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Schreibblockade - was tun?
David:
Falls ja, dann spielt es in diesem Roman wohl keine Rolle.
Die Mission ist nicht der Kern der Handlung, sondern Beiwerk, damit die Charaktere was zu tun haben.
Im Kern stehen die fremde Kultur und meine Charaktere.
Daher stellt sich mir diese Frage wohl nicht.
=A=
Ich habe aber beschlossen, dass die Erforschung auf der Oberfläche auf den nächsten Tag verschoben wird.
Ein schwerer Sturm zieht auf, der dem Außenteam gefährlich werden kann.
Das gibt mir folgende Möglichkeiten:
* mehr Zeit für die Planungen zum Aussehen der Oberfläche und der Stadt
* ein paar Szenen für die Nebencharaktere (Fox, McLane, Tyr, Simmons), damit diese ein wenig mehr Profil erhalten.
Außerdem kann ich so etwas mehr über die fremde Kultur schreiben und habe noch mal Platz für zwischenmenschliche Beziehungen an Bord.
So, dass ihr als Leser auch die Chance bekommen werdet, die vier o.g. Leute besser kennenzulernen.
Ansonsten befürchte ich außerdem, dass diese Personen zu Randfiguren verkommen.
Das ist inakzeptabel.
Und als letztes Argument:
So werden diese Szenen länger und es finden nicht alle paar Seiten Wechsel zwischen Handlungsstrang 1 und 2 statt.
Außerdem habe ich den Eindruck bekommen, dass die Entwicklung in einem Handlungsstrang zu schnell geht, im Vergleich zum anderen.
Durch diesen Ausbau und den Aufschub der Erforschung der Stadt gewinne ich etwas Zeit.
=A=
Mal was anderes.
Ich beschreibe gerade das Wetter auf der Oberfläche.
Noch ist das Wetter trocken und es ist hell, aber so langsam setzt die Dämmerung im Missionsgebiet auf dem Planeten ein.
Am Horizont zieht ein Sturm mit Gewittern und Blitzen auf.
Jetzt folgendes:
Ich würde gerne beschreiben, dass man aus der Ferne auch erkennen kann, dass starke Regenfälle mit dem Sturm kommen.
Ich habe versucht, das zu beschreiben.
Wenn ihr aus dem Fenster schaut und es in der Ferne regnet - bei euch also noch kein Regen fällt, so kann man doch erkennen dass es weiter entfernt, regnet.
Charakteristische Zeichen sind vor und knapp unter den Wolken zu sehen.
Ich habe es jetzt mal als einen leichten Schleier beschrieben -> also den in der Ferne fallenden Regen.
Würdet ihr diese Beschreibung als realistisch ansehen?
Oder wie beschreibt ihr so eine Szene - speziell den Regen?
Star:
Du gehst viel zu akademisch an die Sache heran. Show, don't tell. Du hast Charaktere mit Lebenserfahrung - nutz das! Lass den Leser daran teilhaben, erzeug Stimmung.
Beispiel aus Cast Away:
[...]Shannyn sah kurz zu ihm herüber, Judy bemerkte es nicht. Sie wies zum Himmel und rieb die Finger gegeneinander.
D’Agosta nickte.
Auch Shannyn hatte es gespürt, die feuchte Schwüle, die fast greifbare elektrische Spannung. Regen lag in der Luft. Seit dem Abend hatte es sich stark zugezogen und in den letzten Stunden hatte es in der Ferne gedonnert. D’Agosta wusste, was der Regen bedeuten würde. Er wollte gar nicht dran denken.[...]
Beispiel aus Pieces of Zero:
[...]Und als hätte sich zu allem Überfluss nun auch noch die Natur gegen sie verschworen, begann das Wetter umzuschlagen. Von Süden her schoben sich dunkle Wolkengebilde über die Berge, zunächst nur vereinzelt und scheinbar langsam. Aber Shannyn hatte genug solcher Nächte erlebt, um zu wissen, dass diesen ersten Wolken bald eine massive Wand folgen würde, und dass ihre Bewegungen nur durch die große Entfernung, die man hier überblicken konnte, langsam wirkte. In einer, spätestens zwei Stunden würden sie einen ausgewachsenen Polarsturm erleben.
Kristoff bemerkte es ebenfalls. Als er ihrem Blick begegnete, nickte er. Dann wandte er sich um, und Befahl den Männern, schneller zu marschieren.[...]
Beim ersten Beispiel spürt D'Agost den Wetterumschwung, die Ruhe vor dem Sturm und bekommt ihn durch eine simple Geste bestätigt. Beim zweiten Beispiel ist es auch reine Lebenserfahrung.
David:
Hm,... ich denke mal, du hast recht.
Vielleicht denke ich zu sehr in der Kategorie eines Missionsreportes an Starfleet Command.
Danke dir, Star.
Ich werde mal versuchen, das umzusetzen.
=A=
Hm,... ich hänge jetzt gerade ein wenig fest.
Das Außenteam der Ulysses hat eine fremde Computeranlage in einem Tunnelsystem unter der Stadt entdeckt.
Dieser ist immer noch in Betrieb, da sie von geothermaler Energie gespeist wird.
Allerdings will ich es meinen Leuten (mit der Entschlüsselung des Systems sind Commander McLane (Sicherheitschefin) und Mila Kell beschäftigt, während T'Ral und David sich weiter umsehen sollen) nicht zu einfach machen.
Diese Anlage ist außerdem essentiell wichtig für die literarische Verbindung zwischen meinen beiden Handlungssträngen.
Ich will die Szene aber nicht auf zwei Seiten abfrühstücken, in dem jemand unbedacht irgendeinen Knopf drückt (wäre ja auch grob fahrlässig), aber irgendwie habe ich Probleme damit, die Szene weiter zu beschreiben.
Hat da jemand einen Tipp für mich?
Wie soll man die Erforschung eines fremden Computersystems beschreiben?
Ich habe da keinen Plan.
Es soll ja nicht in Technobabble ausarten.
(Posts zusammengefasst von David)
Visitor5:
Hm, ich erinnere mich da an eine TNG-Folge, von der ich mich aber nicht mehr an den Titel erinnern kann.
Auf der Enterprise gibt es technische Probleme. Die Pessimisten befürchten einen Konstruktionsfehler in der Galaxy-Klasse. Geordi will die Maschinen einfach neu starten. Die Enterprise kehrt zurück zu einer Raumstation. Die Techniker und Experten dort empfehlen das, was Geordi schon vorgeschlagen hat.
Soll heißen: Nicht immer ist eine komplizierte Lösung auch die Beste.
Man könnte zum Beispiel mit einer Türe experimentieren und anschauen, wie die Kontrolltafel sich farblich verändert. Dies lässt bestimmt den ein oder anderen Rückschluss zu. Welche Farbe symbolisiert, dass etwas geschlossen ist? Welche Farbe ist also eine Signal-, bzw. Warnfarbe? Welche deutet auf den laufenden Betrieb hin?
Das wäre mal ein primitiver Anfang. Eventuell könnte man auch "TNG - Die Iconia-Sonden" zu Rate ziehen, vielleicht kann man sich von dort auch noch einen Kniff abschauen. Data hat aber, soweit ich mich noch entsinne, die Sprache durch einen Vergleich von verwandten Sprachen geknackt und "Iconia" als Muttersprache einer Sprachfamilie enttarnt. Hm... Dann gibt es noch die DS9 Folge mit der Sonde, die durch das Wurmloch kam. Das war eine der ersten Folgen: O'Brien taufte das geheimnisvolle Computerprogramm "Hündchen".
Vielleicht könntest du dir die Folgen mal anschauen, und eventuell hast du ja dann selbst eine zündende Idee.
David:
Danke für die Anregung.
Mir ist es wichtig, dass diese Szene nicht einfach abgehackt in aller Kürze reinkommt, daher hatte ich die Idee, dass dem Außenteam eventuell ein altes Computersystem im Weg steht, welches wieder in Betrieb genommen werden muss, damit man weiter forschen kann.
Nur sollte das halt nicht mal eben so gelingen.
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