Genauso hat Roddenberry das auch gesehen... und ich habe auch überlegt welche Filme so funktionieren könnten... und mir fiel auch TMP ein. Aber danach wurde es schon schwierig... man kann ja nicht 10 TMPs drehen.
Nein, das stimmt

Aber so wie man bei den Action-Streifen Variationen findet, hätte man es so ja auch versuchen können. So sehr wäre das glaube ich dann aber auch nicht im Interesse von Roddenberry gewesen, sonst hätte er die Serie damals anders gestaltet. Obwohl! "The Cage" hätte zwar ein klares Feindbild, aber dort musste er ja die Lektion lernen, dass das Studio ja mehr "Western-Style" wollte. Bei TMP hatte er vielleicht die Freiheit, was anderes umzusetzen, danach vielleicht eben auch schon wieder nicht mehr...
(Da fällt mir ein: Hatte man nach TMP eigentlich noch so angesehene NASA-Experten zurate gezogen? Ich glaube nicht. Das wäre, ohne es jetzt wirklich werten zu wollen, vielsagend! Es würde u.a. bedeutend, dass man sich sicher genug war, dass das bisherige ST schon Basis genug böte).
Ich glaube hier war Roddenberry allerdings auch etwas... betriebsblind. Schaut man sich zB gerade die Klingonen an, sind die besonders in TOS eigentlich als rassistisches Klischee angelegt... wie andere Spezies später auch (Ferengi, Cardassianer, Bajoraner).
Und selbst TMP verfügt über eine Fragwürdige Szene (die im Drehbuch wohl sogar noch stärker war)... in der nämlich Kirk und McCoy darüber sprechen, ob Spock nicht mit Vger paktieren könne... weil er Vulkanier sei und demnach... die Logik über alles andere stellen würde/könnte. So ganz frei von Ressentiments ist diese Szene nicht.
Da hast Du vollkommen Recht.
Ich weiß nicht, ob man es vollkommen als Rassismus benennen will, einseitig (und damit wurde natürlich die Grundlage für eine rassistische Haltung gelegt) waren die Außerirdischen in TOS fast durch die Bank. Die Vereinfachung ist eigentlich unangenehm, auch wenn sie für die Erzählungen hin und wieder gut funktioniert haben.
Ich glaube, das ist ein Grundproblem von Star Trek: Man will, dass man menschliche Eigenschaften in den Aliens wiederfindet und man will mit den Eigenheiten die Toleranz zeigen, die man dann diesen Eigenschaften selbst dann entgegen bringen kann, wenn sie einem nicht gelegen kommen. Spezies, deren Wesen so vielschichtig ist, wie das, was wir von der Menschheit im Positiven wie im Negativen kennen, nun, dann wäres es halt einfach nur Menschen, Menschen, die ein wenig anders aussehen. Man laviert also ständig zwischen Fremden und Vertrauten - in meinen Augen leider nur allzu oft mit dem Ergebnis des "Worst of both Worlds"

Am Ende kann man natürlich auf dem Standpunkt stehen, dass die Eigenheiten der Außerirdischen letztlich auch ernst genommen werden müssen, jedenfalls dann, wenn man sie nicht bagatellisieren möchte. In diesem Kontext fände ich die von Dir erwähnte TMP-Szene gar nicht so schlimm: Wenn die Vulkanier wirklich solche Anhänger der Logik sind, kann das tatsächlich Auswirkungen haben, die den Menschen in der konkreten Situtation nicht gefallen dürften. (Vielleicht bin ich da ja auch ein klein wenig voreingenommen, weil die Rolle von Spock eine Ebene in TMP ist, die ganz interessant ist).
Da ist das, was Star erwähnt, in meinen Augen, obgleich es in der Serie und in den Filmen eigentlich spaßig gemeint ist, viel tragischer: Die Titulierung "Spitzohr" ist bei Lichte betrachtet wirklich einfach rassistisch. (Da hat Henry Archer schon Recht!)
Hat er... er hat das qualitativ gar nicht so stark gewertet, obwohl er natürlich erwähnte das er als Drehbuchautor oft nur 2.-3. Wahl war und zB in ST II und ST III & IV als Scriptdoktor erst hinzugezogen wurde nachdem Paramount schon mindestens 1 (bis mehrere) Drehbücher im Papierkorb versenkt hatte...
Er sagt in dem Audiokommentar fast wörtlich, das er selbst überascht gewesen sei - er habe das Drehbuch (eine "fast" letzte Fassung) an einem Freitag bei Paramount eingreicht und habe am darauf folgenden Montag bereits das OK und Startsignal bekommen.
Er räumt auch zugleich ein, dass selbst dieses Drehbuch dann noch Änderungen erfahren hat... meint dann aber eben, dass solche kurzen Entscheidungen heute... so gut wir gar nicht mehr drin sind. Er macht das weniger an seinen Fähigkeiten fest als vielmehr daran das die Studios heute wohl viel mehr Risikoanalysen da drüber laufen lassen... als nur über eine Story zu entscheiden.
Na da bin ich beruhigt, ich wollte Meyer auch nicht unrecht tun

Dass es bei einem Drehbuch noch Änderungen gibt, ist sicher nur natürlich. Ich meine, das kennen wir aus unserer FF-Erfahrung ja auch: Selbst wenn mir mit dem ersten Plot zufrieden sind, dürfte die Abschlussversion damit nicht identisch sein.
Was mich dann schon interessieren würde, wäre, nach welchen Detailkriterien die Risikoanalysen vonstatten gehen!
Wenn man sich die Budgets anschaut ist das auch nicht ganz so verwunderlich...
Film/Budget in Mio
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Ich meine... für das Budget von ST XI hätte man ST I-VII nochmal drehen können. XD
Das die STudios da keinerlei Risiko mehr eingehen.... wundert kaum noch.
Danke für die Auflistung! Star hat zwar Recht, dass da viel Zeit dazwischen liegt, aber ganz frei von Aussagekraft ist das mMn nämlich trotzdem nicht.
Ich bin fasziniert davon, was in ST:II erreicht wurde, obwohl man deutlich weniger Geld hatte.
Das Lustige, ich glaube ich habe es ja schon irgendwo mal erwähnt: Blockbuster werden ja jedes Jahr zahlreicher - und immer öfter zum Flopp. Das bringt mich natürlich zurück zu den Risikoanalysen, weil - keine Ahnung, hmm, ich brauche ein Beispiel!!!

- Disney vorab auch nicht damit gerechnet hätte, dass "Lone Ranger" kein Erfolg wird.
Ich weiß aber nicht, ob es nötig ist, soviel Geld zu investieren, um einen "ordentlichen" Mainstreamfilm herzustellen. Oder muss das Budget auch für die Marketing-Maschinerie bedienen?
Ja, das sehe ich auch so... aber offenbar... spielt das keine Rolle (mehr). Der kurzlebige Effekt, wie du es nennst, reicht aus, um... den Film in dem Kino und die kommenden 5-10 Jahre auf gewissen Medien nochmal gut zu verkaufen und so die Kosten zu decken und Profit zu machen. In 30 Jahren wird der Film, anders als Wrath of Khan, wohl eher... vergessen sein. Man legt diese Filme gar nicht mehr so an das... sie Klassiker werden könnten.. es sei denn Du hast einen Ex-Indi Regisseur der Kunst und Kommerz verbindet (Nolan)... oder einen Eperimentierfreudigen Technikfreak (Cameron).
Unsere Zeit gerade wird also prozentual viel weniger "Klassiker" hinterlassen als... frühere Kinoepochen. Und wenn Filme Klassiker werden, dann eher die "kleinen" Filme. Vielleicht fällt das nicht so auf.... weil derzeit einfach die Masse an produzierten Filmen grösser ist.
Aber es ist schade... das es so ist. Keine Frage.
Das Lustige an den Klassikern ist, dass man die Faktoren gar nicht recht vorab bestimmen kann; also selbst so ein paar Jährchen nach dem Erscheinen. Manche Klassiker waren zu ihrer Laufzeit nicht recht erfolgreich ("Citizen Kane" glaube ich war so ein Flal), andere kamen durch "externe Phänomene" (der letzte Film eines bestimmten Stars oder sowas) in diesen Status.
Daraus würde ich fast folgern, dass wir gar nicht abschätzen können, was ein Klassiker wird.
Das ändert insgesamt aber nicht wirklich etwas daran, dass ich Deine Einschätzung plausibel finde und sie eigentlich auch teile.
Und für die Produktionsfirma ist der Titel "Klassiker" ja auch kein wirklicher Wert. Das einzige, was die Studios höchstens interessiert, ist das "Kurzzeitgedächtnis" des Publikums, mit dem man sie im Trailer auf "Vom Regiesseur von..." oder "Vom Produzenten von..." hinweisen kann. Da genügen ja zwei bis fünf Jahre.
Den letzten Gedanken hatte ich ebenfalls... mit etwas Pech haben wir in 10-15 Jahren schon den nächsten... Reboot. Ähnlich wie bei Spiderman.
Joah... wobei man sich die Frage stellen kann, ob das unbedingt ein Nachteil sein muss

Ich meine... Die Filme sind ja immer Produkte ihrer Zeit und ich würde doch mal hoffen, dass auch wieder eine Zeit kommt, in der normale Filme auf etwas mehr Anspruch setzen. Da ist ein Reboot mit der Aufnahme eines solchen Zeitgeists ja nicht unbedingt verkehrt

Ich glaube schon das das eine Rolle spielt... mit weniger Inhalt und weniger Geschlossenheit... werden die Filme immer recht "flach" bleiben... ZB Star Trek VI zehrt auch stark von Vorgängerfilmen (die da noch nicht so alte sind)... wir haben da vor 7 Jahren die grimmigen Klingonen erstemals wieder gesehen (ST III), Kirks Sohn stirbt (ST III)... Kirk widersetzt sich Befehlen (ST III)... Kirk rettet als Outlaw die Erde (ST IV).... nochmal Klingonen (ST V)... ST VI nimmt Rückbezüge auf 4 Filme vor ihm... bis hin zum Thema Alter und das erste Auftauchen von Kirks Sohn in ST II.... Und davon profitiert der Film und auch die Figuren. Ich glaube auf sowas werden wir nun lange verzichten müssen... :/
Ja ich glaube, ich habe das auch ein wenig unterschätzt.
Ich meine, die JJA-Ausrichtung sorgt ja für eine neue Basis. Wenn ich mir da allein die neue Optik der Klingonen vor Augen halte: Es ist schon ein Unterschied, ob man diese Klingonen jetzt nur einmal kurz in "ID" oder in insgesamt, na, sagen wir vier Filmen sieht.
Dass die alten ST-Filme doch ziemlich aufeinander gründen, ist deutlich. Klar. Aber: Erwarten wir, dass die JJA-ST-Filme das ähnlich handhaben werden? Ich war schon überrascht, dass Pike ein zweites Mal auftauchte. Gut, der nächste Film wird uns sicherlich auch Marcus noch einmal zeigen. Na, wir werden sehen

Interessantes Detail, obwohl es eher in den ST:V-Thread passen würde: Die Klingonen in "The Final Frontier"! Wir werden, was die Klingonen anbelangt, mit einem Feeling aus ST:V entlassen, dass die Entwicklung hin zu oder bei ST:VI eigentlich gar nicht vermuten lassen würde! Zum einen sind die Klingonen in ST:V nicht gerade "globale" also rundum bdeutsame Gegner. Nur Kirk wird gejagt, ein einzelner, sozusagen wildgewordener Captain handelt sozusagen auf eigene Faust. Wir haben ja nicht wirklich das Gefühl, hier den möglichen Anlass für einen Krieg zu sehen. Zum anderen feiert man ja am Ende diese skurrile Party an Bord der Enterprise. Wäre damit die Ära der TOS-Filme zuende gewesen, so nähme man zwar nicht an, dass die Klingonen und die Föderation nun endgültig Frieden hätten, die "Beziehung" wurde aber so ein wenig bagatellisert (und das doch, obwohl die Rede des klingonischen Botschafters aus ST:IV noch nachschwingt). Da schlägt natürlich die Ernsthaftigkeit des ST:VI-Ansatzes ganz merkwürdig ein. Ich finde das sehr faszinierend, weil es zeigt, wie stark die Wirkung eines Filmes sein kann, wie sehr er doch alles drehen kann, was der Fan davor so annahm.
Ich denke nicht das sbei den neuen Filmen die Rückbezüge fehlen werden.
Nur werden sie einen wirksamen Stellenwert haben?
An sich muss man fast sagen: Dieses Risiko können die Macher nicht eingehen. Denn ist es nicht Bestandteil eines Mainstream-Konzeptes, dass so ein Film sich auf so gut wie nichts berufen darf, das beim Zuschauer echtes Vorwissen verlangt? Klar kann man aber auch sagen, dass die Mainstream-Filme ihr Publikum aus den Zuschauern des Vorgängers rekrutieren...
Das ist meines Wissens auch eines der Hauptprobleme im Autorenraum zu TNG gewesen. Die meisten Autoren hatten große Probleme, Fernsehen ohne Konflikte zu machen, aber ich glaube, dass Roddenberry gar nicht gegen Konflikte per se war - die gibt es auch in TNG zuhauf -, nur, dass er sie... nun... anders vorgebracht haben wollte. Statt sich die Köpfe einzuschlagen, führen Konflikte beispielsweise eher zu Gesprächen, oder zu stillschweigendem Warten, bis sich der Konfliktherd auflöst, oder man die Position des anderen erkennt und versteht und sonstige Lösungen findet. Ich glaube er wollte einfach nur nicht "normales" Fernsehen machen, nicht das, was alle anderen Shows (und Filme) zu bieten haben, sondern wirklich... eine andere Herangehensweise. Das ist zweifellos schwierig - ich weiß nicht, ob ich auf dauer so schreiben könnte (Max hätte sicher hervorragend in den Autorrenraum gepasst) -, aber andererseits hat es schon zu ziemlich kreativen Episoden und Geschichten geführt und zumindest TNG ist ja ein ziemliches Phänomen damals gewesen. Das konnte in der Medienlandschaft hervorstechen. Enterprise konnte das nicht mehr, das war schon wieder viel zu gewöhnlich.
Also andere würden das nicht so sehen, ich empfinde Deinen Kommentar aus der Klammer als Kompliment

Danke

Ja, Konflikte können glaube ich aber auch verschiedene Formen annehmen. Hier sehe ich aber an sich ein, dass man es sich wahrscheinlich nicht leisten will, in einem großen Kinofilm damit zu experimentieren.
Nun, allein der Begriff "Spitzohr" ist ja im Grunde schon rassistisch und McCoy gibt so etwas doch ständig von sich.
Wie oben geschrieben: Ich finde das eigentlich auch wirklich nicht gut! Das untergräbt viel von dem, was Roddenberry eigentlich hätte erreichen wollen müssen.
Manchmal sagt Pille das schmunzelnd, ich glaube aber auch, er sagte das nicht selten im Zorn. Jetzt kann man natürlich sagen, man dürfe das nicht so streng nehmen. Aber letztlich ist es natürlich Rassismus, ein äußerliches Merkmal herauszugreifen und es verbal zu verändern.
Das ist doch natürlich deutlich rassistischer, als darauf hinzuweisen, dass nur die besten Computer der Klingonen sprechen können.
Wie gesagt, ich glaube das ist eigentlich schon ein Problem. Trotz all der Toleranz, die der Zuschauer gepredigt bekommt, wird ihm (unterschwellig?) immer wieder Rassismus untergeschoben, so als seien die rassistischen Äußerung eben keine. Die Orientierung, die ST da geben soll, läuft nicht so einheitlich, wobei diejenigen, die das Mahnen als politisch überkorrekt empfinden, umgekehrt natürlich sagen können, dass es halt eben eine Fernsehserie ist - und kein Erziehungsprojekt. Wirklich besser macht das rassistische Tendenzen nicht.
(Lustigerweise habe ich eine Satyr-Folge dazu in der Pipeline, die inhaltlich genau das anspricht, aber nie fertig wurde. Keine Ahnung, ob ich so noch vollenden werde...)
Ja, das ist - so locker ich den Abrams-Filmen auch eigentlich gegenüberstehen möchte - auch meine geheime Sorge. Ich fürchte, dass man hier den Geist aus der Flasche gelassen hat. Jetzt, wo man einmal einen Reboot vorgenommen hat, kann man es immer wieder machen. Im Grunde ist es ja nichts neues, dass "Klassiker" ständig neu aufgelegt werden (Romeo und Julia oder Hamlet waren auch nur Neuauflagen), und irgendwo ist es ja schon schön, dass Star Trek diesen Status inzwischen auch erreicht hat - es ist ein Heldenempos geworden, dass man vielleicht auch in hundert Jahren immer mal wieder variiert erzählen kann. Dennoch... weiß ich nicht, ob ich unbedingt begeistert von der Möglichkeit sein soll, jetzt alle zehn Jahre einen neuen Kirk in einem neuen Paralleluniversum vorgesetzt zu bekommen (es sei denn Kirk wird von Katee Sackhoff gespielt! :Love )
Oder dass es noch viel Schlimmer kommt, und bald Kirk und Picard auf Borg-Kloppe gehen, weil irgendwelche Markanalysten glauben, damit wäre Geld zu holen 
Siehe oben! Ich will da jetzt eher mal optimistisch sein
