@Dahkur & Max:
Das sind sehr interessante und auch gut durchdachte Erklärungen.
Ich denke ihr habt da absolut nachvollziehbare Überlegungen gemacht.
Wenn ich euch also richtig verstehe, wäre eure Entscheidungslage dann richtig, solange die Person (Starfleet) nicht von sich aus dieses Thema aufgreift, sondern so lange wartet, bis der Gegenüber (Fremde) die Frage selbst stellt.
Ich schätze, ich selbst würde wie folgt handeln:
Bei den ersten Fragen würde ich vielleicht noch ein wenig hinter dem Berg halten, mit eigenen Fragen (z.B. "Glauben Sie an so etwas") versuchen, herauszufinden, ob da nicht nur die Neugierde und/oder Fantasie bei meinem Gegenüber am Werk ist.
Dadurch könnte ich herausfinden, ob die Person vielleicht in ihrer zweiten Antwort mehr Informationen preis gibt, z.B. "Ja klar. Ich hatte schon mal eine solche Begegnung, als Fremde meine Welt besuchten")
Denn dann kann ich zumindest einschätzen, dass mein Gegenüber diese Situation nicht gänzlich unbekannt ist.
Um mal frei nach T'Pol zu zitieren: "Wenn man davon ausgehen kann, dass sie schon anderen Fremden begegnet sind, ist das Risiko, die Wahrheit zu offenbaren, akzeptabel."
Also ich denke, wir liegen hier sogar auf einer Wellenlänge, wobei ich allerdings nicht sofort mit der Wahrheit herausplatzen würde.
Ich würde es also zunächst "andeuten", um herauszufinden, ob die Person damit klar kommt oder sogar zugibt, bereits Aliens begegnet zu sein (ob das nun stimmt oder nicht, ist dann zwar relativ, aber ich kann zumindest das Risiko ein wenig besser einschätzen).
Letztlich, würde ich dann jedoch handeln, wie ihr auch, da die biologischen Unterschiede ja kaum anders zu erklären wären, wobei ich dann auch den Weg gehen würde, weitere Fragen dann höflich zu umgehen, um nicht noch mehr Informationen Preis geben zu müssen.
Da stimme ich Dahkur also ebenfalls zu.
@Dahkur:
Ich spiele zumindest mit dem Gedanken "Opferung" in einer letzten Überarbeitung "komplett rundzuschleifen", alle Fehler auszubessern und ein paar neue Ideen einzufügen.
Allerdings weis ich noch nicht, ob ich es wirklich tun möchte.
Es gibt einige Szenen, die mir nicht wirklich gefallen und besonders der erste große Abschnitt (vom Anfang bis zum Kontakt mit den Einwohnern) erscheint mir beim Lesen einfach zu hastig erzählt.
Aber ich bin mir nicht sicher, ob ich noch mal daran herumfeilen möchte, denn immerhin müsse ich dann das Buch auch - logi - bei epubli ein weiteres mal für gut 20-25 € neu drucken lassen.
Vielleicht, vielleicht aber auch nicht.
=A=
BTT:
Das Spiel ist natürlich nicht beendet.
Gern können auch alle Anderen ihre Sicht-/Handlungsweise präsentieren.
Vielleicht hat einer von euch ja auch noch einen ganz anderen "Lösungsansatz", den ihr durch überlegen oder Zufall ganz allein herausgefunden habt

Wie Max und Dahkur gut erkannt haben, scheint die Direktive zwar einige klare Regeln im Kontakt mit Präwarp-Gesellschaften festzulegen (also eigentlich gar keine Einmischung und keinen direkten Kontakt - wobei eine "heimliche Beobachtung" sehr wohl erlaubt ist), aber sie scheint IMO wirklich nur ein "Leitfaden" zu sein und kein "eindeutiges Gesetz".
Fassen wir bis hier mal kurz zusammen:
1. Die Oberste Direktive verbietet prinzipiell
die Einmischung in die natürliche Entwicklung einer anderen Kultur, insbesondere "weniger weit entwickelten" - sei es zum (persönlich empfundenen) Guten oder Schlechten
2. Sie verbietet ebenfalls, sich
in die inneren Angelegenheiten einer Kultur einzumischen, wobei hier kein Unterschied zwischen "Prä-Warp"- und "Raumfahrender-Gesellschaft" gemacht wird
3. Eine "heimliche Beobachtung", z.B. zu Studienzwecken
scheint eindeutig gestattet zu sein, so lange man nicht entdeckt wird (siehe "Star Trek - Der Aufstand")
Kommt es zu einem Kontakt:
1.
die eigene Identität1.1. sie zumindest nicht sofort preisgeben
1.2. wenn nicht möglich, dann nur das Allernötigste (warum leugnen, wenn es deutliche äußerliche Unterschiede gibt?)
2.
Technologie2.1. diese ist - so weit es irgend geht - zu verbergen
2.2. zu vernichten
2.3. an einem sicheren Ort zu deponieren
Anmerkung: Die Vulkanier es 20. Jahrhunderts hielten es so ("besser die Aliens leben mit einem Geheimnis, als dass wir ihnen unsere Technologie zeigen")
3.
Gesellschaft3.1. grundsätzlich gilt das uralte Prinzip - man ist zu Gast - passt sich also, soweit irgend möglich an
3.1.1. wobei man nach Möglichkeit natürlich sich aus allzu wichtigen Dingen heraushält, soll heißen
3.1.1.1. möglicherweise neue Erfindungen oder Entdeckungen
3.1.1.2. wichtige, gesellschaftliche Ereignisse (Demonstrationen, Wahlen, was auch immer)
3.1.1.3. größere "Konflikte" (also nicht gleich ein Krieg, aber ich denke, einen Taschendiebstahl dürfte man wohl vereiteln)
(Das entwickelt sich von einem Planspiel zu einem Essay

)
Aber gut.
Es wird auch Zeit, dass wir die Direktive vielleicht mal - anhand von allen bekannten Fakten - unter Zuhilfenahme von Diskussionen und Einschätzungen, wie hier gerade geschehen, genauer beleuchten und ausformulieren.
Das wird uns in Zukunft sicher helfen, wann immer wir das Thema allein oder hier im Forum erneut behandeln.
Ich finde, wir haben wir schon mit nur wenigen Postings begonnen, endlich der Direktive etwas mehr Hand und Fuß zu geben.
Aber am Ende sind wir noch lange nicht.
Es gibt ja auch noch viele Situationen, in denen es "Präzedenzfälle" geben kann (ich erinnere nur mal an die beiden Ferengi in "Voyager")
Zögert also nicht, wie Max, Dahkur und meine Wenigkeit, weitere Überlegungen anzustellen oder gar eigene Szenarien hier vorzustellen, die wir gemeinsam lösen können.
Denn IMO denke ich, kann man es mit der Obersten Direktive vor allem so halten, wie es der Universalübersetzer tut:
Je mehr Daten er sammelt, desto besser ist die Qualität seiner Datenbank und desto besser ist die Qualität der bereitgestellten Übersetzung.
Und ja - genau das Thema "Universalübersetzer" habe ich in der Überarbeitung auch schon eingebaut und ich denke, es ist mir recht gut gelungen
So, muss jetzt wieder zur Arbeit.Diskutiert gerne weiter und entwickelt vielleicht auch neue Situationen und "Planspiele".
Mal sehen, ob wir "als Kadetten der Sternenflotte", den Kurs "Die Oberste Direktive" bestehen werden
