

Etwas abgespannt verließ Amelié den Turbolift und näherte sich ihrem Quartier. Die Ärztin konnte Erholung gebrauchen und was wäre da passender als das eigene Quartier.
Einer der wenigen Vorteile die man als Mitglied der unteren Ränge genoss, war eine geregelte Dienstzeit, zumindest außerhalb von Katastrophen und Alarmzuständen, was für Elizas Geschmack doch häufig auf der ESTRELLA vorkam. Nicht dass sie sich beschweren wollte. Sie war eben ein "Action Girl" und brauchte sowas in ihren Leben. Aber es verhinderte auch, dass sie Zeit mit ihrer Freundin verbringen konnte.
Doch jetzt da sie beschlossen hatten ihre Beziehung ganz offen vor der Crew zu zeigen, konnte sie auch komplett bei Amelie einziehen. Sie hatte also, die Zeit nach Dienstschluss damit verbracht ihre Sachen aus ihren alten Quartier aus- und bei Amelie einzuräumen, nachdem sie festgestellt hatte, dass die Ärztin noch auf der Krankenstation war.
In dem nunmehr wirklich gemeinsamen Quartier lagen zwei Tragekisten mit ihren restlichen Klamotten und eine große Transportkiste mit anderen Besitztümern offen da und Eliza versuchte alles unterzubringen.
Amelié schritt durch die beiseite weichende Tür... und stolperte über eine Kiste, worauf sie Gesicht voraus - den Göttern sei Dank - in einem Stapel Textilien landete.
Sie schüttelte die Überraschung ab und blickte sich um. Das ganze Quartier wirkte, als wären ein paar Quantentorpedos explodiert.
"Was ist denn hier los?"
Eliza drehte sich überrascht um als sich das Quartiersschott öffnete. Noch bevor sie ein "Vorsicht, Schatz." rufen konnte, war es auch schon passiert. Dennoch konnte sie sich ein kleines amüsiertes Glucksen nicht verkneifen. Auf die Frage antwortete sie: "Das ist mein restlicher Kram. Ich versuche den gerade unterzubringen. Jetzt da wird wir uns jetzt vor der Crew als Paar zeigen, dachte ich, wir können auch ganz offiziell zusammen ziehen. Ich schlafe sowieso fast jede Nacht bei dir."
Sie musterte ihre Freundin: "Freust du dich nicht?"
"Doch.", grinste Amelié. "Es kommt nur gerade etwas,... überraschend."
Sie erhob sich wieder und blickte sich um. Es waren eine Menge Sachen, die hier noch herumstanden. "Hast Du das Alles selbst hierher geschleppt, Lizzy?"
"Du kennst mich doch. Ich mache immer Nägel mit Köpfen. oder dem Phasergewehr." Eliza griente: "Soviel war das gar. Zwei Taschen und für die Box habe ich mir einen der kleinen AG Karren aus Frachtraum drei ausgeborgt. Ich kenne Frauen, die packen für eine Reise von fünf Tagen mehr ein."
"Ich schätze, da werde ich beim Quartiermeister einen zusätzlichen Wandschrank ordern müssen.", meinte Amelié. "Aber ich freue mich, dass Du Dich entschieden hast."
Sie wanderte vorsichtig durch das Chaos. Die meisten Kisten waren nicht beschriftet oder deren Inhalt erkennbar.
„Sind das alles Klamotten?"
Ganz so viel bewahrte Amelié selbst nicht auf. Das meiste verschwand nach spätestens einer Woche im Replikator - mit Ausnahme einiger besonderer Stücke.
„Nein, nicht nur.", erklärte Eliza. "Die mittlere Kiste da drüben sind ein paar Andenken von den ganzen Reisen. Ich bin so eine die auf einer Raumstation immer die Andenkenläden durchschaut und wenn mir etwas gefällt kaufe ich es. Komisch wie schnell sich da Zeug ansammelt. Und dann gibt es noch Requisiten fürs Holodeck. In der langen flachen Kiste mit dem Schloss dran liegt beispielsweise mein Anderthalbhänder."
"Anderthalbhänder?"Amelié konnte mit dem Begriff irgendwie nix anfangen, während sie ihre Jacke ablegte. Es war gefühlt ein, zwei Grad wärmer im
Quartier.
"Das ist ein Schwert,
Goldie. Für eine Fantasy Holodeck Programme. Man kann es in Kombination mit einen Schild benutzen und quasi mit einer Hand halten, wenn man Ahnung hat. Aber die richtige Kraft entfaltet es nur, wenn man es mit beiden Händen schwingt.", erklärte Eliza.
"Ah ja.", nickte sie. "Und ich dachte immer, es sei nur ein Klischee, dass Sicherheitspersonal in ihrer Freizeit gedanklich nicht von ihrem Job lassen können."
"Hast Du die Heizung angeworfen, Schatz?", fragte Amelié, während sie ihre Weste ablegte.
"Du kennst doch Rick's Regel drei: Ein guter Sicherheitsoffizier sorgt immer für Sicherheit, auch wenn er nicht im Dienst ist.", erklärte die Sicherheitsbeamtin lachend. dann stutzte sie: "Nein habe ich nicht. Computer Temperaturstatus."
"Es sind genau 21°.", meldete die Stimme des Bordcomputers.
Amelié stutzte.
Normalerweise würde sie eine derartige Temperatur bestenfalls als angenehm kühl empfinden.
Dang! Hitzewallungen in der Schwangerschaft"Dann wird das wohl nur an mir liegen.", seufzte Amelie und entledigte sich des blaugrünen Hemds.
"Ich schätze, da brauche ich wohl was... bequemeres.“
"Alles in Ordnung mit Dir.", fragte Eliza etwas besorgt.
"Ja keine Sorge", antwortete Amelié. "Das ist völlig normal."
Mit Ausnahme der Gedanken, ihr die Klamotten ebenfalls vom Leib zu ziehen.
"Bevor ich's vergesse...", meinte sie, im Schlafzimmer verschwindend. "Es könnte sein, dass Rick hier heute noch auftaucht."
"Warum sollte er das tun?" fragte Eliza überrascht. "Es ist spät, die Zwillinge schlafen sicher schon und ist heute nicht Pokerabend?"
"Es gab ein... kleines Problem auf der Mission.", erklärte Amelié, wobei der letzte Satzteil nur gedämpft zuhören war.
Eliza stutze und folgte ihrer Freundin: "Was war denn los?"
"Nachdem wir das Labor neutralisiert hatten...", erklärte Amelié, mit ein wenig Anstrengung in ihrer Stimme. "fielen die Transporterssysteme im Shuttle aus. Also habe ich... improvisiert."
Sie seufzte erleichtert.
"Im freien Fall?", wiederholte Eliza und seufzte: "Was ist jetzt schon wider schief gegangen? Und hattet ihr nicht Hykes dabei? Der hätte doch sicher auch eine schnelle Lösung finden können."
"Oh, Hykes war dabei. Aber das ging Alles so schnell, dass ich mit meiner Reaktion ihm wohl... zuvor gekommen bin."
Endlich raus aus dem größten Teil der Klamotten.
Amelié kehrte in den Wohnraum zurück, lehnte sich an den Türrahmen und strich sich die Haare aus dem Gesicht. "Viel besser so."
Eliza betrachte die hübsche Kehrseite ihrer Freundin die jetzt nur noch in Unterwäsche herumlief.
"Also hast du es gut gemeint. Dann mach dir keinen Kopf. Er wird keines seiner Inder Sicherheitsabteilung berüchtigten Donnerwetter loslassen. Die sind für Trottel wie Corin oder Clark reserviert."
Eliza hätte ja noch Jacen erwähnt, aber der war bei der Faras III Mission von einen der Wesen getötet wurden.
"Wollen wir's hoffen."
Ihre Freundin stutzte: "Du bist dir da nicht so sicher?"
"Weist Du... ich habe Rick auf der ganzen Mission über recht... seltsam erlebt. Besonders in Bezug auf den Professor."
"Was meinst Du mit seltsam?" Eliza seufzte, das klang gar nicht gut.
"Der Professor schien mir ein recht... komischer Kauz zu sein. Sehr in seine Arbeit vertieft. Und Rick... nun ja, er hat ziemlich... impulsiv reagiert.", erklärte Amelié, während ihre Beine abwechselnd auf und ab wippten. "Ich glaube, da steckte mehr dahinter, als nur die... Ungeduld, was Antworten auf seine Fragen anging.“
Eliza setzte sich neben sie und winkte ab: "Ach, da hat Rick nur den
'Bad Cop' gespielt. Macht er gerne, wenn er Antworten will. Da hättest du einfach mitspielen müssen und die freundliche verständnisvolle Kollegin mimen brauchen. Den
'Good Cop' eben."
Amelié verschränkte die Arme vor der Brust. "Ein kleiner Hint zum Beginn hätte da viel geholfen."
Sie ließ ihre Augen über Elizas Figur wandern.
Warum sich jetzt nach Feierabend noch über dieses Thema aufregen?Amelié ließ sich nach hinten fallen, streckte ihren Rücken durch und seufzte. "Jedenfalls, ich bin froh dass die Mission vorbei ist."
"Ich hoffe nur du willst Rick nicht so milde stimmen.", witzelte Eliza. Doch in ihren Hinterkopf begann es zu rumoren. Geschickt fing sie an, die Schultern ihrer Freundin zu massieren.
Amelié seufzte entspannt. Die Nähe hatte ihr sichtlich gefehlt und sie war froh, wieder mit Lizzy allein zu sein.
"Ach ja,...", meinte Amelié und griff nach einem Pad, ohne sich aufzusetzen. "Ich habe da noch eine Überraschung für Dich Schatz."
Sie hielt es über die Schulter, mit dem Display nach unten.
"Was denn?", fragte Eliza neugierig.
"Schau rein.“
Eliza ergriff das Padd, stutzte kurz und lächelte dann: "Wow. Vorher konnte ich mir das nicht so vorstellen. Aber jetzt, jetzt ist das so greifbar.", sie küsste ihre Freundin auf den Hinterkopf: "Wir beide werden Eltern."
Sie machte eine Pause und griente: "Auch wenn es so aussieht wie das Matschmonster auf Esom IV."
"Hö?"Amelié blinzelte.
"Die Grafiken sind leider nie völlig akkurat."
"Warum hast Du nicht den Holoscanner genutzt?"
"Ich wollte es etwas,...
klassisch machen.", meinte sie. "Außerdem,... es ist ja noch etwas Zeit und...", Sie drehte sich auf den Bauch und kam dicht an Elizas Gesicht heran. "Wir wollen doch nicht schon Alles im Vorfeld erfahren, oder?"
"Du kennst mich doch. ich bin sehr neugierig.", erklärte Eliza und küsste Amelie auf den Mund. "Du weißt also nicht was es wird?"
"Doch.", nickte Amelié, grinste, sagte aber Nichts weiter.
Eliza küsste ihre Freundin nochmal und strich ihr den nackten Rücken runter. "Du weißt, ich kenne Methoden um dich zum Reden zu bringen,
Goldie.", erklärte sie liebevoll und kniff ihr dann zärtlich in den Hintern.
"Hey!", quieckte Amelié, rollte sich über Lizzy, wohl in dem Wissen, dass sie beide etwa gleich stark waren.
Sie begann, ganz unschuldig blickend, an der Kleidung ihrer Freundin herumzufingern.
"Willst Du es wirklich wissen?"
Eliza lächelte und amüsierte sich innerlich über die vergeblichen Mühen ihrer Freundin, die Uniformjacke aufzumachen. Doch heute hatte sie sich für die Jumpsuitvariante entscheiden. "Was müsste ich denn dafür tun?"
"Ich bin mir ziemlich sicher, Da fällt Dir etwas,... passendes ein.", zwinkerte Amelié, ehe sie den Nackenverschluss zu fassen bekam. "Sind diese Dinger nicht unbequem?"
"Oder,...", grinste die Sagitta, "Hast Du die Variante mit einem Hintergedanken ausgewählt?"
"Vielleicht.", erklärte Eliza und legte die Lippen. "Obwohl ich nicht ahnen konnte, dass Du heute Abend nur in Unterwäsche herum springen wolltest. Dann hätte ich etwas ganz Anderes angezogen."
"Oh.", Amelié schmunzelte. "Ich schätze, dann hättest Du vielleicht noch mehr Leuten in den Korridoren den Kopf verdreht."
"Ich hätte mich erst hier umgezogen. Ich habe ja jetzt alle meine Klamotten da.", erklärte Eliza und steckte leicht die Zunge raus.
Amelié lachte amüsiert und beobachte weiter, wie ihre Freundin versuchte, aus dem Einteiler herauszukommen.
"Brauchst Du... Hilfe?"
Eliza setzte sich so um, dass ihr Rücken jetzt zu Amelie zeigte: "Wenn Du schon so fragst. Könntest Du mir den Reißverschluss aufmachen?"
"Logi.", antwortete Amelié und zog den Verschluss langsam auf. Die rosige Haut war immer wieder ein wundervoller Anblick. "Wie bist Du allein in das Teil reingekommen?"
Entweder war ihre Partnerin gelenkiger, als Amelié angenommen hatte, oder sie beherrschte einen guten Trick, an das Ding heran zu kommen.
"Ah ja."
Eliza schälte sich aus der Uniform und den Stiefel und stand nur noch im gelben Shirt und Unterwäsche vor ihr Freundin. "Ich weiß, nicht sehr sexy. wenn du mich entschuldigen würdest."
"Kommt immer darauf an, was man daraus macht.", zwinkerte Amelié und ließ ihre Augen über Elizas Haut wandern.
"Nein, glaub mir. Die Uniformdesigner haben bei der Unterwäsche eher an Praktikabilität gedacht.", erklärte Eliza und hob eine der Klamottentaschen auf. "Ich bin gleich wieder da.“
"Okay. Ich lauf auch nicht weg."
Amelié drehte sich, um ihre Freundin beim hinausgehen zu beobachten.
Ein durchtrainierter Körper war immer ein hübscher Anblick, insbesondere, wenn es sich Elizas handelte.
Man sagte ja immer, Frauen würden lange brauchen um sich umzuziehen, aber diese kleine Überraschung hatte Eliza vorbereitet in dem Moment als sie beschloss, bei ihrer Freundin einzuziehen. Und so war sie innerhalb von Minuten umgezogen. Sie kehrte zurück und blieb im Schott zwischen Wohn- und Schlafzimmer stehen: das Licht aus dem Schlafzimmer sorgte für einen leichten Lichtrand um das lilafarbene tief ausgeschnittene Negligee. "Und wie findest Du es?"
Ameliés goldene Augen weiteten sich bei dem Anblick, den Eliza bot:
umwerfend"Du meine Güte, Lizzy!", staunte sie. "Ist das tholianische Seide?"
"Jap." Eliza lächelte, als sie Reaktion ihrer Freundin bemerkte. Und machte einen Schritt auf sie zu.
"Dann sollten wir aufpassen, dass es nicht kaputt geht, oder?"
"Das Material ist strapazierfähig."
Eliza setzte sich wider neben ihre Freundin und knabberte an ihren Ohr. Doch schnell wurde sie vom Pfeifen des Interkoms unterbrochen:
"Brücke an Dr. Madison."Amelié war gerade dabei, ihr die haardünnen Träger von der Schulter zu ziehen.
Sie seufzte genervt.
"Manchmal frage ich mich, ob hier jemand mit ner Tüte Popcorn vor den internen Sensoren sitzt.
Madison hier."
"Doktor. Eine dringende private Komverbindung von der USS Zodiac. Für Sie."Amelié blickte Eliza mit einer Mischung aus Verwunderung und ein wenig Enttäuschung an:
"Stellen Sie durch."
Dass der Laptop in der Nähe der Beiden auf Visuelles Signal gestellt war, hatten sie wahrscheinlich vergessen.
"Wer könnte das jetzt sein?"
Auf den Bildschirm erschienen die Gesichter von die Gesichter von Archer und Cassiopeia Madison, Amelie's Eltern. "Hallo Cassie. das ist wohl ein ungünstiger Zeitpunkt.“
"Errm,...", Amelié sackte vor Überraschung die Kinnlade herunter.
"Daddy? Mom?"Sie starrte ein paar Sekunden auf den Bildschirm und blickte dann zu Eliza.
Einem Moment lang wusste sie nicht, wie sie reagieren sollte.
Und Eliza war auch etwas erschrocken.
Amelies Eltern. Sie sah kurz an sich runter, So wollte sie nicht das erste Mal ihren Schwiegereltern gegenüber treten.
'wer weiß, was die jetzt über mich denken. Die halten mich doch für so ein Möchtegern Orion Girl, dass ihre Tochter verführt hat."Ähm, ich bin gleich wieder da." und huschte ins Schlafzimmer.
Amelié blickte ihr - immer noch hingerissen - hinterher ehe sie im Durcheinander der Gefühle wieder zum Bildschirm blickte.
Ihre Augen begannen zu schimmern.
"Wer war denn das?", fragte ihre Mutter.
"Ja, also...", überlegte Amelié.
Das Alles mal eben in ein paar Sätzen unterzubringen, würde nicht so einfach werden.
"Sag doch das sie Deine Freundin ist.", bemerkte ihr Vater.
"... meine Partnerin, Eliza.", antwortete sie, knapp. "Ich hätte Sie euch zwar gern persönlich bekannt gemacht, aber..."
"Sie ist hübsch. wenn auch etwas jung."Amelié wölbte die Augenbraue, blickte sich verstohlen nach Lizzy um und zischte dann, ein wenig nervös:
"Daddy!"Archer lächelte unschuldig:
"Du hattest schon immer einen guten Geschmack was Deine Partner angeht, egal ob Männer oder Frauen. Wie alt ist Sie? 20, 25...? ein Mensch wenn mich mein professionelles Auge nicht täuscht.""Ja.", nickte Amelié. "In etwa..."
Sie wandte erneut den Kopf und zischte so leise wie möglich:
"Lizzy,... wo steckst Du?"Eliza hatte etwas suchen müssen. bevor sie denn passenden violetten Morgenmantel gefunden hatte. Schnell hatte sie ihn übergezogen und so eng gebunden, dass oben nur noch der Hals und der Kopf rausschaute. "Komm' ja schon."
Sie setzte sich wieder neben ihre Freundin und erklärte: "Entschuldigen Sie bitte. Sie haben uns überrascht. Ich bin Eliza Crown."
Leise flüsterte sie dann zu ihrer Freundin: "Du könntest Dir auch Etwas überziehen."
Ameliés Augen wanderten kurz abwärts... und ihre Hände bekamen irgendwo hinter sich eine weinrote Decke zu fassen.
„Das kommt alles ein wenig... überraschend... aber, wann...
errm,... wie...?"
Doch Archer lächelte:
"Ihr Menschen seit schon eine lustige Spezies. So verklemmt, wenn es um Nacktheit geht. Wir Sagitta sind da anders. Zwar nicht ganz so wie die Betazoiden, die nackt heiraten, aber durchaus offen. Da ist nichts, was ich nicht schon gesehen hätt, gerade auch als Arzt."Eltern... egal welche Spezies, egal in welchem Alter man selbst war.... sie fanden doch immer den dämlichsten Moment, derartige Themen anzureißen.
Amelié realisierte erst jetzt, dass die Unterhaltung überhaupt nicht stilvoll begonnen hatte:
"
Lizzy,... verzeih mir die fehlenden Manieren.", sie deutete auf den Bildschirm: „Meine Eltern Archer und Shania Madison."
"Freut mich Sie kennenzulernen.", erwiderte Eliza.
"Und uns freut, Dich kennenzulernen.", erwiderte Shania.
"Wir wollten eigentlich nicht um die Zeit anrufen, weil wir dachten, dass Amelie schon schläft, aber nachdem wir über Wochen in der Raumspalte festgesteckt haben, wollten wir ihr, euch mitteilen, dass es uns gut geht.", ergänzte Archer.
"Ich bin überglücklich, dass es euch gut geht.", meint Amelié, während sie ihrer Partnerin hinter dem Rücken mit den Fingern durchs blonde Haar fuhr. "Das letzte, was ich gehört hatte war, dass Euer Schiff verschollen ist und es keine Spur gab."
"Es sah eine Zeitlang auch ziemlich eng aus. Ein Gravitationsschlund ist sehr unangenehm.", erzählte Archer.
"Das Dumme war dort herrschte eine Zeitverzögerung von eins zu 70. Eine Minute bei uns entsprach etwas über einer Stunde bei euch. Die Wochen von euch waren nicht ganz zwei Tage bei uns. Leider musste die Potomac aufgegeben werden.""Aber bei Starfleet lässt man Niemanden im Stich.", ergänzte Eliza.
"Das erklärt Einiges.", nickte Amelié. "Da wäre,...", sie verschränkte ihre Finger ein wenig nervös ineinander, "auch eine.. Überraschung, die ich Euch erzählen wollte..."
Sie schlang demonstrativ den Arm um Eliza.
Eliza lächelte, wusste sie doch was jetzt kam.
Amelié neigte ein paar mal kurz den Kopf nach links und rechts.
"Also,... ihr zwei werdet bald...
Großeltern."
Shania wusste erst gar was sie sagen sollte, Doch Archer musterte seine Tochter:
"Ich hoffe, das war nicht aus einer Laune heraus, Cassie. Ich weiß, du bist in einen perfekten Alter für ein Kind. Aber ihr zwei plant das doch nur. Oder wächst in irgendeinen Reagenzglas mein Enkelkind heran."[/i]
"Nein.", winkte Amelié rasch ab. "Das ganze ist ein wenig,... kompliziert."
"Ist es bei Dir immer."
"Also,... um es kurz zu machen...", meinte Amelié. "Lizzy und ich haben bereits darüber gesprochen. Wir,", sie blickte ihrer Liebsten in die Augen. "wollen beide gemeinsam diesen Weg gehen. Aber... es gibt einen... Vater."
Amelié hatte gehofft, dieses Thema vermeiden zu können. Ihre Eltern kannten Tranar zwar aber sie hatten eigentlich nie viel über die Beziehung erfahren. Und bislang hatte Archer es immer für richtig erachtet, sich in solche Dinge seiner Tochter nicht einzumischen, so lange sie ihn nicht selbst darum bat.
"Eine Leihvaterschaft.", bemerkte Archer. "Ungewöhnlich, aber wenn Ihr zwei Euch sicher seid." Er blickte Eliza an: "Dann sollte ich dir ein paar Hinweise zur Sagitta Schwangerschaft schicken. ich hatte ja schon zweimal das Vergnügen."
Ein kurzes "Au" von ihm verriet, dass seine neben ihn sitzende Frau gegen das Schienbein getreten hatte. "Jedenfalls wünschen wir euch zwei alles Gute. ich schätze wir werden usn in Zukunft wider öfters melden. Passt auf euch auf."
"Ich werde auf die Zwei aufpassen.",, versprach Eliza.
"Keine Sorge, Dad.", nickte Amelié. "Wir lassen von uns hören." Ein wenig Statik knisterte über den Bildschirm. Die Transmission schien lange unterwegs gewesen zu sein und hielt wahrscheinlich nicht mehr lange.
Ein gegenseitiges Nicken markierte den Abschied, was bei größeren, räumlichen Entfernungen üblich war.
Eliza hätte keine bessere Überraschung gelingen können und kaum war das Gespräch komplett beendet und die Verbindung abgebrochen, fiel Amelié ihr um den Hals.
"Lizzy, das war die beste Überraschung, die Du Dir wohl hättest einfallen lassen können."
"Also das mit Deinen Eltern ist nicht mein Verdienst. Ich war ja selber überrascht.", erklärte Eliza. Sie löste den Knoten des Gürtels der ihren Morgenmantel hielt. "Aber jetzt können wir dort weitermachen, wo wir unterbrochen wurden...“
Amelié lachte, als Eliza sie zurück auf die Couch stieß, um da weiter zu machen, wo sie überraschend aber alles Andere als ärgerlicherweise zuvor
“gestört“ worden waren.
END OF SCENE
Alex und David in „Happy End ²“