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Star Trek - The Motion Picture Revisited
SSJKamui:
--- Zitat von: Drake am 16.02.12, 08:48 ---
--- Zitat von: SSJKamui am 16.02.12, 07:30 ---Also für mich sind die Trekkigsten Filme ST IV und Star Trek 9. Letzterer aber eher im negativen Sinn. (Der war fast eine schlechtere TNG Folge auf Kinoformat ausgedehnt, wo man auch nicht die Qualitäten der besseren TNG Folgen zeigen konnte im Film.)
--- Ende Zitat ---
In Bezug auf den neunten muss man auch sagen dass die Prämisse extrem dämlich konstruiert ist und das "moralische Dilemma" spätestens ab der Enthüllung dass die Ba'ku nicht von diesem Planeten stammen keinen Wert mehr hat. Ab da geht es nur noch um einen Captain, der wie ein bockiges Kind um jeden Preis seine verkorkste Position durchsetzen will. Sprich: Treks mieseste Umsetzung des Konzepts der obersten Direktive und das noch auf der großen Leinwand.
--- Ende Zitat ---
Genau meine Meinung. Der Film hatte gute Ansätze. (Zum Beispiel die Sternenflotte als Teil des Problems, aber im Gegensatz zu Episoden wie "Das Standgericht" wurde dies in dem Fall wirklich nicht gut genutzt und aus den Starfleet Offizieren der anderen Seite ebenfalls platte Bösewichter gemacht.) Dann wie gesagt das typische Plot Element von Star Trek um sich Probleme der Gegenwart anzunehmen, und was thematisiert man damit? Ein Problem aus dem 16. - 19. Jahrhundert. Dann noch die Probleme, die du angesprochen hast.
Max:
--- Zitat von: Alexander_Maclean am 15.02.12, 23:00 ---Musiktechnik war der erste teil sehr gut. Dort wurden viele melodien etabliert, die später als erkennungsmerkmale dienten sollten.
--- Ende Zitat ---
Ja, aber dessen ungeachtet - sozusagen die Musik für diesen Film für sich allein genommen - ist der Soundtrack genial.
Die Musik anderer Filme, vor allem von ST:II und III (und von der Titelmusik abgesehen bestimmt auch ST:IV), hinterließ da keinen so guten Eindruck.
--- Zitat von: Drake am 16.02.12, 08:48 ---
--- Zitat von: SSJKamui am 16.02.12, 07:30 ---Also für mich sind die Trekkigsten Filme ST IV und Star Trek 9. Letzterer aber eher im negativen Sinn. (Der war fast eine schlechtere TNG Folge auf Kinoformat ausgedehnt, wo man auch nicht die Qualitäten der besseren TNG Folgen zeigen konnte im Film.)
--- Ende Zitat ---
In Bezug auf den neunten muss man auch sagen dass die Prämisse extrem dämlich konstruiert ist und das "moralische Dilemma" spätestens ab der Enthüllung dass die Ba'ku nicht von diesem Planeten stammen keinen Wert mehr hat. Ab da geht es nur noch um einen Captain, der wie ein bockiges Kind um jeden Preis seine verkorkste Position durchsetzen will. Sprich: Treks mieseste Umsetzung des Konzepts der obersten Direktive und das noch auf der großen Leinwand.
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Hmm, joah, nun gut...
Zunächst einmal finde ich die Bemühungen um eine Thematik rund um moralische Probleme schon mal lobenswert. ST:II und "FC", um zwei der erfolgreichen Filme herauszugreifen, unternehmen diese Versuche schon mal nicht - und da kann man sich fragen, ob ein nicht voll geglückter Versuch schlechter als gar kein Versuch ist!
Ich weiß auch nicht, inwieweit ein Konzept gleich viel weniger wert wird, wenn sich herausstellt, dass hier keine klassische Oberste-Direktiv-Situation vorliegt. Streng genommen, ist die Handlungsweise durch die Oberste Direktive ja ohnehin "simpel", denn hier ist ganz klar, was sozusagen richtig und falsch ist. Wenn das hier, bei "Insurrection" nicht der Fall war, bedeutet das doch trotzdem nicht, dass es lediglich eine fixe Idee des Captains sei, dass es sich nicht gehört, den Ba'ku einfach ihre Lebensgrundlage wegzunehmen. Fast könnte man sagen, dass die Erkenntnis, dass die Ba'ku nicht vom Planeten stammen, der Sache erst ihren Reiz geben konnte, weil man hier die Positionen neu bestimmen muss.
--- Zitat von: SSJKamui am 16.02.12, 09:20 ---Dann wie gesagt das typische Plot Element von Star Trek um sich Probleme der Gegenwart anzunehmen, und was thematisiert man damit? Ein Problem aus dem 16. - 19. Jahrhundert.
--- Ende Zitat ---
Hmm, na ja, sagen wir mal so: Dieses Vertreibungsszenario ist kein Problem, das in unserer Wahrnehmung nun besonders akut zu sein scheint (wenngleich es solche Probleme immer noch gibt). Aber auch hier wieder: Besser man kümmert sich um ein weniger aktuelles Problem rund um die Moral als man bediene sich nur der Thematik Rache, um daraus einen Action-Film zu machen.
SSJKamui:
Ein Aspekt, den ich bei TMP interessant finde ist ja der Aspekt des Transhumanismus. Normalerweise wird ja gesagt, Roddenberry war gegen Transhumanismus, aber in dem Film (und noch mehr im von Roddenberry zum Film geschriebenen Buch zum Film) tauchen einige Transhumanismus Aspekte auf, die relativ positiv dargestellt werden.
Erstmal gibt es beim Singularitarismus die Theorie, die Menschheit würde sich in der Zukunft zu einem riesigen Computernetzbewusstsein entwickeln, was das Universum absuchen würde nach allem Wissen. Genau das macht V'Ger. OK. Die Borg sind genau so, aber die Borg wurden mehr als negativ dargestellt, während bei V'Ger ja Decker quasi ins Paradies eintritt durch die Verbindung mit der Maschine. (Wo sich die Frage stellt, passiert das den anderen Assimilierten ebenfalls so positiv?) V'Ger wird da auch sehr positiv im Film dargestellt.
Die Entwicklung von Maschinen, auch ein beliebtes Thema für Transhumanisten wurde ebenfalls bei Ilia thematisiert. Die abschließende Vereinigung mit Decker nimmt sogar auch einige Plotelemente von späteren Filmen zum Thema, wie zum Beispiel Ghost in the Shell vorweg.
Im Buch gehen ja laut den Beschreibungen von Memory Alpha die transhumanen Elemente ja sogar noch weiter. Kirk hat ein neurologisches Implantat um ihm neue Fähigkeiten (diesmal in Form von Gedankenkommunikation) zu geben. Auf der Erde existieren Formen von evolutionärer Weiterentwicklung der Menschheit, die ebenfalls eine Art Superintelligenz bilden, ähnlich wie V'ger, nur auf biologischem Weg. Kirk kritisiert dies zwar, aber eher weil ihm das persönlich nicht gefällt und nicht, weil er das schlecht finden würde.
Besonders im Vergleich zur Thematisierung der eugenischen Kriege finde ich es doch etwas erstaunlich, wie dies thematisiert wurde hier.
deciever:
Ich kenne leider das Buch nicht. Den Film, besonders die Directors Cut Fassung, ist klasse.
Aber die von dir angesprochenen Themen zur Menschheit sind interessant.
Ich fragte mich sowieso immer wieder mal ob die Menschheit in der Entwicklung stehen geblieben ist. Klar, es sind nur 200-300 Jahre, aber auch da kann viel passieren. Ebenso die Sache mit Implantaten, heute ist sowas schon möglich und wird sogar gemacht, warum nicht auch da?
Max:
@ SSJKamui:
Also die Verwandlung Ilias wird ja eigentlich nicht wirklich positiv dargestellt. Aber ich gebe Dir auch voll Recht: Bei Decker am Schluss ist das anders. Dennoch ist das auch so eine Sache: Sein Entschluss, muss ja recht spontan gefallen sein und es ist anzunehmen, dass seine Gefühle für Ilia da auch eine mächtige Rolle gespielt haben. Aber gut ;)
@ deciever:
Ich meine in ST immer mal wieder den Hang zu einer Art Selbstbescheidung (ich glaube nicht, dass dieses Wort in den letzten drei Jahrzehnten von jemandem benutzt wurde ;)) wahrgenommen zu haben: Viele technische und gesellschaftliche Phänomene greifen unverholen auf die jeweils gegenwärtigen Verhältnisse zurück, statt noch mehr zu wagen. Das passiert wohl, um die Zuschauer nicht noch mehr zu verunsichern und die Identifikation mit den Figuren hoch zu halten.
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