Heute ist mal wieder einer dieser Donnerstage mit gleich FÜNF Folgen "Voyager" hintereinander auf Tele 5...
Irgrendwie anstrengend so ein Marathon, man sieht bei der Wiederholungsrate erst recht wie sich bestimmte Muster wiederholen.
Da sagst Du was! Ich kann Dir in beiden Punkten - anstrengender Marathon und sich wiederholende Muster - nur zustimmen.
Die Icheb-Folgen habe ich mir geschenkt, die Borg-Kinder interessieren mich nämlich so gut wie überhaupt nicht.
"Das Geistervolk" habe ich dann aber wieder angeschaut. Keine uninteressante Folge, wenngleich man auch hier das Gefühl hatte, alle "Zutaten" schon zu kennen. Tja, und gezwungen wirkten dann doch auch ein paar dramaturgische Elemente... Dass Janeway lieber ihre Crewman gefährdet, statt das Holodeck einfach abzuschalten... Und dass die Sicherheitskontrollen ausfallen, wenn ein Ire auf sie feuert...

Bemerkenswert finde ich schon, wie wichtig bei VOY wiederkehrende "Stationen" wurden, wobei ich mir gewünscht hätte, dass man diese jenseits des Holodecks gefunden hätte.
Z.B. fällt mir bei der Serie eine gewisse Gewalttätigkeit auf, die nicht mit der kriegsbedingten Zurschaustellung von Gewalt in "Deep Space Nine" zu vergleichen ist.
Da wäre vor allem das gleich zweimal auftauchende Motiv des Box- bzw. Ringkampfs (einmal in der Folge mit dem Chaos-Raum, einmal in "Tsunkatse").
Beide Folgen würde ich nicht in einen Topf werfen. Gut, ich muss gestehen, dass ich "Tsunkatse" nach ein paar Momenten ausgestellt habe. Wirkte TOSig, aber so viel Lust, es mir deswegen anzusehen, hatte ich nicht. Der Boxkampf in "Der Fight" war ja eher sowas wie eine Metapher, obwohl es wie gesagt schon etwas widersinnig war, als Chakotay gerade beim Boxen den Kontakt herstellte
Also als richtig gewalttätig ist mir VOY nicht in Erinnerung geblieben, dazu waren die Darstellungen (das passt auch zu den Gefechten der "Voyager") auch sozusagen zu halbherzig. Einerseits kann man sagen, dass das zur Banalisierung von Gewalt beitragen kann (hnlich wie beim A-Team, wo ständig geschossen, aber praktisch nie jemand getroffen wurde); andererseits empfand ich bei DS9 die Gewaltdarstellung nicht immer als "notwendig", sondern auch als Szenen im Sinne von "Schaut her, ST macht jetzt auch auf Härte".
Interessant ist auch die Episode, in der die Mannschaft der Voyager von den Erinnerungen an ein 300 Jahre zurückliegendes Gemetzel an Zivilisten geplagt wird - und am Ende beschließt Janeway, den Obelisken, der das verursachende Signal aussendet auch noch mit neuer Energie zu versorgen.
Das Motiv dieser Folge hat mich sehr überzeugt, auch wenn das Wirkprinzip des Mahnmals nicht ohne ist! Interessant fand ich, dass Chakotay dagegen war, das Mahnmal zu reparieren. An sich hätte ich ihn anders eingeschätzt, aber er war ja auch tief im Nachvollzug der damaligen Ereignisse.
Ich finde es nur bedauerlich, dass dafür offenbar die Equinox-Crewmitglieder auf der Voyager unter den Tisch fallen.
Ich fürchte einfach, die Autoren fanden keine geeigneten Geschichten, obwohl welche denkbar gewesen wären.
Man hätte sie trotzdem das eine oder andere Mal mit einbinden können. Gerade auch die Handlung von "Der Gute Hirte", die letzte Folge die gestern Abend lief, hätte gut mit ein oder zwei Equinox-Leuten inszeniert werden können.
Stattdessen zaubert man wieder mal drei bislang völlig unbekannte Crewmen aus dem Hut, die anschließend (zumindest weiß ich jetzt nichts Gegenteiliges) wie ihre Vorgänger wieder in der Versenkung verschwinden.
Das dachte ich zuerst auch.
Aber es gibt da Einschränkungen. Die drei aus "Der gute Hirte" befanden sich in einer anderen Position; sie waren die, die, wie Janeway sagte, durch die Maschen gefallen waren, während die "Equinox"-Crew wahrscheinlich wirklich hart am Arbeiten waren, um sich zu beweisen (wobei die Integration in die "Voyager"-Mannschaft natürlich auf einem anderen Blatt stand). Will man das als Logik ansehen, der Janeway folgt, hätten die Leute der "Equinox" diese Spezialförderung so gar nicht verdient.
Interessant waren die gezeigten drei Crewmen aber eigentlich schon, vorallem Harren, der ja kein Blatt vor den Mund nahm. Dass Telfer seine Angst vor Krankenheiten überwunden haben soll, weil er von dem Fremden wie von einem Parasiten besetzt wurde, nun, das halte ich doch für sehr zweifelhaft!
Sehr atmosphärisch fand ich auch die Folge "Asche zu Asche", die gestern lief. Fast hätte ich mir einen Schluss gewünscht, der aus Sicht der VOY-Crew ein bisschen weniger versöhnlich ist. Gut, vielleicht liegt das daran, dass meine melancholische Ader so gering nun nicht ausgeprägt ist

Natürlich war es bei dieser Folge auch wieder schade, dass eine Unbekannte ins Zentrum der Geschehnisse gerückt wurde. Über mehrere Staffeln hinweg wurde damals halt nichts aufgebaut.