Dem positiven Tenor kann ich mich nur anschließen. Man merkt, dass in diesem Film eine Menge Arbeit drinsteckt, aber der Aufwand hat sich gelohnt. Im Vergleich zur ersten Episode, die ja schon recht gut war, konnte man sich noch mal sehr steigern. Die Sprecher machen ihren Job wirklich toll. Nur in Bezug auf den Sprecher von Captain Connelly muss ich mich Max anschließen, da... fehlt so ein bisschen das wuchtige. Seine leise, ruhige Art passt nicht immer zur Situation. Vielleicht kann man da nachhelfen, in dem man zusätzliche "Regieanweisungen" ins Drehbuch schreibt, wie "hier panisch sein", oder so. Dafür ist der Rest ziemlich perfekt. Besonders hervorheben würde ich gerne einmal mehr Van Valve, die ja supersympathsich klingt. Von dem Charakter würde ich daher gerne mehr sehen und hören

. Und der Doktor... dem seine Stimme kenne ich irgendwoher. Gothic?
Auch optisch war das äußerst beeindruckend. Die Station ist schön designed, die animationen sind einigermaßen flüssig. Was man aber nur als herausragend bezeichnen kann, sind die Schiffsbewegungen. Da wären zunächst die wirklich tollen Aufnahmen der Explorer von der Station gesehen aus - da kommt ein tolles Gefühl für Größe auf. Das ist einfach nur spektakulär anzuschauen. Und die Weltraumszenen sind sowieso über jeden Zweifel erhaben. Besondes eine Aufnahme während der Schlacht mit den Warbirds fällt auf; nämlich die, wo man von hinten auf die Explorer schaut, ein Warbird zischt vorbei, und die Kamera folgt ihm. Deine Cinematogrpahie ist hier nahezu perfekt, und man muss schon klar sagen, dass du Abrams in solchen Momenten nicht mehr nur nacheiferst, sondern ihn auch erreichst. Man stelle sich diese Szene mit besseren Modellen vor, und man könnte sie ohne Probleme ins Kino übernehmen.
Auch sonst machst du als Regisseur einen tollen Eindruck. Die Kamera ist immer in Bewegung, die fahrten erzeugen ein schönes Gefühl von Dynamik und Rasanz. Aber selbst ruhige Moment, wie die schöne Umarm-Szene bekommst du gut hin. Lediglich dieser Phaserkampf wirkte noch etwas holprig, aber ich schätze, das liegt auch an den Animationen. Außerdem muss man das erst mal üben.
Ein weiteres (sehr großes) Lob muss auch Trekman für das gute Drehbuch ausgesprochen werden. Die Geschichte ist stimmig, die Wissenschaft klingt plausibel, und die Gags sitzen. Die Crew wirkt sehr sympathisch, und das ist ja die Hauptsache. Das Geschäkere macht jedenfalls viel Spaß, und diesen Leuten würde man gerne auch noch weiter zusehen. Umso bedauerlicher, dass ich Trekman nirgends in den Credits erwähnt fand. Der gehört da definitv rein!

Noch ein paar Kritikpunkte/Lose Anmerkungen:
- Schade, dass uns das Andockmanöver vom Shuttel vorenthalten wurde. Ich hatte den Eindruck, dass jetzt eine spektakuläre Sequenz folgt, und dann... waren sie plötzlich einfach an Bord. Vielleicht ging das aufgrund der Modelle nur schwer, aber... na, ein bisschen was hätte da schon noch kommen können.
- Die Explorer-Crew verliert jetzt schon zum zweiten Mal in Folge. Also bei der nächsten Geschichte sollte ihr mal ein Sieg vergönnt sein, sonst nutzt sich das ab. Dafür, dass die Reihe "Explorer" heißt, dreht es sich auch ein bisschen zu sehr um die Romulaner.
- Zu viele Charaktere. Deine Crew ist sehr groß, und - oberflächlich betrachtet - ähneln die sich auch alle. Sind halt alle nett, witzig, irgendwie sympathisch. Keiner sticht wirklich hervor, keiner fällt aus der Reihe. Im Prinzip ist das ja nicht verkehrt, aber bei solchen kleinen Filmen, bleibt nicht viel Zeit, die Charaktere tiefergehend zu beleuchten, und wenn man dann so viele Leute hat... geht was verloren. Als Connelly seine Offiziere vorstellt, sagt er eine gefühlte Minute lang Namen und Ränge auf. Ich würde das vielleicht etwas entschlacken und die Rollen klarer verteilen. Weniger Figuren, die dafür mehr zu tun bekommen.
- Freemans Brille. Mich... wirft das ein bisschen raus, muss ich ganz ehrlich sagen. Ich warte da immer drauf, dass er mit der Brechstamme auf ein paar Headcraps losgeht 8[
- Eine Piloteschichte, also ein Einzelabenteuer, das dem Zuschauer die Crew noch mal richtig vorstellt, wäre nicht schlecht und sollte vielleicht für die Zukunft ins Auge gefasst werden. Ansonsten wird man ein bisschen vor Vollendete Tatsachen gestellt, und hat das Gefühl, mitten in eine Geschichte zu springen, deren Anfang man nicht kennt (ich weiß nicht, ob sich jeder die Mühe macht, die Comics zu lesen)
Auf jeden Fall dickes

an alle Beteiligten für diese Arbeit! Und da Gehirnwäsche ja bekanntlich funktioniert, erwähne ich noch mal gerne, dass Van Valve definitiv mehr zu tun bekommen sollte
