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Föderationsarmee ?!
Visitor5:
Guten Morgen,
Captain Picard sagt in TNG - Galavorstellung ganz klar aus, dass die Sternenflotte keine militärische Organisation ist; Deren Personal kann ja nicht einmal zu Manöver gezwungen werden!
Dies nehme ich einfach mal als Canon-Fakt, ob dieser Fakt nun sinnvoll ist oder nicht (genaugenommen hinkt er nämlich schon ein bisschen) und entwickle daraus eine Theorie, um zumindest die Schwachstellen des Canon aufzuzeigen.
Dieser Fakt (nichtmilitärische Sternenflotte) sagt aber auch ganz klar aus, dass es zur Verteidigung andere Konzepte geben muss. Es gibt eine Mars-Verteidigungslinie, wenn ihr euch erinnert (Schlacht gegen die Borg im Sektor 001) - und natürlich sind diese Kräfte veraltet, denn das Militär der Erde hat ja auch schon lange keine Kriege mehr geführt, nicht wahr? Soweit klingt das also schon einmal plausibel.
Wozu braucht eine Armee Raumschiffe, wenn sie nicht offensiv, sondern nur zur Verteidigung eingesetzt werden soll, nur im eigenen Sternensystem/ auf den eigenen Planeten? Hieraus ergibt sich, dass diese Verteidigungsarmee keine riesige Flotte benötigt und damit ist es durchaus vorstellbar, dass sie parallel zur Sternenflotte existieren kann!
Diese Armee würde sich vermutlich auf Wehrpflichtige stützen, mit einem geringen Teil an Berufssoldaten, die hauptsächlich bei der Ausbildung eine Rolle spielen dürften.
An dieser Stelle sei gesagt, dass nicht jede „Marine“ etwas Militärisches sein muss. Es gibt schließlich auch noch die Handelsmarine, es gibt auch vermutlich auch Sportvereinigungen, die sich so nennen.
Planeten mit einer starken Kriegertradition (Andorianer) dürften demnach ein großes, sehr gut ausgebildetes Kontingent an Kriegern haben, da stimme ich zu.
Allerdings ist das Fehlen von Raumschiffen auch ein großes Manko, schließlich gewinnt man keinen Krieg, wenn man nur wartet, dass der Feind Truppen schickt und diese dann vernichtet. Jede Regierung benötigt also ebenfalls ein gewisses Kontingent an Raumschiffen.
Dass die Sternenflotte nun den Krieg der Föderation führt, halte ich daher für höchst widersprüchlich. Natürlich wäre es denkbar, dass die Sternenflotte den Transport der föderierten Soldaten managed wie es die US Navy für die Marines tut, aber auch dieser Vergleich und dieses Konzept hat einen gewaltigen Pferdefuß, denn man sieht und hört niemals von solchen Soldaten, im Gegenteil: Die „nichtmilitärischen Offiziere“ der Sternenflotte sind die Generäle der Verteidigung.
Kurzum: Das ganze „Kriegerische Sternenflotten-Konstrukt“ ist voller Lücken:
Die Sternenflotte dient der Erforschung des Weltraumes. Sie trägt zur Selbstverteidigung Waffen und ist darüber hinaus bemüht ein gutes Bild der Föderation zu zeichnen und bereit, Hilfe zu leisten. Wieso sollte sich diese Organisation bereit erklären in den Krieg zu ziehen?
Erst sollte man also ein Konzept der Föderation aufstellen und die Rechte und Pflichten der einzelnen Mitglieder regeln, denn schon dort gibt es gewaltige Probleme, wie ich finde. Vergleichen wir mal die BRD mit den USA. Auch wenn unsere Bundesländer viele Freiheiten haben wird doch einiges auf Bundesebene geregelt. Die USA hingegen sind die: „vereinigten staatEN von Amerika“ – es ist kein vereinigter Staat (!!!) – schon allein bei dieser Definition kommt klar das politische Konstrukt und der Unterschied zur BRD zum Ausdruck.
Weswegen erwähne ich das hier? Es macht einen Unterschied, ob jeder Planet für seine eigene Verteidigung zuständig ist, oder ob es gemeinsam gemanaged wird. Bedenkt auch: Es gibt unzählige Forschungsinstitute in der Föderation: Das Daystrom-Institut, die Jupiter-Station, die vulkanische Akademie der Wissenschaften – ich wage einfach mal zu behaupten, dass jeder Planet so ein Institut besitzt, mit eigenen Raumschiffen, etc. pp.
Die Sternenflotte ist gewissermaßen nur eines dieser Institute. Oder!? Und genau hier liegt ebenfalls ein Problem: Was macht die Sternenflotte so besonders? Dass alle Spezies sich dort bewerben dürfen? Europa ist auf dem Weg zur Einigung: Wir haben das Recht in jedem europäischen Land leben und arbeiten zu dürfen! Wäre es nicht im Umkehrschluss rassistisch, wenn ein Mensch nicht in der vulkanischen Akademie der Wissenschaften arbeiten dürfte!? Oder ein Vulkanier bei den Trill? Ein Tellarite auf der Jupiter-Station? Wenn also die Sternenflotte im Verteidigungsfall die Führung übernimmt kann das darauf zurückzuführen sein, dass die Sternenflotte eben Vertreter jeder Spezies hat, sie also als „neutral“ gilt, während die (planetaren) Verteidigungsarmeen wieder zu lokal sind. So lassen sich Spannungen vermeiden. Nunja… aber die Sternenflotte ist doch „nur“ das Zugpferd der irdischen Forschungsinstitute und damit genauso voreingenommen wie die Andorianische Imperiale Garde? Oder haben wir festgelegt, dass jeder Föderationsbürger das Recht hat, sich seinen Wohnort und seine Arbeit selbst zu wählen!?
So… ich hoffe ich habe alle Klarheiten vernichtet, Wolf 359 auf der ganzen Linie, und euch ein paar neue Denkanstöße gegeben! :D
Star hat schon recht: Eine „föderale Armee“ passt so nicht ins Konzept (!!!).
Ich habe für mich auch noch keine Lösung gefunden. Entweder man reduziert die Sternenflotte auf ein irdisches Forschungsinstitut – dann haben wir für fast jede „Mitgliedswelt“ eine eigene Sternenflotte mit Admirals, Captains, hunderten (?) an Raumschiffen, oder wir gestehen Picard zu, dass er etwas zu tief ins Glas geschaut hatte und die Sternenflotte tatsächlich eine Verteidigungsaufgabe hat. Dass in diesem Fall aber eine Akademie niemals genügend Offiziere rekrutieren kann, um dieses Mammutprojekt zu meistern, sollte auch klar sein. Allerdings: Wie würde dann die Rekrutenverteilung aussehen? Hat jede Akademie einen Einzugsbereich? Gibt es also eine Akademie auf Andor, eine auf Betazed, eine auf der Erde…? Das wäre schade, denn dieses Konstrukt würde bedeuten, dass wohl nie wieder ein Alien in San Francisco ausgebildet werden würde... Lücken, wohin man schaut! Vergleicht man die Föderation und die Sternenflotte mit einem fein gewebten Seidentuch, wenn es ausgegoren und gut durchdacht wäre, dann haben wir hier am ehesten ein Fischernetz um Wale zu fangen: Dass die Maschen dazu nicht eng sind (die Jungtiere müssten ja laut Fangverodernungen hinausschlüpfen können :D ), leuchtet ein.
Mfg
Visitor5
Tolayon:
Ich denke, dass es sowohl planetare wie auch föderationsweit operierende Institutionen gibt - sowohl was Forschung als auch Verteidigung betrifft.
Die Sternenflotte gehört eindeutig in letztere Kategorie und ist für beides zuständig (vergessen wir nicht die Defiant- und Prometheus-Klasse), aber die Ausrichtung auf verstärkte militärische Aufgaben fand erst im Zuge der Borg-Konflikte und des Dominion-Kriegs statt.
So gesehen kann man sagen dass die Sternenflotte an sich zwar keine militärische Organisation ist, im Notfall aber (notgedrungen) auch deren Funktion übernimmt. Insgesamt denke ich, dass sie die best ausgestattete - wenn nicht sogar einzige existierende - Institution für die Erforschung unbekannter Territorien, das Knüpfen diplomatischer Kontakte sowie im Ernstfall auch für polizeiliche/ militärische Aufgaben ist.
Dementsprechend dürfte es auch Niederlassungen, sowohl was das Oberkommando als auch die Akademie betrifft auf allen Mitglieds-Welten sowie den größten Kolonien geben.
Was nun wieder die planetaren Behörden betrifft, so gab es bis Ende des 23. Jahrhunderte die UESPA (United Earth Space Probe Agency), in welcher dem Namen nach höchstwahrscheinlich nur Menschen dienten, während in der Sternenflotte alle Mitglieder der Föderation vertreten sind. Das hieße auch konkret, dass die Erde im 24. Jahrhundert keine planetare Raumfahrteinrichtung mehr hat, es sei denn die UESPA wurde umbekannt in Daystrom-Institut (was zumindest teilweise geschehen sein könnte).
Trotzdem habe ich den Eindruck, auch das Daystrom-Institut ist eine föderationsweit operierende Einrichtung, in der auch Nichtmenschen Mitglied werden können (auch wenn wir bis jetzt soweit ich mich erinnere nur Menschen von dort gesehen haben).
David:
Ich denke, dass der Ansatz mit einer Trennung zwischen der Sternenflotte und möglicherweise, \"planeteneigenen\" Verteidigungsstreitkräften durchaus logisch ist.
Ich kann mich daran erinnern, dass in einem Artikel des offiziellen Magazins mal die MACOs aus ENT genauer unter die Lupe genommen wurden und (Zitat aus dem Gedächtnis rekonstruiert) \"sie das Militär sind, das die Sternenflotte nie sein wollte\".
Daher halte ich es auch für denkbar, dass z.B. die Andorianische Imperiale Garde auch im 24. Jahrhundert immer noch existiert.
Man sollte nicht vergessen, dass man die Sternenflotte nicht (oder zumindest nicht wirklich) mit der Bundeswehr oder sonst einer Armee der realen Gegenwart vergleichen kann.
Der größte Teil des Sternenflottenpersonals sind Wissenschaftler und Ingenieuere (zumindest erwecken die Episoden in allen Serien immer diesen Eindruck).
Die Sicherheitsabteilung wäre da eher das, was wir heute als Polizei oder BGS ansehen würden.
Da ist es nur denkbar, dass es entweder eine Organisation gibt, die Abseits der Sternenflotte existiert, oder ein eigener Arm innerhalb der Sternenflotte ist (z.B. Starfleet Marine Corps).
Zumindest kann ich mich nicht daran erinnern, jemals Soldaten auf den Schiffen der Sternenflotte gesehen zu haben (Ausnahme: MACO\'s in der 3./4. ENT_Staffel - und die gehörten ja eindeutig nicht zur Sternenflotte / Erdsternenflotte)
Alexander_Maclean:
@visitor
Man muss ich zum einen vor Augen halten, dass das Bild was in TNG von Starfleet gezeigt wurde, ein anderes ist als das aus Ds9.
Jedoch halte ich es nicht unbedingt für eine inkosistenz sondern nur eine Art der Sichtweise.
Picard mag sich mehr als Forscher und Diplomat sehen und nur im Notfall eine Waffe ergreifen. Dazu passt auch der Satz aus ST IX wo er bedauernd bemerkt: \"Kann sich noch jemand an die zeit erinnern, als wir Forscher waren?\"
Auf der anderen seite gibt es Offiziere wie Layton oder auch nechajew, welche den Verteidigungsauftarg der Sternenflotte sehen.
Hinzu kommt, der vertedigungsauftrag war schon immer gegeben.
In der besprechung in ST VI geht es auch darum teiel der Sternenflotte einzumotten, nachdem sich die Klingonen zu Freidensverhandlungen bereit zeigen.
ergo: Starfleet hat die Klingonen auf Distanz gehalten, was wie ich finde gut diurch TOS belegt wird.
ZUm Thema eigene Streitkräfte:
Das wurde sogra Canon belegt. nach der Einnahme von betazed wird meiens wissens anch davon gesprochen dass die Vulkanier und Andorianer Schiffe von der Front abziehen um ihre Welten zu schützen. das können sie aber nur, wenn diese Schiffe den welten unterstehen und nicht dem Oberkommando der Sternenflotte.
Visitor5:
Hallo,
den Polizei-Ansatz habe ich auch erst einmal außen vor gelassen - hier kommt er. Wenn ihr es gelesen habt... wißt ihr, warum!
Die Föderation hat 150 Mitglieder, dazu kommen noch Kolonien und Siedlungen - soll die Sternenflotte dafür etwa auch noch die Sicherheitstruppen/ Polizisten stellen!?
Okay, überschlagen wir:
Auf der Seite des Ministerium des Inneren von Brandenburg werden 8.873 Dienststellen von Polizisten für den Haushaltsplan angegeben, bei einer Einwohnerzahl von 2.512.300 (wikipedia: Brandenburg) macht das also 0,35% aus!
Wenn ich nun 10 Mrd. mit 0,0035 multipliziere dann erhalte ich für die Erde 35 Millionen! Soll die Sternenflotte wirklich pro 10 Mrd.-Planet (entspricht also dem „Hauptplanet“ der Mitglieder) 35 Millionen Sicherheitsoffiziere stellen müssen!? Sicher kann man davon ausgehen, dass die Kriminalität zurückgeht... aber dann teilen wir 35 Millionen durch... 8? Dann kämen wir auf 4.375.000; Verteilen wir diese Offiziere Auf Raumschiffe der Defiants mit je 50 Mann Crew können wir 87.500 von ihnen bemannen Nur mit den Polizisten...
Das ist Zahlenwahnsinn! :D Das soll alles der Sternenflotte unterstehen!?
Mfg
Visitor5
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