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Star Trek: Prodigy

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Spaceteller:
Ich habe ja auch mit 7 oder 8 angefangen, TNG zu sehen, als bei uns eben die Ausstrahlung losging. TOS muss ich davor schon gesehen haben, da sind meine Erinnerungen aber nicht mehr so lebendig. TAS habe ich wahrscheinlich auch mal gesehen, da erinnere ich mich aber besser an andere Filmation-Serien wie Gilligans Planet, He-Man oder Flash Gordon, die für sich selbst standen und nicht an irgendwas anderes herangeführt haben.

Dass Kinder überhaupt sanft an Star Trek und Science-Fiction herangeführt werden müssten, glaube ich deshalb eigentlich nicht. Wenn doch, weiß ich aber nicht, ob Prodigy das so gut hinbekommt. Die Handlung setzt ja auf einem Bergbau-Asteroiden ein und die Hauptfiguren sind bis auf die Tochter von diesem Deviner alle außerirdische Sklavenarbeiter. (Außerirdisch ist die Tochter ja auch, aber eben keine Sklavin.) Das ist doch schon sehr sci-fi-mäßig und setzt eher große Transferleistungen voraus, als dass es sie schult. Das Konzept scheint ja zu sein, sich vom völlig Fremden ausgehend allmählich der uns relativ nahestehenden Kultur der Föderation anzunähern.

Rein vom Heranführen her hätte es ja näher gelegen, ein Kind zu begleiten, dass die ersten Lebensjahre auf der Erde der Zukunft verbracht hat (und damit noch einen relativ ähnlichen Erfahrungshorizont wie die kleinen Zuschauer hat) und dessen Eltern auf ein kleines Sternenflottenschiff versetzt werden. Das wäre dann vielleicht schon etwas älter gewesen und hätte nicht die allergefährlichsten Aufträge bekommen. Dann hätte es da noch andere Kinder geben können und weil es auf einem kleinen Schiff familiärer zugeht, wären die Kinder regelmäßig in die Abenteuer ihrer Eltern involviert worden. So könnte man aus der Perspektive dieses Kindes die Welt von Star Trek allmählich entdecken.

PercyKeys:
Ich bin ganz deiner Meinung, Spaceteller...

Was bei Prodigy als Hürde für Kinder noch zu der ziemlich komplexen Thematik dazu kommt sind die Figuren der Realserien, die in den Folgen immer mal wieder auftauchen, insbesondere natürlich Chakotay und von Janeway ganz zu schweigen. Was sollen Kinder, die mit Prodigy an Star Trek herangeführt werden sollen, mit den Charakteren anfangen, wenn sie deren Vergangenheit aus VOY nicht kennen?

Zu dem 2. Teil deiner Anmerkung... ganz genau, so hätte man das machen können. Ein Kind bzw. eine Figur, mit der sich Kinder identifizieren können, langsam in der Welt der Föderation/Sternenflotte aufwachsen und ankommen lassen... mit "Coming of Age"-Stories, die nach und nach anspruchvollere Themen zum Inhalt haben.

"IRONIE AN"
Wären doch nur die alten Star Trek-Macher auf solche Figuren gekommen... z.B. so eine Art Wesley Crusher, Jake Sisko, Nog, Naomi Wildman, Icheb und die Borg-Kinder... Mensch, schade, dass es solche Identfikationsfiguren für Kinder nicht gab. Schade schade schade! :D ;)
"IRONIE AUS"

Spaceteller:
Ich persönlich fand Voyager im Vergleich zu den anderen Serien ohnehin nie so besonders gelungen. Kommt das vielleicht neuerdings im Streaming so gut an, dass sie das deshalb haben aufleben lassen?

Wesley Crusher war ja im Grunde das erste Prodigy (wieso heißt die neue Serie eigentlich so?). So richtig stimmig fand ich ihn ja erst, als er nicht mehr ständig auf der Enterprise war, sondern nur noch Gastauftritte hatte. Insgesamt fand ich die Charakterzeichnung bei Star Trek oft nicht so gut ausgereift. Bei den Kindern ist mir das stärker aufgestoßen, weil die nicht so in die Abenteuer verwickelt waren. Ich fand, dass ganz viele einmalige junge Figuren ganz interessante Hintergrundgeschichten hatten, die dann aber nie zurückgekehrt sind, oft hat man die ja sogar sterben lassen. Wenn die länger in der Serie waren, waren die oft einfach nur irgendwie da, hatten aber nicht mehr so viel zu tun.

Am besten hat das Coming of Age eigentlich bei Seven funktioniert. Die war ja innerlich quasi auch noch ein Kind, nachdem sie von den Borg gerettet worden war.

PercyKeys:
Seven of Nine war eye candy und sollte vor allem pubertierende Jungs und die Libido der Männer ansprechen... das mit ihrer "Charakter-Entwicklung" war eher eine Maßnahme, um den wahren Grund, warum man die Figur ins Boot geholt hat, nicht direkt zugeben zu müssen.

Das wurde auch auf einem der Panels von VOY angedeutet, dass die Männer des Casts sich über jede körperliche Szene mit ihr gefreut hatten und auch die Crew hinter den Kulissen war von Jeri Ryan wohl sehr "angetan". ;-)

Von daher find ich sie als Coming of Age Figur für die Zielgruppe Kinder sehr problematisch, da sie quasi mit der Prämisse "Child I'd like to f***" (Unschuldig aber gleichzeitig extrem erotisch auftretend) eingeführt wurde...

Spaceteller:
Dass Seven of Nine speziell als Projektionsfläche für Kinder eingeführt worden wäre, habe ich ja auch nicht behauptet. Sonderlich sexualisiert wird sie in meinen Augen aber auch nicht dargestellt, höchstens vielleicht im Vergleich zum sehr prüden restlichen Star Trek. Aber selbst Kirk hat mehr Haut gezeigt.

Die Darstellung der Kinder bei Prodigy ist eigentlich das Positivste, die sind bisher immer sehr kurz gekommen. Nur die Star-Trek-Atmosphäre kommt für mich nicht so rüber und auch als sanfte Einführung ins Science-Fiction-Genre taugt es nicht so richtig. Das ist aber ja auch nicht nötig, weil Kinder schon mit genug anderen Serien dieser Art in Kontakt kommen. Eher ist es wahrscheinlich so, dass sich Kinder mit Sci-Fi besonders leicht ködern lassen, nur hatte Paramount gerade nichts in der Richtung.

Ich denke deshalb, dass man bei Paramount eine Marktanalyse gemacht hat, was im Moment besonders gut bei den Kids ankommt, und dieses Konzept ließ sich von allen Marken, an denen man die Rechte hatte, am leichtesten an Star Trek anschließen. Dadurch können Eltern und Großeltern das dann auch irgendwie einordnen und lassen es die Kleinen eher gucken und wenn sie mal mit einem Auge hinsehen, erkennen sie vielleicht auch mal was wieder.

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