Aber ich gehe doch mal stark davon aus, dass Du das nicht in Gesprächen von Leuten tun würdest, die sich über ihre Begeisterung für etwas unterhalten, oder? Das würdest Du dann in einem eigenen post tun und Dich dort ebenfalls mit Gleichgesinnten austauschen - so wie es sein sollte, oder nicht?
So sollte es eben genau gerade nicht sein!

...jedenfalls nicht ausschließlich. Ich halte das nämlich durchaus für problematisch.
Sag stopp, wenn die Diskussion zu sehr ausufert. Ich neige zum Schwafeln

Aber ich versuche, mich kurz zu fassen, um das Thema nicht zu sehr zu kapern.
Sich nur mit Gleichgesinnten auszutauschen, kann nicht nur eine Einschränkung sein, sondern auch eine Teilschuld daran haben, dass manche so hemmungslose Kommentare verfassen.
Dadurch werden Positionen nämlich nur extremer und verhindern, dass man eine gemeinsame Sprache findet.
Stichworte sind hier die immernoch stark diskutierten Begriffe "Filterblasen" und - vor allem - "Echokammern".
Wer sich nur mit der eigenen Meinung (oder mit ihrer verstärkten Version) umgibt, läuft Gefahr, ein Thema nur noch höchst eingeschränkt zu betrachten. Gerade weil bestimmte Gruppen sich mit ihren Frustrationen und Ablehnungen nur immer gegenseitig hochpushen, ohne andere Standpunkte wirklich zu sich zu lassen, baut sich bei manchen eine extreme Haltung auf, schließlich wurde ihr, jaoh, verkürzen wir es mal: Hass ja nicht gemildert oder in Schranken gewiesen, sondern angefeuert. Enthemmte Verklärung oder enthemmter Hass sind eben leidenschaftliche Gefühle, entsprechend können die Reaktionen ausfallen.
Ich würde es für wichtig halten, dass man sich nicht (nur) mit Gleichgesinnten, sondern gerade (auch) mit Leute mit anderer Meinung austauscht, weil man nur so wirklich dazulernen kann. Es geht gar nicht darum, dass man seine eigene Meinung ändern muss, obwohl auch das mal vorkommen kann. (Ich glaube auch, dass der Austausch unterschiedlicher Ansichten gar nicht so schlimm sein muss, selbst wenn man dadurch etwas erfährt, was man zuvor ausgeblendet hatte: Die Schwächen einer Person oder 'Sache' zu erkennen, führt doch nicht zwangsläufig dazu, dass die Zuneigung (ver)schwindet. Umgekehrt: Ich bin auch nicht zum DSC-Fan geworden, nur weil ich durch Dich erfahren habe, dass Rapp und Cruz interessante Persönlichkeiten mit netten Charakterzügen sind; ich habe halt einfach nur ein erweitertes, ein umfassenderes Bild erhalten, wodurch ich jetzt nicht einfach sagen könnte: "Alles an 'Discovery' ist nichts wert!" Das wäre nicht passiert, hätte ich nur auf eine Echokammer mit Leuten gehört, die DSC ablehnend gegenüberstehen.)
Insgesamt glaube ich, es muss nicht darum gehen, die eigene Meinung zu ändern, sondern vielmehr darum, dass man die andere Meinung (sofern sie "legal" und nicht menschenverachtend etc. ist) versteht oder ihr Verständnis entgegenbringt, sie ernst nimmt, denn das ist auch eine Facette des Respekts.
Ich sage nicht, dass das leicht ist; auch wenn ich mich bemühe, unterliege ich sicher auch immer wieder meinem eigenen Wunsch nach der bequemen 'Echokammer'. Aber, doch, ja, ich finde, man sollte im richtigen Ton immer wieder gerade auch das Gespräch mit Andersdenkenden suchen. Es gäbe aber sicher viele Fälle, in denen ich wahrscheinlich trotzdem darauf verzichten würde, um einer Gruppe ihren Spaß zu lassen, wenn sowieso keine Diskussion erwünscht wäre.
Wie dem auch sei: Ich hoffe, mein off-topic-Ausflug war nicht zu schlimm. Hoffentlich kommt bald ein neues Bild von Dir, dann gibt es wieder ganz anderen Gesprächsstoff
