Nun ja, in den meisten Star Trek Folgen war die Forschung auch nur eine Ausrede um einen Moralplot zu beginnen und die Fehler einer zivilisatorisch nicht so hoch stehenden Alienspezies zu zeigen.
(Ehrlich gesagt habe ich auch gegen solche Plots so viel gar nicht einzuwenden. Sie waren sehr bemüht und durchaus oft selbstgefällig, aber das ist mir immer noch lieber als das Abarbeiten von Action-Sequenzen).
Stimmt, da hast Du recht, auch mit der Miteinbeziehung der Föderation in die Gegnerkonstellation.
Ironisch, fast schon erheiternd ist aber auch, dass die Macher bei dem Konzept von "Insurrection" und ähnlichen Folgen durchaus auch schon mal das Problem haben, einen Effekt hervorzurufen, der ihren eigentlichen Intentionen entgegensteht.
Und die Ba'ku sind ja so ein Fall, denn obwohl sie als attraktive "Naturmenschen" und Opfer Sympathien hervorrufen sollen, habe ich schon viele Stimmen der Fans im Netz vernommen, dass sie die Baku nicht mochten, denn sie wirkten schon (und da benutze ich den Begriff von oben wieder) sehr selbstgefällig - und das war nur die Spitze des Eisbergs.
"Insurrection" hat mMn schon einige Fehler besessen - u.a. spürte ich im Film wirklich mehr Serien- als Kinoformat. Auch der Humor war für meine Begriffe eher out-of-character. Planen läßt sich das also am Reißbrett nicht. Hier schließt sich der Kreis zu ST12, denn meiner Meinung nach würde das bedeuten, dass JJA & Co. kaum richtig Erfolg darin haben könnten, einen Film mit Anspruch herzustellen, selbst wenn sie das jetzt plötzlich vorhaben sollten.
Klar, viele Folgen dieser Art gab es nicht. Aber der Grund, warum mich ST so faszinierte und warum an der Serie (bzw. an den Serien) drangeblieben sind, waren Folgen wie TNG "Encouter at Farpoint", "Where no one has gone before", "Where silence has lease", "Time squared", "Q who?", "Evolution", "All good things...", vielleicht auch "Home Soil" oder "Clues" - Folgen, wo also wirklich etwas entdeckt wurde!
Mir ist dabei aufgefallen, diese Folgen waren auch meistens die Folgen, die mich wirklich zum "Mitdenken" angeregt hatten. Bei den Entdeckerfolgen währe es auch Cool gewesen, mal eine ganze Serie als Planetary Romance zu drehen. (Also ein Forschungsteam befindet sich auf einem Planeten und wandert dort rum und lernt von neuen Dörfern etc. Vielleicht mit anderen Aliens, welche ebenfalls Interessen am Planeten haben und deshalb eigene Leute auf den Planeten schickten, ein wenig vergleichbar mit Dune.) DS9 hatte da mit Bajor Ansätze in diese Richtung, die aber nicht richtig ausgeführt wurden, nachdem diese zuerst zu einigen eher schlechteren Episoden führten.
Ja, das wäre schon cool!
Wobei ich auch gestehen muss, dass ich die Folgen dann noch mehr genossen habe, die hier abstrakter vorgehen. Der Umgang mit dem Scheinbar-Bekannten (Urvölker anderer Planeten) ist schon eine spannende Angelegenheit, nicht umsonst habe ich dieses Motiv für
"Fremde eigene Welten" gewählt. Aber noch spannender fand ich immer die Begegnung mit dem völlig Fremden, mit dem, für das der Mensch auf der Erde und über Jahrhunderte von irdischen Erfahrungen hinweg keine Entsprechung finden kann!
Genau. Am Besten hat mir beim Film irgendwie diese Fahrt durch Tokyo gefallen und die Besprechung der Wissenschaftler. (Obwohl die Zusammenführung beider Szenen etwas Seltsam war. Insbesonders da einige Elemente in diesem Besprechungsraum auf einen kommunistisch regierten Staat schließen ließen und dann kurze Zeit später man die Stadtaufnahmen mit den vielen Firmenzeichen sah. ) Ab der Raumstation wirkte es auf mich auch so, als ob man auch zu sehr vom Thema Forschung weggekommen war.
Wegen meiner Neufassung meines Comics habe ich auch ziemlich stark nach Filmen über das Thema der Erforschung von Aliens gesucht (und Forschung im Allgemeinen) um Inspiration zu finden. Im Rahmen dessen hatte ich mir unter Anderem mehrmals Solaris und The Andromeda Strain angeguckt.
Auch den neueren "Solaris"-Film? So schlecht war der nämlich eigentlich auch wieder nicht.
Beim alten Film zerfasert die Handlung auf der Station dann schon irgendwie, aber beschäftigt man sich mit Forschung und hält sich das Buch vor Augen, findet die Hauptlast der Forschungsideen auf der Station statt. Gut, was Lem als Analepse und Fachliteraturrezeption Kelvins darstellt, ist für den Film mit den Vorgesprächen sicherlich viel besser gelöst.