Ich weiß gar nicht, wie viel Liniealarbeit da wirklich von Nöten wäre. Aber Du hast natürlich vollkommen Recht, dass das wohl eine andere Art von Zeichnen (malen würde ich es auch nicht nennen) ist. Einerseits würde ich jetzt mal behaupten, dass es irgendwie regelmäßiger ist: so nach dem Motto "Was auf der einen Seite ist, muss auf der anderen auch so sein"; eigentlich ganz schön planbar.
Ich habe letztens durch Zufall entdeckt, dass Painter eine Symmetriefunktion hat. Die habe ich aus Versehen eingeschaltet (wahrscheinlich mal wieder mit den Wurstfingern auf irgendeine Tastenkombi gekommen) und plötzlich spiegelte sich alles, was ich auf der einen Seite malte, auf der anderen. Das wäre eine ganz nützliche Funktion für eine symmetrische Ansicht eines symmetrischen Raumschiffs.
Andererseits gilt es dabei im Grunde wirklich nicht darum, etwas "beseeltes" einzufangen, was ja gerade die Portraits so reizvoll macht. Nachdem Du "Interstellar" ja auch kennst: Im Grunde stecke ich da fast in einem Dilemma, wenn es um das Zeichnen der Figuren anbelangt, denn eigentlich sind TARS und CASE stärkere Charaktere als zum Beispiel Doyle. Und trotzdem ist es nur ein technisches Gerät.
Mit diesen Sympathieträger-Robotern machen sie es aber auch immer so praktisch, dass sie ihre Stimmen haben und ein wenig emotional klingen. Das ist in Star Wars ja auch das klassische Beispiel - obwohl so ein R2D2 nur Quietschtöne von sich gibt, aber die in höchst emotionaler Weise. Da kommt dann automatisch das Kuscheltier-Gen aus der Kindheit wieder hoch

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Lustig finde ich, dass Du keine emotionale Beziehung zu Autos hast. Ich kenne, nun ja, nicht viele, aber doch die ein oder andere Frau, die ihren Wagen nie gegen einen neuen tauschen wollen würden
Ich besitze nicht mal ein Auto, zu dem ich eine Beziehung aufbauen könnte

. Aber zu meinen Fahrrad habe ich auch keine Beziehung

Mir kam, aus Interesse, da noch eine Idee, deswegen folgende Frage: Wie verhält es sich eigentlich mit Landschaften oder Orten (welcher Art auch immer, also auch ein Haus oder ein Zimmer)? Natürlich baut man dazu keine so starken Erinnerungen und "Beziehungen" wie zu Personen oder etwa auch Tieren auf. Aber ich gelaube schon, dass man durch Orte auf eine ganz eigene Weise, doch auch, joah, "berührt" werden kann; halt vielleicht indirekter, aber dennoch.
Landschaften auf jeden Fall! Menschengebautes jetzt weniger, da kommt mir spontan lediglich der Dom zu Speyer in den Sinn, der mich seit Urzeiten berührt (keine Ahnung warum, ist einfach so). Aber es gibt in der Tat Landschaften, da beginne ich ungelogen zu weinen, wenn ich Bilder davon sehe (meist Bergmassive oder auch Wälder), weil ich mich denen dermaßen verbunden fühle, dass es mir regelrecht weh tut, nicht dort zu sein. Landschaften ist etwas, was ich in diesem Jahr unbedingt probieren möchte. Ich habe auf deviant art einen Waldphotographen auf meiner Watchliste, der ganz traumhafte Photos schießt und von dem habe ich mir schon die Erlaubnis geholt, seine Photographien als Vorlagen zum Üben zu verwenden.
Was verbirgt sich hinter "vorwärts bringt"? Wie klar sind denn die zeichnerischen Ziele für 2017? Ich bin über diesen Punkt auch gestolpert, weil ich es bei mir so einschätzen würde, dass es mich insgesamt voranbrächte, bestimmte Motive und Techniken zu wählen und ich gleichzeitig wüsste, dass da Motive (und vielleicht auch Techniken) dabei sind, auf die ich eigentlich keine Lust habe / hätte.
"Vorwärts bringen" sind meist die Challenges, die ich versuche. Letztes Jahr war das einmal diejenige mit den reduzierten Farbpaletten, die ich ganz spannend fand, dann eine, bei der es darum ging, jeden 2. oder 3. Tag eine Pose von einer Stock-Photographin zu zeichnen (das hat mir einiges für das Anatomie-Verständnis und vor allem das Herunterbrechen von Referenzen auf "Holzmännchen" gebracht - und drei neue Bekanntschaften, mit denen ich mich austauschen konnte) und dann der Inktober, wo es den gesamten Oktober nur darum ging mit Tusche zu zeichnen. Hier habe ich über die Gespräche mit Leela und Star auch wieder einiges Neues für mich dabei herausziehen können. Und dann hat mich eine Unterhaltung mit einem Portrait-Maler beim Malen von Haaren ein ganzes Stück vorwärts gebracht. Viele der Profi-Künstler reagieren nicht auf Kommentare - was auch verständlich ist, wenn sie pro Bild zugeballert werden. Aber manche melden sich zurück und nehmen sich Zeit, um einem Laien ein wenig aus der Trickkiste zu erzählen. Das sind immer ganz tolle Momente, von denen ich viel profitiere.
Ein ganz großer Schritt für mich war am Jahresende z.B. auch das Pocahontas-Bild (das letzte in meinem best-oft-Kalender). Ich hatte mal wieder viel zu oft "hier" geschrien, wo es um irgendwelche Challenges ging, so auch bei einer Wichtelveranstaltung einer Gruppe, in der ich Mitglied bin. Da sollte man ein paar Wünsche für ein Bild zu Weihnachten angeben, und dann wurde vom Veranstalter jedem Teilnehmer ein anderer mit der entsprechenden Wunschliste zugelost. Die Wunschliste, die ich erhielt, bestand aus lauter Dingen, die ich noch nie gemalt hatte. Ich hatte mich dann für "something with Pocahontas" und "butterflies and flowers" entschieden und zum ersten Mal ein Bild ohne Photoreferenz gemalt. Das kann vom Ergebnis zwar nicht mit den voll referenzierten Portraits mithalten, aber für mich war das ein Meilenstein.
Für dieses Jahr möchte ich auf jeden Fall viel üben und mich auch einmal unter den zahlreichen Tutorials auf youtube umsehen, wo ich sicherlich viele Kniffe lernen kann.
Interessant wird's dann bei organischen Raumschiffen ^.^ oder sowas wie der Andromeda mit ihren runden Ausläufern und organischen Formen *schauder*
Meinst Du da jetzt eine Andromeda von jemandem hier aus dem Forum oder die Andromeda Ascendant aus der gleichnamigen TV-Serie? Letztere wäre nämlich das einzige Raumschiff, was mich aus den von Dir genannten Gründen tatsächlich zum Malen reizen würde.
kommts mMn. einfach nur darauf an, ob man es wirklich als rein technisches Ding ansehen will/kann, oder als den Charakter, der da drin steckt. bestes Beispiel, Seeleute (besonders die älteren mit ihren Segelschiffen): Die haben ihr Schiff so gut wie immer als beseelt angesehen, als was lebendiges, nie als nur ein lebloses Ding ohne Seele oder Charakter.
Dein autobeispiel zeigts deutlich, manche können eine bessere Bindung zu Gegenständen aufbauen und mehr dahinter sehen, andere nicht ^.^ Ich seh mein Autochen auch nur als Fortbewegungsmittel an, praktisch ja (dreckig ebenso), aber größere emotionale Bindung? Meh... und das, obwohl ich sehr maschineninteressiert bin 
Das ist natürlich etwas, was jeder für sich selbst empfindet und entscheidet. Ich kann mir gut vorstellen, dass jemand, dessen Leben auf Gedeih und Verderb von einem Fahrzeug abhängt (wie eben Dein Beispiel mit dem Segelschiff - oder in der SF dann analog das Raumschiff), da eine ganz andere Beziehung dazu entwickelt, als jemand, der so ein Teil nur braucht, um von A nach B zu kommen.