
<- Estrella / Sporthalle:
http://www.sf3dff.de/index.php/topic,3967.msg196351.html#msg196351Was für ein Gewühl.
Schon in der großen Haupthalle musste Amelié aufpassen, dass ihr nicht ständig irgendwelche Händler oder Reisende auf die Füße traten.
Sie hatte kein bestimmtes Ziel vor Augen und schlenderte einfach über die kleine Stationspromenade, blieb dabei hier und da an einigen Geschäften stehen und sah sich um.
Allerdings war der Sagitta nicht nach Shopping.
Dennoch war dieser Ort eine ideale Abwechselung, als immer nur die Schotts der Estrella vor Augen zu haben, auch wenn das Schiff sehr geräumig war und viel Platz für persönliche Aktivitäten bot.
Doch hier auf einer Raumstation hatte man auch immer die Chance, neue Leute kennen zu lernen.
Amelié setzte ihren Weg fort, als sie Jemand unvermittelt ansprach:
"Madison?"
Sie blieb stehen und sah sich um.
"Das gibt's ja nicht, was machst Du denn hier?", fragte eine Caitianerin mit rotbraunem Fell überrascht, während ihr Schwanz aufgeregt hin und her zuckte.
"M'Iskiti!", Amelié erkannte ihre langjährige Freundin von der Akademie sofort und grinste erfreut.
"Das ist ja ein Zufall."
Die beiden Frauen fielen sich erfreut in die Arme.
"Es ist schön, Dich wieder zu sehen, meine Freundin.", maunzte M'Iskiti.
"Gleichfalls.", nickte Amelié. "Die
Estrella del Alba macht hier einen kurzen Zwischenstopp und ich dachte mir, ich könnte mal einen kurzen Tapetenwechsel vertragen. Arbeitest Du jetzt hier auf der Station?"
"Nein.", schüttelte die Caitianerin den Kopf. "Ich bin nur vorübergehend hier, da ich einige Sensordaten vom nahegelegenen Subraumteleskop abhole. Die
Hades ist zur Zeit hier im Sektor, um eine Gravitationsanomalie zu untersuchen."
"Ich verstehe. Du hast Dich ja kaum verändert, seit wir uns das letzte Mal gesehen haben.", stellte Amelié fest.
"Nun ja,", nickte M'Iskiti. "Mein letzter Fellwechsel ist schon ne Weile her, aber Du hast recht."
Das Katzenwesen richtete seine Augen auf Ameliés Figur.
"Was haben wir denn da?", fragte sie, wobei ihr Schwanz erneut zu zucken begann. "Wenn ich mich recht erinnere, warst Du doch immer sehr auf Dein Äußeres fixiert?"
Amelié kicherte amüsiert.
"Das ist nur temporär.", erklärte sie ihrer Freundin. "Ich werde in ein paar Monaten Mutter."
"Oh!", M'Iskiti stellte ihre Ohren auf. "Das freut mich aber für Dich."
Ganz nebenbei dirigierte die Caitianerin Amelié zu einem der Stationscafés, wo Beide jetzt Platz nahmen.
"Ich will alles wissen, Madison!", meinte sie aufgeregt. "Wer ist der Papa? Was wird es werden? Wann ist es soweit?..."
Amelié lächelte erfreut.
"Also,... der Vater ist ein ehemaliger Gefährte, aber wir sind nicht mehr zusammen. Und es wird ein Mädchen werden... in ein paar Monaten."
"Also Ersteres tut mir leid für Dich, Madison.", meinte M'Iskiti. "Aber zu den anderen beiden Antworten... ja, Glückwunsch."
"Danke. Aber bevor Du weiter fragst,
Kitty... ich bin nicht allein damit und über einen Namen habe ich auch schon nachgedacht."
"Das Wichtigste ist, dass Du Jemand an Deiner Seite hast, Madison.", nickte M'Iskiti verständnisvoll und ließ ihre Barthaare auf und abzucken. "Jemand aus der Crew?"
"Ja.", antwortete Amelié. "Wir sind seit ein paar Monaten ein Pärchen."
"Sieht er gut aus?", hakte M'Iskiti nach.
"Sehr gut.", nickte Amelié. "Aber,... es ist kein Mann."
"Oy...", M'Iskiti stellte die Ohren auf. "Nun, das kommt eigentlich nicht überraschend bei Dir. Wie ist sie so?"
"Eine ganz süße Terranerin.", erzählte Amelié, wobei ihre goldenen Augen zu strahlen begannen. "Lizzy ist Sicherheitsoffizier an Bord und mittlerweile führen wir eine öffentliche Beziehung."
"Ist sie... jünger als Du?"
"Ja. Aber die Chemie zwischen uns könnte nicht besser sein.", erklärte Amelié.
"Und wart Ihr... Du weist schon..."
"Wenn Du auf Sex anspielst... klar doch.", grinste Amelié. "Das ist doch schließlich eine der schönsten Dinge, die man als Paar teilen kann."
"Ein wahres Wort, meine Freundin.", nickte M'Iskiti.
"Und Du,
Kitty?", hakte Amelié nach. "Wie steht es um Dein Liebesleben?"
"Ach es geht so.", meinte M'Iskiti. "Du weist ja, wir sind nicht ganz so wählerisch, wenn es um unsere Partner geht."
"Also,... ja oder..."
"Im Moment nicht.", fuhr die Caitianerin fort. "Aber das ist okay. Mein Job ist nicht unbedingt beziehungstauglich."
"Tut mir leid,
Kitty.", erwiderte Amelié.
"Ist nicht so tragisch."
"Erinnerst Du Dich noch an Rick?", fragte Amelié, um das Thema zu wechseln.
"Rick Harris?", vergewisserte M'Iskiti sich kurz, worauf die Sagitta nickte. "Aber klar. Unser alter Schwerenöter. Ist er auch an Bord Deines Schiffes? Haben Claire und er nicht bald Hochzeitstag?"
"Errm,...", meinte Amelié und senkte kurz den Blick. "Ja, er ist inzwischen XO, aber..."
M'Iskiti knickte ein Ohr nach außen. Sie konnte spüren, dass Amelié keine guten Nachrichten zu dem Thema hatte.
"Oh,... sag nicht, die Beiden haben sich getrennt. Hatten Claire und Rick nicht zwei Töchter?"
"Ja.", nickte Amelié ernst. "Allerdings,... ist Rick seit einiger Zeit Witwer."
"Oh nein.", meinte M'Iskiti betrübt. "Der arme Rick. Und die Kinder erst."
"Es war bestimmt nicht einfach für die Drei.", stimmte Amelié zu. Auch sie hatte zur Frau des Ersten Offiziers immer ein gutes Verhältnis gehabt. "Aber zum Glück ist ihre Familie stark genug, um mit diesem schrecklichen Verlust zurecht zu kommen... irgendwie."
"Das tut mir sehr leid für ihn.", maunzte M'Iskiti. "Verflixt. Wäre ich ihm über den Weg gelaufen, hätte ich Rick bestimmt als Erstes nach Claire gefragt. Gut, dass Du mich informiert hast, bevor es dazu gekommen wäre, Maddy."
"Das ist leider das Probem in unserem Job,
Kitty.", seufzte Amelié. "Gute und schlechte Nachrichten gehen schnell mal Hand in Hand."
"In der Tat. Ich weis noch, als ich die Beiden das letzte mal getroffen habe,... ich glaube, das war kurz nach der Rückkehr der Voyager aus dem Delta-Quadranten oder so. Sie waren so glücklich.", sie schüttelte den Kopf. "Ich will nicht herzlos klingen, aber macht es Dir was aus, wenn wir das Thema wechseln? Du weist, Maddy, sowas bedrückt mich immer sehr."
"Natürlich.", nickte Amelié. Auch ihr war nicht danach, weiter über die Verluste von Freunden zu reden.
"Wohin soll es denn als Nächstes gehen für Dich?"
"Ich hab keine Ahnung.", schüttelte Amelié den Kopf. "Ich habe auch nur noch ein paar Monate, ehe ich mich in Mutterschutz begeben muss. Dann heißt es nur noch, Dienst an Bord und vorläufig Ende mit Abenteuern da draußen."
"Das packst Du schon.", meinte M'Iskiti. "Da bin ich ganz sicher. Außerdem haben Ärzte doch Erfahrung mit Schwangerschaften."
"Passiv ja,...", grinste Amelié wieder. "Aber für mich ist es das erste Mal als Mutter."
"Glaub mir - da spreche ich aus Erfahrung - es wird ein fantastisches Abenteuer für Dich und Eliza werden."
"Das hoffe ich doch.", nickte Amelié.
"Wie lange bleibt Dein Schiff noch hier?", fragte M'Iskiti. "Wir sollten unbedingt mal wieder ein wenig Spaß zusammen haben."
"Ich fürchte, ganz so lange bleibt die Estrella nicht vor Anker.", erklärte Amelié. "In letzter Zeit kam es mir vor, als wären wir permanent im Einsatz."
"Oh, das ist schade. Aber vielleicht,... falls ihr nach dieser Mission noch mal hierher zurückkommt, könnten wir das vielleicht nachholen?", schlug die Caitianerin vor. "Und dann musst Du mir Eliza unbedingt mal vorstellen."
"Ist versprochen,
Kitty.", nickte Amelié. "Ich bin sicher, Ihr zwei werdet euch gut verstehen."
Sie nickte Einem vom Personal des Cafés freundlich zu:
"Die Rechnung geht auf mich. Aber einen Latté spendiere ich uns Beiden noch."
Die Caitianerin beleckte die Zähne.
Milchhaltige Getränkte waren stets ihr Favorit.
David in "Alte Freunde"->
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