystem (mit einer Punktezusatzregel o.ä.)?
--- Ende Zitat ---
Kommt wohl auf die Sportart an. Bei einem Dauerlauf würde man wohl wirklich auf ein Ausgleichsystem zurückgreifen. Menschen laufen dann vielleicht auf einer Bahn mit normaler Erdengravitation, Vulkanier auf einer Bahn mit einer Gravitation die der ihres Heimatplaneten entspricht. Bei Teamsportarten sehe ich aber kein Problem. Das gleicht sich ja alles aus, wenn die Teams gut gemischt sind - was ja dem Sinn der Föderation entspricht. So ist dann in Fußball-Mannschaft A, den "schüttelnden Shuttles" vielleicht ein Vulkanier, der ungeheuer präzise Pässe spielt, während Mannschaft B, die "tollen Torpedos" dafür einen Klingonen hat, der über einen Mordsschuss verfügt, sodass der betazoidische Torwart der anderen Mannschaft bei einem Elfer zwar genau weiß, in welche Richtung er schießen wird, den Ball dann aber trotzdem nicht halten kann.
Dagný, ein Charakter aus meinem Infinity-Projekt ist ja die fitteste Frau der Föderation, weil sie die jährlichen FedFit-Spiele gewonnen hat, obwohl sie ein Mensch ist. Ich habe mir das dann auch so gedacht, dass es in den "Federation Fitness"-Spielen eine ganze Reihe von Disziplinen gibt, die man alle absolvieren muss und für die man Punkte bekommt. Also wenn sie beispielsweise in den Disziplinen, die auf Kraft oder Ausdauer setzen, nicht die beste, aber trotzdem recht gut ist, dafür aber in anderen die... vielleicht eher Problemlösung und Kreativität erfordern viele Punkte einnimmt, dann könnte sich das am Ende trotzdem noch so rechnen, dass sie in der Gesamtpunktzahl vorne liegt.
Vielleicht nimmt man auch noch das Überraschungselement hinzu, sodass man jedes Jahr auch ganz neue Disziplinen und Übungen einbaut, diese aber erst wenige Stunden vor dem Start der Spiele verrät, sodass einem Teilnehmer ein bisschen die Möglichkeit genommen wird, sich zu spezialisieren.
Ich denke das könnte auch ganz gut zur Föderation passen, dass man nicht mehr diesen Kopf-an-Kopf-Kampf gegen die Konkurrenten fördert, sondern eben den Kampf gegen sich selbst. Man muss nicht in einer Sache der beste sein, besser als die Konkurrenz, sondern man muss versuchen rundum die beste Version von sich selbst zu sein und das in möglichst alle Bereichen. :)
--- Zitat von: David am 27.02.14, 15:24 ---Einen Roman über einen Akademie-Marathon,... bei allem Respekt für jemanden, den das Thema interessiert... aber das ist kein Stoff für eine SciFi-Geschichte - zumindest nicht aus meiner Sicht.
Von - sage wir mal 80 Seiten - würde ich dann die Hälfte über schreiben, wie Kadetten die Landschaft rauf und runterlaufen.
Sorry, aber das ist keine interessante Geschichte, sondern etwas für einen Sportredakteur.
--- Ende Zitat ---
Na jetzt bist du aber wirklich extrem Phantasielos. Du könntest den Marathon-Lauf auch zum McGuffin machen. Das heißt, der Lauf selbst ist gar nicht so wichtig, sondern nur das Ereignis, das die eigentliche Story ins Rennen bringt. Wenn sich deine Kadetten auf einen Lauf freuen/vorbereiten, und dabei auf allerhand schwierigkeiten Stoßen, dann wäre das ein wunderbare Möglichkeit, um ganz viele gesellschaftliche Themen anzusprechen. Leistungsdruck. Was, wenn einige Kadetten vorhaben zu schummeln? Außenseitertum. Was, wenn da welche sind, die im Sport immer schlecht abschneiden, udn die immer als letzte gewählt werden. Was geht in denen vor, die sich viel von einem Sieg versprechen? Ängste, Sorgen, Nöte, die man als Sportler immer hat.
Erinnerst du dich noch an meinen Akademie-Roman "Tension?" Wo ein Vulkanier eine umstrittene, weil teilweise rassistische Rede auf dem Campus halten wollte? Die Rede war völlig unerheblich und nur der Ausschlag für das eigentliche Kernthema, das sich mit Rede- und Meinungsfreiheit beschäftigte. So könntest du es auch handhaben.
Also ich verstehe dich nicht. Auf der einen Seite verlangst du "intelligente" Unterhaltung, wo es um mehr geht, als Peng-Peng, aber auf der anderen Seite wirfst du immer mit so - pardon - ignoranten Sprüchen um dich. "Nur für einen Sport-Redakteur. Keine Sci-Fi-Geschichte." -.-
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