So nach und nach beginne ich gerade, die anderen Beiträge zum Contest durchzulesen (wollte ich nicht, bevor ich meine eigene fertiggestellt hatte), und irgendwie hat mich diese hier zuerst angelacht. Der Titel gefällt mir, auch wenn ich kein Schachspieler bin und deswegen vermutlich den strategischen Subtext nicht ganz verstanden habe.
Danke fürs Lesen und vor allem vielen Dank für Deinen ausführlichen Kommentar

Es freut mich sehr, dass Dir der Titel gefällt. EIn großer Schachspieler bin ich auch nicht, man könnte mich leicht besiegen, aber irgendwie mag ich die Schach-Welt, finde sie faszinierend. In der Geschichte steckt wahrscheinlich weniger Schach, als man annehmen möchte, aber um "strategisch-taktische Spielzüge" geht es ja schon auch.
Grundsätzlich bin ich ja kein Fan von dialoglastigen Geschichten, aber hier scheint es zu passen bzw. gar nicht anders zu gehen. Die doch recht eigenwillige Formatierung hat mich auch zuerst einmal abgeschreckt, nach ein paar Seiten war mir dann zwar klar warum es nicht anders geht, aber trotzdem blieb es vor allem bei längeren Stellen fürchterlich mühsam zu lesen (am mobilen Gerät sogar ganz unmöglich, am Computerbildschirm etwas besser – aber leserfreundlich ist was anderes, sorry).
Du hast schon Recht, weite Teile der Geschichte entsprechen nicht dem gängigen Kurzgeschichtenschema.
Ich habe mich am Anfang extrem schwer getan mit dem Contest-Thema, dieses Konzept von drei Personen, einem Maquis, einem Cardassianer und einem Sternenflottenoffizier, die aufeinandertreffen, aber nur durch ihre Worte wirken können, war dann die erste Idee, die mich nicht mehr losgelassen hat.
An mobile Anzeigegeräte habe ich wenn ich ehrlich bin beim Schreiben gar nicht gedacht. Ich experimentiere ganz gerne und zögerte deswegen nicht lange, so eine eigentümliche Formatierung zu wählen. Sie ist einerseits unpraktisch, andererseits sehe ich bei ihr auch einige Vorteile. Ich glaube nämlich, dass auf diese Weise sehr schnell und auch intuitiv erfasst kann, wer spricht. Alternativen wie "Person1:", nächste Zeile, "Person2:" nächste Zeile... oder Farben wären zwar denkbar, aber mMn nicht ideal, vor allem dann, wenn wild durcheinander gesprochen wird.
Eine kurze Kritik nur: was mir sofort ins Auge gestochen ist, ist "John Doh" – da dachte ich unfreiwillig sofort an Homer Simpsons D'oh! – ich weiß, worauf Du hinaus willst, aber korrekt muss das John Doe heißen. Wozu also dieser ungelenke Versuch einer Transkription ins die deutsche Phonetik (wo es dann konsequenterweise "Tschonn" und nicht "John Doh" heißen müsste
- oder halt "Max Mustermann")?
"Max Mustermann" - das wäre eine Option gewesen

Und wenn es die "Simpsons" so bis ins 24. Jahrhundert geschafft haben, ist das doch auch nett

Warum "John Doh"? Eine Übertragung ins Deutsche ist das nicht. Der Name sollte aber natürlich schon direkt wie "John Doe" klingen, daran erinnern. Der Punkt ist ja der, dass der Name weitere Zweifel schüren sollte, ob der Sprechende die Wahrheit sagt oder eben nicht. "John Doh" klingt schon unwahrscheinlich, mit "John Doe" wäre aber eigentlich vollkommen klar gewesen, dass das nicht sein echter Name ist.
Davon einmal abgesehen fand ich die Geschichte richtig gut, vor allem als ich dann das Szenario begriffen hatte. Sehe ich das richtig, dass die S31 da mitspielt (weil: Drake)? Eine Erklärung dafür, warum sie sich nicht sehen können und trotzdem verhandeln, kommt ja lange nicht, zuerst hätte ich vermutet, dass sie hinter einem Sichtschutz sitzen oder über Subraum sprechen oder so ähnlich ... die Auflösung am Ende war deshalb umso spannender, auch wenn sie das Ganze und das Warum nicht unbedingt klarer gemacht hat. Auch das Verwirrspiel, wer jetzt wer ist bzw. wer sich wofür ausgibt, fand ich gut umgesetzt und es hat mich neugierig auf mehr gemacht. Kennst Du das Zitat von Ralph Waldo Emerson: There is no history, only biography? Als die drei immer und immer mehr neue Lebensgeschichten ausgedacht haben, konnte ich nicht anders als daran zu denken, denn eigentlich hatte jede der Geschichten, irgendwie, ihre Berechtigung. Geschichten wie diese gibt es vermutlich in jedem Konflikt, und vom jeweiligen Standpunkt aus hat jede irgendwie ihre Berechtigung, und das macht es so beklemmend.
Fazit: gerne gelesen!
Cool, vielen Dank

Ich bin kein großer Freund der Sektion 31 oder besser gesagt der Idee, eine solche Organisation in die Föderation zu tragen. Das schöne an einem eher offenen Konzept ist aber, dass man ja einiges hineininterpretieren kann und auch darf. Die Drahtzieher im Hintergrund waren für mich schon Außerirdische, aber... wer weiß?
Ich fand die Idee ganz spannend, was übrig bleiben würde, wenn man die Figuren nicht sieht und sie womöglich ein Interesse hätten, nicht vollkommen offen zu sein. Es hat auch alles ein wenig etwas von Spieltheorien in der Mathematik.
Der Punkt mit den Lebensgeschichten, den Du ansprichst - danke für das Zitat, das kannte ich noch nicht

- war mir nicht ganz unwichtig: Bei den ganzen Finten und (Halb)wahrheiten ist es für mich fast sowas wie ein positives Signal, dass alle drei Beteiligten in der Lage waren, sich soweit in ihren (potenziellen) "Feind" hineinzudenken, dass sie sogar eine (halbwegs) glaubwürdige Geschichte erzählen konnten, wie sie zum Maquis gekommen wären.