Autor Thema: Schreibblockade - was tun?  (Gelesen 81965 mal)

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Max

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Antw:Gut Ding will Weile haben
« Antwort #135 am: 08.06.12, 10:53 »
Wie lange schreibt ihr normalerweise an einem Werk, vom ersten Satz bis zur Fertigstellung?
Hmm, schwer zu sagen, so direkt habe ich das gar nicht beobachtet.
Das Lustigste ist: Meine längste Geschichte bislang, .: Fremde eigene Welten :. hat nicht sehr lange gedauert, ein paar Wöchlein vielleicht. Nach den Abschlussprüfungen war ich so motiviert, dass sich die Gedanken, die ich mir davor nur im Kopf machen und nicht zu Papier bringen konnte, wie von selbst zum Roman formten.

Was hat euch dazu motiviert, doch am Ball zu bleiben, anstatt die ganze Geschichte fallen zu lassen und die Idee zur Handlung in die Tonne zu treten?
Ich habe eine ganze Menge an Fragmenten mit lauter super Ideen. Aber das führt ja nicht automatisch zu einem Schreibabschluss. Den Ausschuss gibt es halt und ist okay, solange man das gute Gefühl hat, dennoch hin und wieder fertige Geschichten umgesetzt zu haben.

Alexander_Maclean

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Antw:Schreibblockade - was tun?
« Antwort #136 am: 08.06.12, 20:22 »
Also in die Tonne treten kommt für mich niemals in Frage. Ich habe noch nie ein Konzept nicht umgesetzt. Ist wohl mit ein grund, warum ich so viele Serien am laufen habe. Ich brauche inzwischen, aufgrund der gestiegenen Seitenzahlen und der immer weniger werdenden Zeit viel länger als ich noch arbeitslos war. Inzwischen habe ich wohl das Jahr überschritten. Aber das ist für mich kein Problem. Zum einen schreibe ich auf keinen Fall, wenn ich keine Muse oder Ideen habe und zum anderen diktiere ich mir nicht mehr selbst, wann ich fertig sein will. Wenn es soweit ist, dann ist es eben soweit. Nicht früher und nicht später. Mich nervt zwar, dass ich nicht mehr so aktiv wie früher sein kann, aber andererseits habe ich jetzt einen Job, der mir mächtig Spaß bereitet und ich viel lernen muss und mich fordert und da ist das Schreiben eine Nebensache, die ich zwar weiterhin verfolgen werde aber nicht mehr so verbissen. Mich motiviert am Ball zu bleiben mein Interesse, wie es bei Star Trek weitergeht, die positiven Reaktionen der Leser und mein nach wie vor vorhandener Spaß am schreiben. Aber eine Geschichte, die ich bereits angefangen habe, wird bei mir IMMER auch fertiggestellt. Damit ich meine Ruhe im Kopf habe.  ;)
Worte eines Getriebenen.  :peit

Gruß
J.J.

Kommt darauf an wie man "In die Tonne treten" definiert...
Bei "Lockruf der Sterne" ist von der ursprünglichen Idee nur die Anzahl der Hauptfiguren und eine Idee für den zweiten von drei Zeitabschnitten übrig geblieben.

Ich denke, man darf manchmal auch keine Angst davor haben, eine Idee zu verwerfen, wenn sie nicht funktioniert, um sie durch eine bessere zu ersetzen.
Fest an etwas zu glauben beweist einen starken Charakter - aber nicht die Richtigkeit des Glaubens...!!

@JJ
Du sprichst etwas wichtiges an: Nicht jede Idee passt in jede Geschichte - und dann ist es gut, wenn man eine Ausweichmöglichkeit hat, um sie anderweitig unterzubringen. Darum liebe ich das Schreiben an TIMELINE, DIVIDED und BREAKABLE so, da dort Dinge machbar sind, die für ICICLE nur bedingt eine Option wären.

Ich kann euch beiden  da auch nur zustimmen.

Zum einen setze ich mir keine Termine mehr.

mein erscheinungstermin ist: When It's done.

Und auch das mit den unterschiedlichen Konzepten. Deswegen habe ich auch drei Serien.
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Projekt "One Year a Crew" Status: Konzept 100% Schreiben 28,26% Grafisches 0% Erscheinjahr 2022


David

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Antw:Schreibblockade - was tun?
« Antwort #137 am: 10.06.12, 22:20 »
Ich selbst halte es da durchaus ähnlich wie ihr.
Allerdings setze ich mir schon ein Ziel, zumindest einen gewissen Rahmen, wann ein neuer Roman fertig werden soll.

Klappt das nicht, wird halt erweitert.
Aber IMO ist es gut, sich ein Ziel zu setzen. Es hilft, sich zu motivieren, speziell an Tagen, wo man eh nix anderes zu tun hat  (z.B. freie Tage) und auch sonst nix anderes anliegt.

Da kommt man dann schnell in Versuchung zu sagen... ach was solls.
Aber wenn ich dann sehe, okay ich habe bis zum gewünschten Fertigstellungstermin noch einen Monat Zeit, dann habe ich einen Grund mehr, mich aufzuraffen und an den PC zu setzen.
Es ist halt auch eine Motivation.

Und wenn es dann nicht klappt... okay, pech, es gibt immer auch unvorhergesehene Dinge, die einen aufhalten können.
Dann erweitere ich die "Deadline" halt.

Sie ist also bei mir nicht starr gesetzt, aber eine Art "Richtlinie" soll sie schon sein.
Sonst wird man evtl. nie fertig, weil man die Arbeit selbst im Urlaub, an freien Tagen oder auch anderen Gelegenheiten sich mal längere Zeit am Stück auf das Schreiben zu konzentrieren, immer nur vor sich herschiebt.

Fleetadmiral J.J. Belar

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Antw:Schreibblockade - was tun?
« Antwort #138 am: 10.06.12, 22:58 »
@ David

Und da erkenne ich einen signifikanten (Ich liebe das Wort) unterschied zwischen dir und mir. Was ja nicht schlecht ist. Aber zum einen sehe ich das Schreiben an meinen Geschichten nicht als Arbeit, sondern als Vergnügen und zum anderen ist es bei mir so, wenn ich mir eine Deadline setze, schiebe ich es erst Recht nach dem Motto: "Ich hab ja noch Zeit" vor mir her. Deshalb habe ich auch erkannt, dass ich am besten bin, wenn ich ohne jeden Druck schreibe, was man imo auch an meinen Geschichten sieht. Zum einen sind sie länger geworden zum anderen imo komplexer und durchdachter. Früher habe ich in einer Woche eine Geschichte geschrieben.

Gruß
J.J.
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ulimann644

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Antw:Schreibblockade - was tun?
« Antwort #139 am: 10.06.12, 23:09 »
@ David

Und da erkenne ich einen signifikanten (Ich liebe das Wort) unterschied zwischen dir und mir. Was ja nicht schlecht ist. Aber zum einen sehe ich das Schreiben an meinen Geschichten nicht als Arbeit, sondern als Vergnügen und zum anderen ist es bei mir so, wenn ich mir eine Deadline setze, schiebe ich es erst Recht nach dem Motto: "Ich hab ja noch Zeit" vor mir her. Deshalb habe ich auch erkannt, dass ich am besten bin, wenn ich ohne jeden Druck schreibe, was man imo auch an meinen Geschichten sieht. Zum einen sind sie länger geworden zum anderen imo komplexer und durchdachter. Früher habe ich in einer Woche eine Geschichte geschrieben.

Gruß
J.J.

Eine Deadline setze ich mir auch nicht.
Ich erstelle zwar eine Jahresplanung, aber das haut nicht immer hin (die für dieses Jahr kann ich gepflegt vergessen...) Macht aber nix - die Planung ist eh nur dazu da um grob zu umreißen, was ich vorhabe - kann immer anders kommen. Auch dadurch, dass ich Storys vorziehe oder hinten an stelle...

Meine Motivation beziehe ich aus der Freude am Schreiben und dem Willen, eine Geschichte letztlich auch fertig geschrieben vor mir zu haben. Nicht damit sie fertig ist - sondern um diese fiktiven Universen weiter mit Leben zu füllen und zu sehen, wie sie wachsen - wie sich die Figuren darin entwickeln, und um mich mit diesen Figuren zu freuen, oder mit ihnen zu leiden...

David

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Antw:Schreibblockade - was tun?
« Antwort #140 am: 10.06.12, 23:26 »
Ja, man sieht, dass man auch mit unterschiedlichen Wegen zum Erfolg kommen kann, JJ.
Wie gesagt, es ist auch keine Deadline, die ich mir setze.
Es ist... hm,... wie kann ich das richtig ausdrücken... eher eine Art "Wunschziel".

Der Roman sollte schon, so in etwa in der gesteckten Zeit fertig werden, aber es ist kein Muss.
Dennoch will ich ihn auch nicht ständig vor mir herschieben.

Nachdem ich "Büchse der Pandora" 2009 geschrieben hatte, hatte ich mir das Ziel gesetzt, einen Roman pro Jahr zu schreiben.
2010 klappte das im Grunde nicht, dann hatte ich das Buch zu "Guardian Angel" umgeschrieben und es wurde noch vor Ende 2010 fertig.
Wobei ich in dem Falle - ihr wisst es - ja eine zusätzliche Motivation hatte.

2011 war nix, auch wenn ich an "Opferung" gearbeitet hatte.
Leider ging mir durch einen Systemfehler die Datei verloren, also hieß es für mich: Noch mal von vorn.

Ich würde mich schon freuen, wenn die zweite Version noch dieses Jahr fertig wird.
Je eher desto besser.
Ich würde mir Herbst 2012 wünschen, damit ich noch in diesem Jahr mit den Planungen für das nächste Werk beginnen kann.

Natürlich klappt das bei mir auch nicht immer, was mich dann schon ärgert.
Wenn ich mir ein Ziel setze, will ich es auch erreichen.
Aber dann setze ich mir eben ein neues Ziel, das ich dann erfüllen möchte.

Irgendwie bin ich halt einfach ein "Wettkampf-Typ".
« Letzte Änderung: 10.06.12, 23:31 by David »

Lairis77

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Antw:Gut Ding will Weile haben
« Antwort #141 am: 11.06.12, 09:56 »
Kaum zu glauben, aber ich sitze jetzt bereits seit 7 Monaten am Roman "Opferung" (Tag 220).

Defender 5 hat doppelt so lange gedauert und ist trotzdem fertig geworden. ;)
Ich setze mir schon lange keine Release-Termine mehr, aber unfertige Sachen mag ich gar nicht.

Was Schreibblockaden bzw. Durchhänger angeht, kommen sie bei mir für gewöhnlich in der Mitte des Buches vor. Meistens fange ich ziemlich flott an und denke jedesmal ganz optimistisch, in 2 Monaten steht das Ding - aber plötzlich steckt der Teufel wieder irgendwo im Detail :(. Schlimm wird es auch, wenn ich das Gefühl habe, die aktuelle Episode wird nicht so gut wie der vorherige oder entspricht aus irgendeinem anderen Grund nicht meinen Erwartungen (siehe Defender 5 und 6). Dann verliere ich ganz schnell die Lust und mache nur noch weiter, weil ich halbe Sachen hassen. Bin ich bis zu einem bestimmten Punkt gekommen, sollten die Zeit und das Gehirnschmalz, welche hineingeflossen sind, nicht für die Tonne sein! 

Hinzu kommt bei mir leider: Ich bin schreibfaul - besser gesagt: tippfaul ;). Gäbe es ein Gerät, dass mir die Ideen direkt aus dem Kopf saugt und in Schriftform bringt, so dass ich nur noch ein paar Korrekturen vornehmen müsste, wäre mindestens die erste Defender-Staffel fertig. Aber wenn ich schon den ganzen Tag am PC sitze, hab ich nach Feierabend mehr Lust, rauszugehen. Gerade im Sommer. Mein Output ist generell zurückgegangen, seit ich Vollzeit arbeite.

ABER: Das Glücksgefühl, wenn ein Buch endlich fertig ist, macht die Tage wieder wett, an denen man sich selbst in den Hintern treten muss, damit es überhaupt vorwärt geht. Ich habe ein Ziel und das verliere ich nicht auf halber Strecke aus den Augen. Selbst wenn es mal länger dauert ^^.
"Ich habe diese Geschichte nur gepflanzt, aber sie wächst, wie sie will, und alle verlangen, dass ich voraussehe, welche Blüten sie treiben wird." (Cornelia Funke: Tintentod)


David

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Antw:Schreibblockade - was tun?
« Antwort #142 am: 11.06.12, 10:31 »
Hast du es schon mal mit einer Diktiersoftware versucht?

Es gibt mittlerweile gute Programme, die fast fehlerfrei ins Headset gesprochenen Text auf Papier bringen können.
Das würde dir das Schreiben ersparen,... zumindest bis zur Korrektur.

Wäre doch mal eine Überlegung wert.

David

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« Antwort #143 am: 14.07.12, 23:40 »
Ich habe da mal eine Frage an euch:

Kennt ihr das auch?
Ihr arbeitet an einem Roman, mit dem ihr bislang gut zurecht gekommen seid - inklusive einiger kleinerer Durchhänger - und so langsam nähert ihr euch dem Höhepunkt oder gar dem Ende der Story und dann geht plötzlich nichts mehr?

Im Prinzip wisst ihr, wie es weiter gehen soll, vielleicht sogar sehr detailliert und ihr könntet einfach loslegen... aber irgendetwas hält euch zurück.
Die Worte, Sätze und Szenen wollen nicht aufs Papier kommen, obwohl ihr eigentlich wisst, wie die nächste Szene aussehen soll.

Ich habe im Moment genau das Problem.

Drei Baustellen, ich weis eigentlich genau, worauf ich hinarbeite, bzw. wie die Szene aussehen und enden soll, aber es will einfach nicht weitergehen.

Ich habe momentan keine Ahnung, wie ich dieses Problem lösen kann.
Hat einer von euch das schon mal erlebt? Vielleicht auch kürzlich?

Wie habt ihr den Knoten zum Platzen gebracht?
Ich hoffe auf eure Hilfe.

Mr Ronsfield

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Antw:Schreibblockade - was tun?
« Antwort #144 am: 15.07.12, 01:12 »
Ein bisschen Ablenkung hilft da meistens. Ein Game spielen oder auch rausgehen, Sport machen, oder mit Freunden treffen Sich einfach ablenken!
So ist es zuminest bei mir mit dem 3D Modelling!
Bazinga / STO:  Angus Ronsfield@MrRonsfield

"I'll be a Browncoat forever"


David

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Antw:Schreibblockade - was tun?
« Antwort #145 am: 15.07.12, 01:32 »
Hm,... draußen war ich heute schon *check*
Evtl. fahre ich heute Nachmittag zu meiner Familie.

Da kann ich mir vielleicht noch mal etwas Input von einer anderen Sichtweise holen.
Das kann ja evtl. auch weiterhelfen.

Dennoch,... es ist ärgerlich.

=A=

Ein weiteres Problem ist, dass ich bei dieser Szene zwar Hilfe brauchen kann, aber ich möchte sie hier nicht vorstellen oder beschreiben, denn es ist die wichtigste Szene des ganzen Romans und ich will hier auf keinen Fall spoilern, da ich euch später den Spaß am lesen nicht verderben möchte.

Ihr seht: ich stecke in einer echten Problemsituation.  :wall

=A=

Hm,... im Prinzip könnte ich die Szene mit wenigen Absätzen beenden und direkt die nächste Szene einleiten... aber dafür, dass ich jetzt so lange auf die Szene hingearbeitet habe, ist mir das einfach zu wenig.
Und außerdem muss noch das ein oder andere passieren.

Damn, ich will mir doch nicht umsonst die Nacht um die Ohren geschlagen haben.
« Letzte Änderung: 15.07.12, 04:18 by David »

Max

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Antw:Schreibblockade - was tun?
« Antwort #146 am: 15.07.12, 12:58 »
Hmm, also das Problem stellt sich mir, wenn ich so drüber nachdenke, eigentlich so gut wie nie. Sobald ich sich bei einer Geschichte von mir das "inhaltiche Gefüge" formiert hat, ist der Rest kein Problem, weil mir das Beschreiben und Erzählen der Szenen immer relativ wenig Mühe bereitet. Im Gegenteil. Die Parabel im elften Kapitel von "Fremde eigene Welten" lief eigentlich wie von selbst.

Vielleicht ist der Rat mit der Ablenkung aber wirklich der beste für Dich. Darüber hinaus kann ich mir noch vorstellen, dass Du eventuellen noch versuchen kannst, auf die richtige Stimmung für eine Szene zu warten; dass Deine Gemütsverfassung also sozusagen ideal zu der Szene passt, die Du beschreiben möchtest. Vielleicht geht es dann leichter.

David

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Antw:Schreibblockade - was tun?
« Antwort #147 am: 15.07.12, 13:08 »
Hm,... interessanter Gedanke.
Mal schauen, vielleicht finde ich in meiner  Musikdatenbank etwas passendes.

Danke.

ulimann644

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Antw:Schreibblockade - was tun?
« Antwort #148 am: 15.07.12, 16:39 »
@David
Bei mir komm das auch eher selten vor.
Einerseits habe ich zumeist eine recht genaue Vorstellung von dem, was ich haben will - zum anderen passiert es viel häufiger, dass mir zu manchen Szenen eher zu viele Ideen kommen, und ich letztlich nur eine nehmen kann. (Auch das hält mitunter auf...)

Was schon mal passieren kann ist, dass ich schlicht keinen Antrieb zum Schreiben habe - dann bringt man nur Stuss zusammen. In solchen Phasen denke ich dann: "Lass es doch..." und schreibe eben nicht. Irgendwann juckt es mich dann schon wieder, und die Geschichte nimmt seinen Fortgang (und zwar einen Besseren, als würde ich etwas erzwingen...)

Allgemein:
Es kann schon mal haken, aber bisher ist mir das fast immer bis maximal zur Hälfte einer Geschichte passiert - danach weniger, da ich (auch dank eines Exposés) dann alles soweit vorbereitet habe, dass es ab da fast wie von selbst fluppt...

Lairis77

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Antw:Schreibblockade - was tun?
« Antwort #149 am: 16.07.12, 18:47 »
Es kann schon mal haken, aber bisher ist mir das fast immer bis maximal zur Hälfte einer Geschichte passiert - danach weniger, da ich (auch dank eines Exposés) dann alles soweit vorbereitet habe, dass es ab da fast wie von selbst fluppt...

Manchmal steckt aber der Teufel im Detail.
Blödes Beispiel: Du hast im Exposé notiert "Sie befreien XYZ aus dem Hochsicherheitsgefängnis" - hast aber - wenn es soweit ist - gar keinen Plan, wie die Sicherheitsvorkehrungen im Knast aussehen. Dann könnte es tricky werden, denn planlose Rettungsoperationen fluppen eher nicht :P.
Wobei ich an solchen Stellen das Expose schon etwas detaillierter halte, denn meistens hackt eine Geschichte wegen logischer Ungereimtheiten.

Aber es kann auch sein, dass man z.B. für die Handlung einen Nebencharakter braucht, der einfach nicht "leben" will: Wenn der Dorfälteste auf dem düsteren Mittelalterplaneten nur ein langweiliger alter Mann mit Bart ist, kriegt man wenig Lust, seine Hauptchars mit dem Typ interagieren zu lassen. Kommt dann noch Zeitmangel hinzu, bleibt u.U. die Geschichte wochenlang liegen :(.
Da hilft nur: Entweder die Szene mit dem Dorfältesten so kurz wie möglich zu halten und so mit Informationen vollzupflastern, dass der Leser gar nicht mitkriegt, wie wenig dieser Dorfälteste die Bezeichnung "Charakter" verdient ... Oder man lässt die Szene erst mal liegen, springt zur nächsten und wartet auf die rettende Inspiration, um dem Kerl noch etwas interessanter zu machen ;).

Wobei ich sagen muss, solche "Hänger" passieren mir immer nur im Mittelteil. Am Anfang flutscht es und am Ende flutscht es noch besser :).
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