Ich fand deine Cast Away-Reihe mit das beste an FanFiction was ich bisher verschlungen habe. Sie war ausführlich, spannend, voll von unerwarteten Wendungen, also hatte sie alles was eine gute Geschichte braucht. auch die Protagonisten haben mich fasziniert und ich habe mich teilweise in sie und in deine Szenen hineinversetzt gefüllt.
Vielen lieben Dank! Das geht natürlich runter wie Butter. Ich stimme zu, dass Cast Away mein bestes Werk ist/war/bleibt. Dieser nüchterne, etwas hektische Schreibstil scheint genau das zu sein, was mir liegt. Und Dinge kaputt zu machen natürlich auch. In meinem früheren Leben war ich bestimmt Terrorist oder so...
Deshalb finde ich es sehr schade (natürlich auch, weil ich das Ende gewartet habe)!
Ich wollte die großen \"Seriengeheimnisse\" (gnihihi, klingt das wichtig) nicht öffentlich rausposaunen, aber meinen Stammlesern habe ich angeboten, sie könnten mir eine PN oder Mail schreiben, sofern sie Fragen beantwortet haben möchten. Oder wissen wollen, was in den letzten Episoden geschehen, und wie die Serie ausgegangen wäre. Da sich aber kein einziger bisher meldete, ist der Verlust der Serie wohl auch nicht so tragisch. Auf bemerkenswert viel Aufmerksamkeit ist Cast Away sowieso nie gestoßen. Im Gästebuch hat sich seit fast einem Jahr nichts mehr getan und der interne Seitencounter gähnt mir auch ständig entgegen. Was solls.
Auf jeden Fall scheint es ja bei Dir positiv zuzugehen und dies ist ja schon mal etwas gutes für Dich.
Also schade nochmal und danke für die Ehrlichkeit![/Quote]
Ich danke dir

Wircklich sehr sehr schade, aber auch verständlich. Ich weiß ja schon eine kleine Weile davon und finde es immer noch Schade. Natürlich freut es mich, daß in deinem Leben alles positiv läuft und du glücklich bist, aber die FF Szene verliert dadurch einen spitzen Autor.
Ja, spitz bin ich meistens. Und ein (Hobby-)Autor auch noch! Als Spitzen-Autor würde ich mich aber nicht bezeichnen. Nur als jemanden, der es immer sehr genau nimmt. Und sehr hart - arrrr!

Aber eine Sache interessiert mich dann doch. Ich habe auch andere Hobbys und Interessen und sogar ein Privatleben (Trekkie Cliche) und Arbeit und dennoch schreibe ich. Das kann man durchaus miteinander vereinbaren.
Ja, sicher. Ich kenne natürlich auch Sulus \"Wenn einem etwas wichtig ist, dann nimmt man sich die Zeit dafür.\"-Spruch. Und in den letzten acht Jahren habe ich das auch immer recht gut gemanaged - trotz Privatleben, Arbeit und freizeittechnischer Errichtung meines persönlichen Harems. Aber das Schreiben ist nicht mehr so reizvoll wie früher. Es ist mir nicht mehr wichtig. Die Aufwand/Nutzen-Gleichung geht nicht mehr auf. Die Motivation ist einfach weg. Eine fast einjährige Pause habe ich ja schon hinter mir und mit dem Abstand wurde mir eigentlich nur bewusst, dass weder ich, noch andere meine Geschichten großartig vermissen. Wenn man mitten im Projekt steckt, fällt einem das nicht auf. Dazu kommen noch andere Faktoren.
Es ist beispielsweise leider so, dass meine Romane immer länger werden, immer ausführlicher. Dadurch zieht sich eine Geschichte hin wie Kaugummi. Kürzere Geschichten schreiben kann ich aber auch nicht - die werden automatisch so groß. \"Dies kann noch rein, und jenes auch noch\". Und buff, schon dauerts wieder monatelang, bis das Ding fertig ist. Und dann hält sich meist das Interesse in Grenzen, weil es schlicht keinen Markt für FF gibt. Man muss die Leute schon durch erhebliche Tricks dazu bringen, mal auf die Seite zu klicken. Entweder durch ständiges dran erinnern \"Hallo, bin auch noch da\", oder durch Bilder, oder durch stilvolle Werbesprüche. Da klammert man sich schon an jeden Leser.
Ich weiß nicht wann ich die Linie überschritt und meine Motivation von Feedback abhängig machte, aber ich weiß ganz genau, dass ich immer sagte, so etwas dürfe man als Autor nicht machen. Das würde einem das Genick brechen. Und es stimmt! Für andere muss ich meine Geschichten offenbar nicht mehr schreiben. Für mich selbst aber auch nicht - da ich meine Sachen immer recht ausführlich durchplane, existiert das Endergebnis im Grunde bereits vor meinem geistigen Auge. Es ist mir inzwischen zu viel Arbeit monatelang an etwas rumzutippen, um später zwei drei Zeilen Feedback zurückzubekommen - die sich dann vermutlich auch noch um Rechtschreibfehler drehen. Es gibt natürlich auch ruhmreiche Ausnahmen - und für all jene Kritiker bin ich enorm dankbar - aber offenbar reicht mir das nicht mehr als Antrieb aus.
Wirklich viel zu lernen gibt es auch nicht mehr. Klar, man kann sich immer verbessern und man ist nie wirklich gut. Aber mir ist es sehr wichtig etwas sinnvolles zu tun. Etwas, wobei ich irgendetwas austüfteln kann, was mir persönlich interessant erscheint und wobei ich mir - mal nützliches, mal weniger nützliches - Wissen aneignen kann. Durch FF habe ich Bildbearbeitung gelernt... das Schreiben natürlich... wie Geschichten aufgebaut werden... wie Charaktere funktionieren - oder auch nicht funktionieren -, wie Webseiten im Groben auszusehen haben usw usf. Das fordert mich aber alles nicht mehr so wirklich. Das ist Routine geworden. Mich ziehts jetzt pc-hobby-technisch mehr in Richtung Zeichnen. Das ist wieder ein ganz neuer Bereich in dem es viel zu entdecken gibt. Sehr reizvoll. Da kann ich mich wieder mit Rumprobieren durchwühlen, Wissen aufsaugen und dann irgendwann zum nächsten Hobby springen.
Zu guter Letzt dann natürlich der Zeitfaktor: Schreiben ist kein Hobby, dass man nach der Eieruhr ausführen kann. Zumindest ich nicht. Wenn mir nach Bewegung ist, ich aber nicht viel Zeit habe, kann ich mal eben ne Stunde Joggen gehen. Wenn mir nach Schreiben ist, ich nicht viel Zeit habe, brauche ich aber gar nicht erst anzufangen. Mitunter dauert es gut eine Stunde, ehe ich überhaupt anfange an einer neuen Textstelle zu tippen, weil ich das vorher Geschriebene lese und korrigiere, um wieder \"reinzukommen\". Nach hinten ist dann alles offen. Je mehr Zeit zur Verfügung steht, desto besser. Ich kann nicht mit Blick auf die Uhr und auf den nächsten Termin anfangen zu tippen. Außerdem brauche ich dazu absolute Ruhe und nach Isolation steht mir absolut nicht der Sinn. Dafür sind die Röcke hier zu kurz

Im Ernst: ich studiere nun auch noch neben der Arbeit, da ich Trottel erst jetzt, nach einer halben Ewigkeit mal auf den Trichter gekommen bin, dass mich Biologie schon die ganze Zeit über furchtbar interessiert hat, und es ja ganz unfassbar toll wäre, wenn ich in dem Bereich was machen würde, - eine einfache, wie naheliegende Erkenntnis gleichermaßen, die mich aber erst durch Cast Away von hinten überrumpelte. Ironischerweise ist es genau das, was für Cast Away gleichzeitig das Aus bedeutet.
Denn in meiner spärlichen Freizeit greife ich jetzt eher zu Hobbys, bei denen ich nicht vor dem Bildschirm sitzen muss. Auf den starre ich auch so schon lange genug, um Matheformeln zu begreifen, bei denen mir einer weiß zu machen versucht, man könne Buchstaben zusammenrechnen. Wo doch jeder weiß, dass man die besser zu guten Sätzen und spannenden Geschichten kombiniert...

Das alles zusammengenommen presst sich zu einer merkwürdigen Lust-Unlust-Konstellation zusammen, bei der meine Stimmung ständig schwankt zwischen >ich will, aber ich kann nicht< und >ich kann, aber ich will nicht<. Und als hätte ich jetzt noch nicht genug über meine Gründe sinniert und orakelt, ziehe ich nun auch noch die Mächte der Tierkreiszeichen herbei, und berufe mich auf meine Herkunft als Widder, der statt eines hin-und-hers lieber mit dem Kopf durch die Wand prescht, und sich dadurch einfach einen dritten Weg schafft - den er dann auch bis zum bitteren Ende geht. Auch wenns ein Holzweg ist. Bei mir lautet der jetzt einfach mal; alles so zu belassen wie es ist, Geistig mit der Sache abzuschließen, um mich anderen Dingen widmen zu können und den Rest auf mich zukommen zu lassen. Jetzt gerade sieht es für mich jedenfalls nicht so aus, als würde ich in Zukunft weiterschreiben. Cast Away erscheint mir mit seinen verbleibenden 6 Geschichten zu lang und zu fordernd, und Legend - das erst am Anfang stand - auch. Aber wie das morgen aussieht, kann sowieso keiner sagen und ich erdreiste mich auch nicht dazu.
Daher so ein kleiner Rat von mir an die Kollegen: nehmt euch nicht zu viel vor für eure Projekte. Anstelle von fünf Staffeln tun es auch vier. Behandelt jede Geschichte am besten so, als wäre es die letzte. Hebt nichts für später auf, sondern schreibt JETZT, was ihr schreiben wollt. Und nutzt öfters mal ein \"Ende\" statt eines \"Fortsetzung folgt\". Drastische Änderungen im Leben kündigen sich nicht an. Schon morgen könnte keine Zeit mehr für das Schreiben bleiben. Unfertige Dinge zurückzulassen ist höchst... unbefriedigend.
Ich für meinen Teil kann nur hoffen, daß du eines Tages wieder zum schreiben kommst und vorallem Spaß dabei hast und natürlich, daß du ab und zu mal reinschaust.
Hin und wieder gucke ich noch rein. Immer dann, wenn ich an Mathe- und Physiksachen verzweifle (oft) mein Hirn kurz vor einem Kernbruch steht (auch oft) und ich rechtzeitig die Notabschaltung initiiere (selten), bevor da oben alles zu Brei zermatscht (passiert ständig...). Bin ja noch nicht aus der Welt. Noch...

Ich könnte aber auch mal wieder ein paar Bilder posten. Was Geschichten angeht wird es sicher ruhig um mich, aber wenn ihr in den Nachrichten von einem neu entdeckten Damonsaurus, oder einem Shannynsaurus Rex lest, oder einfach von einem armen Irren, der von der Polizei verhaftet wurde, weil er Nicole Kidman auf einer Galaveranstaltung versehentlich mit seinem 1000 Seiten Serien-Manuskript erschlug, dann war ich das...
