Zudem bringen solche Missionen ein anderes Problem mit sich. Wenn Crewmen A und Crewmen B - um wieder den Bogen zum Hauptthema zu schlagen - sich ineinander verlieben und dann ein Kind unterwegs, kann der Captain die werdende Mutter schlecht in ein Shuttle nach Hause schicken. Und der Crew verbieten Kinder zu bekommen geht nun mal auch schlecht.
Vernunft und Verantwortung der Beteiligten ist da ein wichtiges Thema, das man nicht außer Acht lassen sollte. Kinder zu kriegen ist ja nichts, was einfach so passiert nur weil man sich verliebt. Auch heute schon ist ein Kinderwunsch etwas, was geplant werden kann (und meiner Meinung nach: sollte) – sehr viele Leute warten trotz großer Liebe und starkem Kinderwunsch bewusst, bis die Lebensumstände dafür passen (finanzielle Sicherheit, Studium beendet, Haus fertig gebaut, etc.) und ich denke, dass in der Zukunft (evtl. auch durch andere medizinische und technische Möglichkeiten) reproduktive Verantwortung und bewusste Familienplanung einen noch größeren Stellenwert als bisher einnehmen werden. Wenn man sich also auf einer Deep-Space-Mission (und ich gehe davon aus, dass die – außer halt bei Sonderfällen wie Voyager, aber das ist ja nicht die Regel! – nicht "unendlich" laufen sondern zeitlich absehbar sind, ein Jahr oder drei oder fünf) kennenlernt und beschließt, zusammenzubleiben und eine Familie zu gründen, dann kann man auch warten bis die Mission zuende ist bevor man schwanger wird, und sich in Folge um einen "familienfreundlicheren" Posten umsehen.
Andererseits denke ich auch, dass man Kinder ohne weiteres auf Raumschiffen großziehen kann – vielleicht nicht unbedingt im total unbekannten Terrain oder in Kriegsgebieten, aber ich gehe eben davon aus, dass das für einen Großteil der Sternenflotte nicht der Fall ist. Die Infrastruktur ist gegeben (z.B. auf Galaxy-Schiffen), und es ist bestimmt auch für das Kind ein interessantes Leben. Wir sind heutzutage so sehr in dem Glauben verankert, dass man unbedingt "sesshaft" sein muss um eine Familie zu gründen, aber es geht eben auch anders. Das Leben eines Sternenflottenkinds ist vermutlich nicht viel anders als das Leben eines heutigen Diplomaten-, Armeeangehörigen- oder Missionarskinds.
aber ist es nicht, wenn man darüber nachdenkt, ganz furchtbar, dass die Sternenflotte den Leuten erlaubt, ihre Kinder mit auf ein Schiff zu nehmen? Kinder haben auf Schiffen einer Militärorganisation (und das ist die Sternenflotte, auch wenn in deren Flyer etwas anderes steht) nichts verloren. Die kann man doch nicht dieser Gefahr aussetzen. Außerdem stünden sie im Notfall nur blöd im Weg rum.
Warum sollte jemand seine Kinder mitnehmen wollen und warum sollte die Sternenflotte das erlauben? Sollte man wirklich nur um nicht so einsam zu sein das Leben seines Kindes aufs Spiel setzen?
Dafür habe ich eine ganz plausible Lösung gefunden, zumindest im Kontext meiner Geschichten. Maggie Janeway hat zwei Söhne, und die leben selbstverständlich bei ihr auf dem Raumschiff. Die Kirk ist zunächst ein Diplomatenschiff, das hauptsächlich routinemäßige Missionen im Föderationsterritorium fliegt: Patrouillen, Diplomaten zu Konferenzen bringen, Beitrittsverhandlungen mit potentiellen Mitgliedsplaneten, so Sachen halt. Deshalb sind etliche Familien und Zivilisten an Bord, weil es eine sichere Umgebung ist. Als sie zu einer riskanteren diplomatischen Mission geschickt werden, erhalten sie vom Hauptquartier den Befehl, sämtliche Zivilisten in Sicherheit zu bringen. Auf dem Weg zu der Mission haben sie also ein Rendezvous mit einer Sternenbasis, damit alle die kein notwendiges Sternenflottenpersonal sind von Bord gehen können. Maggie Janeway entscheidet sich dafür, die Zwillinge vorübergehend in die Obhut ihrer "Tante" zu übergeben, aber es gibt auch die Möglichkeit sie vorübergehend in eine Art "Internat" zu schicken, eben für diejenigen die keine familiären Support-Strukturen haben. Zu dem Zeitpunkt ist noch nicht abzusehen, dass diese Mission schiefgehen und im Krieg enden wird, aber den Leuten im Hauptquartier war das Risiko bewusst und deshalb haben sie frühzeitig so entschieden. Ich halte die Sternenflotte eben nicht für Kriegstreiber, sondern für eine Organisation, der das Wohl ihrer Leute durchaus am Herzen liegt, deshalb wurde der Befehl zur Evakuierung gegeben. Natürlich ist die Trennung für alle Beteiligten hart, aber wenn man sich dafür entscheidet, Eltern zu sein und gleichzeitig in so einem "gefährlichen" Beruf zu arbeiten, dann muss man eben manchmal Prioritäten setzen – und die Priorität ist in diesem Fall eben die Sicherheit der Kinder.
Es gibt für Sternenflottenoffiziere ja zum Beispiel auch eine Regel nach der der Captain entscheidet, ob Fraternisieren (und alles, was sich daraus sonst noch so ergeben könnte) auf einem angeflogenen Planeten erlaubt ist, oder nicht. Hatte Harry Kim da nichtmal ein Problem, als er sich darüber hinwegsetzte?
Irgendwie bin ich viel zu sehr involviert in Harry Kims Sexualleben

– das ist
diese Folge, und der Grund dafür weshalb man eine offizielle Erlaubnis braucht um mit Aliens zu fraternisieren ist ein medizinischer. In der Folge hatte er was mit einer bisher unbekannten Spezies und sie waren biologisch inkompatibel, was zu schwerwiegenden Problemen für beide Beteiligten geführt hat. Das ist meiner Ansicht nach eine vernünftige Vorsichtsmaßnahme (vergleichbar mit der Frage nach Verhütung und Geschlechtskrankheiten) und kein Eingriff in die Privatsphäre. Ich denke nicht, dass auf bereits bekannten Alien-Planeten dieselben Protokolle gelten, denn ich nehme stark an, dass es zu der Zeit quasi Allgemeinbildung ist zu wissen, ob die eigene Spezies mit Klingonen / Trill / Menschen / Bajoranern / whatever "biologisch kompatibel" ist und gefahrlos kopulieren kann.