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Schreibblockade - was tun?

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--- Zitat von: David am 15.08.13, 12:04 ---Hm,... das ist in der Tat immer eine Gradwanderung.
Dennoch möchte ich nichts schreiben, wo man sofort denkt, "ah, das gab's bei "so-und-so" auch und ich weis schon, was passiert.

--- Ende Zitat ---

Ich glaube es war schon Shakespeare, der meinte, es gäbe ohnehin nur sieben Arten von Geschichten. Wenn man eine Geschichte also auf die Kernelemente herunterbricht ist eh alles schon mal in ähnlicher Form dagewesen. Seine Auflistung habe ich nicht mehr im Kopf, aber ich kenne eine andere:

Mensch vs Natur
Mensch vs Mensch
Mensch vs Umgebung
Mensch vs Technologie
Mensch vs Übernatürliches
Mensch vs Sich selbst
Mensch vs Götter/Religion

Es gibt eben immer bestimmte Grundmuster auf die man aufbaut. Das ist bei jedem Handwerk so, und auch das Schreiben ist ein Handwerk. Das ist keine Magie, das ist kein Wunder, das ist einfach nur eine Ansammlung von Gewusst-wies. Erst die Details - oder die Mischung verschiedener Ideen/Elemente macht dann das "neue" Werk. Ich finde es auch erstaunlich, dass du mit Schelte für gewisse Serien nicht geizt, gleichzeitig aber auch, genau wie die, eine Beziehungskiste im Vordergrund deiner Geschichte hast.

Und nein, das wichtigste was ein Autor haben muss, ist nicht Fantasie. Es ist die Fähigkeit gut/unterhaltsam schreiben zu können. Ich quäle mich grade durch "Feuer" dem zweiten Typhon Pakt-Roman von Michael A. Martin. Der Kerl hat durchaus tolle Einfälle. Ändert aber nichts an der Tatsache, dass seine Geschichten scheißlangweilig zu lesen sind. Man muss einfach wissen, wie man Sprache benutzt, wie man sie zum funktionieren bringt. Was nutzt dir die beste Idee, wenn sie keiner liest?

Also ich bin misstrauisch Dingen gegenüber, die sich für Kunst halten, noch während sie produziert werden. Es ist doch ein absoluter Genickbruch für den Autor selbst, wenn er sich schon vorher hinsetzt und sagt, er werde jetzt etwas von künsterisch hohem Wert schreiben. Soll er doch lieber versuchen die bestmögliche Arbeit abzuliefern, die er kann.

Anstatt dich selbst damit unter Druck zu setzen, etwas völlig neuartiges zu schaffen, könntest du auch einfach versuchen, etwas möglichst unterhaltsames zu schaffen. Der Rest kommt dann meist schon von alleine.

David:
Interessante Auflistung.
Hast du dir ein Lexikon für Kreativität irgendwo besorgt oder wie zauberst du solche Tips immer so scheinbar lässig aus dem Hut, Star?
Dass musst du mir unbedingt mal beibringen, dann müsste ich diesen Thread weitaus seltener nutzen ;)

Ein wenig rattert es im Kopf schon wieder.
Es scheint so, als habe allein unsere Diskussion hier bei mir den Kopf wieder - zumindest teilweise - angeknipst.
Ich will nichts versprechen, aber vielleicht bekomme ich das tatsächlich hin.

Danke auch an Trekman, Ani, Max und die Anderen, die sich hier zu Wort gemeldet haben.
Manchmal scheint wohl doch der Weg das Ziel zu sein.

David:
Heureka!!
Ihr erinnert euch doch sicher daran, wie ich ein Problem in meinem Roman "Opferung" beschrieben habe, an dessen Überarbeitung ich arbeite:

David Albers und Mila Kell sind auf einem Planeten abgestürzt und haben nach einigen Ereignissen Kontakt und Freundschaft mit einem einheimischen Stamm geschlossen.
Ich habe nach einer Möglichkeit gesucht, wie David durch irgendeine Geste etwas für die Freundschaft und das Vertrauen zu den Antalusianern tun kann.

Angeregt wurde von euch, dass David einem Hausbauer einen Tipp anhand eines Beispiels der einheimischen Flora und Fauna gehen soll.
Ich habe diese Szene jetzt geschrieben und sie ist auch fast fertig.
Bin gespannt, wie sie euch gefällt.

Damit bleiben nur noch 5 offene Szenen übrig.
Endlich wieder ein Fortschritt.

Szene fäddch.
etwas mehr als 5 Seiten lang!

Gesamtumfang des überarbeiteten Werkes jetzt: 180 Seiten!!

=A=

Nächste Baustelle:

Szene an Bord der Hades - David und Mila befinden sich in einer Besprechung mit dem Captain und seinem Ersten Offizier der Hades und sie müssen noch erklären, wie es zu ihrer Begegnung mit dem riesigen Reptil kam, bei dem man die beiden Kadetten gefunden hat.
Auch hier muss mir eine gute Erklärung einfallen.
Es wäre sicherlich nicht von Vorteil, die Wahrheit direkt heraus zu sagen: "Einige Bewohner machten uns für das Auftreten von Erdbeben verantwortlich und so wollten sie uns dem Wesen - dass sie für einen Gott halten - opfern..."

Ein wenig plump, diese Erklärung, findet ihr nicht auch?

Star:

--- Zitat von: David am 15.08.13, 15:02 ---Interessante Auflistung.
Hast du dir ein Lexikon für Kreativität irgendwo besorgt oder wie zauberst du solche Tips immer so scheinbar lässig aus dem Hut, Star?

--- Ende Zitat ---

Na ja, da mein Hut eine hohe Krone hat, passt da natürlich auch viel rein

Aber ich glaube es liegt eher daran, dass ich nicht nur gerne schreibe, sondern auch gerne lese. Und wenn mich ein Roman fesselt, dann interessiert mich auch die Entstehung. Aus Interviews, Annonations oder sogar Emails an und mit den entsprechenden Autoren kann man eine ganze Menge lernen. Von daher würde ich dir schlicht empfehlen mehr zu lesen - vor allem über den Tellerrand hinweg.

David:
Verstehe.
Na ja, du warst ja immer schon sehr vielseitig.

Ich verstehe manchmal auch nicht, warum ich mich mit der einen oder anderen Szene so schwer tu, selbst wenn sie eigentlich schon voll geplant und nicht wirklich umfangreich ist.

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