Passend zu Halloween, wo Kostüme wieder im Vordergrund stehen, dachte ich, mal ein paar Zeilen zu Shannyns Outfit, ihrer Ausrüstung, und den Gedanken, die dahinterstecken zu schreiben.

Zu einer Figur, die unverwechselbar sein soll, gehört natürlich auch immer eine unverwechselbare Optik. Wer denkt bei Filzhut und Lederjacke nicht sofort an Indy, oder bei einem fleckigen Feinrippunterhemd an John McLane. Ikonische Figuren sind immer auch leicht an ihrer Kleidung wiederzuerkennen. Bei Sternenflottenoffizieren ist das durch die Uniform natürlich etwas schwerer zu erreichen. Hier kann man sich mit anderen Mitteln helfen, beispielsweise einer weißen Haut wie bei Data, einer unverwechselbaren Glatze wie Picard, oder eben dem Riker-Bart. Mit dem Hauptcharakter meiner Geschichten, Shannyn, habe ich da etwas mehr Freiheit, weil sie eine eher untypische Karriere eingeschlagen hat, um ihrer Leidenschaft zu frönen: Der Archäologie. So ist sie gleich nach ihrem Abschluss auf der Akademie dem Archäologischen Flügel des Daystrom-Instituts beigetreten, und hat ihre Jahre in der Feldforschung fernab der Flotte und meist allein und auf sich gestellt verbracht. Und das soll auch ihr äußeres widerspiegeln. Dabei wollte ich vor allem etwas finden, was Sinn ergibt, und zu ihrem Charakter passt.
Kleidung:
Sämtliche Kleidungsstücke bestehen aus einem robusten, isokinetischen Geflecht. Jacke, Hemd, Hose, Stiefel und Handschuhe bilden - wenn richtig angelegt - eine widerstandsfähige Einheit, die vor den Elementen schützt und den Träger sogar bei Tauchgängen trocken hält. Elektronisch aktive Nanofasern sind – anders als bei zeitgenössischen Sternenflottenuniformen - nicht enthalten, es gibt also kein integriertes Computersystem. Um das zu kompensieren, passt sich das „intelligente“ Material automatisch der Umgebungstemperatur an. So spendet die Kleidung in kalten Gefilden eine gewisse Wärme, und in warmen Gefilden angenehme Kühle.
Die Jacke ist in einem angenehmen Rot enthalten, mit zwei Reflektoren an den Oberarmen, damit der Träger leicht zu sehen ist. An den Armen befindet sich das Emblem der Archäologischen und Anthropologischen Abteilung des Daystrom-Instituts. Die Jacke kann natürlich auch offen und über der Hose getragen werden. Darunter trägt Shannyn ein ärmellanges, lilafarbenes Hemd, und darunter noch einmal ein kurzes Top.
Die schwarze Hose ist mit Knieschonern ausgestattet, da Shannyn eine Archäologin der alten Schule ist, und sich nicht davor scheut, im Sand zu graben - schon alleine, um die besondere Realität zu greifen, die jede Ausgrabungsstelle auszeichnet. Die Stiefel sind widerstandsfähig und trittfest.
Ausrüstung (am Körper):Der treueste Begleiter von Shannyn ist vermutlich ihr Schwert.
Bei dem Einhänder handelt es sich um ein Gardeschwert der Sternenflotte, das normalerweise nur bei einer Aufführung an der Abschlussfeier eine Rolle spielt. Shannyn hat das Schwert von ihrem Vater geerbt und behalten, als es sich in einer Notsituation in ihrer Jugend als nützlich erwiesen hat - zunächst als Werkzeug um einer Lawine zu entkommen, später auch als Mittel zur Verteidigung vor Raubtieren. Im Laufe der Jahre wurde das Schwert von Shannyn etwas modifiziert und inzwischen befindet sich im Emblem ein Anti-Gravitationsgenerator, der es Shannyn erlaubt, das Schwert auf Stimmbefehl hin leichter oder sehr viel schwerer zu machen. Ersteres vereinfacht die Handhabung, letzteres hat sich vor allem in den Situationen als lebensrettend erwiesen, wenn jemand versuchte, die Waffe gegen Shannyn zu verwenden. Das Schwert kann sie sowohl auf dem Rücken tragen, als auch am Gürtel befestigen.
Der Ausrüstungsgürtel kommt mit vier Taschen daher. In zweien befindet sich je ein Glühwürmchen. Das sind kleine Kugeln die, sobald aktiviert und hochgeworfen, in der Luft schweben, Licht ausstrahlen, und somit die Fackel oder Taschenlampe ersetzen, damit der Archäologe beide Hände freihat. Ein Glühwürmchen nimmt automatisch Position etwa einen halben Meter oberhalb von Shannyns Kopf ein (kann aber auch Hindernissen ausweichen), und folgt ihr automatisch - beziehungsweise dem Zielsignal in Shannyns Gürtelschnalle. Via Tricorder können die Glühwürmchen natürlich auch Ferngesteuert werden - beispielsweise um tiefe Abgründe auszuleuchten. Auch die Helligkeit ist auf diese Weise einstellbar.
In den anderen beiden Taschen befinden sich zwei Energiemagazine für die Phaserpistole an ihrem rechten Bein.
Der Phaser des Typs Meteor ist unter anderem zur Verteidigung gedacht, dient aber auch als Werkzeug fürs Grobe. Beispielsweise um Steine zu vaporisieren, oder um sich Wege durch Felsen zu brennen. Die Energiezelle des Phasers lädt sich kontinuierlich selbst auf, was aber einige Zeit in Anspruch nimmt, weshalb in manchen Situationen ein schnelleres Nachladen mit zusätzlichen Energiemagazinen erforderlich ist.
Im Halfter am linken Bein befindet sich ein speziell an ihr Fachgebiet angepasster Tricorder, der diverse vorprogrammierte Applikationen verfügt, um die Arbeit leichter zumachen.
Meist hat sie auch noch einen klassischen Kommunikator bei sich, für den Fall, dass sie mal nicht alleine ist, und Kontakt zum Schiff halten muss. (Den Insignienkommunikator der Sternenflotte versucht sie zu vermeiden, um sich nicht als Mitglied der Flotte erkennen zu geben.)
Ausrüstung (im Rucksack): Außerdem hat sie noch immer den Rucksack, den sie auf ihrer ersten Expedition gefunden hat. Er ist alt, etliche Male geflickt, hat viele Löcher und man sollte das Niesen vermeiden, weil er sonst zu Staub zerfallen könnte. Im Rucksack führt Shannyn mit sich:
-Ein Autoformerzelt, das sich binnen weniger Minuten selbst aufrichtet und mithilfe von Miniaturmolekularhaftungsgeneratoren am Grund festsetzt, wodurch auch harte Stürme leicht überstanden werden können.
-Sternenflottenstandartnotrationen, die sie für eine Woche mit Nahrung versorgen können. Zwei, wenn man streng rationiert.
-Mehrere Padds für archäologische Aufzeichnungen und Notizen.
-Ein M.F.E. (Multifunktionseffektor), der für filigranere Grabungsarbeiten eingesetzt wird.
-Eine Wasserflasche die H2O-Moleküle aus der Umgebung aufnimmt, und sich kontinuierlich wiederauffüllt (dauert allerdings)
(Vergessen habe ich noch: Handschuhe, eine Atemmaske und ein Fernglas)
Transportmittel: Für interstellare Reise setzt Shannyn einzig und allein auf ihr Schiff und Zuhause: die Pax. Wer das Schiff gebaut hat, und wie alt es ist, weiß eigentlich niemand. Ihre Eltern haben das Ding irgendwann mal erworben und als Familienkutsche eingesetzt. Shannyn ist in diesem Schiff geboren worden, hat in ihrer Jugend den ein oder anderen unerlaubten Ausflug damit unternommen, und schließlich hat man es ihr geschenkt. Sie ist also praktisch das äquivalent des ersten Autos und die Pax ist eines der wenigen materiellen Dinge, an denen Shannyn tatsächlich hängt. Und so scheint es auch einzig der Wille der Eigentümerin zu sein, der das Schiff weiter antreibt.
Die Pax ist nämlich immer kurz davor auseinanderzufallen, und der ein oder anderen Konsole muss man einen kräftigen Tritt verpassen, damit sie überhaupt anspringt. Auch hier ist Niesen nicht ratsam – wichtige Teile könnten abfallen. Die Pax hat keinen Transporter, weshalb Shannyn auf ihr, im ohnehin schon beengten Steuerraum untergebrachtes Motorrad zurückgreift, um weitere Strecken zurückzulegen, wenn kein naher Landeplatz verfügbar ist.
Die Pax hat auch keine Waffensysteme – lediglich einige Gegenmaßnahmen - und nur schwache Schilde. Sonderlich schnell ist sie mit einer Maximalgeschwindigkeit von Warp 5 auch nicht. Zwar soll sie Gerüchten zufolge auch schon Warp 6 geschafft haben, aber das ist höchstens mit viel Rückenwind zu erklären.
Dafür liegen ihre Vorteile woanders. Shannyn hat jedes bisschen verfügbare Computerkapazität genutzt, um Hochleistungssensoren einzubauen, die es durchaus mit den modernsten Forschungsschiffen der Sternenflotte aufnehmen können. Und da sie sich nicht gerne von Hoheitsgebieten und Politik aufhalten lässt, um ihre Untersuchungen durchzuführen, verfügt die Pax noch über zwei außergewöhnliche Systeme. Das eine ist der Ionen-Glide, der es dem Schiff ermöglicht, auf den Ionen der Solarwinde zu reiten. Diese Fortbewegungsart ist sehr langsam, hinterlässt aber keine Spuren. Zusätzlich wurde ein Schattengenerator installiert – eine Art Tarnvorrichtung, der das Schiff vor Sensorerfassung schützt – solange niemand aus dem Fenster sieht, ist die Pax somit praktisch unauffindbar.
Zumindest hat Shannyn Humor, so säumt der Schriftzug „Leihgabe des prähistorischen Museums“ (nicht in der Zeichnung enthalten) das Dach, und am Rumpf entlang haben sich all jene mit einem kleinen lustigen Spruch verewigt, die ihr bei der Installation oder der Reparatur diverser Systeme geholfen haben.
Shannyns Motorrad weist ein größtenteils klassisches Design, mit wenigen modernen Elementen auf, ist aber natürlich nicht auf einen Verbrennungsmotor angewiesen.
So. Ich glaube, ich habe an alles gedacht. Oder gibt es noch etwas, das ein allein in der Wildnis und im All operierender Archäologe dringend braucht?