
Das hier sind die Kryskari vom Solarsystem Kryska. Sie leben zusammen mit den andorianischen Kolonist:innen, die sich vor Jahrhunderten dort angesiedelt haben. Kryska war das erste andorianische Kolonieprojekt außerhalb des eigenen Sonnensystems, wo Tepor bereits als große Kolonie gedieh. Mit einem der ersten Warpantriebe auf einem sehr großen Schiff sind diese Kolonist:innen recht weit geflogen. Nicht zuletzt deshalb Weil die Andorianer:innen relativ lange bei Warp 1-2 blieben, blieb der Kontakt sporadisch und beschränkte sich auf ein paar wertvolle Ressourcenlieferungen.
Gleichzeitig entwickelte sich auf Kryska eine einzigartige und neue Kultur. Die Andorianer:innen hier entwickelten erst einen eigenen Dialekt, dann daraus heraus eine Sprache. In Zusammenarbeit mit den Einheimeischen entstanden eigene Schiffe. Die Kryskari erwiesen sich als wahre Genies und absorbierten das technologische Wissen der Andorianer:innen. Die Kryskari waren nie groß im Handeln und sind auch defensive, zurückgezogene Denker:innen geblieben, nachdem sie erst nicht mehr so einfach und später gar nicht mehr in ihre natürlichen Panzer zurückschlüpfen konnten. Aber durch ihre Intelligenz waren sie der krykarischen Natur dennoch überlegen und bauten erste Behausungen und richteten sich im Laufe der Zeit zudem auf. Dennoch blieben sie motorisch langsam, was sie aber durch komplexe Überlegungen ausglichen, lange bevor Andorianer:innen ihren Planeten besiedelten.
Im Laufe der Zeit hat diese Symbiose aus kryskarischer Intelligenz und andorianischer Schnelle, Stärke und Feinmotorik eine Eigendynamik entwickelt. Als die Bewaffnung und die Antriebe und die Hüllen der eigenen Schiffe besser wurden als die Andors, wurde die Frage laut, warum Andor ohne Gegenleistung Ressourcen erhalten sollte. Eine Debatte um Unabhängigkeit, die auf die anderen Kolonien mit Ausnahme Tepors (das innerhalb des andorianischen Heimatsystems lag) überschwappte. Als die kryskarisch-andorianische Verteidigungsflotte sogar einen Alien-Angriff alleine abwehren musste, brach Kryska endgültig den Kontakt ab. Viele Kolonien gingen mit, zahlten aber den bitteren Preis, sehr viel näher am andorianischen System zu liegen.
Auf Kryska ging der Konflikt als andorianischer Kolonialkrieg in die Geschichte ein, auf Andor als geothermaler Krieg, weil Andor eine besondere Waffe baute, die den Kern des Mondes Andor anzapfte. Mit dieser Waffe, wurde die Kolonie Tepor, deren Bevölkerung Andor weit überstieg, de facto ausradiert. Obwohl die Kolonie die konservativste war und sich nicht an den Kämpfen beteiligt hatte, wurde sie am härtesten bekämpft, bis schließlich auch von hier Andorianer:innen nach Kryska flohen oder mitkämpften. Die Imperiale Flotte bombardierte derweil die anderen Kolonien bis zur Aufgabe und teils darüber hinaus. Fast 1,8 Milliarden Andorianer:innen starben bei den Kampfhandlungen, davon ein Bruchteil beim kurzweiligen Beschuss Andors durch die Kryskarisch-andorianische Flotte, die damit den Flüchtlingsschiffen Zeit erkämpfte.
Am Ende des Konflikts wurde die Regierung auf Andor gestürzt, es kam zu zahllosen Reformen und die Kolonien erhielten viele neue Rechte. Tepor erholte sich sogar wesentlich schneller als erwartete und Tepori, die Sprache der Teporianer:innen, setzte sich als Neu-Andorianisch durch. Andor dagegen war ab dem Zeitpunkt Eiswüste und auf die Kolonien und war fortan unte randerem auf Lebensmittelimporte angewiesen. Aufgrund der weitgehenden Zerstörung Tepors blieb Andor dennoch das administrativ-koordinative Zentrum, Sitz der Streitkräfte, der Regierung, etc.
Die Kryskari und die teils geflohenen, teils schon länger dort lebenden Andorianer:innen bezeichnen sich seit dieser Entscheidung als Freie Andorianer:innen und haben selbst ein paar unbewohnte Welten besiedelt. Sie sind der Föderation deutlich später beigetreten als die Imperialen Andorianer:innen. Und auch sprachlich wie kulturell gibt es gravierende Unterschiede. Die Freien Andorianer:innen haben andere Namenssysteme entwickelt. Die 4 Geschlechter haben abseits der Fortpflanzung keine soziale Bedeutung. Kalte und Gefrorene Speisen sind auf dem tropischen Kryska nach und nach gänzlich verschwunden und der Annäherungsprozess ist sehr, sehr schwierig.
Witzigerweise sind Tepor und die anderen Kolonien dann irgendwann durch spätere Föderationsgesetze in die Freiheit entlassen worden, obwohl viele nach wie vor eng eingebunden sind. Im 23. Jh. beginnen einige sich sogar Teporianer:innen zu nennen, weil ihrer Logik nach Andor erneut ein kleinerer Mond ist, ihre Welt aber ein Planet. Sie haben mehr Fläche, mehr Lebewesen, ihre Sprache hat sich durchgesetzt. Aber ihnen geht es mehr um die kulturelle als um die politische Eigenständigkeit. Selbst Teporianer:innen, die sich so nennen, dienen häufig in der Imperialen Armee. Die Armee ist indes ohnehin eine der größten Institutionen, die das Imperiale Andor noch einigermaßen als Struktur zusammen hält, da diese Organisation als einige Rekrut:innen von allen Imperialen Kolonien erhält, auch wenn der Wehrdienst inzwischen außerhalb des Mondes Andor nicht mehr obligatorisch ist (auf Andor gibt es aber Ersatzdienste; auf den Kolonien gibt es teils Ersatzdienste, teils kann einfach darauf verzichtet werden ohne Kompensation).