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Der TNG Episoden Thread
Max:
--- Zitat von: Star am 02.10.13, 19:37 ---Eh? Alleine für die Idee des Kristallwesens hat die Episode eigentlich schon ein paar Pluspunkte verdient - das war wirklich mal was neues, vor allem auch optisch. Und der Ansatz, dass es sich dabei eben auch nicht einfach um ein Monster, sondern um ein Lebewesen, wie jedes andere handelt, war auch hervorragend und der Versuch der Kommunikation mehr als löblich und reines Star Trek, wie ich finde. Vor allem in Hinsicht darauf, dass die Lebensform eine für einen der Hauptcharaktere "wichtige" Figur grillte.
--- Ende Zitat ---
Also ich verstehe die harte Bewertung auch überhaupt nicht.
Zur emotionalen Beteiligung Rikers meinte Schneider, wenn ich mich recht erinnere (dass ich die Bewertung gelesen habe, liegt schon ein klein wenig zurück), dass daraus noch mehr Konflikte hätten erwachsen sollen. Aber das gilt ja für TNG allgemein und ich denke, es würde mir leicht finden, eine Folge zu finden, die er mit 9 oder 10 Punkten bewertet hat, wo man auch mehr Spannung zwischen den Figuren spüren hätte können.
Eigentlich ist nur der Kommunikationsversuch Star Trek-like. Ich kann nicht verstehen, wie man an die Folge anders herangehen will. Ich habe gerade nachgeschaut: "Horta rettet ihre Kinder" hat von Schneider 7 Punkte bekommen, obwohl da die Ausgangssituation praktisch dieselbe ist.
In der Data-Lore-Folge, das muss man natürlich zugeben, war das Kristallwesen schon einmal aufgetaucht. Das heißt, es ist keine Erfindung genau dieser Folge. Aber hier hat man sich eingehend um dieses Wesen gekümmert und eine Art "rudimentäre Intelligenz" herausgefunden und das ist doch eine spannende Basis.
Gut, ich kann verstehen, dass man da ganz subjektiv an die Sache rangeht und wahrschinlich wird Bernd Schneider da noch irgendetwas mit der Episode assoziieren, das in einem Review für einen Außenstehenden nicht greifbar wird. Anders ist mir eine Bewertung von 0 (nicht von 3, 2 oder 1; Null muss ja bedeutet, dass die Folge in seinen Augen nicht das Geringsten richtig macht) nicht zu erklären.
--- Zitat von: Star am 02.10.13, 19:37 ---Der Roman "Die Hunde des Orion", den ich für einen der allerbesten der gesamten Trek-Lit halte, greift übrigens nicht nur noch einmal die Kristallwesen auf, sondern auch viele andere Kosmozoane Lebensformen, um eine tolle Geschichte über ein komplexes Öko- beziehungsweise Kosmo-System zu erhählen, in der die Kristallwesen auch eine wichtige Rolle spielen. Kann ich jedem nur wärmstens emfpehlen!
--- Ende Zitat ---
Hmm, okay, das klingt wirklich gut. Also wenn ich mir dann wirklich mal ein ST-Buch bestelle, hast Du da wirklich schon ein paar gute Tipps für mich gehabt. Danke :)
Leela:
--- Zitat von: Max am 02.10.13, 19:14 ---Die Folge 5x04 "Das Recht auf Leben"/"Silicon Avatar" hat von ihm die schlecht-möglichste Wertung von 0 Punkten erhalten.
Ich würde jetzt gerne von Euch wissen, ob Ihr die Folge auch so schlecht findet.
--- Ende Zitat ---
Ich sag mal unverfrorener Weise "Ja".
Es ist eine der Folgen die ich am seltensten gesehen habe und ich glaube das hat ihre Gründe. Zum anderen hat die Folge das Pech von einigen herausragenden Folgen der vierten Staffel eingerahmt zu sein.
Ich versuche mal meine gründe zu nennen, warum ich die Folge nicht so dolle fand;
* das Kristallwesen, schon wieder - ich finds nicht schlecht - aber ich brauch es auch nicht über mehrere Folgen, denn es kommt nix neues dazu
* das die komische Forscherin Data anmacht ist wieder voll das Star Trek Drehbuch 100% Klischee "Er sieht so aus wie der Böse, also ist er bestimmt auch böse" wie wir es seit TOS kennen als Spock unter Verdacht stand ein "Romulaner" zu sein... zum 1000 mal dieses Drehbuch... nö.
* tatsächlich hat Schneider nicht unrecht mit seinem Borg-vergleich... die Crew, allen voran Picard, scheinen von dem Wesen und seiner "Schönheit" ziemlich fasziniert... und wollen es irgendwie nicht zerstören oder gar als "Böse" einstufen. Ich meine, bei Armus(?) der Tasha Yar killte ging das deutlich schneller... wahrscheinlich weil er Schwarz und pechig war, statt kristallin und schön
* Picard ist zusätzlich ziemlich naiv... das er lange Zeit nicht mitbekommt das die Forscherin das Kristallwesen eigentlich zerstören will spricht nicht für ihn oder seine Crew.
*Aber auch der Plot "Besessener Forscher/Entdecker nimmt Rache an Wesen das seine Familie tötete" ist sowas von abgegriffen...
* zusätzlich läuft das Kristall-Wesen immer noch in einem Fantasy Kleidchen rum... es "saugt Lebensenergie ab".... Fein. Ist mal jemand auf die Idee gekommen zu fragen was das denn genau ist? Lebensenergie? Statt also mal zu klären (wissenschaftlich) was das Wesen hier also zu sich nimmt.... nix. Das ist genauso wie wenn man behauptet es "frisst Seelen".
Also ja, die Folge nervt auch mich. Klar, es gibt noch schlechtere. Aber sie ist auch eine der schlechteren der TNG. Das rettet auch das Kristallwesen nicht. Und nach einer Folge wie "Ro" fällt sie doppelt negativ auf...
Max:
--- Zitat von: Leela am 04.10.13, 22:02 ---Ich sag mal unverfrorener Weise "Ja".
--- Ende Zitat ---
Na das führt ja wieder zu einer Diskussion ;) :D :thumbup
--- Zitat von: Leela am 04.10.13, 22:02 ---Es ist eine der Folgen die ich am seltensten gesehen habe und ich glaube das hat ihre Gründe. Zum anderen hat die Folge das Pech von einigen herausragenden Folgen der vierten Staffel eingerahmt zu sein.
--- Ende Zitat ---
Die Staffel, in der auch "Das Recht auf Leben" ist, ist grundsätzlich nicht schlecht, aber ich finde, auch diese Folge fällt wirklich nicht soooo negativ auf.
--- Zitat von: Leela am 04.10.13, 22:02 ---* das Kristallwesen, schon wieder - ich finds nicht schlecht - aber ich brauch es auch nicht über mehrere Folgen, denn es kommt nix neues dazu
--- Ende Zitat ---
Na ja, gut, das kann man natürlich so sehen. Aber es sind nur zwei Auftritte und der erste findet in der ersten Staffel statt und hier sind wir schon in der fünften. Da liegt schon viel Zeit dazwischen und das Wesen war im Vergleich zu anderen, die immer wieder auftauchten (Romulaner, Klingonen, Ferengi, Bajoraner) mal wirklich originell. Ich bin auch ein Verfechter davon, selbst interessante Wesen nicht oft auftauchen zu lassen, damit ihnen der "Zauber" nicht abhanden geht, aber Folgen wie "BotW" wäre auch nicht entstanden, wenn man es bei so einem Auftritt belassen hätte.
--- Zitat von: Leela am 04.10.13, 22:02 ---* das die komische Forscherin Data anmacht ist wieder voll das Star Trek Drehbuch 100% Klischee "Er sieht so aus wie der Böse, also ist er bestimmt auch böse" wie wir es seit TOS kennen als Spock unter Verdacht stand ein "Romulaner" zu sein... zum 1000 mal dieses Drehbuch... nö.
--- Ende Zitat ---
--- Zitat von: Leela am 04.10.13, 22:02 ---*Aber auch der Plot "Besessener Forscher/Entdecker nimmt Rache an Wesen das seine Familie tötete" ist sowas von abgegriffen...
--- Ende Zitat ---
Die Forscherin ist wirklich ein Schwachpunkt der Folge. An sich ist sie ja gar nicht schlecht konstruiert; einigermaßen glaubwürdig jedenfalls. Wie sie emotional beeinfusst ist, kommt an sich gut rüber, ist aber natürlich auch kein fundamental neues Konzept. Dass jemand böse wirkt und dann auch böse ist - aus heutiger Sicht ist das fast schon wieder originell. Bei so vielen Serien (sowas wie die typischen Serienkrimis alter Garde) kann man sich darauf verlassen, dass der Mörder oder Bösewicht genau die Figur ist, die der Zuschauer durch die einfachsten Methoden der Sympathielenkung als netten Kerl ein klein wenig ins Herz geschlossen hat.
Hier kommt für mich dazu: Meiner Erinnerung nach hat Marr ja auch die längste Zeit gar nicht vorgegeben, die "Gute" zu sein. Dass sie das Wesen nicht mag, ist doch kein Geheimnis gewesen. Hier kann man natürlich die Frage stellen, ob es dann klug von der Sternenflotte (und von Picard als ihr Vertreter vor Ort) war, sich so auf sie "zu verlassen".
--- Zitat von: Leela am 04.10.13, 22:02 ---* tatsächlich hat Schneider nicht unrecht mit seinem Borg-vergleich... die Crew, allen voran Picard, scheinen von dem Wesen und seiner "Schönheit" ziemlich fasziniert... und wollen es irgendwie nicht zerstören oder gar als "Böse" einstufen. Ich meine, bei Armus(?) der Tasha Yar killte ging das deutlich schneller... wahrscheinlich weil er Schwarz und pechig war, statt kristallin und schön
--- Ende Zitat ---
Ich finde den Vergleich immer noch nicht sonderlich passend.
Der erste Unterschied: Mit den Borg ist die Kommunikation gescheitert - mit dem Kritallwesen (noch) nicht. So kann niemand sagen, ob man für das Kritallwesen nicht eine Ausgleichsform (zur Nahrungsaufnahme?) hätte finden können und vorab weiß eben auch niemand, warum das Wesen das tut, was es tut. Wäre der Kommunikationsversuch gescheitert, könnte man immer noch überlegen, welche Konsequenzen zu ziehen wären.
Es geht weiter: Die Borg treffen quasi eine willentliche Entscheidung, Böses zu begehen. Man kann ja nicht sagen, dass es in ihrer Natur läge, es sei denn, man definiert die Zivilisationsentwicklung, die diese kybernetische Lebenform genommen hat in die Richtung, dass eine Politik zu einem Naturell (tja, zu einem Instinkt?) geworden wäre, was ich auf Anhieb dann doch ein wenig gewagt fände, auch wenn man dafür freilich auch Argumente finden kann. Beim Kristallwesen kann man in Ermangelung eines anderen Wissens (das sich nur durch Forschung oder den Kommunikationsversuch eingestellt hätte) eben auch denken, dass es sich um einen Instikt handelt. Überspitzt ausgedrückt: Sollte man einen Hai töten, wenn man auf ihn trifft, weil Haie schon Menschen angegriffen und getötet haben?
Was man nämlich nicht übersehen darf: Es sagt ja niemand, dass man sich nicht gegen das Kristallwesen verteidigen dürfte, wenn man von ihm angegriffen wird. Aber quasi losziehen, um es zu finden und zu töten..? Wäre das auch die Politik der Sternenflotte gegenüber den Borg, wenn die nicht so leistungsfähig wären (und so ein Unternehmen deswegen so gefährlich wäre)?
Dass man von der Schönheit fasziniert ist, macht die Sache doch umso interessanter. Sogar Marr findet das Wesen schön (was bei ihr aber nicht für ein Umdenken sorgt). Das ist doch spannend, wenn man merkt, wie leicht man von solchen Faktoren beeinflusst wird. Ergänzt wird das dadurch, dass man eben gar nichts über das Wesen weiß: Die Tat - Mord - ist böse, das Äußere ist ästhetisch, und das Wesen selbst ist einfach so fremdartig, dass man sich (vielleicht wie bei Horta) an sich nicht trauen darf, aus Tat oder Äußerem Schlüsse zu ziehen. (Letztenendes geht auch hier der Borg-Vergleich nicht auf, weil deren Ziele klar artikuliert werden und sich an gängigen Mustern orientieren).
Armus, nun ja, Armus erwies sich als das Real gewordene Böse (wobei die Folge das Wesen auch so portraitiert hat, dass es wiederum durch Gefühle wie Wehmut oder Trauer komplexer wird). Aber auch hier wieder: Die Lösung, die Picard am Ende wählt, ist in dem Sinne wirklich auch brutal, indem er Armus in seiner Isolation lässt. Allerdings sucht er nicht die Vernichtung dieser eigenartigen Lebensform (was ja wahrscheinlich mit ein paar Torpedosalven möglich gewesen und in einem TNG-Kinofilm mit so einem Plot am Ende auch mit hoher Wahrscheinlichkeit passiert wäre!)
--- Zitat von: Leela am 04.10.13, 22:02 ---* Picard ist zusätzlich ziemlich naiv... das er lange Zeit nicht mitbekommt das die Forscherin das Kristallwesen eigentlich zerstören will spricht nicht für ihn oder seine Crew.
--- Ende Zitat ---
Da stimme ich Dir rundum zu! Sie merken es nicht nur nicht, sie sind auch unfähig, sie im entscheidenden Moment aufzuhalten.
--- Zitat von: Leela am 04.10.13, 22:02 ---* zusätzlich läuft das Kristall-Wesen immer noch in einem Fantasy Kleidchen rum... es "saugt Lebensenergie ab".... Fein. Ist mal jemand auf die Idee gekommen zu fragen was das denn genau ist? Lebensenergie? Statt also mal zu klären (wissenschaftlich) was das Wesen hier also zu sich nimmt.... nix. Das ist genauso wie wenn man behauptet es "frisst Seelen".
--- Ende Zitat ---
Joah, das empfinde ich eher als eine Art bemerkenswertes Detail - aber eben auch "nur" als Detail. Lebensenergie ist eine Art Umschreibung für eine biologische Basis, die Seele wäre etwas Metaphysisches. Nerven geben "Informationen" über elektrische Reize weiter. Vielleicht kommt dieses System zum Erliegen? Irgendwas ließe sich da schon spekulieren.
--- Zitat von: Leela am 04.10.13, 22:02 ---Also ja, die Folge nervt auch mich. Klar, es gibt noch schlechtere. Aber sie ist auch eine der schlechteren der TNG. Das rettet auch das Kristallwesen nicht.
--- Ende Zitat ---
Ich finde, die Folge bleibt durch die Interaktion der TNG-Crew mit Marr deutlich unter den Möglichkeiten. Und sie ist für TNG-Verhältnisse eine wenig gewagt, weil sie eben nicht in ein Happy Ending mündet. Letzteres finde ich persönlich ja ein wenig schade, einfach durch meine Vorliebe für die Utopie.
--- Zitat von: Leela am 04.10.13, 22:02 ---Also ja, die Folge nervt auch mich. [...] Und nach einer Folge wie "Ro" fällt sie doppelt negativ auf...
--- Ende Zitat ---
Ich finde es immer wieder erstaunlich, wie sehr sich die Geschmäcker unterscheiden. Die Worte "nervt" und "Ro" sind für mich zum Beispiel praktisch untrennbar miteinander verbunden. Ro nervt mich praktisch bei jedem Auftritt.
Ich fand auch das Konzept der Bajoraner an sich auch relativ platt, so direkt und ohne irgendwelche Feinheiten wie auf natürlich durchaus wichtige Themen wie Flucht und Vertreibung, Terror und Krieg und dergleichen mehr anspielt wurde. (Einen wirklichen "Mehrwert" in dem Sinne, dass Thesen aufgestellt würden, wie man hier "utopischer" werden kann, haben mir die Bajoraner-Folgen aber auch nicht gegeben). Dazu kommt, dass ich für Konzepte wie die Bajoraner (und die Cardassianer dazu) keine Science Fiction brauche. Sowas kann im Gegensatz zum Kristallwesen auch schlicht auf der Erde sogar in verschiedenen Jahrzehnten und Jahrhunderten spielen.
Leela:
Diskussion.... ha! Aber hallo!
--- Zitat ---Es geht weiter: Die Borg treffen quasi eine willentliche Entscheidung, Böses zu begehen.
--- Ende Zitat ---
Das ist aber auch nicht ganz so. Schon zu TNG Zeiten wird klar das die Borg aus ihrer Sicht "Gutes" wollen. Sie halten die kybernetische Verbindung für den nächsten Entwicklungsschritt und haben beschlossen alle auf dieses Niveau zu hieven - auch gegen ihren willen. Als "Böse" stufen sie das keineswegs ein. Sondern als Art Dienst am Universum.
Die "frühen" Borg haben auch noch viel weniger diesen "Eroberungstouch" den sie später bekommen haben.
Ein zweites Detail ist zudem auch bemerkenswert: Die Kommunikation mag scheitern... aber das heisst sie ist erstmal möglich gewesen und es besteht die Chance sie womöglich wieder aufzunehmen. Zu dieser Hoffnung gibt es auch durchaus Anlass - denn die Borg gehen planvoll und überlegt vor. Sie stillen nicht "instinktiv" einen Hunger wie zB das Kristallwesen. Und Pläne und Gründe lassen sich beeinflussen... Hunger nicht.
Insgesamt sind die Borg versteh- und berechenbar. Da (auf ihre Weise) vernuft gesteuert. Bei ihnen gibts als zumindest Grundlagen für eine Kommunikation.
--- Zitat ---Sollte man einen Hai töten, wenn man auf ihn trifft, weil Haie schon Menschen angegriffen und getötet haben?
--- Ende Zitat ---
Ich erweitere es; Du siehts aus einiger Entfernung wie ein sehr grosser Hai eine Gruppe Menschen angreift. Du weisst, dieser Hai hat schon sehr sehr viele Menschen getötet. Nimmst Du jetzt Deine Taucherlampe und morst dem Hai etwas zu... in der Hoffnung er hört generell auf damit, oder nimmst Du die Harpune und versucht ihn richtig zu treffen?
Du könntest natürlich auch nur einen Warnschuss setzen - oder ihn verletzen. Auf die Gefahr und hohe Chance hin, dass er Dich... platt macht. Er ist nämlich ziemlich gross.
--- Zitat ---Was man nämlich nicht übersehen darf: Es sagt ja niemand, dass man sich nicht gegen das Kristallwesen verteidigen dürfte, wenn man von ihm angegriffen wird. Aber quasi losziehen, um es zu finden und zu töten..?
--- Ende Zitat ---
Aber ja. Zum einen; eine Verteidigung gegen das Kristallwesen gab es mit grosser Wahrscheinlichkeit bereits mehrfach - Kolonien die es ausradiert hat (immerhin die gesamte Oberfläche) haben sicher nicht zugesehen und still gewartet bis sie dran waren, sondern auch mal einen Phaser abgefeuert... Das das Kristallwesen zumindest schon mehrfach auf eine Nadelstichartige Verteidigung getroffen ist, davon würde ich also ausgehen.
Trotzdem kommt es immer wieder...
Um das Beispiel mal zu erden; Einen Wolf der beständig in ein Dorf einbricht und einen Bewohner nach dem anderen abholt - den jagt man irgendwann. Man wartet irgendwann nicht mehr bis er wieder Nachts irgendwo überraschend auftaucht und jemand wegschleppt.
--- Zitat --- Armus, nun ja, Armus erwies sich als das Real gewordene Böse (wobei die Folge das Wesen auch so portraitiert hat, dass es wiederum durch Gefühle wie Wehmut oder Trauer komplexer wird). Aber auch hier wieder: Die Lösung, die Picard am Ende wählt, ist in dem Sinne wirklich auch brutal, indem er Armus in seiner Isolation lässt. Allerdings sucht er nicht die Vernichtung dieser eigenartigen Lebensform (was ja wahrscheinlich mit ein paar Torpedosalven möglich gewesen und in einem TNG-Kinofilm mit so einem Plot am Ende auch mit hoher Wahrscheinlichkeit passiert wäre!)
--- Ende Zitat ---
Das habe ich anders in Erinnerung... Armus selbst sagt ja das.... bereits die Bewohner von denen er Abstammt gegen ihn vorgegangen wären, als das aber Erfolglos blieb, sie den Planeten verliessen. Er ist also, wie eben eine Allergorie auf das Böse, unzerstörbar. Weswegen Picard das auch nicht in Erwägung zieht... so in etwa erinnere ich mich daran.
--- Zitat ---Lebensenergie ist eine Art Umschreibung für eine biologische Basis
--- Ende Zitat ---
Ich bin mal fies: Das (was Du schreibst) ist nur die Erklärung eines... inhaltsleeren Begriffes mit einem abstrakten Überbegriff der erneut nichts aussagt.
Die Lebensenergie ist also eine Biologische Basis... die Menschen wie Gras, wie Mücken wie Bäumen gemein ist? Und die "entzogen" werden, also im Umkehrschluss auch "zugegeben" werden kann? Woher kommt diese Basis.. diese Energie? Wieso stirbt ein Wesen, wenn man dieses Etwas entzieht und... kann man tote Materie beleben, wenn man es "zugibt"?
Es wundert mich das Du den Begriff einfach so hinnimmst... es ist wirklich ein "Glaubensmotiv" bis hin in romantische Fantasy rein. Aywa und der Geist der allen Dingen inne wohnt... ;)
--- Zitat ---Ro nervt mich praktisch bei jedem Auftritt.
--- Ende Zitat ---
Sie ist und bleibt für mich eine der stärksten TNG Figuren.... einfach weil sie unagepasst ist nicht in diese heile TNG Muster "lasst uns doch alle Freunde sein" passt. Genau genommen gab es ihre Rolle früher schon (Tasha Yar, beide Figuren haben erstaunliche Parallelen). Sie hat die DS9 Konstellationen vorweggenommen und ist eine der besten Identifikationsfiguren die ich im TNG Universum gefunden habe - gerade wegen ihrer Schwächen.
Sicher ist ihr "Ich bin dagegen" Habitus mitunter etwas... übertrieben und unsinnig, die Autoren haben die Figur mehrfach überzogen. Trotzdem bereichert sie die Crew gerade in dieser Phase von TNG mehr als es manche Hauptfigur tut (zB Riker, Crusher, Geordie oder auch Worf) die alle inzwischen "angepasst" wurden.
--- Zitat ---Ich fand auch das Konzept der Bajoraner an sich auch relativ platt, so direkt und ohne irgendwelche Feinheiten wie auf natürlich durchaus wichtige Themen wie Flucht und Vertreibung, Terror und Krieg und dergleichen mehr anspielt wurde. (Einen wirklichen "Mehrwert" in dem Sinne, dass Thesen aufgestellt würden, wie man hier "utopischer" werden kann, haben mir die Bajoraner-Folgen aber auch nicht gegeben). Dazu kommt, dass ich für Konzepte wie die Bajoraner (und die Cardassianer dazu) keine Science Fiction brauche. Sowas kann im Gegensatz zum Kristallwesen auch schlicht auf der Erde sogar in verschiedenen Jahrzehnten und Jahrhunderten spielen.
--- Ende Zitat ---
Ähm ja.. und wo genau ist da jetzt der Unterschied zu den Romulanern und Klingonen? Den Ferengi und Formwandlern?
Ist deren Konzept jetzt so ausgefeilt und tiefschürfend - zumindest wenn man es mit dem damaligen Auftritt der Bajoraner die erst in 1-2 Folgen vorkamen ins Verhältnis zu den ersten Folgen mit diesen Spezies setzt?
Nach dem Volk mit der Kriegsphilosophie, die Geheimnisvollen intriganten Isolationisten, die Profitgeier, die Ordnungsfanatiker wurde nun die Religiöse Karte gespielt... das ist wirklich platt, aber allerbeste Star Trek Tradition.
Und mit dem Kristallwesen - das seh ich nicht so. Du hast ja selber an dessen Stelle einen Hai, oder ich, einen Wolf gesetzt. Einfach ein grosses bedrohliches Tier. Du kannst auch einen Löwen oder Bären nehmen - und schon kann sich diese Story auch auf der Erde abspielen (http://de.wikipedia.org/wiki/L%C3%B6we#Menschenfressende_L.C3.B6wen)
Und um es mal runterzubrechen, was sind denn die Hauptmotive der Folge und wie geht... sie damit um?
- wir haben einen faszinierten Captain der sehr naiv wirkt durch seine... bereitschaft alles zu glauben
- wir haben den Verlust von Familie und Rachemotive
- wir haben Vorurteile (Data)
Habe ich da was zentrales Vergessen? Und ich finde, zu keinem dieser Dinge trägt die Epoisode wirklich was neues oder gutes oder besonderes bei. :)
Star:
--- Zitat von: Leela am 06.10.13, 17:27 ---Die Lebensenergie ist also eine Biologische Basis... die Menschen wie Gras, wie Mücken wie Bäumen gemein ist? Und die "entzogen" werden, also im Umkehrschluss auch "zugegeben" werden kann? Woher kommt diese Basis.. diese Energie? Wieso stirbt ein Wesen, wenn man dieses Etwas entzieht und... kann man tote Materie beleben, wenn man es "zugibt"?
Es wundert mich das Du den Begriff einfach so hinnimmst... es ist wirklich ein "Glaubensmotiv" bis hin in romantische Fantasy rein. Aywa und der Geist der allen Dingen inne wohnt...
--- Ende Zitat ---
Aber... so kompliziert ist das doch eigentlich gar nicht. Die Fresstrahlen wandeln "irgendwie" die chemiche Energie von Karbonverbindungen in EM-Form um und leiten sie in den Körper der Wesen. Sie geben also übersetzt Schüsse ab, die lebende Materie auflösen auflösen und seine Bio-Energie absorbieren.
Das finde ich jetzt auch nicht so abwegig.
--- Zitat ---Und um es mal runterzubrechen, was sind denn die Hauptmotive der Folge und wie geht... sie damit um?
- wir haben einen faszinierten Captain der sehr naiv wirkt durch seine... bereitschaft alles zu glauben
- wir haben den Verlust von Familie und Rachemotive
- wir haben Vorurteile (Data)
Habe ich da was zentrales Vergessen? Und ich finde, zu keinem dieser Dinge trägt die Epoisode wirklich was neues oder gutes oder besonderes bei.
--- Ende Zitat ---
Nun ja, am Ende bleibt halt ein bitterer Nachgeschmack, weil es auf beiden Seiten nur Verlust und Schmerz gibt. Das mag jetzt kein neuer Ansatz sein, ist mir aber lieber, als wenn zur fröhlichen Treibjagt aufgerufen worden wäre, wo am Ende, nach der Vernichtung der fremden Lebensform die ganze Brückenbesatzung aufspringt und sich jubelnd gratuliert. Das Kristallwesen ist ein "normales", instinktgetriebenes Tier, kein Monster. Es ist nicht böse, handelt nicht aus Wut oder Zorn heraus, sondern folgt wohl einfach nur einem Hungergefühl, was es schon mal nicht schlechter macht, als die Wissenschaftlerin, die sich im Gegensatz zum Kristallwesen von Rache antreiben lässt und dadurch zum Ahab wird. Man darf sich also fragen, wer hier das eigentliche Monster ist. Im Prinzip hat man hier also die Trek-Version von Moby Dick, auch wenn die später bei First Contact noch mal spektakulärer aufgerollt wird.
Der Kommunikationsversuch ist wohl tatsächlich etwas zu... optimistisch, nicht aber der Wunsch, mehr über diese Wesen zu erfahren. Immerhin spielen in jedem Ökosystem (oder Kosmosystem) auch Raubtiere ihre Rolle. Das Dorf vor dem einen Wolf zu verteidigen - nun ja, Fressen und gefressen werden. Das ist okay. Zur Treibjagt gegen die ganze Art auszurufen, und wenn die Wissenschaftlerin die Chance dazu gehabt hätte, hätte sie das zweifellos getan, könnte... Folgen haben und ein Gleichgewicht kippen :)
--- Zitat ---Ein zweites Detail ist zudem auch bemerkenswert: Die Kommunikation mag scheitern... aber das heisst sie ist erstmal möglich gewesen und es besteht die Chance sie womöglich wieder aufzunehmen. Zu dieser Hoffnung gibt es auch durchaus Anlass - denn die Borg gehen planvoll und überlegt vor. Sie stillen nicht "instinktiv" einen Hunger wie zB das Kristallwesen. Und Pläne und Gründe lassen sich beeinflussen... Hunger nicht.
--- Ende Zitat ---
Doch, kann man. Noch nie einen Hund erzogen? ;) :D Mal ganz davon abgesehen, dass es Lore auch geschafft hat, die Lebensform abzurichten. Es sind Tiere. Es gibt Wege diese Lebensformen zu kontrollieren. Vielleicht mit Zuckerbrot und Peitsche, aber das wäre immer noch besser als die Vernichtung.
Was Ro betrifft bin ich aber wieder ganz auf deiner Seite. Einer der besten und interessantesten TNG-Charaktere meiner Meinung nach. Ich hätte gerne mehr von ihr gesehen :)
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