Forum > ST-PIC: Season 2
2x06 - Two of One
Max:
Meine Erwartungen waren nach letzter Woche nicht besonders hoch, aber vielleicht hat das geholfen, jedenfalls fand ich "Two of One" deutlich besser, als ich im Vorfeld gedacht hätte.
Allerdings wäre es vielleicht besser gewesen, wenn ich meine Meinung gleich gestern zum Ausdruck gebracht hätte, weil mir inzwischen viele Eindrücke zur Folge sozusagen verloren gegangen sind.
Wie dem auch sei...
Mir gefiel der Aufhänger mit dem verletzten Picard ebenso wenig wie die Idee, ihn zwischendurch immer wieder zwischen Szenen hineinzuschneiden. Der für mich naheliegende Verdacht lautet, dass Frakes & Co. meinten, die ansonsten eher bedächtige Folge geriete sonst nicht spannend genug. Ich kann den Ansatz verstehen, glaube aber, dass es "Two of One" nicht gut getan hat. Es war eine Ablenkung und auf gewisse Weise sogar kontraproduktiv, weil man auf diese Weise schon ein Gefühl dafür bekam, was passieren wird.
Thema Ablenkung: eigenartige Gesangseinlagen haben in ST ja Tradition. Es ist eigentlich ganz nett, dass kein großer T(echnikt)rick angewendet wird, um Picard zu ermöglich mit Renée zu sprechen.
Jurati und die Borg-Queen sind neben den vielen kleinen Ungereimtheiten der Folge für mich das eigentliche große Ärgernis. Ich mag diese Interaktion nicht. Schon optisch ist es bald nicht mehr kreativ, wenn uns ständig vor Augen geführt wird, dass nur Jurati die Borg-Königin "sieht". Anders als zum Beispiel von einem Roboter erwarte ich von der Borg-Königin nicht, dass sie emotionslos rüberkommt, aber die immer wieder zur Schau getragene Fixierung auf Emotionen, Gefühle und Sinnlichkeit ist seltsam.
Übrigens könnte man hier auch auf eine ganz merkwürdige Theorie verfallen: Einiges zwischen Jurati und der Borg-Königin trägt homosexuelle Züge und da die Borg-Königin ganz klar nicht eben freundlich ist und Jurati den geistigen wie körperlichen Übergriff ablehnt, wird hier ein negatives Bild gezeichnet. Aber das nur als Einfall nebenher.
Ich mag Renée nach wie vor und die Szene, in der Picard und sie sprechen, ist schon schön mitanzusehen. Picard war schon einmal überzeugender, aber es ist ja bekannt, dass der eigentliche Inhalt nur einen begrenzten Einfluss auf die Wirkung hat; die nonverbalen Faktoren sind oft wichtiger und vielleicht lag es an der Ausstrahlung von Jean-Luc Picard, dass Renée Picard durch das Gespräch ihre Meinung änderte.
Wie oft ist es in Filmen und Serien schon passiert, dass jemand das eigentlich angedachte Opfer eines Attentats durch wegschubsen rettete, nur um dann selber zum Opfer zu werden?
Aber wie konnte Soong wissen oder auch nur ahnen, dass die beiden Picards den Weg außen wählen würden?
Das ist nicht das Einzige, was ich nicht verstanden habe.
Dazu gehört auch - nach wie vor auch -, wie Tallinn Renée beschützt haben will, wenn sie nur sie nur überwacht.
Ich freue mich, dass Teresa wieder zu sehen war. Sie hatte einige starke Momente in dieser Folge, etwas, was man von Seven und mMn auch von Raffi leider nicht behaupten kann. Dass einige behauptet haben, die Chemie zwischen Teresa und Rios würde stimmen, kann ich nach "Two of One" besser nachvollziehen.
Picards Flashbacks zu seinen traumatischen Kindheitserinnerungen und Tallinns Idee der Kontaktaufnahme lassen mich einmal mehr skeptisch auf die nächste Folge blicken. MMn steht eine Reise nicht nur in Picards Bewusstsein und in seine Erinnerungen, sondern vielleicht auch in sein Unterbewusstsein bevor, sodass wir - was in ST auch Tradition hat - eine metaphorische Reise durch das Ich einer Figur erleben könnten. Ob das gut werden wird?
Bliebe noch die Sache mit Kore... Hier wird halt wieder ein Sci-Fi-Klischee bedient und man muss sich fragen, ob Briones es nicht auch langsam seltsam findet, dass sie Staffel für Staffel dasselbe - schockiertes Erstaunen über ihr wahres Ich, über ihre wahre Abstammung - zu spielen hat. Aber eigentlich war das für meinen Geschmack schon gut genug inszeniert.
Weil ich der ruhigen Art der Folge viel abgewinnen konnte, bekam "Two of One" von mir vorläufig eine Drei.
PercyKeys:
--- Zitat von: Max am 09.04.22, 21:42 ---Thema Ablenkung: eigenartige Gesangseinlagen haben in ST ja Tradition.
--- Ende Zitat ---
WIE BITTE!? Die einzigen Gesangseinlagen gab es in DS9 (im Rahmen von Holodeck-Szenen mit Vic Fontaine) und Voyager im Kontext des Musik-Beibringens vom Doktor gegenüber Seven. Und dann in Star Trek 9, wobei diese tatsächlich streitbar ist, dennoch war die Motivation für das Singen nachvollziehbar (Den "druchgedrehten" Data in Sicherheit wiegen, damit man leichter an ihn rankommt). Und in Nemesis natürlich, aber auch hier hatte es einen Kontext (Hochzeitsgeschenk an Riker und Troi) und eine thematische Begründung (positiver Ausblick trotz Datas Tod am Ende des Films). KEINE dieser Einlagen war eigenartig oder deplatziert.
Dass Musikeinlagen in "ST ja Tradition" haben stimmt nicht. Unterm Strich kann man die eben genannten Musikeinlagen quasi an einer (oder 2) Hand abzählen. Und sie haben sich organisch und nachvollziehbar in die Handlung eingefüht.
Die Gesangseinlage in dieser Folge war dagegen völlig aus dem Nichts heraus und insofern nochmal zusätzlich erzwungen, als dass die Band - im Dunkeln (das Licht war ja abgeschaltet; ob der Strom an sich abgeschaltet war weiß ich nicht mehr, aber dann hätte ein Teil der Instrumente garnicht mehr funktionieren dürfen) und ohne jegliche Absprache und Vorbereiteung - einfach mal spontan entscheidet, diese aus deren Sicht wildfremde Person zu begleiten, so als gehöre sie zum Abendprogramm.
Also manchmal bin ich über die "Fehlertoleranz" so mancher Zuschauer echt verblüfft. ;)
Max:
Du hast doch selber eine beeindruckende Liste merkwürdiger Gesangseinlagen aufgezählt. Auf jeden Fall dazu gehört noch "The Moon's a Window to Heaven" von Uhura in ST:V.
Mag sein, dass Robert Picardo eine Gesangsausbildung hat und bzw. oder dass Singen sein Steckenpferd ist, aber eine Folge wie "Der Virtuose" rangiert bei mir ungefähr auf dem gleichen Level wie die von vielen Fans geschmähte Folge "Der Fight".
Vic Fontaine gehörte auch zu den Figuren, auf die ich gut hätte verzichten können. Allein schon diese Flucht in die Vergangenheit! Wozu schreibt man Science Ficition, wenn man die eigenen Figuren doch wieder in einer vierhundert Jahre alten Lounge herumlungern lässt?
(Ron Jones hatte man ja frühzeitig geschasst, aber er wäre wahrscheinlich jemand gewesen, der sich Gedanken darüber gemacht hätte, wie Musik im 24. Jahrhundert klingen könnte; aber das nur am Rande).
Zu den schlimmsten Musikeinlagen zählt mMn wirklich "A British Tar" aus "Insurrection". Das war einer der größten Fremdschämmomente, die ich im Kino sitzend erlebt habe. Nur weil Data das Stück im Vorfeld geübt hat, kann er nicht anders, als miteinzustimmen, wenn Picard plötzlich das Singen anfängt? Echt jetzt? Und ein Android, der Tausende oder Millionen Rechenoperationen in der Sekunde durchführen kann, lässt sich durch das Trällern eines Liedes dermaßen ablenken und übertölpeln? Das war wirklich schwach. (Wenn das damals natürlich in die Story eingeflochten war, dann hier doch erst recht; ich meine, das war kein Shuttleflug, sondern eine Abendgala).
Ich verstehe sehr gut, wenn einem Folgen wie "Two of One" nicht gefallen. Aber ich weiß nicht, ob man deswegen die Vergangenheit glorifizieren sollte.
PercyKeys:
Entschuldigung, aber was du sagst geht doch an meinem Einwand vorbei.
Zugegeben, ich hatte 2 Einlagen (sogar 3 wenn ich drüber nachdenke) vergessen, das von Uhura, ja, und die beiden italienischen Stücke von dem Doktor in Voyager. NIX davon war aber so dermaßen erzwungen und konsturiert wie zuletzt in PIC. Wie ich geschrieben, es gab immer eine glaubwürdige Begründung, warum die Figuren das jetzt tun... hat doch mit Gesangsausbildung oder sonstwas garnix zu tun. Es geht darum, ob es im Rahmen der Handlung glaubwürdig ist - und sei es, dass wir jemanden in der Schalldusche schief singen hören, solange es organisch in den Rest hineinpasst, Alles super!
Das von Uhura war (soweit ich mich erinnere) eine Szene im Freitzeitraum der Enterprise, da ist es nicht abwegig, dass Spock zu seiner Laute greift und sich damit sich die eigene und die Zeit der anderen vertreibt und auch nicht abwegig, dass jemand mit Gesang mitmacht.
Die beiden italienischen Stücke mit dem Doktor waren zum einen seinem sich selbst verwirklichen als "menschwerdendes" Hologramm geschuldet (er hat sein Hobby ausgelebt, in seiner Freizeit! Er hat aber nicht während einer heiklen Mission plötzlich als Ablenkungsmanöver angefangen zu singen, ohne andere vorher einzuweihen) und andererseits eine Szene, in der er sich im Tagtraum als DER große Star auf der Voyager fühlte.
So, das sind insgesamt vielleicht 10 Gesangseinlagen in ganz Star Trek (vor Kurtz Trek)... bei sagen wir 1000 Episoden (5 Serien) und dazu 10 Filmen (wie gesagt vor Kurtz Trek) kann man da mit Nichten von einer "Tradition" sprechen. Daher glorifiziere ich Nichts, nein ich bin der Meinung, dass du die Vergangenheit von Star Trek eher verklärt hast. Denn traditionell sind solche Einlagen in Star Trek allein schon bezogen auf den Anteil an der Sendezeit bei weitem nicht.
Damit spreche ich mich aber auch überhaupt nicht dagegen aus, dass man es machen kann. Aber WENN man es macht, dann muss der Hergang bzw. die Umstände glaubwürdig sein. Dass Jurati singt ist ja ok, sie wurde ja manipuliert, aber Alles was danach passiert ist einfach Mumpitz. Wenn in einer Abendveranstaltung plötzlich die Lichter ausgehen und eine wildfremde Person unter den Gästen plötzlich anfängt zu singen, dann ist es sehr unwarscheinlich, dass engagierte Musiker einfach mal spontan mitspielen, erst Recht nicht, wenn das nicht abgesprochen war und sie sich auf das Lied nicht vorbereiten konnten! Nein, in dem Moment wären die Musiker eher von der Bühne gegangen oder hätten sich an die Verantwortlichen des Abends gewendet, um zu erfahren, wie jetzt weitergemacht werden soll. Aber sie wären nicht im Halbdunkel stehen geblieben und hätten Jurati's "Schadows of the Night" gespielt!
Hier ein Vorschlag, wie man das ganze hätte glaubwürdig machen können. Ich bin selber Musiker und ich weiß, dass Veranstalter in Pause gerne Musik vom Band laufen lassen (also einfach eine CD einlegen). Genau das hätte in dieser Szene passieren können, die Veranstalter wollen die Gäste bei Laune halten bis das Problem mit dem Licht geklärt ist, man wirft eine JukeBox an und die Musik läuft... dann hätte sich Jurati ein noch funktionierendes Mikro von der Bühne schnappen können und im Karaoke-Stil loslegen können. Der gewünschte Effekt der Gesangseinlage auf die Handlung ist weiterhin gegeben, nur ist der Hergang der Gesangseinlage glaubwürdig.
Weitere Alternative wäre gewesen, wenn Jurati ganz ohne Band im Hintergrund gesungen hätte. Das wäre durch die Stille im Raum möglich gewesen und ihre Stimme wäre in dem Fall auch tatsächlich gut zu hören gewesen. Oder wollen mir die Drehbuchschreiber in der Folge etwas weis machen, dass Jurati von Haus aus eine Stimme hat, die laut genug ist, elektronisch verstärkte Instrumente einer ganzen Band zu übertönen!?
Edit:
Und so wie es am Ende in der Folge ablief: Warum war keiner der Picard-Crew verwundert über Juratis Gesangseinlage (es war ja nicht abgesprochen! Nichtmal kurz vorher hat Jurati über die Comm-Kanäle dem Rest der Crew bescheid gegeben, dass sie das jetzt macht). Ein normal denkender Mensch hätte sich jetzt sehr warscheinlich gefragt, was plötzlich mit Jurati los ist, dass sie entgegen dem Plan plötzlich anfängt zu singen... man hätte zumindest ernsthaft an Juratis Verlässlichkeit zweifeln und die Figuren hätten zumindest für ein paar Sekunden mit einem Fragezeichen über dem Kopf dastehen müssen. Aber nein, war zwar nicht abgesprochen und wer weiß, ob Jurati manipuliert wurde und das auch garnicht aus eigenen Stücken macht (so war es ja dann auch!) aber sch**** egal, schnell mit dem Plan weitermachen und nicht nur eine Sekunde drüber nachdenken.
Max:
--- Zitat von: PercyKeys am 10.04.22, 11:32 ---Zugegeben, ich hatte 2 Einlagen (sogar 3 wenn ich drüber nachdenke) vergessen, das von Uhura, ja, und die beiden italienischen Stücke von dem Doktor in Voyager. NIX davon war aber so dermaßen erzwungen und konsturiert wie zuletzt in PIC.
--- Ende Zitat ---
Dass eine Frau auf einer Abendgala ein Lied singt und damit die Aufmerksamkeit aller auf sich zieht - was soll daran erzwungen oder konstruiert sein? (Wenn ich das mit einem ein Scout-Schiff fliegenden Androiden vergleiche, der ein Stück einer heiteren Oper zu singen beginnt...) Fandest Du das Orchester, das vorher gespielt hat, dann auch unglaubwürdig? Ich bin der Meinung, dass Musik dieser Art bei einer Abendgala ganz natürlich und glaubwürdig ist. Die Probleme (der Folge und der Staffel) liegen ganz wo anders.
--- Zitat von: PercyKeys am 10.04.22, 11:32 ---Das von Uhura war (soweit ich mich erinnere) eine Szene im Freitzeitraum der Enterprise, da ist es nicht abwegig, dass Spock zu seiner Laute greift und sich damit sich die eigene und die Zeit der anderen vertreibt und auch nicht abwegig, dass jemand mit Gesang mitmacht.
--- Ende Zitat ---
Ja, die Szene war nett.
--- Zitat von: PercyKeys am 10.04.22, 11:32 ---Die beiden italienischen Stücke mit dem Doktor waren zum einen seinem sich selbst verwirklichen als "menschwerdendes" Hologramm geschuldet (er hat sein Hobby ausgelebt, in seiner Freizeit! Er hat aber nicht während einer heiklen Mission plötzlich als Ablenkungsmanöver angefangen zu singen, ohne andere vorher einzuweihen) und andererseits eine Szene, in der er sich im Tagtraum als DER große Star auf der Voyager fühlte.
--- Ende Zitat ---
Bei Jurati war es übrigens auch mehr als nur ein Ablenkungsmanöver.
Die Serie zeigt ja, dass es Agnes schwerfällt, ihren Platz in der Welt zu finden. Sie scheint sich alleine zu fühlen. Sie ist unsicher im Kontakt mit anderen und wie sie auf andere wirkt oder wirken sollte. Nehmen wir die Kleidung: Oft unscheinbar und nicht weiblich - ich glaube, Du selbst hast eines ihrer Outfits mal als "Kartoffelsack" bezeichnet. Und jetzt ist sie hier im (mehr oder weniger sexy) roten Abendkleid und singt und ist sowas wie der umjubelte Star des Abends. Die Szene zeigt, was in ihr steckt, hätte sie Selbstvertrauen, oder vielleicht in ihr stecken könnte oder eben auch wieder nicht, weil weder wir noch Jurati sicher sein können, in wie weit die Borg-Königin hier einen Anstoß gibt oder die wirklich treibende Kraft war.
Die Borg-Queen selbst nervt, aber die Charakterszenen rund um Jurati waren nicht so schlecht und vielleicht auch nicht so platt wie "Ein Holodoc singt Opern".
--- Zitat von: PercyKeys am 10.04.22, 11:32 ---So, das sind insgesamt vielleicht 10 Gesangseinlagen in ganz Star Trek (vor Kurtz Trek)... bei sagen wir 1000 Episoden (5 Serien) und dazu 10 Filmen (wie gesagt vor Kurtz Trek) kann man da mit Nichten von einer "Tradition" sprechen. Daher glorifiziere ich Nichts, nein ich bin der Meinung, dass du die Vergangenheit von Star Trek eher verklärt hast. Denn traditionell sind solche Einlagen in Star Trek allein schon bezogen auf den Anteil an der Sendezeit bei weitem nicht.
--- Ende Zitat ---
Tradition hat nichts mit einer Quantität in dem Sinne zu tun. Den Geburtstag zu feiern, ist auch eine Tradition, obwohl es auch nur einmal alle 365 Tage geschieht.
Es geht um ein sich wiederholendes Motiv - nämlich das der mehr oder wenige cringe-Musikeinlagen - und das sehe ich bei ST absolut gegeben.
--- Zitat von: PercyKeys am 10.04.22, 11:32 ---Damit spreche ich mich aber auch überhaupt nicht dagegen aus, dass man es machen kann. Aber WENN man es macht, dann muss der Hergang bzw. die Umstände glaubwürdig sein. Dass Jurati singt ist ja ok, sie wurde ja manipuliert, aber Alles was danach passiert ist einfach Mumpitz. Wenn in einer Abendveranstaltung plötzlich die Lichter ausgehen und eine wildfremde Person unter den Gästen plötzlich anfängt zu singen, dann ist es sehr unwarscheinlich, dass engagierte Musiker einfach mal spontan mitspielen, erst Recht nicht, wenn das nicht abgesprochen war und sie sich auf das Lied nicht vorbereiten konnten! Nein, in dem Moment wären die Musiker eher von der Bühne gegangen oder hätten sich an die Verantwortlichen des Abends gewendet, um zu erfahren, wie jetzt weitergemacht werden soll. Aber sie wären nicht im Halbdunkel stehen geblieben und hätten Jurati's "Schadows of the Night" gespielt!
--- Ende Zitat ---
Ja, mit der Szene gibt es schon praktische Probleme.
Man kann sich vorstellen, dass sie zur Band gegangen ist und gefragt hat: "Kennt ihr 'Mond über Rigel VII'? Nein? Und 'Shadows of the Night'? Ja? Soll nämlich eine Überraschung sein, macht ihr mit? Ja? Super!"
Ich behaupte nicht, dass "Two of One" nicht voller Ungereimheiten steckt, aber da stört mich spontan zum Beispiel das Attentat Soongs mehr.
--- Zitat von: PercyKeys am 10.04.22, 11:32 ---Hier ein Vorschlag, wie man das ganze hätte glaubwürdig machen können. Ich bin selber Musiker und ich weiß, dass Veranstalter in Pause gerne Musik vom Band laufen lassen (also einfach eine CD einlegen). Genau das hätte in dieser Szene passieren können, die Veranstalter wollen die Gäste bei Laune halten bis das Problem mit dem Licht geklärt ist, man wirft eine JukeBox an und die Musik läuft... dann hätte sich Jurati ein noch funktionierendes Mikro von der Bühne schnappen können und im Karaoke-Stil loslegen können. Der gewünschte Effekt der Gesangseinlage auf die Handlung ist weiterhin gegeben, nur ist der Hergang der Gesangseinlage glaubwürdig.
Weitere Alternative wäre gewesen, wenn Jurati ganz ohne Band im Hintergrund gesungen hätte. Das wäre durch die Stille im Raum möglich gewesen und ihre Stimme wäre in dem Fall auch tatsächlich gut zu hören gewesen. Oder wollen mir die Drehbuchschreiber in der Folge etwas weis machen, dass Jurati von Haus aus eine Stimme hat, die laut genug ist, elektronisch verstärkte Instrumente einer ganzen Band zu übertönen!?
--- Ende Zitat ---
Du hast Recht, mit wenigen Mitteln hätte man diese Szene leicht verbessern können.
--- Zitat von: PercyKeys am 10.04.22, 11:32 ---Und so wie es am Ende in der Folge ablief: Warum war keiner der Picard-Crew verwundert über Juratis Gesangseinlage (es war ja nicht abgesprochen! Nichtmal kurz vorher hat Jurati über die Comm-Kanäle dem Rest der Crew bescheid gegeben, dass sie das jetzt macht). Ein normal denkender Mensch hätte sich jetzt sehr warscheinlich gefragt, was plötzlich mit Jurati los ist, dass sie entgegen dem Plan plötzlich anfängt zu singen... man hätte zumindest ernsthaft an Juratis Verlässlichkeit zweifeln und die Figuren hätten zumindest für ein paar Sekunden mit einem Fragezeichen über dem Kopf dastehen müssen. Aber nein, war zwar nicht abgesprochen und wer weiß, ob Jurati manipuliert wurde und das auch garnicht aus eigenen Stücken macht (so war es ja dann auch!) aber sch**** egal, schnell mit dem Plan weitermachen und nicht nur eine Sekunde drüber nachdenken.
--- Ende Zitat ---
Die Crew wundert sich doch andauernd über Jurati: Picard, weil sie sich nicht meldet, Rios, weil sie ihn plötzlich küsst... Möglich, dass sie sich off-screen auch über die Gesangseinlage gewundert haben, aber die Ereignisse um Picard waren dann schnell wichtiger. Außerdem war diese spontane Idee im Grunde besser als die ausgeklügelten Teile des "Plans". Ich meine: Niemanden kümmert es, dass vom Security-Personal des Kontrollraums nur Schweigen kommt?
Seltsamer finde ich, dass Renée einfach verschwunden ist. Selbst wenn sie Picard nicht ins Krankenhaus begleitet, hätte ich gerne eine Szene gesehen, wie sie mit diesem Vorfall umgeht. Das ist viel interessanter als die Frage, ob sich Raffis Stirn mal wieder wegen irgendeinem ungewöhnlichen Verhalten Juratis in Falten legt.
Navigation
[0] Themen-Index
[#] Nächste Seite
[*] Vorherige Sete