Ich habe nach sehr langer Zeit mal wieder FC (komplett) angeschaut und obwohl es zum Film nach all der Zeit natürlich nicht wirklich was umwerfend Neues zu erzählen gibt, führte eben gerade die zeitliche Distanz dazu, dass mir ein paar Sachen aufgefallen sind, die ich früher nicht so wirklich gewichtet hätte.
Ich finde, FC ist auch nach all den Jahren immer noch ein Film, den man gut anschauen kann. Er ist wirklich gut gealtert. Apropos Alter: Dabei fällt auch auf, wie jung Stewart (und natürlich auch die anderen) damals waren, auch wenn einem das früher vielleicht nicht so vorkam. (Nach wie vor finde ich im Übrigen, dass die Mundpartie von Partrick Stewart der von Cary Grant ungemein ähnlich sieht.)
An FC überzeugt eigentlich ziemlich viel: Abwechslungsreiches Tempo, meistens nachvollziehbare Action, Charaktermomente und die Musik sowieso. (Ich höre oft Klassik-Radio und da tauchen im Programm auch immer wieder Soundtracks auf. Dass John Williams und SW-Musik prominent vertreten sind - geschenkt; aber dass Goldsmith fast schon ignoriert wird, ist ein kleiner musikalischer Skandal.)
Obwohl in Filmen nie besonders viel Zeit bleibt, finde ich, dass sie meisten Figuren ihre Momente bekommen. Am wenigsten bekommen wahrscheinlich Beverly und letztlich praktisch alle in Bozeman zu tun. Riker, Troi und La Forge müssen sich ja eher behutsam um Cochrane kümmern, haben damit ihre wichtige Rolle, ohne aber an der Spannung im Film teilhaben zu können. (Hier überrascht es eigentlich auch nach wie vor, dass sie sich kaum Sorgen zu machen scheinen, dass es keinen Kontakt zur Enterprise gibt.)
Interesant ist, dass der Film auch kleine zwischenmenschliche Augenblicke bereithält. Dass sich Lily und Cochrane direkt vor dem Ersten Kontakt noch mal kurz die Hände drücken, ist eigentlich wirklich schön und rührend.
Lily und Cochrane, ja, aber auch Data und Picard - beide Duos sind aber auch merkwürdig "unverbunden". Ich glaube, Cochrane und Lily haben im Film auch nur einen Dialog, oder? Und Data hat die meiste Zeit des Filmes auch nichts mit der restlichen Crew zu tun. Aber eigentlich ist das durch die Geschichte schon legitim.
Ein Manko, das ich nach wie vor sehe, ist, dass die Ent-E nach der Anfangsschlacht im Grunde nichts mehr zu tun bekommt. Wir lernen das neue Schiff natürlich trotzdem kennen, aber die ständigen Flugeinstellungen im Orbit sind nicht wirklich aufregend.
Klar und Logikprobleme gibt es ab und an auch. Dass die Vulkanier nicht auf die Ent-E aufmerksam werden, ist ein bisschen fragwürdig.
Das Konzept der Borg-Königin sehe ich nach wie vor als Schritt in die falsche Richtung an, obwohl ich mich daran gewöhnt habe.
Für so einen Review ist es natürlich ungünstig, auf Fehler am Ende hinzuweisen, wenn man den Film eigentlich als gut empfunden hat

Denn das bleibt für mich als Fazit nach wie vor bestehen: FC muss sich nach wie vor nicht verstecken!