Original von Fleetadmiral J.J. Belar
@ Max
Nuja, die Umgangssprache habe ich mir zum Teil von Star und Lairis abgeschaut. Sie würzen ihren Geschichten auch damit. Und das aus dem folgenden Grund. Zum einen, macht es die Protagonisten menschlicher und dadurch nicht mehr so perfekt sternenflottig wie in TNG. Erste Ansätze hatten wir bei DS9 aber diese Welle hat für mich Trip in Ent ausgelöst. Meine Charaktere sollen frei von der Schnauze reden, was ihnen auf dem Herzen liegt und da kann schonmal ein \"du Miststück oder du Bastard\" dabei rauskommen. Ich fand das gewählte ausdrücken in TNG immer schon ein wenig störend. Ein Mensch muss auch mal fluchen dürfen. Bei dem Problem mit der Kapsel gebe ich dir Recht. Aber wie soll ich denn plausibel erklären, was passiert, wenn ich nicht beschreibe, dass sich die Tür öffnet und die Kapsel losfährt. Ich kann Belar nicht einfach auf die Brücke ploppen lassen. Für Vorschläge wäre ich dankbar.
Zunächst zur Umgangssprache.
Trip ist für mich ein Sonderfall; zum einen, weil er aus einer anderen Zeit stammt. Das 22. Jahrhundert ist nunmal näher an unserer Gegenwart und an unserer Umgangssprache. Und der andere Punkt betrifft seine Figur selbst. Er ist in seinem Verhalten, in seinem Charakter ein Unikat, auch in seiner Umgebung. Sicher, aus Archer und den anderen platzt es hin und wieder auch heraus, aber sie sind in sich dann doch beherrschter. Trip war meine Lieblingsfigur bei ENT, aber würden alle so rumlaufen, würde ich die Dialoge nicht mehr genießen können.
Was ich an Science Fiction mag, ist der Ansatz eine Zukunft zu zeigen. Und ich bin ein Fan von Utopien und der nötigen Vorstellungskraft, eine zugleich interessante und heile Welt zu erschaffen. TNG konnte vieles davon umsetzen und es gefiel mir, dass die Personen sich weder verbal noch physisch die Köpfe einschlugen, sobald es zu Konflikten kam. Richtige Kraftausdrücke würde ich persönlich - ! - in Star Trek nie verwenden. Nicht dass ich denke, die Personen sollten emotionslos sein, aber man kann das ganze Spektrum der Gefühle auuch ausleben, ohne in die Kiste heutiger Fluche zu greifen. Vor zweihundert Jahren haben sich die Leute anders ausgedrückt als heute, in zweihundert Jahren wird es wieder anders sein. Meine Vorstellung davon wäre sicher nicht die aus TNG, aber in einer reinen Utopie sollte es doch auch noch andere Möglichkeiten geben!
was das Problem mit den Szenen à la Liftkapsel angeht: Statt: \'Die Kapsel hielt an, ihre Türen öffneten sich und Belar trat aus dem Lift hinaus in die Brücke\' reicht doch \'Belar erreichte die Brücke\' vollkommen. Wir wussten dass er im Lift war und jetzt werden wir uns nicht wundern, wenn die nächste Szene komplett auf der Brücke stattfindet. Ich bin der Meinung, man kann sehr viel mehr weglassen, als man gemein hin glauben möchte. Ich finde nämlich auch, dass der mitarbeitende Leser gefördert statt unterschätzt werden sollte. Sicher muss man es dann schon noch so konstruieren, dass die Sprünge nicht dämlich wirken, aber das ist sicher nicht so schwer. Ich weiß nicht, ob ich den richtigen Kompromiss raus habe, aber die Essenz meiner Ideen kann ich glaube ich schon transportieren und wenn nicht, dann liegt das wohl weniger am zu reduzierten Bewegungs- und Umgebungsbildern

Original von Fleetadmiral J.J. Belar
Tja da fließt dann wohl mein eigener Gusto ein. Ich fand die Brücke auch zu kalt, zu steril und zu leer. Ohne Ecken und kannten. So mag ich meine Brücke. Ist wohl mit ein Grund, warum mir die Brücken der Defiant, der Ent-E, der Voyager und der NX01 mit am besten gefallen.
Siehe oben

Ich mag die Prometheusbrücke (grundsätzlich), so wie ich auch die Ent-A-Brücke aus ST:V genial fand.
Natürlich hatte die Prometheus-Brücke das Problem, dass man sich nette Zusatzkonsolen nicht leisten konnte; deshalb wirkt sie wirklich zu leer, aber sie wirkt dafür sehr modern und das ist eben wieder so ein Punkt: Die Brücke der NX-01 war nett anzusehen und wiederum durch die die zeitliche Nähe einigermaßen zu akzeptieren, aber besonderes Sci-Fi-Feeling kam bei mir bei ihr nie auf. Die Defiant-Brücke ist ebenfalls ganz interessant, die CONN ist cool, aber die Rundanorndung aller anderen Konsolen ist weder besonders zweckdienlich, noch visuell ansprechend. Die Brücke der Ent-E ist okay.
Original von Fleetadmiral J.J. Belar
Wieos ist er grob. Er nimmt sie nur und schaut ihr in die Augen. Das mache ich auch, wenn ich etwas genau wissen will und will, dass man mir seine Aufmerksamkeit schenkt. Ich drücke ja dann nicht zu wie ein Ochse oder bedränge jemanden.
Na auf mich wirkte das schon bedrängend, aber so manche Frau steht ja auf sowas

Original von Fleetadmiral J.J. Belar
Im Kampf explodieren nunmal Schiff und es sterben Menschen. Bis jetzt wurde ja auch oft gekämpft und da kommt das vor. Aber der Trend nimmt ein Ende. Versprochen.
Klar, in Schlachten kommt es zu Schäden und Toten. Mir geht es eher um den Umgang mit diesen Sachen. Im Grund gelange ich hier wieder zum oben genannten Punkt mit meinem Bild der Zukunft, in der die Mentalität der Menschen Tote nicht einfach so wegsteckt. Ich meine, dass es doch richtig traumatisierend sein muss, einen Krieg mitzuerleben und gerade weil das Leiden und die Grausamkeiten - Gott sei Dank - für uns, die wir keinen Krieg erlebt haben, nicht wirklich fühlbar ist, sollte man meiner Meinung nach umso mehr darum bemüht sein, jeden Verlust als wirklich schmerzlich darzustellen. Übrigens sehe ich hier Versäumnisse praktisch durch alle ST-Serien hindurch. Die einzige Folge, in der das mit einem Verlust einigermaßen gefühlvoll umgesetzt wurde, ist eigentlich ENT \"The Forgotten\", vielleicht auch noch etwas TNG \"The Loss\". Bei DS9 schwingt als schon wieder dieser Kriegspathos mit rein, mit dem ich gar nichts anfangen kann.
Jeder ST-Captain hat eine starke Verbindung zu seinem Schiff und ich will insgesamt noch nicht mal kategorisch in Frage stellen, dass es vielleicht sogar Captains gibt, die mehr Augenmerk auf den Verlust des Schiffs als auf die verlorenen Menschenleben legen, aber die Botschaft, die da bleibt, zeigt mir Belar auch als eine Art James Bond, den sein Job emotional ruiniert hat.
Daran anschließend:
Original von Fleetadmiral J.J. Belar
Ich kann damit umgehen. Eine Aussage gibt es wohl nicht unbedingt in dieser Geschichte. Es geht um den Verlust von etwas geliebtem, um Loyalität in der Freundschaft und um Befehlsverweigerung. Ebenso geht es um wiedersehen. Also hat die Geschichte bei näherem hinsehen schon eine Aussage.
Stimmt, ohne Aussage ist die Geschichte nicht, nur wie beschrieben finde ich den Aspekt des Verlustes hier nicht nach Deinen Fähigkeiten (die ich in anderen Geschichten ja auch schon gespürt habe) umgesetzt.