Es wird aber immer neue Technologien geben, die einfach nur fantastisch sind. Es stimmt, die ST-Data-Padds, vor allem aus TOS, sind längst nicht mehr futuristisch. Zumindest, wenn man davon ausgeht, dass sie wie in den Serien nur ein paar Texte speichern können. Man bedenke dabei, diese E-Book Abspiel-Gerätschaften.
Dann gibt es dutzende Bereiche, wo wir in der Entwicklung stecken. Stimmerkennung, Touchscreens, Implantate... Diese Bereiche sind vielleicht nichts innovativ/futuristisches mehr, wirken aber aufgrund der Verbreitung unter der Bevölkerung und der Allgemeingültigkeit in SF noch besonders.
Als letztes sind Bereiche zu nennen, die in SF dargestellt werden, die a) unerfüllbar sind, aber zum Teil zur Entstehungszeit ihrer Funktionsideen noch denkbare Möglichkeiten waren oder die b) zwar in der Theorie nicht widerlegt werden können, aber in der Praxis nicht umzusetzen sind.
Natürlich veraltet SF, doch wenn ich mir James Bond anschaue unter dem Aspekt \"aktueller Top-Agent\", dann denke ich mir bei manchen Filmen bereits, dass das nicht mehr Top ist. Selbiges gilt für viele weitere Genres aber auch. Es gibt garantiert Romantische Filme, die davon handeln, dass sich eine Wilde Ehe gegen den Willen der Gesellschaft ihrer Zeit stellt.
ALLE Geschichten vergehen irgendwann, zumindest technisch. Aber häufig sind Kern-Gedanken enthalten, die dazu dienen sollen, den Leser zum Nachdenken zu bringen. Wenn man diese Kerne erkennt, so stellt man oft überraschend fest, dass sie selbst heute noch eine Gültigkeit haben. Ein Beispiel dafür habe ich gestern noch zu Ende gelesen. Nathan der Weise. Das Buch spielt während der Kreuzzüge, welche natürlich in unserer Zeit nur noch unter historischen Anhaltspunkten zu betrachten sind, doch es handelt davon, dass alle drei Weltreligionen (Judentum, Christentum und Islam) im Prinzip dasselbe sind. Da gibt es zum einen eine schöne Metapher in dem Buch, aber auch die Handlung läuft im Allgemeinen darauf hinaus. Das Buch ist über 200 Jahre alt, hat aber immer noch einen hohen Wert in meinen Augen und ist empfehlenswert.
Aber um noch einmal auf meine Anfangsthese zurückzukommen. Es wird mit Sicherheit irgendwann wieder vollkommen neuartige Technik-Vorstellungen am Rande des möglichen geben, die in SciFi eingebunden werden. Gedankliche Steuerung von Technik wäre spontan was, was mir dazu einfiele. Allerdings halte ich mich auch nicht für so kreativ und gleichzeitg wissenschaftlich belesen, dass ich mir eine Technik vorstellen könnte, die einerseits logisch ist, aber andererseits auch neuartig, fremd und fantastisch. Aber es wird wieder so etwas geben. Es werden ständig neue Erkenntnisse gewonnen. Fragen der Wissenschaft beantwortet. Doch mit jeder Antwort kommen neue Fragen und irgendwer wird garantiert auf die Idee kommen, darauf basierend SF zu schreiben/gestalten. Ob das nun Start Trek ist, was IMO kein geeigneter Ort mehr dafür ist, denn in ST ist zu viel Veralterung. Es sei denn man würde es wie bei James Bond machen. Dieselbe Epoche in der es spielt (oder bei JameS Bond halt, dieselbe Figur von der es handelt) und die Technik schreitet fort und fort. Das ist meiner Meinung nach nicht wünschenswert.
mfg,
Will Pears