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http://www.sf3dff.de/index.php/topic,3956.msg196114.html#msg196114Zufrieden betrat Amelié wenig später die Krankenstation.
Der Tag hatte sehr zufriedenstellend begonnen und die Sagitta freute sich bereits diebisch darauf, den Feiertag entsprechend durchziehen zu können.
Aber sie musste sich noch das ein oder Andere einfallen lassen, damit es ihr gelingen würde, zumindest jeden Führungsoffizier einmal aufs Korn nehmen zu können.
Rein technisch gesehen könnte das zwar eigentlich zu Problemen führen, wenn es sich um Rick oder den Captain handelte, allerdings bestand da eine Ausnahme bezüglich des Feiertags, denn kulturelle Traditionen der Mitgliedswelten der Föderation wurden durch die Charta des interstellaren Völkerbundes geschützt.
Also, so lange Amelié die Sache nicht völlig übertrieb, dürfte es auch nicht zu Problemen kommen.
Allerdings würde es eine Herausforderung werden, den Captain, Rick, Navina und die Anderen reinfallen zu lassen und zwei mal denselben Streich zu spielen, galt als einfallslos.
Sie betrat das Labor und begann damit, die laufenden Experimente zu überprüfen, hielt sich dabei jedes mal den Bauch, wenn sie sich vorbeugte.
Schon erstaunlich, wie zuverlässig Instinkte arbeiteten.
Wie würde es wohl erst sein, wenn ihr Kind geboren war?
Dann müsste Amelié wohl oder übel Kompromisse machen, was den Dienstplan anbelangte.
Aber einen Vorteil wusste sie schon jetzt: Keine Nachtschichten mehr... nun ja,... zumindest nicht in der Krankenstation.
"Guten Morgen, Doc.", grüßte ihre Assistentin Sullivan im vorbeigehen.
"Guten Morgen, Tawny.", erwiderte Amelié freundlich.
"Hatten Sie eine angenehme Nacht?", fragte Tawny.
"Das kann man so sagen.", nickte die Sagitta.
"Eines der Experimente wurde heute Nacht beendet.", berichtete die Terranerin. "Ging um die Siliziumproben, welche wir vorletzten Monat gesammelt haben."
"Und?", Amelié stützte interessiert das Kinn auf ihre Hand.
"Hier, sehen Sie selbst.", reichte Tawny ihr ein Pad über den Tisch, welches Amelié umgehend studierte.
"Faszinierend. Derartige Mikroben hatten unsere Tricorder auf der Außenmission angezeigt, aber dass diese ein derart komplexes Netzwerk untereinander bilden, war nicht aufgefallen."
"Da ist noch mehr.", erklärte Tawny. "Es scheint so, als bilden sie eine Art Symbiose mit dem Erz."
"Das ist bemerkenswert."
"Sie finden alle Details im Pad, Doktor."
"Gut, ich werde es mir gleich ansehen.", meinte Amelié. "Das heist... wenn Sie kurz Zeit für mich hätten?"
"Klar Doc.", nickte Tawny zwinkernd. "Sie hatten ja selbst Ihren Routinecheck in den Terminkalender eingetragen."
"Sehr schön.", lächelte die Sagitta nickend und erhob sich wieder. "Ich weis ja, dass ich - dass heißt - wir zwei bei Ihnen in guten Händen sind."
Beide Frauen verließen das Büro zum Separreé.
"Wenn ich ein wenig indiskret sein darf, Doc?", murmelte Tawny.
"Sicher."
"Wissen Sie schon, was es wird oder wollen sie es schon erfahren?", fragte ihre Assistentin. "Und wenn ja,... haben Sie schon über einen Namen nachgedacht?"
Amelié lachte.
"Wir wissen es schon: Ein Mädchen und der Name wird wohl Aristea lauten."
Amelié hatte sich bereits im Separree aufs Bett gesetzt, während Tawny ihren Tricorder konsultierte.
"Aber am wichtigsten ist es, dass alles glatt läuft."
"Klaro.", lächelte Ameliés Assistentin. "Ich kann Ihnen zumindest schon mal bestätigen, dass Alles in geordneten Bahnen verläuft. Keine Anzeichen einer Komplikation oder Anomalie."
"Das ist das Wichtigste.", erwiderte Amelié, ebenso lächelnd. "Danke."
"Gern geschehen. Ich würde gerne noch bleiben, aber zu viel Neugierde ist bekanntlich indiskret und ich habe noch Arbeit im Labor Übrigens,... ich finde den Namen sehr passend."
"Alles klar. Danke Tawny.", nickte Amelié.
Ameliés Finger spielten nervös mit ihren goldenen Locken, während sie überlegte.
Das war ein wenig kompliziert bei ihrem Volk, wenn es um ein Kind ging.
Auch wenn Lizzy nicht der biologische Elternteil war, so war sie trotzdem das, was die Menschen dann wohl als... Stiefmutter bezeichnen würden.
Und gemäß der Tradition hatte sie demnach, da beide keine geheime Beziehung mehr führten, sondern offiziell ein Paar bildeten, das Recht, sich an der Namenswahl zu beteiligen.
Welche Optionen gab es also?
Ein Vorname und dann Doppelfamilienname oder zwei Vornamen und lediglich Ameliés Familienname.
Beides hatte Vor- und Nachteile und Amelié wollte nicht, dass Eliza sich bei der Namenswahl außenvor gelassen fühlte.
Aristea war ein hübscher Name - so viel war sicher.
Also...
Aristea Crown-Madison oder
Aristea-XXX Madison?
Am besten, sie verschob diese Überlegungen auf später, sobald es Gewissheit gab und keine Gefahr mehr für das Kind bestand.
Denn Amelié wusste,... der nächste Monat war fast immer eine - und zum Glück die einzige - kritische Phase während der Schwangerschaft, wo es Komplikationen geben könnte, auch wenn das Risiko derartiger Komplikationen bei 1 zu 50.000 stand.
David in "Ein Name, tausend Fragen"-> Sporthalle:
http://www.sf3dff.de/index.php/topic,3967.msg196351.html#msg196351