
"Ich freue mich schon darauf, Lieutenant", erwiderte McDougal knapp.
2376 Far Point Station, Außenposten der Sternenflotte, Deneb IVEinige Tage nach seiner Ankunft auf dem Außenposten der Föderation stand bereits die erste Trip ins Nachbarsystem von Deneb an. Man hatte dort einige Ruinen entdeckt, die noch niemand hatte zuweisen können.
"Ist das ihr erster Flug mit einem Shuttle, Dr. McDougal?", fragte ein sehr zuvorkommender und sehr besorgt wirkender junger Zivilangestellter, der Jesse half seine Ausrüstung an Bord eines Runabout der Danub-Klasse zu bringen.
"Nein, Mr. Andrews…", gab Jesse missgelaunt zurück, "…ich hatte schon oftmals das Vergnügen an Bord eines solchen Schiffes zu gehen, besonders während des Krieges."
Dabei wollte er nicht mehr an seinen letzten Flug mit einem Shuttle erinnert werden.
"Warum?", fragte Jesse der in den letzten zehn Tagen seit seiner Ankunft hatte lernen müssen, dass mehr zivile Forscher auf dem Außenposten der Sternenflotte arbeiteten, als er zunächst erwartet hatte. Fast zwei drittel des wissenschaftlichen Personals stammte von zivilen Forschungseinrichtungen aus der gesamten Föderation. Sie hatten sogar einen klingonischen Geologen und eine cardassianische Antropologin in ihren Reihen. Letztere war über das interstellare wissenschaftliche Austauschprogramm zum Deneb gekommen. Es war nicht leicht für ihn, sich gegenüber ihr so zu verhalten, wie es einem offenen und objektiven Wissenschaftler zu kam. Zu frisch und zu tief waren die Wunden, die der Krieg gerissen hatte.
"Nun, Lieutenant, wenn ich ehrlich bin, wirken sie etwas nervös auf mich", erwiderte der junge Ingenieur.
"So?", erwiderte Jesse etwas gereizt, "Da irren sie sich, glauben sie mir."
Der Archäologe wandte sich ab und schaute nach seinem Ausgrabungsmaterial, das so eben verladen wurde. Das Wetter auf Deneb IV war trocken aber milde. Nur mühevoll konnte er sein Zittern unterdrücken. Schweiß hatte sich auf seiner Stirn gebildet, den er rasch fort wischte. Es lag aber nicht am Wetter. Das wusste er. Der Winter stand bevor und selbst zu dieser Jahreszeit lagen die Durchschnittstemperaturen um zwanzig Grad. Die letzten Kisten wanderten in den Laderaum, während er beobachtete, wie seine neuen Kollegen das Shuttle bestiegen. Die Cardassianerin war die Letzte in der Reihe und warf ihm einen nervösen Blick zu. Professor Darwat T'Ex trat unbemerkt von hinten auf ihn zu.
"Sind sie bereit, Lieutenant?"
Jesse wirbelte herum und blickte etwas irritiert in das Gesicht des Stationsleiters.
"Äh … Ja, Sir", er versuchte sich zu sammeln und verschränkte, wie er es manchmal tat, die Hände hinter dem Rücken. "Die Geräte sind verstaut. Zelte und Nahrungsmittel auch. Wasser soll es in ausreichendem Maße Vorort geben. Wir nehmen trotzdem einen Wasseraufbereiter mit, Sir. Zusammen mit den Einrichtungen des Labormoduls, dass ja auf dem Planeten zurückbleibt, sollten wir für vier Wochen versorgt sein, Professor."
"Sehr gut. Entspannen sie sich Lieutenant, ich bin sicher sie werden keine Schwierigkeiten haben. Wir haben seit Monaten keine Besucher mehr in dieser Region gehabt."
McDougal rang sich ein Lächeln ab: "Sicher, Sir. Ich habe mir die Daten der Ausgrabungsstelle angesehen und bin darauf gespannt die Ruinen mit eigenen Augen zu sehen."
2381, FARAS III"Das Wetter wird schlechter und keine Jem'Hadar zu sehen. Ich weis nicht wie es Ihnen ergangenen ist, Lieutenant. Aber wenn die Jem'Hadar keinen offenen Angriff wählten, dann lagen sie im Krieg immer irgendwo im Hinterhalt. Stellt sich nun die Frage ob wir uns darüber freuen soll. Der Sturm im Rücken, wird uns in die Anlage drücken, dort kennen wir uns nicht aus, sie aber schon. Warum sie uns auch immer nicht angreifen, wollen wir hoffen, dass es uns einen Vorteil verschafft."