Forum > ST-PIC: Season 1
1x01 - Remembrance / Gedenken
Max:
--- Zitat von: TrekMan am 28.01.20, 15:41 ---Gerade Dir sollte doch das Herz aufgehen. Trotz aller Hindernisse, Unbilden und Widerstände steht einer auf, reisst sich zusammen und sagt "Bis hier hin und nicht weiter!"
--- Ende Zitat ---
Na ja, hmm, "steht einer auf". Das ganze Umfeld ist nicht katastrophal düster - aber es wird problematisiert. Du schreibst ja auch selber:
--- Zitat von: TrekMan am 28.01.20, 15:41 ---"Hier wird eine welt voller Angst beschrieben."
--- Ende Zitat ---
Eine Welt, in der es schlecht ist, aber einer für das Gute kämpft - das fasst meiner Meinung nach weder ST noch das Konzept "ein positives Bild von der Zukunft" zusammen.
Ich würde da nämlich zwischen einer "abgespeckten" Utopie (denn ganz so phantastisch muss alles ja auch nicht sein und war ST auch zu TNG-Zeiten nicht) und einer schlechten Welt, die Einzelne verbessern wollen, unterscheiden. Letzteres ist mir nicht genug.
Mein Gefühl ist, dass es so einen Ansatz auch immer wieder gibt. Da ist PIC nicht so bahnbrechend. Ist es nicht so, dass sich in vielen Serien und Filmen einzelne Helden (und Heldengruppen) - mit mal mehr, mit mal weniger eigenen Lastern und Problemen - gegen das Böse erheben, mit dem Ziel es am Ende zu besiegen? Das ist immer das Prinzip, dass es jetzt schlecht und am Ende gut sein soll. Nur ist am Ende halt dann auch Schluss ;) Die JJA-Filme haben so funktioniert und DSC (wenngleich ich hier kein Fachmann bin) soweit ich weiß letzten Endes auch, indem eine Michael Burnham für das Gute kämpft und es schließlich auch irgendwie erreicht.
Dabei bekommen wir aber den ganzen Film oder die ganze Serie (fast) nur die Hindernisse, Unbill und Widerstände zu sehen, während wir das Verheißungsvolle am Ende eher weniger erleben - schon allein deswegen, weil die Autoren für so einen friedlichen Hintergrund scheinbar keine Geschichten haben. Damit wäre nur das Ziel klar und hell, der Weg - also die eigentlichen Folgen der Staffeln - tendenziell düster. Das ist der Grund, warum mich so ein Setting nicht richtig begeistert.
--- Zitat von: Tolayon am 28.01.20, 16:39 ---Aber reicht das dann auch aus, um auf der Basis nur eines einzelnen positronischen Neurons eine komplette Data-Kopie inklusive der Erinnerungen zu erzeugen?
Wohl sicher nicht, aber da wurde so vieles nur angedeutet, und dass die Zwillinge tatsächlich über Datas (gesamte) geerbte Erinnerungen verfügen, ist wohl auch noch nicht erwiesen.
--- Ende Zitat ---
Die Sache mit Data, Dahj & Co. beschäftigt mich auch irgendwie immer noch!
Für mich bleibt die Frage, was Picard an Dahj (und Soji) genaugenommen eigentlich so fasziniert. Wenn es nur darum geht, dass sie grandiose Androiden sind, müsste er bei Jurati nicht so nachhaken, was die "Essenz" von Data anbelangt.
Die beiden erwecken aber überhaupt nicht den Eindruck, als ob sie wirklich etwas von Data in sich trügen.
Und selbst wenn: Bedeutet das, dass ihr eigener "Charakter" gar nicht so interessant ist?
Noch heftiger finde ich andere Implikationen.
Was ist denn diese ominöse "Essenz"? Für mich klang das ein bisschen so, als ob, joah, genetische / biologische Ideen hier auf die Technik übertragen werden. Dann würde ich "Essenz" mit "Wesen(szügen)" über- oder gleichsetzen. Soweit, sogut, aber...
Da gibt es ja noch B4. Wir wissen, dass er nun wirklich die (gesamten) Erinnerungen Datas in sich trägt. Sein - wie war der Name? - neuronales Netzwerk war bei Weitem nicht so fortgeschritten wie das von Data - aber was soll's? Er teilt sich auch so viel mit Data! Sicher, er ist keine Kopie, kein "weiblicher fraktaler Klon" und seine "geistigen" Fähigkeiten waren nicht gerade herausragend. Aber auf mich wirkt das schon ein bisschen krass. Nur weil B4 ein bisschen, hmm, nennen wir es "minderbemittelt" ist, wird ihm da der Wert abgesprochen? Das ist eigentlich eine ziemlich heftige Message! ?(
drrobbi:
Ich muss jetzt auch nochmal neuen Senf dazu geben...
Also ich bin, wie viele anderer auch, grundsätzlich begeistert von dem Piloten zu Picard.
Mir gefällt die Art und Weise wie man an die Story ran geht, das das Interview irgendwie "komisch" war lag wohl daran das es wohl auch so sein sollte, hier wurde gezeigt das Picard sich nicht damit rühmen will irgendwas geschafft zu haben sondern eher darauf zeigen will das etwas schief gelaufen ist.
Die Action-Rolle auf dem Dach, finde ich tatsächlich ein bisschen overkill, aber ich bin froh das es zumindest in dieser Folge bei einer Szene geblieben ist die so übertrieb war. Vieleicht war es auch absicht von den Machern das so aussehen zu lassen, denn wenn man mal überlegt könnte es auch sein das man hier die überlegenheit der Androiden zeigen wollte und vieleicht den Fingerzeig das es nicht so gut war was man gemacht hat. Es ist oft schon so gewesen das man das in Filem oder Serien macht indem man eine Szene völlig übertriebn aussehen lässt. :silly
Die Sachen mit der "Essenz" und den Androiden ansich, würde ich an dieser Stelle noch nicht zu hard bewerten, denn auch früher schon gab es oft Sachen die zuerst sehr "WTF" wirkten und später perfekt erklärt und eingestz wurden. Da fallen mir z.B. die Drehkörper bei DS9 ein und auch der HoloDoc bei Voy. Bei TNG war es Q der zuerst als zu übermächtig und merkwürdig rüberkam, aber in späteren Folgen immerwieder beleuchtet wurde, was schliesslich das Bild (ein wenig :-) ) änderte.
Ich lass mich überraschen was jetzt kommt, denn man hat ja eigentlich noch nicht wirklich viel erfahren, nur vielen wurde angedeutet.
TrekMan:
--- Zitat von: Tolayon am 28.01.20, 16:39 ---Aber reicht das dann auch aus, um auf der Basis nur eines einzelnen positronischen Neurons eine komplette Data-Kopie inklusive der Erinnerungen zu erzeugen?
Wohl sicher nicht, aber da wurde so vieles nur angedeutet, und dass die Zwillinge tatsächlich über Datas (gesamte) geerbte Erinnerungen verfügen, ist wohl auch noch nicht erwiesen.
--- Ende Zitat ---
Dafür ist es doch SciFi ;)
--- Zitat von: Max am 28.01.20, 22:09 ---
--- Zitat von: TrekMan am 28.01.20, 15:41 ---Gerade Dir sollte doch das Herz aufgehen. Trotz aller Hindernisse, Unbilden und Widerstände steht einer auf, reißt sich zusammen und sagt "Bis hier hin und nicht weiter!"
--- Ende Zitat ---
Na ja, hmm, "steht einer auf". Das ganze Umfeld ist nicht katastrophal düster - aber es wird problematisiert. Du schreibst ja auch selber:
--- Zitat von: TrekMan am 28.01.20, 15:41 ---"Hier wird eine Welt voller Angst beschrieben."
--- Ende Zitat ---
Eine Welt, in der es schlecht ist, aber einer für das Gute kämpft - das fasst meiner Meinung nach weder ST noch das Konzept "ein positives Bild von der Zukunft" zusammen.
Ich würde da nämlich zwischen einer "abgespeckten" Utopie (denn ganz so phantastisch muss alles ja auch nicht sein und war ST auch zu TNG-Zeiten nicht) und einer schlechten Welt, die Einzelne verbessern wollen, unterscheiden. Letzteres ist mir nicht genug.
--- Ende Zitat ---
Wir reden jetzt aber noch von Star Trek? Was erwartest Du? Eine heile Welt?
Die wird es nicht geben. Die Utopie die Star Trek vorstellt, ist das die Menschen auf Augenhöhe miteinander zurechtkommen, ohne den anderen über den Tisch zu ziehen, nur seinen eigenen Vorteil zu suchen und gemeinsam Lösungen zu finden. Selbst Roddenberry hat in TOS und TNG Figuren präsentiert, die genau dagegen verstoßen haben. Manchmal mit Humor, aber dann auch mit ernsthafteren Hintergrund. Ich möchte da an die Folge mit Datas Tochter LAL erinnern. Das ethische Dilemma, dessen Lösung und die daraus erwachsende Zuversicht das war immer ein Markenzeichen der Serie. DSC konnte das m.E. noch nicht vermitteln, denn der Focus der Serie liegt m. M. nicht im erzählerischen, sondern auf der Actionseite. Das finde ich, sieht man nicht nur am Schnitt, sondern auch an den Geschichten selbst, deren Inhalte teilweise kaum vorhanden sind.
--- Zitat von: Max am 28.01.20, 22:09 ---Mein Gefühl ist, dass es so einen Ansatz auch immer wieder gibt. Da ist PIC nicht so bahnbrechend. Ist es nicht so, dass sich in vielen Serien und Filmen einzelne Helden (und Heldengruppen) - mit mal mehr, mit mal weniger eigenen Lastern und Problemen - gegen das Böse erheben, mit dem Ziel es am Ende zu besiegen? Das ist immer das Prinzip, dass es jetzt schlecht und am Ende gut sein soll. Nur ist am Ende halt dann auch Schluss ;) Die JJA-Filme haben so funktioniert und DSC (wenngleich ich hier kein Fachmann bin) soweit ich weiß letzten Endes auch, indem eine Michael Burnham für das Gute kämpft und es schließlich auch irgendwie erreicht.
Dabei bekommen wir aber den ganzen Film oder die ganze Serie (fast) nur die Hindernisse, Unbill und Widerstände zu sehen, während wir das Verheißungsvolle am Ende eher weniger erleben - schon allein deswegen, weil die Autoren für so einen friedlichen Hintergrund scheinbar keine Geschichten haben. Damit wäre nur das Ziel klar und hell, der Weg - also die eigentlichen Folgen der Staffeln - tendenziell düster. Das ist der Grund, warum mich so ein Setting nicht richtig begeistert.
--- Ende Zitat ---
Du hast recht, wenn man es so betrachtet beruht jeder Film und jede Serie seit man Film und Fernsehen als Massenmarkt erkannt hat auf diesem Prinzip. Selbst Charles Chaplin mit dem Tramp beruhte schon darauf. Aber was bedeutet es im Umkehrschluss? Welches Setting würdest Du denn bevorzugen?
M. E. hat PIC eine völlig andre Message und Strahlkraft nach Außen als DSC und das hat nichts mit den Schauspielern zu tun. Ein Beispiel.
Vor und nach dem ersten Weltkrieg beherrschte Armut & Depression das tägliche Leben. "Moderne Zeiten" thematisierte die Abhängigkeit der "kleinen Leute" von der Willkür der Industrialisierung. Der "Große Diktator" hingegen aus den Dreißigern nahm sich den Antisemitismus vor.
Ob wohl sie alle nach dem "Kleinen Mann"-Chema angelegt sind, sind es für mich grundlegend unterschiedliche Filme, deren Außenwirkung zwar auf dem Prinzip Hoffnung beruhen, aber dennoch halte ich den "Großen Diktator" für einen Film, der eine positivere Strahlkraft hat, als z. B. "Moderne Zeiten"
Max:
--- Zitat von: TrekMan am 29.01.20, 07:12 ---Wir reden jetzt aber noch von Star Trek? Was erwartest Du? Eine heile Welt?
--- Ende Zitat ---
Sicher. Welches Franchise bietet sich denn sonst für so was an? Gut, inzwischen vielleicht "The Orville".
Star Trek hat gezeigt, dass man ansprechende Unterhaltung auch mit Spannung zeigen kann, die in einer grundsätzlich erstrebenswerten Welt spielt.
--- Zitat von: TrekMan am 29.01.20, 07:12 ---Die wird es nicht geben. Die Utopie die Star Trek vorstellt, ist das die Menschen auf Augenhöhe miteinander zurechtkommen, ohne den anderen über den Tisch zu ziehen, nur seinen eigenen Vorteil zu suchen und gemeinsam Lösungen zu finden. Selbst Roddenberry hat in TOS und TNG Figuren präsentiert, die genau dagegen verstoßen haben. Manchmal mit Humor, aber dann auch mit ernsthafteren Hintergrund. Ich möchte da an die Folge mit Datas Tochter LAL erinnern. Das ethische Dilemma, dessen Lösung und die daraus erwachsende Zuversicht das war immer ein Markenzeichen der Serie.
--- Ende Zitat ---
Ja wie Du schreibst: Dass sich die Figuren respektvoll verhalten und in einer positiven Zukunft leben, hatte nicht zur Folge, dass man keine relevanten Fragen angesprochen hätte. Auch in TNG wurden Konflikte gezeigt. Nur waren diese Konflikte selten zum Selbstzweck da und haben eine versöhnliche Lösung gefunden. Sie fiel zwar sicherlich öfter simplifizierend aus, aber ersten ging es ja auch um eine Message und zweitens sind die Auflösungen, denen sich die modernen Dramaserien manchmal bedienen bei Licht betrachtet auch nicht immer völlig überzeugend.
--- Zitat von: TrekMan am 29.01.20, 07:12 ---Du hast recht, wenn man es so betrachtet beruht jeder Film und jede Serie seit man Film und Fernsehen als Massenmarkt erkannt hat auf diesem Prinzip. Selbst Charles Chaplin mit dem Tramp beruhte schon darauf. Aber was bedeutet es im Umkehrschluss? Welches Setting würdest Du denn bevorzugen?
--- Ende Zitat ---
Zunächst einmal hätte ich gerne ein Setting, das mehr Möglichkeiten erlaubt. (Das Setting von PIC engt so, wie ich es bis jetzt erlebt habe, auf eine ganz bestimmte Richtung ein.) Damit meine ich auch, dass sich auch eine utopische Serie nicht bestimmten dramaturgischen Mechanismen verschließen muss.
Mein genereller Ansatz (für ST) wäre wahrscheinlich viel abenteuerlicher ausgelegt: In einem grundsätzlich positiven, friedlichen Umfeld (Föderation und Crewgefüge) erlebt man teils nachdenklich-stimmende, teils lustige, teils gefährliche, teils erhellende Abenteuer in den Weiten des Alls. Das ist im Grunde ja die Richtung, in der ich mit meiner Satyr-Reihe auch gehe, weil ich davon überzeugt bin, dass da viel (mehr) rauszuholen ist.
Allerdings gebe ich wirklich zu, dass das bei PIC nur schwer umzusetzen wäre. Stewart und auch sein Picard sind ja nun relativ alt; da braucht es schon eine stichhaltige Begründung dafür, warum er noch einmal ins All gehen will. (BTW weiß ich gar nicht, ob ich die Dahj-Soji-Geschichte da eigentlich ausreichend finde. Aber gut.) Etwas persönliches müsste es schon sein, vielleicht gerade etwas persönliches und nichts, bei dem das Schicksal des Quadranten oder der Galaxie auf dem Spiel steht. Hmm ::)
Alexander_Maclean:
Für Picard ist die Dahj Geschichte schon persönlich.
a) WEil sie ihm um Hilfe gebeten hat und er es als Neiderlage angesehen dürfte, dasser ihr nicht helfen konnte.
b9 Ist sie die "Tochter" von Data, den er als einen engen freund betrachtet hat und der sich in Nemesis für ihn und die Föderation geopfert hat.
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