Ich habe die Geschichte jetzt auch gelesen.
Hier ein paar "Impressionen"

, (lose) Gedanken, der Reihe nach bei der Lektüre festgehalten.
Beginnen will ich mit einem nicht wirklich inhaltlichen Aspekt, obwohl das natürlich auch Auswirkungen auf den Inhalt hat.
Die Rechtschreibfehler sind schon ärgerlich, aber ich glaube, Du wirst ihnen Herr, wenn Du die Geschichte noch einmal lesen und korrigieren solltest.
Und ja, Rechtschreibfehler sind das eine. Aber was mir hier auch aufgefallen ist, sind uneinheitliche Schreibweisen. Im einen Teil sind die Schiffsnamen groß geschrieben, im anderen klein. In einer Aufzählung wird angedeutet, dass Klassennamen mit "-" angeschlossen werden; kommt dann das Wort Klasse dazu, steht davor dann doch nur ein Leerzeichen. Mal ist ein Bindestrich zwischen dem NCC und der Nummer, mal nicht. Das ist nicht schlimm, wirkt auf mich aber immer so, als sei da einfach keine Sorgfalt im Spiel gewesen. Klar, es geht um das Erzählen einer Geschichte, aber, na ja...
Und, ja, ich weiß, Du hörst das mit den Komma-Fehlern nicht gerne. Aber ich werde wahrscheinlich nicht müde, es zu erwähnen

Der Grund ist für mich der, dass man Komma-Fehler ja nicht einfach hinnehmen muss. Bei Fotomanipulationen oder anderen grafischen Projekten ist es ja auch so, dass Du ständig dazulernst und Deine Fähigkeiten perfektionierst. Warum nicht auch hier? So schwierig ist das wirklich nicht. Ein paar Dinge sind einfach Regeln, anderen kann man sich aber viel intuitiver nähern und sie begreifen. Eines von sehr vielen Beispielen:
"Auf der Brücke, rollte Xatanis mit ihrem Stuhl vor Verblüffung einige Zentimeter nach hinten und starrte ihren Bildschirm an."
Kommas trennen (u.a.) Satzelemente, was man auch dadurch "spürt", dass man sie gesprochen wie Pausen behandelt. Und dann merkt man, dass das Komma nach "Brücke" hier keinen Sinn ergibt.
Man würde es ja also "Auf der Brücke rollte Xatanis mit ihrem Stuhl [...]" und nicht "Auf der Brücke_________________________rückte Xatanis mit ihrem Stuhl [...]" sprechen.
Sue und den Kobayashi Maru-Test - das begreife ich nicht so ganz. Der Test ist sowieso so eine Sache: Jeder, der ihn ablegen wird, wird wissen, dass er in dieser Sekunde nicht sterben wird, egal, was er macht. Es ist also in meinen Augen eher ein Verhaltens- und Strategie-Test, als eine psychologische Aufgabe. Man kann am Ende zwar Schlüsse daraus ziehen, wie jemand mit einer ausweglosen Situation umgeht, aber man müsste schon recht labil sein, sollte man beim KM-Test wirklich zusammenbrechen. Der Test, den Wesley in der TNG-Folge "Prüfungen" zu absolvieren hatte - also das war ein ganz anderes Kaliber! Am Ende des KM steht man nur dumm da und sagt: "Tja, das war's. Die Klingonen haben uns halt erwischt". Im Übrigen gibt es da doch einen Ausweg: Man fliegt nicht durch die Neutrale Zone

Hat Sue das immer gemacht und ist deswegen nicht weitergekommen

?
John, Marc und die "Sternenflottenpuppen" am Strand... Hmm, ich muss sagen, dass ich mit dieser Szene nicht vollends zufrieden bin. Vielleicht liegt es nur daran, dass ich mich in diesen John nicht gut hineinversetzen kann. Wenn ich nämlich in dem Sinne pazifistisch bin, dass ich finde, dass die Sternenflotte ein Haufen von Kriegstreibern sei (so weit, so gut), würde ich als jemand, der andere Handlungsweise bevorzugt, nicht gerade fordern, man solle sie standrechtlich erschießen. Für mich passt das irgendwie nicht. (Oder war das sein Versuch, sich sarkastisch des fremden Jargons zu bedienen?)
Und dann klang es ja glaube ich schon in einem anderen Review an: Dass Renee gleich eine Schlägerei anfängt, halte ich für überzogen. Aber vielleicht war sie so mit den Nerven runter, dass sie sich nicht anders zu wehren wusste.
Dass Du Sue einen stummen und artikulierten Vorwurf zeigen lässt, finde ich gut; hier zeigst Du schön zwei unterschiedliche Perspektiven auf

Belars Empörung über die Waffenentwicklungseinrichtung verstehe ich nicht komplett. Er hat doch selbst an einem Schiffentwurf mitgearbeitet, der lediglich zum Kampf konstruiert wurde. Wahrscheinlich spielte da aber der Faktor der Geheimhaltung mit hinein und vor allem die Konkurrenz zu Sheridan.
An dieser Stelle spekulierte ich, dass in dieser Einrichtung noch irgendetwas total Verbotenes (also nicht nur Torpedos oder Schilde) konstruiert wurden - und vielleicht hatte Belar auch dieses Gefühl und es kam so zu dieser Empörung.
Ich finde es interessant, dass Belar im Grunde sofort die Evakuierung plant. Einerseits ist das einfach Ausdruck des Realismus, das System einfach nicht lange halten zu können. Andererseits - und das macht die Sache zusätzlich spannend - sprechen wir hier ja von einer Einrichtung seines Erzfeinde. So kann man es für möglich halten, dass Belar auf dieser Weise eigenmächtig handelt, weil es gleichsam einen Plan Sheridans zunichte macht.
Ich finde es gut, dass Belar von vornherein die Lage klar analysiert und gar nicht davon ausgeht, dass man die Schlacht gewinnen kann. Ich denke, das ist eine kluge Herangehensweise von einem Kommandanten, denn auf Teufel komm raus heroisch die Möglichkeit eines Scheiterns auszuschließen, ist nicht kühn, sondern eher verantwortungslos.
Ein wenig verwirrt bin ich über Deine Darstellung von K'Narz: Tellariten haben Hufe?
Warum müssen alle Daten eigentlich gesichtet werden, damit man sie sichern kann? Im Falle von Kregahn haben wir es mit einem geheimen Projekt zu tun, aber an und für sich gibt es ja auch einfach die Privatssphäre. Außerdem bedeutet eine Sichtung einen enormen Zeitaufwand - wo es doch angesichts der speziellen Lage einfach nur darum gehen sollte, so viel wie möglich mitzunehmen.
War hier auch Belar die treibende Kraft, weil er wissen wollte, was bei der Basis so alles entwickelt wird?
Ich habe mir mal versucht, die Situation anders vorzustellen. Hätten wir Kregahn "auf seinem Weg begleitet", käme uns O'Connors Verhalten ungerecht und übergriffig vor.
Ich frage mich, warum Kregahn die Daten nicht gleich verschickt und anschließend gelöscht hat, statt den Außenstehenden noch einen Blick darauf werfen zu lassen.
Gut beschrieben finde ich, wie nervös Belar vor der Schlacht ist und dass er seine Crew damit leider auch ansteckt. Auch eine Figur wie ein Admiral, der Schlachterfahrung besitzt, darf offensichtliche Schwächen haben und es wirkt natürlich, wenn er einem gefährlichen Ereignis nicht ruhig entgegengeht.
Den Vorta hast Du mMn gut dargestellt.
Das Ende der Raumstation ist schon heftig. Die Schrecken, die so ein Konflikt am Ende bedeutet, hast Du intensiv dargestellt. Ich finde es interessant, dass Du dazu Figuren benutzt, die man im Grunde überhaupt nicht kennt. Die Wirkung ist eindrucksvoll - es braucht also keine "Bezugsperson", um mitzuleiden.
Graves' Rede enthält mir zu viel Pathos - und trotzdem weiß ich nicht, ob es ausreicht, um bei den Adressaten Applaus hervorzurufen. Also ich bin da skeptisch und svens Meinung. Okay, vielleicht würden das Militärangehörige anders sehen, aber mir hätte diese Rede weder Trost noch sonst irgendein moralisch hebendes Gefühl gegeben.
Und nocheinmal Renee: Sie ist eine faszinierende Figur, in meinen Augen aber vor allem deswegen, weil ich bei ihr oft den Eindruck habe, sie sei mit den sich ihr stellenden Herausforderungen in dem Sinne überfordert, dass sie sich schnell keinen Rat weiß und dann auf die ein oder andere Weise aggressiv reagiert: Die Szene am Strand; die Drohungen gegen die "Türwächter" - und ihr Befehl, dass keine Gefangenen gemacht werden sollen; (ein wenig bedenklich dabei aber auch: Brutalität, also nicht human zu handeln, will sie als moralische Aufbauarbeit verstanden wissen?)
Je mehr sie emotional betroffen ist, desto weniger kann sie ihre eigene Perspektive zurücknehmen, wenn es darum geht, auf die Situation zu reagieren. Das macht sie auch menschlich. (Es läßt mich aber mehr an einer Eignung für einen hohen Kommandoposten zweifeln, als bei Sue und dem "vergeigten" Kobayashi Maru-Test).
Im Grunde ist die Emotionalität eine spannende Parallele mehrer Protagonisten!
J.J. Belar ist auch nicht wirklich immer gefasst: Auf die Nachricht der zerstörten Station reagiert er mit "blanker Raserei". Das ist nicht ohne!
Xera Belar - Forscherin, die am liebsten überhaupt nicht kämpfen will - ist bereit, ihr Schiff und ihre Crew unnötig zu gefährden, weil ihr Bruder in Gefahr ist. (Denn der Vorwand, auch andere seien in Gefahr, muss vorgeschoben sein, schließlich gilt das im DK doch andauernd und trotzdem ist sie froh, wenn sie sonst nicht an die Front muss).
Wiederum: Alles verständlich und trotzdem wird hier ein Bild eines Typus eines Sternenflottenoffiziers gezeichnet, der die eigenen Handlungmaximen davon abhängig macht, ob ihn bzw. sie die Situation tangiert oder nicht.
Eigentlich ist das ein interessanter, weil ehrlicher Blick auf den Menschen.
Ich suche ja immer nach Botschaften in Geschichten - und hier, in "TDWC II" ist eine für mich ganz klar, dass 'menschliche' Wesen nicht raus aus ihrer Haut können und durchaus auch egoistisch ihrem Instikt folgen (egal, was sie sich einzureden versuchen).
Spannend ist das, weil es ein wenig auch die Guten und Bösen verbindet, denn auch Sheridan reagiert in dem Kontext, in den er "geworfen" wurde, indem er ihn mit Persönlichem verquickt. Gut und Böse irgendwie trotz aller Unterschiede (die auch schon durch die canon-Basis etwa der Jem'Hadar) gleich auftreten zu lassen, scheint mir wirklich etwas zu sein, was in diese Geschichte Einzug gefunden hat. Das lässt sich "klein" und leicht auch schnell am Text belegen: Was beim Admiral "Bei den Göttern" ist, heißt beim Vorta "Bei den Gründern" - im Grunde ein und derselbe Ausdruck.