Forum > ST-PIC: Season 1

1x04 - Absolute Candor / Unbedingte Offenheit

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Lairis77:
So, ich musste die Folge zweimal gucken, um mir eine endgültige Meinung zu bilden, und gebe zögerlich eine 2.

Einerseits ist v.a. das romulanische Flüchtlingscamp sehr schön inszeniert und man erfährt Neues über die romulanische Kultur. Andererseits stört mich die Darstellung der Romulaner in der Serie immer mehr, weil sie (im Gegensatz zu TNG und DS9) gar nichts Fremdartiges mehr an sich haben. Egal, welchen romulanischen Charakter du nimmst - sie wirken alle wie Menschen mit spitzen Ohren (besonders nerviges Beispiel: Sojis Hipster-Lover und seine Bad-Bondgirl-Schwester).
Den Krieger-Nonnen-Orden finde ich eigentlich ganz interessant, frage mich aber, warum sie nicht längst vom Tal'Shiar ausgerottet wurden, lange bevor die romulanische Sonne explodiert ist. Ich bezweifle ernsthaft, dass ein religiöser Orden (der durch seine Kampfkunst außerdem einen Haufen potenzieller Assasine produziert und deshalb zur ernsten Gefahr für die Regierung werden könnte) in einem totalitären Regime mit so eine effizienten Geheimpolizei einfach geduldet wurde. Naja, vielleicht kommt noch eine sinnvolle Erklärung ...

Außerdem hab ich den Eindruck, dass sich Picard immer mehr zum Egomanen entwickelt: In einer der früheren Episoden meint er, dass ihm die Sternenflotte einfach so ein Schiff gibt, nur weil "er es ist" (und war dann ziemlich geschockt, als er von der Admiralin abgewatsch wurde), er scheint insgesamt sehr von sich eingenommen zu sein und lässt Leute in Stich, wenn sie ihm nicht mehr von Nutzen sind (zuerst Raffi, dann den romulanischen Jungen), um sich dann plötzlich zu melden, wenn er sie doch wieder braucht.
Das macht ihn einerseits interessanter als in TNG (wo er fast immer der moralisch überlegene Held und damit ziemlich eindimensional war). Andererseits frage ich mich: Ist das noch Picard? Früher hatte er jedenfalls nie ein Mitglied seiner Crew im Stich gelassen, meine ich ...

Die Zusammensetzung der Crew finde ich ganz gut gelungen, nur Agnes Jurati nervt etwas. Ich hoffe, Seven of Nine kommt später dazu!

Fazit: Eine gute Folge, die etwas mehr Tempo und Subszanz vertragen könnte, aber schon mal zeigt, wohin die Richtung geht (ob mir diese Richtung gefällt, bin ich mir leider noch nicht sicher).

Aber einen groben Klops haben sie sich auf jeden Fall geleistet: Wie kann man nur einen romulanischen Warbird mit einem Bird of Prey verwechseln! Aua ...  :saw

 

Max:
@ sven:

Die Erfindung der Kanonen und Gewehre war das Ende der Ritter ;) Und in den Armeen und Sicherheitskräften haben sich auch andere Waffen durchgesetzt ;)
Auch wenn sie manchmal nicht unpraktisch sind, passen Schwerter einfach nicht in die Welt von Star Trek, weil sie einfach ein Fantasy-Element sind. Klar hatten Klingonen und andere Spezies oft Schwerter, aber das war eine Randerscheinung. Stand jetzt wäre es schön, wenn PIC das Science-Fiction-Element stärken würde.

Die Inszenierung der kleinen Raumschlacht war sicherlich das Hauptproblem, dennoch glaube ich, dass auch das CGI-Modell des Bird of Prey einen Teil dazu begetragen hat, dass das Ergebnis suboptimal war.
Zum Schiff selber: Es stimmt schon, völlig unglaubwürdig ist es nicht, dass ein "Warlord" auf so ein altes, restauriertes Schiff zurückgreift. Trotzdem hätte ich gerne was anderes gesehen. Aber es ist schon okay, zumal man mit dem kleinen romulanischen Schiff aus der ersten Folge (war es die erste?) immerhin ja schon mal ein ansprechendes, neues Design bekommen hat. Wahrscheinlich hat das bei mir auch einfach Lust auf mehr gemacht.

Wenn Elnor bei Laris und Zhaban auf Picards Weingut untergekommen wäre, hätte das wirklich eine kleine Familie für Picard sein können, da hast Du Recht. Ich hätte Picard dann eher in der Rolle des Großvaters gesehen, was nicht unpassend hätte sein können.

Was die romulanische Regierung anbelangt: Shinzon hat vielleicht ein Machtvakuum auf Romulus hinterlassen, das das romulanische Reich schon vor der Nova destabilisiert hat. Vielleicht gab es eine Art Bürgerkrieg. Trotzdem geben ich Dir Recht, dass es etwas übertrieben ist, die Föderation für alles verantwortlich zu machen.

Es ist wirklich möglich, dass etwas mehr über die Verhältnisse auf Vashti gesagt wurde, aber ich kann mich auch nicht mehr daran erinnern (und möchte jetzt auch nicht nochmal nachschauen ;)). Der Expositionschwall in den Folgen ist so groß und schnell, dass man einige Dinge gar nicht gut behalten kann.

Dass Elnor wie aus "Herr der Ringe" entsprungen aussieht, könnte sich für Convention-Besucher noch als sehr praktisch erweisen: Dann können sie praktisch mit einem Kostüm zu zwei Veranstaltungen gehen ;)


@ Lairis:

Stimmt, so richtig fremdartig wirken die Romulaner nicht. Aber ich glaube, das liegt auch daran, dass bislang immer ihre geheimnisvolle Seite im Vordergrund stand - und das bedeutet irgendwie, dass wir sie gar nicht wirklich kannten! Die Romulaner waren für mich immer eher (im positiven Sinne) leidenschaftliche Vulkanier, wobei die militärische Disziplin sie unterdrückte.
Aber wahrscheinlich ist das "Grundproblem" hier auch, dass die Romulaner eine von den ST-Spezies ist, die sowieso immer nur dazu da waren, einzelne menschliche Facetten herauszugreifen und zu übersteigern.

Wahrscheinlich sollte man nicht weiter darüber nachdenken, warum die Qowat Milat "überleben" konnten. Vielleicht hat es etwas damit zu tun, dass sie Nonnen sind. Vielleicht sorgt die religiöse Dimension bei ihnen dafür, dass sie einen ganz fundamentalen Rückhalt in der Bevölkerung genießen. Wenn der Tal Shiar sie nicht verdeckt bekämpft, sondern richtig ausrottet, gäbe es vielleicht einen breiten Aufstand in der Gesellschaft. Keine Ahnung, ob das eine überzeugende Erklärung ist ;)

Ich weiß nicht, ob das noch der Picard ist, den wir kennen. Er hat sich verändert und das ist eigentlich ein Plus der Serie. Einerseits scheint er resigniert zu haben, andererseits ist er irgendwie rührselig geworden. Im Moment passt das für mich noch zur Prämisse der Serie. Gleichzeitig werde ich aber immer skeptischer, wenn es um die Beurteilung der Darstellung Picards durch Stewart geht.

Dass sie das romulanische Schiff in "Absoulte Candor" als "Bird of Prey" bezeichnen, ist kein Fehler. Das TOS-Schiff, dessen Reinkarnation wir in dieser Folge sehen, hieß ursprünglich Bird of Prey. Die Bezeichnung Warbird ist erst mit TNG aufgekommen. Ursprunglich sollte in ST:III ein romulanischer Bird of Prey auftauchen, doch dann wurde das Script so abgeändert, dass Klingonen die Antagonistenrolle übernahmen - wobei der Schiffsname übrigblieb, was sozusagen die Geburtsstunde des klingonischen BoP wurde.


EDIT: Rechtschreibfehlerkorrektur

Alexander_Maclean:
Mein Eindruck zu Picard ist mittlerweile ein anderer.

Ähnlich wie sven sehe ich hier einen Mann, der sein lebensende vor Augen hat und einige seiner Sünden und Fehler noch korrigieren will. Allen voran Datas Tod an dem er sich die Schuld gibt. Das mag durch mehrere Faktoren ausgelöst wurden sein, vor allen das Interview. Denn das erklärt seine seltsamen ersten Träume von Data. Noch bevor Dahj bei ihm auftauchte. Aber deren Auftauchen hat ihn aus einer Art Lethargie, die ihn auf dem Weingut befallen herausgerissen.

@sven
Sowit ich das aus dem Rückblick verstanden habe lag Vashti schon vorher nicht in Einflussbereich der Romulaner oder Föderation. Das würde auch erklären, wieso der Tal Shiar die Qowat Milat nicht wegeüutzt hat. die hatten andere nervensägen an der backe.

Ubnd nach dem scheitern der rettungsaktion hat sich die Föderation ja nicht mehr zuständig gefühlt, und die nachfolgemacht des Imperiums, der "Romulansiche Freistaat" braucht ja selbst bei der Sicherung und Untersuchung des Kubus Hilfe von der Föderation. die sind keine Großmacht mehr.

Apropos: Komisch, dass man keinen Pieps von den Klingonen hört. in "Gestern heute, morgen" sind die ja die besatzer des romulnischen reichs. deswegebn ich aj in meinen Konzept für eine Post nemesis Serie eine Art romulanischen vasallenstaat entwickelt hatte.

Max:

--- Zitat von: Alexander_Maclean am 16.02.20, 14:10 ---Apropos: Komisch, dass man keinen Pieps von den Klingonen hört.

--- Ende Zitat ---
Bis jetzt ein großer Pluspunkt der Serie :thumb

sven1310:

--- Zitat von: Max am 16.02.20, 13:31 ---@ sven:

Die Erfindung der Kanonen und Gewehre war das Ende der Ritter ;) Und in den Armeen und Sicherheitskräften haben sich auch andere Waffen durchgesetzt ;)

--- Ende Zitat ---

Zeig mir eine Armee wo es für die Soldaten keine Kampfmesser gibt. Ja, ist kein Schwert, ist mir klar. Es ändert aber nichts daran das Klingenwaffen trotzdem noch Ihre Berechtigung haben.


--- Zitat von: Max am 16.02.20, 13:31 ---Auch wenn sie manchmal nicht unpraktisch sind, passen Schwerter einfach nicht in die Welt von Star Trek, weil sie einfach ein Fantasy-Element sind. Klar hatten Klingonen und andere Spezies oft Schwerter, aber das war eine Randerscheinung. Stand jetzt wäre es schön, wenn PIC das Science-Fiction-Element stärken würde.

--- Ende Zitat ---

Ich finde einfach Schwerter sind kein Fantasy. Martialisch, vielleicht sogar primitiv und für Sternenflottenverhältnisse unethisch. Aber trotzdem basierend auf realen Waffen. Selbst die Sternenflotte hat Kampfmesser im Equitment. Ich glaube das war in der Voyager Folge Makrokosmos.


--- Zitat von: Max am 16.02.20, 13:31 ---Wenn Elnor bei Laris und Zhaban auf Picards Weingut untergekommen wäre, hätte das wirklich eine kleine Familie für Picard sein können, da hast Du Recht. Ich hätte Picard dann eher in der Rolle des Großvaters gesehen, was nicht unpassend hätte sein können.

--- Ende Zitat ---

Genau das hätte er eben nicht. Egal ob Picard als Vater oder Großvaterfigur mit dem Jungen gelebt hätte, es hätte Ihn einen Lebenszweck gegeben und darüber hinaus auch ein glückliches Zuhause. Er sollte aber ein gescheiterter Charakter sein der keinen Sinn mehr im Leben hat und auf seinem Weingut dahinwegetiert. Was mich ehr wundert ist, das er zwei Romulanische Spione bei sich aufnimmt, aber den Jungen nicht....


--- Zitat von: Max am 16.02.20, 13:31 ---Was die romulanische Regierung anbelangt: Shinzon hat vielleicht ein Machtvakuum auf Romulus hinterlassen, das das romulanische Reich schon vor der Nova destabilisiert hat. Vielleicht gab es eine Art Bürgerkrieg. Trotzdem geben ich Dir Recht, dass es etwas übertrieben ist, die Föderation für alles verantwortlich zu machen.

--- Ende Zitat ---

Natürlich hatte die Auslöschung des Senates folgen aber gerade in der Folge hier sehen wir ein Mitglied des ehemaligen Senates (der gleich mal einen Kopf kürzer gemacht wurde). Das heißt, das es eine Regierung gab. Egal wie Handlungsfähig. Hinzu kommt, sie hatten eine Raumflotte und Kolonien. Zeit ist hier hierbei der wichtige Faktor. Wielange hatten die eigentlich für die Evakuierung?


--- Zitat von: Max am 16.02.20, 13:31 ---Dass Elnor wie aus "Herr der Ringe" entsprungen aussieht, könnte sich für Convention-Besucher noch als sehr praktisch erweisen: Dann können sie praktisch mit einem Kostüm zu zwei Veranstaltungen gehen ;)

--- Ende Zitat ---

Das macht die Sache irgendwie nicht besser. ^^

Also ganz ehrlich. Wenn Schwerter Fantasy sind, was ist dann der Elben Ninja für Arme hier?


--- Zitat von: Alexander_Maclean am 16.02.20, 14:10 ---Mein Eindruck zu Picard ist mittlerweile ein anderer.

Ähnlich wie sven sehe ich hier einen Mann, der sein lebensende vor Augen hat und einige seiner Sünden und Fehler noch korrigieren will. Allen voran Datas Tod an dem er sich die Schuld gibt. Das mag durch mehrere Faktoren ausgelöst wurden sein, vor allen das Interview. Denn das erklärt seine seltsamen ersten Träume von Data. Noch bevor Dahj bei ihm auftauchte. Aber deren Auftauchen hat ihn aus einer Art Lethargie, die ihn auf dem Weingut befallen herausgerissen.

--- Ende Zitat ---

Ich sage ja nichtmal das man keinen gescheiterten Picard sieht der sich aus seiner Lethargie herausreißt und noch einmal die Hütte aufräumen möchte, mir gefällt einfach nur nicht wie man es gemacht hat. Es geht zusehr auf kosten des Charakters Picard und passt, meiner Meinung nach, nicht ganz zu dem Charakter.


--- Zitat von: Alexander_Maclean am 16.02.20, 14:10 ---@sven
Sowit ich das aus dem Rückblick verstanden habe lag Vashti schon vorher nicht in Einflussbereich der Romulaner oder Föderation. Das würde auch erklären, wieso der Tal Shiar die Qowat Milat nicht wegeüutzt hat. die hatten andere nervensägen an der backe.

--- Ende Zitat ---

Muss mir entgangen sein. Ich habe nur noch im Kopf das es irgendwo im Beta Quardranten liegen soll.


--- Zitat von: Alexander_Maclean am 16.02.20, 14:10 ---Ubnd nach dem scheitern der rettungsaktion hat sich die Föderation ja nicht mehr zuständig gefühlt, und die nachfolgemacht des Imperiums, der "Romulansiche Freistaat" braucht ja selbst bei der Sicherung und Untersuchung des Kubus Hilfe von der Föderation. die sind keine Großmacht mehr.

--- Ende Zitat ---

Für mich wirkte es mehr wie eine Gemeinschaftsarbeit. Ich bezweifle das die Romulaner einen Borgkubus haben und andere daran forschen lassen würden, weil es sie überfordern könnte.


--- Zitat von: Alexander_Maclean am 16.02.20, 14:10 ---Apropos: Komisch, dass man keinen Pieps von den Klingonen hört. in "Gestern heute, morgen" sind die ja die besatzer des romulnischen reichs. deswegebn ich aj in meinen Konzept für eine Post nemesis Serie eine Art romulanischen vasallenstaat entwickelt hatte.

--- Ende Zitat ---

Ich könnte mir vorstellen das Martok und Worf Ihren Einfluss geltend machten um sich einfach zurückzulehnen und zuzuschauen wie der alte Feind zerbröselt. Ich kann mir auch vorstellen das Sie keine Lust hatten sich vor der Evakuierung mit der Föderation anlegen und danach war der Rest es nicht Wert.

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