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50 Jahre Star Trek - unsere Lieblingsfolgen
Drake:
--- Zitat von: Max am 10.07.16, 12:21 ---Und so oder so würde ich trotzdem vorschlagen, dass wir eine VOY-Folge suchen.
Mein Vorschlag lautet "Temporale Paradoxie" aus der fünften Staffel.
--- Ende Zitat ---
Auja, da wäre ich sofort dabei. Die Folge ist eins meiner Lieblingsbeispiele dafür, warum Star Trek auch vor den Implikationen des 2009er-Films in Bezug auf Zeitreisen schon mit dem Konzept der Viele Welten Theorie gearbeitet hat, auch wenn die Autoren der Folge das selbst nicht ganz begriffen zu haben scheinen. :D
--- Zitat von: Alexander_Maclean am 10.07.16, 15:39 ---Wobei gerade Siskos Jagdtrieb in der Folge gerne von dem einen oder anderen benutzt wurde, um DS9 als ganzes zu verteufeln. (Nicht hier.)
--- Ende Zitat ---
Ja, das stimmt, und bei mir führte das wiederholte Lesen solcher Positionen (meist verbunden mit der Behauptung "So etwas gehört nicht zu Star Trek!" und/oder "Schlechteste Episode überhaupt!") mit der Zeit dazu, dass ich mich ziemlich weit vom Fandom entfernt habe, weil ich es einfach nicht mehr Ernst nehmen konnte. Bei all der Kritik, die ich an der Episode oben geäußert habe, ich habe lieber komplexe Charaktere, die ihren eigenen Ansprüchen nicht immer gerecht werden und nicht auf das Gutmenschen-Image festgenagelt sind, als das Niveau eines 90er-Jahre-Samstagvormittagscartoons. Aber das hat z.B. "Im fahlen Mondlicht" oder auch First Contact mit Picards Ausbruch deutlich besser hinbekommen, als diese spezielle Folge, hier fehlten einfach die Konsequenzen dieses Handelns oder zumindest eine Einsicht durch Sisko.
--- Zitat von: Alexander_Maclean am 10.07.16, 15:39 ---Bei Voyager möchte ich eine etwas kontroversere Folge anbringen. Den Zweiteiler "Das Tötungsspiel"
--- Ende Zitat ---
War die Folge ernsthaft so kontrovers? Also nichts gegen den Vorschlag, aber insgesamt ist das für mich eine ziemlich durchschnittliche, wenn auch lange Holodeck-Klamauk-Episode. Nur eben mit Hirogen und Nazis.
Wenn's kontrovers sein soll, was ist mit "Equinox", der Folge, die Janeways kompletten Charakter dekonstruiert?
Kontikinx1404:
Also Drake hatte die Ds9 Folge "Für die Uniform" gut zusammengefasst und auf den Punkt gebracht. Ich könnte da nichts hinzu fügen.
Wenn wir eine Voyager Folge schauen wollen, dann wäre ich für "Temprale Paradoxie" . Wobei der Zweiteiler " Equinox" von Drake auch
gut wäre. Die Doppelfolge "Das Tötungsspiel" habe ich leider nicht, habe gerade nach gesehen. Ist auch schon lange her als ich die das
letzte mal sah.
Max:
--- Zitat von: Drake am 10.07.16, 16:33 ---
--- Zitat von: Alexander_Maclean am 10.07.16, 15:39 ---Wobei gerade Siskos Jagdtrieb in der Folge gerne von dem einen oder anderen benutzt wurde, um DS9 als ganzes zu verteufeln. (Nicht hier.)
--- Ende Zitat ---
Ja, das stimmt, und bei mir führte das wiederholte Lesen solcher Positionen (meist verbunden mit der Behauptung "So etwas gehört nicht zu Star Trek!" und/oder "Schlechteste Episode überhaupt!") mit der Zeit dazu, dass ich mich ziemlich weit vom Fandom entfernt habe, weil ich es einfach nicht mehr Ernst nehmen konnte. Bei all der Kritik, die ich an der Episode oben geäußert habe, ich habe lieber komplexe Charaktere, die ihren eigenen Ansprüchen nicht immer gerecht werden und nicht auf das Gutmenschen-Image festgenagelt sind, als das Niveau eines 90er-Jahre-Samstagvormittagscartoons. Aber das hat z.B. "Im fahlen Mondlicht" oder auch First Contact mit Picards Ausbruch deutlich besser hinbekommen, als diese spezielle Folge, hier fehlten einfach die Konsequenzen dieses Handelns oder zumindest eine Einsicht durch Sisko.
--- Ende Zitat ---
Ja, denn dass sich eine Figur, die aus der Föderation kommt und eigentlich vorbildhaft sein sollte, daneben verhält, macht sie per se ja noch nicht zu einem komplexen Charakter.
Alexander_Maclean:
Nicht per se. aber bei Sisko war dieser "Ausraster" IMO dennoch ein schritt weit nachvollziehbar.
Weil da etliche Punkte reinspielen
a) Siskos Beziehung zum Maquis
Erst entpuppt sich sein bester freund als Maquissymphatisant, dann verrät ihn auch noch sein Sicherheitschef. Und da DS9 mehrmals schauplatz für die eine oder andere Aktion des Maquis gewesen sein muss und sei es nur als Umschlagplatz für Waffenschmuggel, was natürlich seinen Job mehr als verkompliziert. Benjamin war definitv kein Fan des maquis.
b) Sisko und die Sternenflotte
Auch wenn er die Entscheidung wegen Picard immer kritisiert hat, auch wenn man ihn an den Arsch der Galaxis versetzt hat, auch wenn er vielleicht nicht immer 100% by the Book war, für Sisko war Starfleet immer ein wichtiger Teil im Leben. Er hat sich lange Zeit immer als Sternenflottenoffizier gesehen. Und dann kommt Eddington und verrät Starfleet.
c) Sisko und Eddington
Korrigiert mich, aber war Sisko nicht dagegen gewesen, dass Eddington an Bord kommt.
Drake:
--- Zitat von: Max am 10.07.16, 18:58 ---Ja, denn dass sich eine Figur, die aus der Föderation kommt und eigentlich vorbildhaft sein sollte, daneben verhält, macht sie per se ja noch nicht zu einem komplexen Charakter.
--- Ende Zitat ---
Naja, zumindest finde ich diese Festlegung auf den "Vorbildcharakter" der Föderationsbürger in ihrer Ausschließlichkeit gerade als Roddenberry selbst noch die Strippen gezogen hat ziemlich platt und stark vereinfacht. Diese spezielle Folge war, wie erwähnt, nicht gerade eine Sternstunde für Sisko, aber immerhin klang hier an, dass er auch niedere Gefühlsregungen hat, auch wenn er sie sicher besser im Zaum halten könnte als er es hier tat. Für mich bedeutet komplexe Charakterzeichnung gerade, dass eine Person nicht immer auf ein spezielles Schema festgelegt ist, sondern in unterschiedlichen Situationen unterschiedlich stark an ihren eigenen Grundsätzen und Wertvorstellungen hängt oder sie auch mal komplett vergisst - solange das hinterher nicht einfach unter den Tisch fällt, sondern der Charakter darüber ins Grübeln gerät oder zumindest Kontra von anderer Seite bekommt.
In Bezug auf "Für die Uniform" fiele mir da z.B. eine Szene am Ende ein, in der Sisko im Vertrauen mit Dax redet und offenbart, dass es sein Selbstbild ins Wanken gebracht hat, wie einfach er sich in die Rolle des Schurken hat drängen lassen, nur um Eddington zur Strecke zu bringen.
Oder direkt eine Folge, die sich darum dreht, dass Sisko sich vor einem Kriegsgericht verantworten muss - selbst wenn das hinterher nicht dazu führen mag, dass er den Prozess wirklich verliert und effektiv aus der Serie ausscheidet. So eine Folge könnte dann z.B. auch damit enden, dass Sisko eigentlich der Ansicht ist, eines Kriegsverbrechens schuldig zu sein, Starfleet ihn aber aufgrund der Resultate frei gesprochen hat und dass es sein Gewissen belastet, dass er nicht zur Rechenschaft gezogen wurde wie es eigentlich sein sollte.
--- Zitat von: Alexander_Maclean am 10.07.16, 19:09 ---b) Sisko und die Sternenflotte
Auch wenn er die Entscheidung wegen Picard immer kritisiert hat, auch wenn man ihn an den Arsch der Galaxis versetzt hat, auch wenn er vielleicht nicht immer 100% by the Book war, für Sisko war Starfleet immer ein wichtiger Teil im Leben. Er hat sich lange Zeit immer als Sternenflottenoffizier gesehen. Und dann kommt Eddington und verrät Starfleet.
--- Ende Zitat ---
Ich glaube ihm geht es da gar nicht mal so sehr darum, dass eddington Starfleet verraten hat. Als er sich in Dax' Beisein an dem Boxsack austobt, sagt er ja ziemlich klar, dass es ihm mehr darum ging, dass Eddington ihn ganz persönlich an der Nase herum geführt hat, kein Formwandler, kein Wesen mit sieben Leben an Erfahrung, ein einfacher Mann.
--- Zitat von: Alexander_Maclean am 10.07.16, 19:09 ---c) Sisko und Eddington
Korrigiert mich, aber war Sisko nicht dagegen gewesen, dass Eddington an Bord kommt.
--- Ende Zitat ---
Allermindestens war er sauer darüber, dass Odo seitens des Sternenflottenkommandos kein Vertrauen entgegen gebracht wird, nur weil er ein Formwandler ist. Ob das darüber hinaus ging, weiß ich nicht mehr genau, dazu sind die betreffenden Folgen zu lange her. Auf jeden Fall wollte er Eddington vom ersten Moment an eigentlich gar nicht auf der Station haben, zumindest nicht in der speziellen Rolle.
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