Zum speziellen Fall: Letztendlich denke ich schon, dass es möglich ist, zu kritisieren (im positiven wie im negativen Sinne), ohne selbst in besonderem Maße tätig zu sein. Bei der Kritikerebene geht es eben auch viel um Analysefähigkeiten. Man muss dabei nichts erschaffen, sondern erkennen.
Das \"Mach\'s doch selber erstmal besser\" ist kein vollkommen gültiges Argument: Eine Kritik, die im Ton und / oder im sachlichen Teil unverschämt ist, erhält eine Berechtung nämlich auch dann nicht, wenn sie von einem berühmten oder via Preisen anerkannten Autor geäußert wird.
Umgekehrt muss z.B. nicht jeder Literaturwissenschaftler selbst in der Lage sein, Hochliteratur zu verfassen, um treffende Einschätzungen anderer Werke abzugeben. Denn das von mir eben angesprochene \'Erkennen\' ist auch eine Fähigkeit.
Zu Star Trek 11:
Natürlich kann man in Frage stellen, wie sinnvoll es ist, sich aus Trailern etc. schon eine Meinung zu bilden - etwas, was übrigens, und das sollte nicht vergessen werden, nicht nur für die negativen Äußerungen gilt. Auch im positiven muss niemand annehmen, dass er / sie sich aufgrund des Gesehenen nun wirklich schon auf den Film freuen kann. Das ist natürlich aber die Hoffnung des ST-Fans, nämlich, dass er sich auf einen neuen Film freuen kann. Aus dieser impulsiven, emotionalen Sicht heraus ist natürlich jede Reaktion verständlich.
Ich glaube aber auch, dass man den Film und die Verantwortlichen nicht vorab vor kritischen Aussagen schützen muss. Man kann es sich nicht so leicht machen, und zu sagen, es wäre unfair, nicht erst bis zum fertigen Film zu warten. Denn das alles (Ankündigungen, Teaser, Trailer) gehört zum Beiwerk, steht bewusst in einem Kontext mit dem fertigen Film. Wenn die Verantwortlichen Zuschauer mit ach so bedeutungsentrückten Trailern und Ankündigungen ins Kino locken wollen, müssen sie auch den umgekehrten Effekt in Kauf nehmen. Mal abgesehen davon, dass das ganze Beiwerk durchaus einen Hintergrund schafft (in Bezug auf Einstellung der Macher zum Franchise u.ä. - u.a. z.B. das Bild des anachronistischen Kirk-Rebells - erhält man schon einen Eindruck), halte ich es für unwahrscheinlich, dass 100% des anstehenden Trailermaterials keinen inhaltlichen und stilistischen Bezug zum Film haben werden.
Original von Star
TMP krankt nicht an der Geschichte, sondern - zumindest für mich - in der extrem lahmen Inszenierung und der kälte, die einem da vom Bildschirm entgegenschwappt. Ich finde das Innere der Enterprise einfach nur furchtbar. Bis auf das Observationsdeck ist alles dunkel, selbst für den Kontrollraum kann man sich keine Glühbirnen mehr leisten. Die Uniformen sind eintönig und die Charaktere verhielten sich alle mehr als kalt zueinander. Der Film hinterlässt dadurch einen extrem sterilen, fast depressiven Eindruck. Die TMP-Enterprise war für mich nie ein Ort auf dem ich gerne wäre. Die Story ist wirklich das geringste Problem des Films. Und das auch eine intelligente Story akzeptiert wird, zeigt ja Star Trek 4 recht angenehm.
... wo wir allerdings wieder eine Zeitreisen-Geschichte haben.
Das Ambiente der TMP-Enterprise passte in meinen Augen sehr schön zu einem utopischen - sauberen - Bild der Zukunft. Für die Uniformen gilt grob das selbe (außerdem sieht in ihnen im Gegensatz zu den Modellen der Filme II bis VI nicht jeder fett aus). Besser noch als in TMP kann ich meine Sicht auf die Dinge wohl mit dem Brückendesign der Enterprise in ST:V verdeutlichen: Frisch und modern.
Die Inszenierung ist eben noch ein Relikt der schönen alten Kinozeiten - TMP hatte ja sogar noch eine Overture. Auch neueren Filmen täte ein wenig Ruhe mit gut umgesetzen, dezenteren Szenen gut; schon allein, damit die Action dann wieder einzigartiger wirken kann.