Danke für das Feeback. "Blutrot" ist für mich eine besondere Folge.
In dieser Episode hast Du wieder eine schöne Sondenbeschreibung „auf’s Papier“ gebracht, auch wenn es weit weniger angenehm war die beschriebene Landschaft zu betrachten als in „Opalblau“.
Na ja, solche Beschreibungen zu schreiben, macht mir immer wieder viel Spaß, deswegen ist die Wahrscheinlichkeit hoch, in meinen Geschichten auf sie zu stoßen

Auf der einen Seite war ich erfreut, noch eine Geschichte mit Captain Ligeti vorzufinden, auf der anderen hatte ich hier zum ersten Mal bei Deinen Geschichten ein kleines Fragezeichen vor dem inneren Auge. Seine Aktion kam mir fast schon ein wenig untypisch trotzig vor (auch wenn ich jederzeit ein Umbiegen der Hauptdirektive gut finde ... die liegt mir doch recht oft im Magen). Der künstlerische Effekt ist auf jeden Fall gegeben, vor allem, wenn man den Planeten aus dem Orbit betrachtet.
Da hast Du finde ich ein sehr gutes Gespür: Es stimmt schon, dass dieses Verhalten für Ligeti fast ein wenig OOC ist. Der erste Grund dafür ist, dass die Grundidee schon sehr alt ist, der zweite, dass die Geschichte ursprünglich für einen anderen "Satyr"-Captain vorgesehen war. Mit der Zeit habe ich dann aber gemerkt, dass diese "Aufrüttelaktion" letztlich nichts anderes als ein gigantisches Aktionskunstprojekt darstellt - und wer käme dann für soetwas infrage, wenn nicht Ligeti? Einerseits war es also nur konsequent (andererseits hätte sich natürlich auch die Gelegenheit ergeben, zu zeigen, dass mehrere Captains in solchen "Kunstkategorien" denken

).
Ein kleiner Ausweg aus der Misere liegt in meinen Augen in der Zeit: Es ist Dezember 2380, das heißt wirklich, dass wir in der Nähe der "Abschiedsvorstellung" von Ligeti sind. Vielleicht zum einzigen Mal nimmt er sich mal was raus, weil er meint, etwas erreichen zu können.
Aber über den Sinn der Angelegenheit bin ich mir nicht so sicher. Natürlich werden die Planetenbewohner einen Schrecken bekommen – doch ob sie das vom Kriegführen abhält, so sie nicht gerade eine recht spirituell geprägte Spezies sind, wage ich zu bezweifeln. Da die Satyr abfliegt, wird es weder die Mannschaft noch der Leser erfahren, was natürlich wieder sehr schön zum offenen Charakter Deiner Reihe passt.
Ich wollte mal eine ganz andere Art der Beeinflussung. Es ist weder das Ignorieren, das die Oberster Direktive vorgegeben hätte, noch ein direktes Eingreifen in die Kriegshandlungen - es ist etwas, das man meiner Wahrnehmung nach in ST noch nicht hatte.
Es kann gar nicht anders sein, als dass die Aktion eine Wirkung erzielt, aber sie muss nicht zwangsläufig die kriegerischen Handlungen beenden. Aber sie dürfte die Gesellschaft dort auf dem Planeten aus dem festen Gefüge reißen. Insofern bleibt die Verantwortung auch weiterhin bei der fremden Spezies.
Kritisch bleibt es natürlich trotzdem, weil niemand genau sagen kann, wie diese Symbolik aufgenommen wird. Dieses Risiko macht das spezielle "Kunstprojekt" wie auch die Geschichte ein wenig provokant, aber so bietet sie immerhin einen Diskussionansatz
Nicht ganz klar war mir, woher das Wissen stammt, dass Curorid dieser Spezies nicht durch Aufnahme schadet? Es war doch wenig über sie bekannt, oder?
Ich glaube schon, dass man ein paar Aussagen, ein paar "Sicherheiten" formulieren kann, sobald man den grundsätzlichen biologischen Aufbau eines Lebewesens kennt. Mit den Sensoren konnte da genug über die Humanoiden in Erfahrung gebracht werden, um sich hier keine Sorgen machen zu müssen.
Ich bin da natürlich kein Spezialist, aber ich glaube einfach, dass Biologen schon der Lage, ein paar körperliche Reaktionen vorauszusagen; so nach dem Motto: "Ein Mensch wird nicht umfallen, wenn er die Luft Bajors einatmet". Der Vergleich ist natürlich ein wenig schief, aber was diese Frage anbelangt, soll Cruor einfach eine harmlose Substanz sein.
Etwas ganz anderes, losgelöst vom Inhalt: Ich finde es wunderbar, bei Dir „Offizierin“ und „Pilotin“ zu lesen. Zu oft finde ich in FFs die gleichmachende männliche Bezeichnung auch für Frauen in der Sternenflotte, was mich immer wieder im Lesefluss stolpern lässt.
Ich finde das schon wichtig; klar, man sollte sich beim Versuch, gendersensibel zu sein, nicht verrückt machen, aber wenn man da eine Frau im Offiziersrang hat, ist das für mich einfach eine Offizierin und kein Offizier
