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ST-DSC: Staffel 1 -Midseason Rückblick

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N Tasha Dax:
Ich stufe die Serie eher umgekehrt ein - im großen und ganzen ist die Qualität sehr gelungen. Die characters sind gut gezeichnet auch wenn sich nicht alle auf gleichem Level weiter entwickeln. Die übergreifende Handlung funktioniert und alles in allem ist sie Zeitgemäß. Bis auf einige Schwächen in einzelnen Folgen, wie die Folge auf dem Planeten pahvo oder die Folge über Mudd, oder einen Antrieb der mit magic mashrooms funktioniert

TrekMan:
Hier ist noch ein Link zu einem Artikel des Autors Andrew E. Gaska, der seine eigene Sichtweise auf die Dinge hat. Ich teile seine Meinung in den wenigsten Punkten, aber jeder sollte sich sein eigenes Bild machen.

Tolayon:
Das mit den Uniformen klingt einigermaßen plausibel, aber bei den Klingonen ist es ja nicht nur das andere Aussehen der Spezies selbst - sondern auch das vollkommen andere Design ihrer Schiffe, das sich weder mit den aus TOS bekannten späteren Varianten des 23. noch den früheren des 22. Jahrhunderts vereinbaren lässt.

Das "Sarkophag"-Schiff könnte man noch als einmalige Sonderanfertigung gelten lassen, aber irgendwie sehen fast alle klingonischen Schiffe sehr ähnlich aus, so als wäre es ein allgemeines Design in jener Zeit. Davon abgesehen finde ich es sehr sportlich, dass die Klingonen offenbar schon im 21. Jahrhundert imstande waren, ein Schiff von gleich ca. 1200 Meter Länge zu bauen (die Maße habe ich aus einem Vergleichsvideo auf Youtube).
Oder ist das Riesenmonstrum am Ende sogar gleich 1000 Jahre alt?

Max:

--- Zitat von: TrekMan am 27.11.17, 17:49 ---Hier ist noch ein Link zu einem Artikel des Autors Andrew E. Gaska, der seine eigene Sichtweise auf die Dinge hat. Ich teile seine Meinung in den wenigsten Punkten, aber jeder sollte sich sein eigenes Bild machen.

--- Ende Zitat ---
Danke für den Link. Ich konnte den Text bislang nur überfliegen, aber ich habe vor, die gesamte Lektüre einmal nachzuholen. Es ist immer wieder erfrischend, mal einen anderen Standpunkt als den eigenen zu sehen.

Ich finde seine Argumentation, wonach canon in ST eine Größe im Fluss war, vor allem auch während TOS selbst, überzeugend; wofür es aber eigentlich auch keine große Zahl an Beispielen zur Beweisführung braucht bzw. gebraucht hätte.
Ich kann auch die Haltung nachvollziehen, die man allein schon aus TNG ableiten kann, dass ST in der Rückschau immer wieder neu definiert werden kann und DSC so in zwanzig Jahren Teil des ganzen "Erbes" sein kann.
Wenn aber TNG Widerstand hervorrief und Leute veranlasste, diesem ST den Rücken zuzukehren, muss dieses Recht auch jetzt gelten dürfen.
Und es gibt ein weiteres Problem, das man nicht mit dem canon verknüpfen muss, aber kann (deswegen die Diskussion, die ich in einem extra Thread angestoßen habe), nämlich, dass ein Serienformat auch für ein bestimmtes Lebensgefühl stehen kann. So unterschiedlich manche ST-Serien waren - nehmen wir gleich TOS und TNG -, so teilten sie doch zumindest ein positives Bild der Zukunft der Menschen und die Vorstellung, dass die Fehler, die man in der Vergangenheit und heutzutage beim Menschen beobachten kann, in der Zukunft entweder nicht mehr exisiteren, oder nicht mehr die Macht über den Menschen haben. Das ist der eigentliche Maßstab, dem sich DSC in meinen Augen stellen muss - Und dabei darf sich die Serie auch nicht hinter anderen Diskussionen wie um den canon (was eigentlich manchmal wie eine praktische Ablenkung von anderen Problemen der Serie wirkt) oder hinter anderen Scheinargumenten ("Es geht hier doch bloß um Unterhaltung, da müssen die Figuren nicht gut und die Stories klug sein") verstecken.

TrekMan:
Für mich sind viele von Gaskas Aussagen ein Ausdruck von Gleichgültigkeit und Austauschbarkeit. Das betrifft sowohl die Wertigkeit der Inhalte, die man Lesern oder Zusehern präsentieren darf, als auch des Anspruchs an die eigene Leistung.
 
Schon der Ansatz TOS mit als Argument für Beliebigkeit anzuführen zeigt,  dass man sich der gesamten Tragweite dieser Aussagen nicht bewusst ist, oder sie einfach ignoriert.
TOS ist das Unikat, der Beginn von allem. Dass sich da in dem Serienverlauf Widersprüche ergeben, wenn man nicht auf Kontinuität achtet ist fast zwangsläufig. Bei TOS zu sagen, es handelt sich um Unterhaltung und die Achseln zu zucken das kann ich nachvollziehen. Es war aber damals schon abgehoben und frisch. Es hat mind. eine bis zwei Generationen begeistert und tut es heute noch.
Aber als man TNG aus der Taufe hob, wollte man da einen anderen Weg beschreiten, auch wenn er zu Beginn holprig war. Man hatte ein Heer aus Beratern. Die klingonische Sprache wurde von Sprachwissenschaftlern aufgebaut. Die Technik wurde mit Leuten der NASA diskutiert. Man tat viel für Plausibilität, auch wenn es nicht immer funktionierte. Aber spätestens ab Season 3 war TNG gut durchdachte SciFi, die unterhielt. Sie war so gut, dass daraus drei Nachfolger entstanden, die alle den Rahmen des "Canon" einhielten, aber immer dann Schwächen aufwiesen, wenn entweder die Geschichte dünn war oder man unnötiger weise das selbst gebaute Gebäude nicht durchdacht zu erweitern versuchte.  Alle haben darauf abgehoben und aus der Bewegung STAR TREK wurde ein Franchiseunternehmen von dem viele Leute gut leben konnten. Das gilt auch für ENT. Manny Coto hatte in der 4. Staffel von ENT genau den Weg gefunden, das Gebäude Star Trek mit guten Geschichten zu erweitern.

Man hat ja viele Möglichkeiten Gebäude zu erweitern, horizontal oder vertikal. Wenn man es geschickt macht, kommen Geschichten heraus, die einen Mehrwert liefern. Es mag vielleicht vermessen klingen, aber viele unserer FF-Ansätze, wie UO, Explorer etc. zeigen wie es gehen kann. 
Das was jetzt abgeliefert wird, ist eine Abrissbirne. DSC baut im Betrieb das Gebäude Star Trek um, da die Verantwortlichen der Meinung sind, es tun zu dürfen, können und dass die alten Fans, die sich nicht anpassen wollen nicht mehr zeitgemäß sind, denn es gibt schließlich genügend andere Zuseher.  Im Grund, das was JJ Abrams vorgeführt hat, aber er war wenigstens so Ehrlich es auch als Reboot zu bezeichnen.
 
Gaska unterstreicht mit Argumenten das Handeln der Verantwortlichen und was diese nur hinter hervorgehaltener Hand sagen, aber auf dem Bildschirm zeigen, dass es im Grunde ein Reboot ist. Die gesamte Argumentationskette zielt darauf ab, dass es eine beliebige Austauschbarkeit gibt, sowohl der Fundamente, die das Gebäude Star Trek stützen, als auch seiner Bewohner (die "Fans") und vermittelt eine beliebige Freiheit der Leute die von CBS beauftragt werden, um das Haus mit ihrer Kreativität zu erweitern.
Besonders die Bewohner des Gebäudes werden gebeten, wenn sie sich nicht mit DSC anfreunden können, doch besser fernzubleiben.
Und um keine Missverständnisse auf kommen zu lassen, hat man Hausregeln für das Bewohnen des Gebäudes erlassen, damit nicht noch einmal vorkommt, dass besonders kreative Bewohner wie Alex Peters (Axanar) oder James Cawley (Star Trek Phase II) das Haus nach ihren Wünschen mitgestalten.

Rein aus physikalischer Sicht kann ich nur sagen, wenn man die Fundamente eines Gebäudes verändert, dann existiert  eine hohe Wahrscheinlichkeit, dass Gebäude, Bewohner und Baufirma einen Schaden davon tragen. Als Fan bedaure ich dieses Verhalten und muss sagen, dass es letztlich meine Entscheidung ist, wogegen ich opponiere, was und wie ich mitgestalte und ich ob ich bereit bin mich einfach so austauschen zu lassen.   

In einem anderen Forum hat jemand geschrieben, das dieser Artikel ein St***finger in Richtung der Fans sei. Persönlich fand ich das Bild zu platt, aber man könnte den Eindruck gewinnen, dass es so ist. 

Es würde mich nicht wundern, wenn da CBS selbst der Treiber dahinter ist, um alte Zöpfe abzuschneiden und die Kinofilme wieder mit dem TV-Franchise zu verbinden. Strategisch ein genialer Schachzug. DSC räumt das alte Publikum aus dem Weg und das Abramsverse wird mit Teil 4 auf DSC zurückgeführt. Schwupps hat man ein "neues" Franchise, für die junge Generation, deren Ansprüche an die Geschichten sich auf das Niveau von World of Tanks etc. reduziert. 

:what

P.S. Damit will ich keinen Gelegenheitsspieler unter uns verunglimpfen.
 
Edit:

Wenn man dann noch aus Aron Harberts interview mit Metro.uk folgenden Abschnitt näher beleuchtet, kann  einem für die Zukunft des TV Angst und Bange werden.


--- Zitat ---After initially creating the show’s concept, Bryan Fuller departed the series, and the question surrounding his decision to make it a prequel is still a mystery to Aaron, who was too busy catching up on Star Trek canon to question it. ‘I’m glad that it is because it set up parameters for us. Let’s say we set it 100 years after Voyager, the canvas is so broad. To try to contemplate, you’re creating a whole new mythology really,’ Aaron says.

--- Ende Zitat ---

Die Freiheitsgrade sind so groß, dass man eine neue Mythologie erschaffen würde... What?   :confused
 

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