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4. FF Contest - Dahkur - Vereint in der Verdammnis

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Dahkur:
Vielen lieben Dank für Lesen und Kommentieren, Alex.

Ich habe immer gerne die frühe Kira geschrieben. Ich gönne es ihr von Herzen, dass sie im Lauf der Serie zur Ruhe kommt und ihren Frieden findet - aber zum Schreiben war sie in den ersten Staffeln eindeutig besser  :Ugly

Max:
Ich finde es eindrucksvoll, was Du aus "Sie hatten sich geirrt" gemacht hast. (Das Thema lässt ja alles zu). Schon in den ersten Sätzen fängst Du mich mit dieser bedrückenden Prämisse ein und der Fehler selbst, der den bajoranischen Widerständlern geschehen ist, überlagert in seiner Wucht in meiner Wahrnehmung im Grunde fast alles, was danach noch an drastischen Schilderungen und auch an Beschreibungen der Figurenbeziehungen noch geschildert wird. Ganz überspitzt ausgedrückt, überzeugt mich also schon die grundlegende Idee bereits vollkommen, sodass ich schon fast zum Ignoranten werden ;) :D Denn Du hast das Verhältnis von Shakaar und Kira auf so knappen Raum mit super Einblicken tief gestaltet. Aber hier zeigt sich halt, dass ich im Normalfall eher durch Ideen und Konzepte, statt durch Figuren zu begeistern bin.
Ein kleines Detail dazu am Rande: Ich würde die Situation so einschätzen, dass es ziemlich viel Verwirrung am Anfang gibt. Du lässt ja eine wegeilende Frau gezielte Vorwürfe äußern; dabei finde ich, dass man auch annehmen könnte, dass man zu diesem Zeitpunkt gar nicht in der Lage ist, die Situation zu erfassen. Interessant hätte ich es auch gefunden, wenn Du jemanden aus dem Widerstand gezeigt hättest, die bzw. der den fatalen Fehler völlig negiert, sich der Wahrheit komplett verweigert, weil sie zu heftig ist.

Dein Stil gefällt mir, die Geschichte ist einfach gut zu lesen :) :) Das ist mir - als Leser, für den die Sprache als Vermittlung auch sehr sehr entscheidend ist - natürlich wichtig und auch ein zusätzliches Plus der Geschichte.
Positiv finde ich auch, dass die Geschichte für mich nach dem Ende nicht beendet ist. Gut, das ist sozusagen sowieso der Fall, weil solch wichtige Ereignisse in Charakteren etwas auslösen, dass als Echo immer wieder durchschlagen wird. Ich meine das aber auch anders. Ich bin immer noch beim Einstieg; ich habe immer noch dieses initiale Bild des gescheiterten Gewaltakts im Kopf. Dieses eine Motiv ließe hunderte Folgegeschichten in den unterschiedlichsten Ausarbeitungen zu und ich überlege andauernd, wie ich das wohl angepackt hätte! Vielleicht hätte ich ein Experiment gewagt, alles aus einer Entfernung von mehreren hundert Metern zu zeigen; das Grauen pseudo-distanziert zu beobachten, so als bestünde in jedem Moment noch die Möglichkeit, alles sei nur eine Illusion und man müsse nur die Augen schließen und wieder öffnen und als das Leid und Grauen erwiese sich als böser Traum.

Abschließend also freue mich trotz der ersten Thematik eine Geschichte von Dir gelesen zu haben, die bei mir so stark widehallt. Danke für die beeindruckende Story :)

Dahkur:
Ich freu mich gerade wie ein Schnitzel (also ein Tofuschnitzel, um für mich als Vegetarierin politically correct zu bleiben  :Ugly ), dass mein Stil für Dich okay ist, Max. Du sitzt ja als mein bevorzugter Wortakrobat ziemlich weit oben auf dem Olymp und da tut so ein Satz einfach gut.

Vielen Dank fürs Lesen und für Deine netten Worte.  :lieb Mir ist es bei einer Kurzgeschichte sehr wichtig, dass ein Gedanke als zentrales Thema steht - in diesem Fall der Irrtum aus Deiner Vorgabe - und wenn das mir gelungen ist, bin ich zufrieden.

Du hast völlig recht, die Frau, die ihnen entgegenkommt, hätte genauso gut annehmen können, dass die Bajoraner zu Hilfe eilen und nicht die Verursacher des Schadens sind. Da habe ich nicht genug darüber nachgedacht. Ich war ganz darauf fixiert, wie Kira und Shakaar das aufnehmen.

:D Und hier ist natürlich ein großer Unterschied zwischen unserer beider Herangehensweisen an Geschichten. Während ich von guten Konzepten auch zu begeistern bin, braucht es für mich (vor allem beim Schreiben), Identifikationsfiguren, an denen ich ganz nah dran sein kann, die sozusagen die Idee (Verstand) mit Leben füllen (Herz). Ich muss beides haben, um beim Schreiben zufrieden zu sein.

Max:

--- Zitat von: Dahkur am 20.02.16, 12:26 ---Ich freu mich gerade wie ein Schnitzel (also ein Tofuschnitzel, um für mich als Vegetarierin politically correct zu bleiben  :Ugly ), dass mein Stil für Dich okay ist, Max. Du sitzt ja als mein bevorzugter Wortakrobat ziemlich weit oben auf dem Olymp und da tut so ein Satz einfach gut.

--- Ende Zitat ---
Oh, Dahkur, Dein Stil ist mehr als okay :) Die Lektüre war einfach nur schön und flüssig - und auch wenn das im Zusammenhang mit dem Schreibstil etwas technokratisch klingen mag, aber hat mir auch sehr gefallen, dass der Text insgesamt so "sauber" ist, denn auf Rechtschreibfehler bin ich nicht gestoßen.
Ich wiederum freue mich, dass Du meinen Stil magst, aber der Olymp (so schön ich es dort sicher fände) ist zu viel der Ehre :) und Stil ist ja auch irgendwie Geschmackssache.


--- Zitat von: Dahkur am 20.02.16, 12:26 ---Du hast völlig recht, die Frau, die ihnen entgegenkommt, hätte genauso gut annehmen können, dass die Bajoraner zu Hilfe eilen und nicht die Verursacher des Schadens sind. Da habe ich nicht genug darüber nachgedacht. Ich war ganz darauf fixiert, wie Kira und Shakaar das aufnehmen.

--- Ende Zitat ---
Vielleicht gibt es einige Bajoraner, die eben den Durchblick haben ;) :D Vielleicht hat die Frau schon irgendetwas mitgekriegt, was sie sicher sein ließ, dass hier sozusagen die eigenen Leute die Verbrecher waren; seien es nun eigene oder fremde Beobachtungen oder Gesprächsfetzen, die sie aufgeschnappt hat.


--- Zitat von: Dahkur am 20.02.16, 12:26 ---Vielen Dank fürs Lesen und für Deine netten Worte.  :lieb Mir ist es bei einer Kurzgeschichte sehr wichtig, dass ein Gedanke als zentrales Thema steht - in diesem Fall der Irrtum aus Deiner Vorgabe - und wenn das mir gelungen ist, bin ich zufrieden.

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:D Und hier ist natürlich ein großer Unterschied zwischen unserer beider Herangehensweisen an Geschichten. Während ich von guten Konzepten auch zu begeistern bin, braucht es für mich (vor allem beim Schreiben), Identifikationsfiguren, an denen ich ganz nah dran sein kann, die sozusagen die Idee (Verstand) mit Leben füllen (Herz). Ich muss beides haben, um beim Schreiben zufrieden zu sein.

--- Ende Zitat ---
Ich habe mal versucht, darüber nachzudenken, was mir beim Schreiben wichtig ist, um wirklich zu einer Geschichte zu kommen. Ich glaube, bei mir entstehen immer Bilder; Bilder, bei denen Personen vielleicht keine so große Rolle spielen. Da wundert es mich eigentlich, dass überhaupt noch Figuren in meinen Geschichten auftauchen :Ugly ;)
Ich finde, man lebt wirklich mit Deinen Figuren mit, aber Du stellst nicht nur ihr (Innen)leben in den Vordergrund. Charaterstudien allein können interessant sein, würden mich als Leser aber wohl nicht richtig fesseln und insofern fand ich es sehr ansprechend, dass Dein Konzept eben ein zentrales Thema als Inhalt mit der Figurenzeichnung verbunden hat.

Wie ist das eigentlich: Könntest Du eine Geschichte schreiben, die Dich - von Nebenaspekten abgesehen - gar nicht anspricht? In Filmen, aber natürlich auch in Geschichten gelten die "Bösen" solange sie keine platten Charaktere sind, ja oft als besondern, joah, reizvolle Figuren.

Dahkur:

--- Zitat von: Max am 23.02.16, 11:47 ---Oh, Dahkur, Dein Stil ist mehr als okay :) Die Lektüre war einfach nur schön und flüssig - und auch wenn das im Zusammenhang mit dem Schreibstil etwas technokratisch klingen mag, aber hat mir auch sehr gefallen, dass der Text insgesamt so "sauber" ist, denn auf Rechtschreibfehler bin ich nicht gestoßen.

--- Ende Zitat ---

Das wäre jetzt auch oberpeinlich, wenn ich mich hier schon so großspurig als Betaleserin anbiete  :Ugly


--- Zitat ---Ich wiederum freue mich, dass Du meinen Stil magst, aber der Olymp (so schön ich es dort sicher fände) ist zu viel der Ehre :) und Stil ist ja auch irgendwie Geschmackssache.

--- Ende Zitat ---

Natürlich ist Stil Geschmackssache, das ist ganz klar. Wenn ich hier einen Stil lobe, dann geschieht das auch immer aus meiner subjektiven Wahrnehmung heraus, nicht aus einer allgemeinen „das ist so“-Haltung (für so eine Aussage habe ich viel zu wenig Ahnung von Literatur im Allgemeinen). Ich hatte es Dir ganz zu Anfang mal unter eine Deiner Satyr-Geschichten geschrieben, dass Deine Schachtelsätze mich an meinen früheren Pflanzenphys-Professor erinnern, bei dem ich mich mehrfach dabei ertappt hatte, dass ich fasziniert in der Vorlesung saß und darauf wartete, ob er den Satz tatsächlich grammatikalisch korrekt beenden konnte (konnte er übrigens immer – das war noch so ein richtiger Humanist der alten Schule). Und genau dieses Gefühl habe ich bei Deinen Sachen. Da kannst Du es jetzt drehen und wenden, wie Du möchtest, auf meinem Olymp hast Du ein schönes Plätzchen, Max.


--- Zitat ---Ich habe mal versucht, darüber nachzudenken, was mir beim Schreiben wichtig ist, um wirklich zu einer Geschichte zu kommen. Ich glaube, bei mir entstehen immer Bilder; Bilder, bei denen Personen vielleicht keine so große Rolle spielen. Da wundert es mich eigentlich, dass überhaupt noch Figuren in meinen Geschichten auftauchen :Ugly ;)

--- Ende Zitat ---

Das merkt man aber auch sehr stark an Deinen extrem reduzierten Charakteren in der Satyr-Reihe. Zum Beispiel die liebe Pµ: außer, dass sie eine Frau und genervt von ihrem Captain ist, erfährt man von ihr überhaupt nichts. Und das Faszinierende ist, dass das funktioniert! Schreiben könnte ich so nicht, aber zum Lesen empfinde ich Deine Herangehensweise als ungemein faszinierend.


--- Zitat ---Ich finde, man lebt wirklich mit Deinen Figuren mit, aber Du stellst nicht nur ihr (Innen)leben in den Vordergrund. Charaterstudien allein können interessant sein, würden mich als Leser aber wohl nicht richtig fesseln und insofern fand ich es sehr ansprechend, dass Dein Konzept eben ein zentrales Thema als Inhalt mit der Figurenzeichnung verbunden hat.

--- Ende Zitat ---

Dieses Empfinden teile ich mittlerweile auch. Ich habe lange Zeit Charakterstudien um ihrer selbst Willen gelesen und auch geschrieben (ich glaube, das ist so eine typisch weibliche Herangehensweise. Mir würde jetzt spontan jedenfalls kein Star Trek FF-Autor männlichen Geschlechts für diese Rubrik einfallen). Aber jetzt nach meinem zweiten Star Trek Revival merke ich, dass mich das sehr oft einfach nur langweilt.
Ich liebe Charakterstudien, aber sie müssen in eine übergeordnete Handlung eingebettet sein, im besten Fall sich aus dieser heraus ergeben. Im Prinzip so wie die guten DS9-Episoden. Ich weiß, Du magst jetzt natürlich gerade diese Serie nicht, aber für meinen Geschmack hatte sie die genau richtige Mischung aus Charakterstudie (meinetwegen auch Soap-Element, wie es die Hardliner nennen) und äußerer Handlung. Und ich beziehe mich da jetzt nicht auf die letzten beiden Kriegs-Staffeln, denn ich gehöre zu den wahrscheinlich eher selteneren DS9-Fans, welche die Serie TROTZ der letzten Staffeln liebt, nicht wegen ihnen.


--- Zitat ---Wie ist das eigentlich: Könntest Du eine Geschichte schreiben, die Dich - von Nebenaspekten abgesehen - gar nicht anspricht?

--- Ende Zitat ---

Das müsstest Du jetzt etwas genauer ausführen. Was soll mich an der Geschichte nicht ansprechen? Die Handlung? Da würde ich sagen, dass ich mit den richtigen Charakteren (da wären wir wieder bei meinem zentralen Punkt) alles versuchen könnte zu schreiben – zumindest fällt mir spontan kein Thema ein, was ich gänzlich von mir weisen würde. Bei manchen (vor allem wenn es um technische Dinge oder Astrophysik geht) bräuchte ich inhaltliche Hilfe, aber das hat nichts damit zu tun, dass es mir beim Schreiben nicht vielleicht Spaß machen würde.
Der andere Punkt sind die Charaktere – hier ist es leider so, dass ich keine Geschichte über einen Charakter schreiben kann, der mich nicht anspricht (weswegen ich mich ja leider nicht getraue beim Jubiläumsband mitzumachen … Geschichten mit Worf, Riker, Data, Janeway, Tom Paris, dem MHN … als Zentralfigur zu schreiben kann ich mir überhaupt nicht vorstellen – ganz zu schweigen von der gesamten TOS-Belegschaft)




--- Zitat ---In Filmen, aber natürlich auch in Geschichten gelten die "Bösen" solange sie keine platten Charaktere sind, ja oft als besondern, joah, reizvolle Figuren.

--- Ende Zitat ---

Aber hundertprozentig! Ich habe Deinen post heute in der Mittagspause witziger Weise gelesen, nachdem ich mir eine Folge „American Gothic“ gegönnt habe (ähem … statt die Arbeit zu machen, die eigentlich angestanden hätte …) Ich weiß nicht, ob diese Serie bekannt ist. Sie war 1995 recht kurzlebig und wurde trotz guter Kritiken nach der ersten Staffel eingestellt. Darin ist die Hauptfigur ein Südstaatensheriff, der in seiner Stadt mit subtilem Horror und schwarzer Magie (er soll wohl so eine Art Inkarnation des Teufels sein) regiert. Für mich ist der Typ interessanter als die gesamte Belegschaft der „Guten“ zusammengenommen, die gegen ihn vorgehen wollen, und ich ertappe mich immer wieder dabei, dass ich mich diebisch freue, wenn er am längeren Hebel sitzt.

Wenn ich letzten Herbst mehr Zeit gehabt hätte, wäre mein zweiter Beitrag zur Challenge eine POV-Geschichte aus Sicht Gul Dukats gewesen, inklusive eines Mords von ihm an einer unschuldigen Frau – und ich hätte es genossen, sie zu schreiben.

Ähem … um jetzt aber kein so fürchterliches Bild von mir hier zu verbreiten: Ich schreibe am liebsten humorvolle Geschichten – auch wenn das nicht so aussieht.

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