Mal wieder was aus dem Fundus, dieses Mal aus dem Jahr, ähh, 2007.
Die folgende Grafik zeigt das
Privathaus von Charles "Quad" Tucker IV
Oberes, linkes Bild: perspektivische Darstellung.
Unteres, mittleres Bild: Seitenansicht.
Hintergrund: Profilskizze mit Anzeichnung der Etagen; dabei links unten: Skizze des Schemas der im Notfall herausklappenden Treppenstufen.
Wie seine Tante machte Charles "Quad" Tucker IV. sein Faible für Architektur zum Beruf. Besonders sein Vater, der das gleiche technische und schöpferische Talent seiner früh verstorbenen Schwester in seinem Sohn entdeckte, unterstütze ihn bei der Verwirklichung seines Traumes.
"Quads" Privathaus, entworfen und gebaut im Jahre 2170, stellte eines von Tuckers frühen, kleinen und unprätentiösen Projekte dar. Es ist 16,2 Meter hoch, 15,6 Meter lang und 12,6 Meter breit.
Auf beiden Seiten wird die optisch schwebende Wohnanlage von je zwei filigran wirkenden, geschwungenen Haltebögen gestützt. Spezielle Werkstoffe machen sie stabil und flexibel zugleich, sodass das eigentliche Gebäude sämtlichen Natureinflüssen (wie Erdbeben oder Orkanwinden) problemlos widerstehen, beziehungsweise im sinnvollen Rahmen nachgeben kann.
Die vier Stockwerke sind durch eine Außenrampe verbunden. Wenngleich Diebstähle und Einbrüche im 22. Jahrhundert bereits der Vergangenheit angehörten, kann die technische Spielerei, die hier Einsatz fand, auch als Sicherheitsfeature gesehen werden: Treppenstufen werden nur bei Energieausfällen ausgefahren. Normalerweise sind sie versenkt - erst wenn keine Energie mehr vorhanden ist, entfällt der Widerstand gegen den Federmechanismus auf hydraulischer Basis, sodass die Stufen nach oben schnellen. Durch die steile Steigung haben die einzelnen Stufen ein Profil mit stark rückfallendem Bogen, um die Trittfläche zu maximieren. Normalerweise ist die Rampenoberfläche mit den eingeklappten Stufen jedoch glatt. Tritt eine zugangsberechtigte Person an den Rampeneingang heran, wird sie von einem Zugfeld erfasst und behutsam nach oben gezogen.
Auf einer drehbaren Basis errichtet, läßt sich das gesamte Gebäude um 360 Grad stufenlos drehen. Die gewaltigen Flächen aus polarisiertem Hum-Glas lassen sich verdunkeln und erlauben so nicht nur Filter-Funktionen, darüber hinaus sind auch besondere Lichteffekte einstellbar. Eine besondere Eigenschaft des kristalinen Glases besteht darin, dass es sich bereichsweise kontrolliert aufzulösen vermag. Man kann also an jeder Stelle sozusagen ein Fenster nach außen öffenen oder die gesamte Front verschwinden lassen und die solide Glasfront nur Sekunden später wieder entstehen lassen.
Der Leidenschaft zum Weltraum verbunden, richtete "Quad" in der obersten der vier Etagen ein kleines Observatorium ein.
Noch im 22. Jahrhundert wurde Tucker zu einem der bedeutensten Architekten der Erde. Er gewann und realisierte Ausschreibungen wie das Projekt des neuen Parlamentsgebäudes von Janus I und den Glaspalast vom Dohlman von Elas. Seine Auszeichnungen umfassten u.a. die Proxima-Architektur-Medaille in Gold (2177) und den Pritzker-Preis (2182).