Forum > Autorentipps

Hard oder Soft Sci Fi?

<< < (4/6) > >>

Visitor5:

--- Zitat von: Max am 01.02.14, 11:50 ---
--- Zitat von: Visitor5 am 01.02.14, 09:23 ---Ich mag Star Wars. Und ich mag Star Trek. Auch Avatar erzählt eine tolle Geschichte. Wo ich mich nun zu Hause fühle? Irgendwo dazwischen, zwischen Klingonen, Drows, Elfen Wookies und Drachen.  :D

--- Ende Zitat ---
Das finde ich super, denn wenn Du Dich da zu Hause fühlst, musst Du schon ein sehr ausgeglichener Charakter sein und in Dir ruhen :D

--- Ende Zitat ---
Vielen Danke - und keine Sorge - Drachen werden auch noch vorkommen: Fyaala wird das Drachen-Corps gründen, eine Art Spezialeinheit, die gezielt versucht mythische Wesen "nachzubauen". Diese werden dann als Schocktruppen eingesetzt. Ich bin ja eigentlich kein Freund des Horrorgenres, aber in dieser Episode spiele ich gezielt mit den Ängsten - und gedenke auch aufzuzeigen, wie "magische Effekte" mit Technologie nachgebaut werden könnten: Säure-, Feuer- und Giftregen, das klassische Feuerspucken an und für sich, kreischende Schallwaffen und ähnliches sollen zum Einsatz kommen. Ich habe auch schon eine Idee, wie ich das Ganze aus Darshas Sicht beschreiben könnte... Mal sehen.

Ich werde versuchen, den Glauben von Magie zu erwecken, um ihn im nächsten Moment als Technologie zu entlarven - gewissermaßen ein Spiel mit den Genres Science Fiction und Fantasy. Ein bisschen gewagt, gebe ich zu, aber vom Schriftstellerischen her gesehen ein äußerst reizvoller Moment! Es ist zwar nicht sternenflotten-like sich das Dominion/ die Cardassianer durch angsterzeugende Effekte vom Leibe zu halten, aber zum Glück sind die von mir geschaffenen Organisationen daran nicht gebunden... :Nerv
(Fyaala's Corps ist ab 2374 etwa "Combat Ready" (CR) und wird ihre Feuertaufe bei einem Bodengefecht gegen die Cardassianer/ Jem'Hadar erhalten.)

Star Trek selbst spielt ja auch mit den Ängsten (TNG - Der Pankg mit dem Teufel) und versucht die Frage selbst zu beantworten, wie man auf "magische, übernatürliche Effekte" reagieren sollte. Ich mag diese Folge, sie reizt zwar die mögliche Technologie noch lange nicht aus, aber es ist ein sehr guter Anfang! Auch die Tech-Magier aus Babylon 5 sind hochinteressant, wenn man der Abgrenzungsfrage zwischen Fantasy und Science Fiction nachgehen möchte!

Tolayon:
Trotz der schon wieder oft veraltet wirkenden Präsentation von Computern und Kommunikations-Technologie ist STAR TREK in weiten Teilen immer noch gute, "abgehobene" Science Fiction.
Es mag zwar sehr gut möglich sein, dass wir einen "M5"-Computer in der Realität bereits ab 2050 haben, aber Warpantrieb, Beamen und Phaserpistolen mit 16 Einstellungen (von denen die höchste einen mittelgroßen Felsen vaporisieren kann) werden so schnell wohl nicht kommen.

STAR WARS ist wiederum das klassische Märchen, also Fantasy im SciFi-Gewand. Es gibt zwar hinter den Kulissen einiges an Informationen zur Technologie, aber die sind im Vergleich zum Trek-Universum nicht ganz so detailliert, es gibt also deutlich weniger Techno-Babble, was STAR WARS gerade für Durchschnitts-Zuschauer attraktiver macht (zusätzlich zum heorischen Grundkonzept von Gut gegen Böse).

Die neue "Battlestar Galactica"-Serie richtig einzuordnen ist auch nicht so leicht, wie es anfangs den Schein erweckt.
Einerseits mag sie sehr in Richtung "Hard" SciFi gehen, mit ihren Projektilwaffen, den Gegenwarts-Anzügen mit ihren Krawatten - alles wohlgemerkt in einer Gesellschaft, die zu Überlichtreisen mit einem nicht näher erklärten Antriebskonzept imstande ist.
Dann gibt es aber auch noch einen zunehmend in Fantasy-Gefilde abdriftenden Mythologie-Komplex, das beginnt schon mit den rational nicht erklärbaren Visionen, die Baltar immer von Nummer Sechs hat und endet schließlich mit der Enthüllung von Starbucks Existenz während der letzten Folgen als Engel.

Wobei man sagen kann, dass ein derart mythisch oder sagen wir lieber philosophisch erscheinender Überbau auch in Stanislav Lems "Solaris" zu finden ist.
Wahrscheinlich ist eine sehr rustikale, bodenständige und realistische Technologie gerade deshalb ein guter Hintergrund, der nicht zu sehr von diesen metaphysischen Aspekten ablenkt und dem Leser/ Zuschauer zeigt, dass die Menschheit noch nicht reif ist, manche Geheimnisse zu entschlüsseln (wohingegen in STAR TREK vieles schon wieder mit Technobabble zu erklären versucht werden würde).

Fleetadmiral J.J. Belar:
Dem kann ich nur voll und ganz zustimmen. Star Wars und viele andere modernere SciFi Serien greifen auch mythologische Aspekte auf und erklären technische Dinge nicht so bis ins Detail wie Star Trek. Das hat wie ich finde beides seinen Reiz. Andererseits hat es Star Trek in DS9 auch mit der Mythologie versucht und hat es imo ganz gut mit dem technischen Aspekt vermischt.

Max:

--- Zitat von: Tolayon am 17.02.14, 15:17 ---Es mag zwar sehr gut möglich sein, dass wir einen "M5"-Computer in der Realität bereits ab 2050 haben, aber Warpantrieb, Beamen und Phaserpistolen mit 16 Einstellungen (von denen die höchste einen mittelgroßen Felsen vaporisieren kann) werden so schnell wohl nicht kommen.

--- Ende Zitat ---
Vor gar nicht allzu langer Zeit habe ich mal einen Bericht über Strahlenwaffen gesehen (gehört?), in dem es hieß, dass sie gar nicht mehr so weit von der Realisierung entfernt sind.

Interessant finde ich daran den Kontrast der Technologien: Wie Du sagt traut man der Computer- bzw. KI-Entwicklung doch eigentlich wirklich viel zu, sodass ST da nicht mehr wirklich hypermodern wirkt. Soetwas wie Beamen aber wirkt aufgrund der Komplexität den aktuellen Möglichkeiten immer noch so dermaßen überlegen...


--- Zitat von: Tolayon am 17.02.14, 15:17 ---Die neue "Battlestar Galactica"-Serie richtig einzuordnen ist auch nicht so leicht, wie es anfangs den Schein erweckt.
Einerseits mag sie sehr in Richtung "Hard" SciFi gehen, mit ihren Projektilwaffen, den Gegenwarts-Anzügen mit ihren Krawatten - alles wohlgemerkt in einer Gesellschaft, die zu Überlichtreisen mit einem nicht näher erklärten Antriebskonzept imstande ist.

--- Ende Zitat ---
Das ist mMn wirklich auf eine ganz eigene Art und Weise reizvoll an BSG. Für mich ist das in dem Sinne gar nicht mal so richtig mit (hard) Sci Fi vereinbar, weil es schon wiederum so bodenständig daher kommt, dass man fast gar kein Zukunftsfeeling hat.


--- Zitat von: Tolayon am 17.02.14, 15:17 ---Wobei man sagen kann, dass ein derart mythisch oder sagen wir lieber philosophisch erscheinender Überbau auch in Stanislav Lems "Solaris" zu finden ist.
Wahrscheinlich ist eine sehr rustikale, bodenständige und realistische Technologie gerade deshalb ein guter Hintergrund, der nicht zu sehr von diesen metaphysischen Aspekten ablenkt und dem Leser/ Zuschauer zeigt, dass die Menschheit noch nicht reif ist, manche Geheimnisse zu entschlüsseln (wohingegen in STAR TREK vieles schon wieder mit Technobabble zu erklären versucht werden würde).

--- Ende Zitat ---
Liest man "Fisako" von Lem, dann wird man an manchen Stellen von Technobabble schier erschlagen, wobei der Unterschied etwa zu VOY darin besteht, dass einem hier nicht unbedingt Ausdrücke und Auswirkungen einfach "hingeworfen" werden, sondern eher Zusammenhänge "erklärt" werden. "Solaris" ist da natürlich wieder ein Kapitel für sich, weil es Lem in diesem Fall wohl auch sehr wichtig war, die ganze Handlung und die Frage nach Solaris genau im Spannungsfeld zwischen Wissenschaftlich- und Unverständlichkeit ablaufen zu lassen.

Star:

--- Zitat von: Fleetadmiral J.J. Belar am 18.02.14, 11:18 ---Dem kann ich nur voll und ganz zustimmen. Star Wars und viele andere modernere SciFi Serien greifen auch mythologische Aspekte auf und erklären technische Dinge nicht so bis ins Detail wie Star Trek. Das hat wie ich finde beides seinen Reiz. Andererseits hat es Star Trek in DS9 auch mit der Mythologie versucht und hat es imo ganz gut mit dem technischen Aspekt vermischt.

--- Ende Zitat ---

Ich finde sogar, DS9 ist die Sache recht genial angegangen. Mit dem Konzept der Propheten ist es den Autoren gelungen, Wissenschaft (Aliens für Sternenflotten-Offiziere) mit Religion/Spiritualität (Götter für die Bajoraner) unter einen Hut zu bekommen, ohne sich je über eine Seite lustig zu machen, oder sie als minderwertig/dumm abzutun. Das ist recht selten. Fand ich bemerkenswert.

Navigation

[0] Themen-Index

[#] Nächste Seite

[*] Vorherige Sete

Zur normalen Ansicht wechseln