Das ist schon eine unschöne Entwicklung von TNG gewesen, denn ich bin der Meinung, dass man den Posten des Wissenschaftsoffiziers nicht einfach so auf andere wie die OPS aufteilen und umlagern kann.
Im Falle Datas war das schon okay, wie ich finde. Ihm hat man durchaus abgekauft, dass er OPS und SCIENCE verbinden kann. Und bei Kim war der Gedanke wohl, dass man mit Captain Janeway bereits eine mehr als fähige Wissenschaftlerin auf der Brücke hat, von daher kann ich die Entscheidung nachvollziehen, hier erneut auf einen Wissenschaftsoffizier zu verzichten.
Ich finde, Du hast Recht: Bei Data war das kein Problem. Aber die grundsätzliche Anlage fand ich nicht ideal; es gab zwar eine wissenschaftliche Station, aber die war an sich nicht immer besetzt und sieht man mal von Data ab, kann man von einem normalen OPS-Offizier eigentlich kaum erwarten, dass sie mal nebenher auch wissenschaftliche Aufgaben erfüllen. Ich finde, das merkt man bei der "Voyager" schon auch. Janeway hat ja mit dem Captain-Amt genug zu tun, auch wenn sie immer wieder forscht. Natürlich kann man die Mannschaft immer so zusammenstellen, dass jemand aus der Brückencrew diese Aufgabe mitübernehmen kann. An sich halte ich es aber schon für bezeichnend, dass die wissenschaftliche Station bei manchen Schiffen einfach so fehlen scheint (obwohl man sich bei VOY vielleicht gar nicht so beschweren kann, weil die da ja schon das ein oder andere Mal auf ein Raumphänomen gestoßen sind).
Das kann ich dir nicht verdenken.
Und ja, ich hätte die Crew selbst irgendwie nach Hause gebracht, das Schiff aber nicht. Ich kann dir keinen genauen Plot anbieten - so sehr habe ich mir darüber keine Gedanken gemacht. Und natürlich ist es auch nichts besonderes mehr, wenn in der letzten Folge ein Hauptcharakter geopfert wird. In diesem Falle könnte es aber zu mehreren guten Charakterszenen führen - und wenn die Abschlussfolge von Voyager eines brauchte, dann das. Eine der besten Folgen der siebten Staffel (und der gesamten Serie überhaupt) ist "Lineage", die sich damit befasst, dass Torres Angst hat, Paris könnte sie und ihre Tochter verlassen. Umso tragischer wäre es, wenn es am Ende tatsächlich soweit käme. Das würde einen faden Beigeschmack lassen, aber nicht nur bei Torres. Kim, der nichts sehnlicheres als nach Hause wollte, bekäme seine Rückkehr nur zum Preis seines besten Freundes. Bitter. Für einen Schauspieler wäre das Gold. Vor allen Dingen könnte es aber endlich mal zu einer Szene führen, in der sich Janeway für den Verlust eines "Familienmigliedes" (und wir wissen alle, dass sie nur die sieben Hauptcharaktere als Familie angesehen hat) verantworten muss. Man denke da nur an einen Admiral Paris - immerhin ihr alter Mentor -, der am Ende vor ihr steht und sie fragt, wo sein Junge ist. Auch hier könnte man wundervolles Drama draus stricken, tolle Charakterszenen. Denn so wie es in Endgame gemacht wurde, kommt Janeway wie die egoistischste Kuh überhaupt rüber. Lt. Joe Carey, Vater von zwei Kindern, stirbt ein paar Episoden vor der Heimkehrt. Kümmert's Janeway? Nö. Chakotay und Seven sterben - oh, lasst uns die gesamte Zeitgeschichte verändern. Das ist doch ein Witz.
Ja, da waren schon ein paar fragwürdige Relationen dabei, wobei ich mich nicht getraut hätte, Janesways Kernfamilie so offen zu benennen

Die Szene mit dem fragenden Admiral ist mir plastisch vor Augen! Es ware wirklich ein grandiose Szene, wenn man nach seiner Erkundigung, wo sein Sohn sei, einfach nur auf Janeway blendet (so vom Prinzip her wie in "Nemesis", als Picard am Ende von Rikers Erzählung über dessen erste Begegnung mit Data gezeigt wurde). Wenn Mulgrew eine gute Schauspielerin ist, hätte da ein Gesichtsausdruck mehr ausgesagt als ein emotionaler Dialog. Also aus dieser Warte wäre die Opferung Paris' schon was gewesen

Ja, glaub ich auch... Als Vulkanier ist er da... ziemlich dumm aufgehoben. Wobei Odo gar nicht so unähnlich ist... Odos Interesse für "Grechtigkeit" ist ähnlich Emotionslos wie das von Tuvok... Odo ist sogar noch eine Spur schärfer, denn eigentlich verachtet er ja die "Humanoiden" so... ein bisschen.
Ja, Odo und Tuvok sind sich so unähnlich nicht, aber Odo verfügt eben über die Freiheit, seine (negativen) Befindlichkeiten nach außen zu tragen und dadurch schon unverwechselbar zu sein.
Zudem wirft gerade die Taktik an Bord der Voyager einige immens wichtige Fragen auf... Da die Ressourcen den Schiff begrenzt sind, kann es sich eigentlich nicht leisten dauernd in Konflikte verwickelt zu werden. Bereits nach der ersten Staffel ist eigentlich Janeways "Egal was es ist, wir fliegen gerade durch" Politik gescheitert. Die dauernden Scharmützel mit fremden Spezies kosten die Voyager mehr Zeit und Ressorurcen als wenn sie bewohnte Gebiete umfliegt und Umwege in Kauf nimmt... Ein kluger Taktiker müsste Janeway eigentlich dazu raten sich rauszuhalten und sogar Umwege zu fliegen und damit in Opposition zu Janeway gehen.
Na ja, klar, das ist aber halt immer so eine Sache, weil die Autoren das Setting halt so gewählt haben, dass meist der Eindruck entstehen sollte - ob es immer gelungen ist, steht auf einem anderen Blatt -, dass die "Voyager" keine andere Wahl hatte, als mit dem Kopf durch die Wand zu rennen.
Allerdings hätte es aus dramaturgischen Gründen natürlich schon hin und wieder die Möglichkeit gegeben, Tuvok mit berechtigten Einwänden nicht nur eine andere Position vertreten, sondern diese auch am Ende erfolgreich erscheinen zu lassen.
Eine weitere Interessante Frage ist Zb der Nutzen "verbotener" Technologien... wäre ich an Tuvoks Stelle hätte ich mir sofort die Pläne für eine romulanische Tarnvorrichtung aus dem Bordcomputer ausgeben lassen und eine für die Voyager konstruieren lassen... 50% aller Konflikte wären damit wohl entfallen: "Heute kein Feuergefecht wegen fortgeschrittener Unsichtbarkeit, SORRY!" ... und der Vertrag von Algeron gilt im Delta Quadrant nicht.
Auch hier hätte ein gewiefter Taktiker neue Wege gehen können...
Auch die Aufstellung eines Speziellen Operation Teams, wie die MACOs, hätte für die Voyager Sinn gemacht. Gerade die Maquisarden dafür einzusetzen die Guerilla Taktiken ja kennen und auch mal schmutzig kämpfen... noch eine Option.
Nimmt man all das zusammen hätt Tuvok als ziemlich cooler Hund enden können.
Das ist halt auch das, was ich mit der Behandlung der Frage, wie ein Vulkanier seinen Dienst als taktischer Offizier und Sicherheitschef interpretiert. Ich wäre nämlich an sich der Meinung, dass wie erwähnt gerade diese Funktion für einen Vulkanier besondere Fragen aufwirft - und natürlich kann man eine pazifistischere Auslegung fast so logisch erklären wie die Überschreitung von Grenzen, indem man die von Dir angesprochenen "Verbote" ignoriert.
Dabei hat auch Chakotey ein Stück Tuvok verdrängt... im Laufe der Serie wird er immer mehr zum (geflisentlich ignorierten) Gewissen und Ratgeber von Janeway, eine Rolle die eigentlich einst Tuvok innehatte. Nach wegfall des Maquis-Streitpotentials ist Chak fast umgehend in die Rolle von Tuvok eingerückt (vermutlich mangels ander Aufgaben).
Ja, das war natürlich zusätzliches Pech für Tuvok

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Gestern lief ja "Dämon"...
Das Ende wird ja nochmal in einer späteren Folge aufgegriffen. Spannend weil heikel finde ich den gewählten Ansatz, einfach ein paar Duplikate auf dem "Dämon"-Planeten rumlaufen zu lassen, aber schon! Hätte Janeway nicht andere Probleme - ähh, nach Hause zu kommen

-, müsste sie sich in einer ruhigen Minute schon noch mal die Konsequenzen dieser Entscheidung durch den Kopf gelassen.
Eine rein technische Frage: War das Schiff nicht auf der Suche nach Deuterium? Also die "Treibstoff-Lager" auf dem Planeten hatte nichts mit dem "Silberblut" zu tun, oder? Na ja, an sich ist die Idee des Ressourcenmangels für VOY ideal, nur die Umsetzung fand ich mal wieder etwas inkonsequent, weil man die Mangelverhältnisse nicht wirklich gespürt hat. Ich meine, der Doktor darf ohne Notfälle trotz Energiemangel aktiviert bleiben, aber Tuvok verbietet Neelix, eine eigene Decke zu benutzen?

Also das habe ich nicht kapiert!