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Gärtner oder Architekt

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Kontikinx1404:
Gärtner oder Architekt. Das ist eine gute Frage. Ich kann mich da Stars ansicht zum teil anschließen.
Es scheint aber auch auf die länge der Story anzukommen. Eine Kurzgeschichte kann man im Kopf, ohne Script, problemlos schreiben.
Das hat bei meiner letzten gut funktioniert. Einen Roman würde ich nicht ohne Script angehen wollen, einfach der länge wegen.

Bei kurzen story wäre ich eher der Gärtner. Bei längeren Storys eher der Architekt.

Roger van Dyke:
Ich weiß gar nicht, ob man das so verallgemeinern kann.

Der Grundstock ist oft eine spontane Idee, die manchmal einfach angeflogen kommt. Natürlich ist mir klar, dass das alleine nicht reicht. Das Ganze muss mit Leben gefüllt werden. Ich suche dann nach weiteren Ideen, die zum Inhalt passen. Das ist mal ein Geistesblitz oder auch schon eine ganze Szene die einem im Kopf rumspukt. Das zusammengepackt gibt einen roten Faden, praktisch das Skelett der Story.
Aber alles Andere, die ganzen Dialoge, die Beschreibungen, die meisten kleinen Episoden zwischen den Charakteren das kommt dann alles so ganz zwischendurch beim Schreiben.

Ich lege also im Prinzip nur den groben Handlungsablauf fest. und so werden aus 5 bis 10 Seiten schnell mal 400.

Dahkur:
:D Mein Lieblingsstreitthema. Zu dem habe ich auf einem anderen Forum schon komplett fruchtlose Zirkeldiskussionen mit einem Vertreter der Architektengilde geführt, bis ich es endlich mal gelernt habe, den Mund zu halten und den Typen labern zu lassen.

Ich bin Wildwuchsgärtnerin. Sowohl bei KGs als auch bei Romanen. Bei mir existiert eine Idee und mit der im Kopf schreibe ich los. Letztens habe ich wieder das "Exposé" meines bisher längsten Romans gefunden, das da lautete: "Bienenvolk - versteckte Absichten - wollen medizinische Hilfe - Hauptdirektive aushebeln." Daraus entstand dann beim Schreiben eine Trilogie, von der bisher zwei Bände mit 140 000 Wörtern existieren, die - nach Meinung meiner Leser - funktionieren.

Ich habe es einmal mit einem ausführlichen Exposé versucht. Das hat bei mir dann leider den Effekt, dass ich keinen Drang mehr zum Schreiben hatte, weil ich ja wusste, wie der Plot läuft. Ich möchte beim Schreiben gerne mitlesen und mich überraschen lassen.

Mir ist völlig klar, dass diese Vorgehensweise bei längeren Projekten gehörig in die Hose gehen kann. Ich würde sie jetzt auch nicht unbedingt jemandem empfehlen, aber es ist meine Art an das Hobby Schreiben heranzugehen.

Alexander_Maclean:
Kenn ich irgendwie.

Ich habe noch zwei Krimigeschichten auf Halde. hier lohnt es sich schon etwas mehr zu üplanen. aber denkst du ich habe Lust die zu schreiben.

Max:
Ich finde Martins Analogie eigentlich sehr schön, wobei ich sagen muss, dass ich mich dessen ungeachtet eigentlich auch nicht gleich zu einem der beiden "Berufe" zählen würde.
In dem, was Roger schrieb, habe ich mich aber sehr wiedergefunden. Bei mir steht (auch) eine einzelne tragende Grundidee immer im Vordergrund, der Rest funktioniert dann meistens schon so, dass ich mir (zumindest bis zu einer gewissen Anzahl von Seiten) eigentlich keine Sorgen machen muss.


Am Rande bemerkt hat es sicherlich Vorteile, als Architekt unterwegs zu sein, denn bei guter Planung und Umsetzung steht das Gebäude irgendwann, während die Arbeit an einem Garten nie aufhört :))

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